Immer wieder lese ich, dass Leute sich in verschiedenen Foren so vorstellen:
"Ich bin in Deutschland geboren, komme aber aus Libanon, Iran, Türkei."
Wie kann das sein? Meint man damit vielleicht eher, dass die Eltern aus diesen Ländern kommen? Aber das hat doch auch einen psychologischen Hintergrund, dass man zwar hier geboren ist, aber denkt man kommt aus einem anderen Land.
Stimmt, das erlebt man oft... Richtig absurd wird es, wenn die Leute dann noch fragen, aus welchem Dorf oder aus welcher Gegend man "stammt". In meinem türkischen Personalausweis steht der Geburtsort meines Opas drin. Dabei habe ich diesen Ort nie gesehen und habe auch sonst keinen Bezug dazu.
Viele nennen das Land, aus dem ihre Eltern kommen, ihre "Heimat". Bruder Minbar hat mal in einem Vortrag den Gedanken zu Ende gedacht, was es für Konsequenzen hätte, wenn unsere Heimat wirklich in einem anderen Land wäre und nicht hier. Dann müssten wir hier nämlich verkürzt beten (jedenfalls, wenn wir an einem Ort weniger als zehn Tage bleiben). Das allein zeigt, dass die Leute bei der Wahl ihrer Heimat keine islamischen Kriterien berücksichtigen.
Warum sagen die Leute das trotzdem...? Ja, bestimmt hat das einen psychologischen Hintergrund Also ich bin auch in Deutschland geboren. Zwar komme ich nicht aus irgendeinem anderen Land, aber als "Deutscher" sehe ich mich trotzdem nicht. Ich denke mal, so geht es vielen. Vielleicht liegt es daran, dass uns die "richtigen Deutschen" nicht als Deutsche sehen und wahrnehmen (wollen). Das wiederum könnte daran liegen, dass sie den Islam als etwas Fremdes betrachten. Ich habe sogar mache Deutsche Konvertiten Sätze sagen hören, wie: "Das ist bei den Deutschen normal", dabei wahren nur die nicht-muslime gemeint.
Letztendlich ist es ja auch unwichtig zu welcher Nation wir uns zählen, solange es nicht dazu führt, dass wir uns von dieser Gesellschaft abkapseln. Denn unsere Heimat ist doch hier und wir haben genauso ein Recht die Gesellschaft hier mitzuformen wie alle anderen hier.
ZitatWarum sagen die Leute das trotzdem...? Ja, bestimmt hat das einen psychologischen Hintergrund Also ich bin auch in Deutschland geboren. Zwar komme ich nicht aus irgendeinem anderen Land, aber als "Deutscher" sehe ich mich trotzdem nicht. Ich denke mal, so geht es vielen.
Ich sehe mich keinem Land besonders verpflichtet, ich bin in erster Linie Muslima, in zweiter Deutsche. So wie Deutschland in letzter Zeit die Muslime behandelt, ist es ja auch kein Wunder, wenn wir Muslime da keine besondere Loyalität aufzubringen vermögen. Warum sollte z.B. eine muslimische Lehrerin für den deutschen Staat arbeiten, wenn sie zur Entblößung gezwungen wird? Warum soll ein Muslim Militärdienst machen für eine Armee, die zunehmend in islamische Länder einfällt und ein williger Handlanger der USA und Israels ist?
ZitatVielleicht liegt es daran, dass uns die "richtigen Deutschen" nicht als Deutsche sehen und wahrnehmen (wollen).Das wiederum könnte daran liegen, dass sie den Islam als etwas Fremdes betrachten.
das ist sicherlich ein Grund, dass man nicht als "vollwertiger " Deutsche wahrgenommen wird, solange man sich nicht vollständig assimiliert und seiner Religion abgschworen hat, fairerweise muss man aber anmerken, dass das nicht auf alle Deutschen zutrifft. Zum anderen, und das muss einfach mal gesagt werden, auch wenn es schmerzhaft ist: Es liegt auch an dem negativen Image aufgrund des Verhaltens vieler Muslime in Deutschland. Was hierzulande teilweise als "Islam" präsentiert wird, ist ja auch zum Davonlaufen.
ZitatIch habe sogar mache Deutsche Konvertiten Sätze sagen hören, wie: "Das ist bei den Deutschen normal", dabei wahren nur die nicht-muslime gemeint.
Ich muss zugeben, dass ich solche Sätze auch bisweilen geäußert habe, aber damit meint man eben die deutsche Mehrheitsgesellschaft.
ZitatLetztendlich ist es ja auch unwichtig zu welcher Nation wir uns zählen, solange es nicht dazu führt, dass wir uns von dieser Gesellschaft abkapseln. Denn unsere Heimat ist doch hier und wir haben genauso ein Recht die Gesellschaft hier mitzuformen wie alle anderen hier.
nicht nur ein Recht, sondern sogar die Pflicht. Denn wenn Muslime wirklich ihre Werte leben, können sie der Mehrheitsgesellschaft viel geben. Die "typisch deutschen" Tugenden, von denen auch hier nicht mehr viel übrig ist, wie Fleiß, Pünktlichkeit, Ordnung und Planung sind auch islamische Werte! Wenn diese Werte zusätzlich noch eine Synthese mit südländischer Flexibilität, Hilfsbereitschaft, Lebensfreude, Fröhlichkeit, Familienzusammenhalt und Gastfreundschaft eingehen würden, wäre es nahezu perfekt.
ZitatLetztendlich ist es ja auch unwichtig zu welcher Nation wir uns zählen, solange es nicht dazu führt, dass wir uns von dieser Gesellschaft abkapseln. Denn unsere Heimat ist doch hier und wir haben genauso ein Recht die Gesellschaft hier mitzuformen wie alle anderen hier.
Das wichtigste ist tatsächlich, dieses Deutschland als unsere Heimat zu betrachten.
Jeder normale Mensch wünscht sich, dass die Heimat aus der man kommt sauber, schön und sicher ist. Genauso wie man sich wünscht, dass die eigene Wohnung die selben Merkmale aufweist. Wenn man aber einen anderen Ort als Heimat sieht, so will man, dass es dort sauber und schön ist. Was hier ist interessiert einen nicht.
Die meisten nehmen die Religion der Eltern an und zur Religion der Eltern gehört auch eine kräftige Prise Nationalstolz. Viele Migranten sehnen sich nach ihrer alten Heimat und Sehnsucht steckt an.
Da die Eltern den Kindern immer wieder sagen "die" deutschen sind anders und "die" deutschen hier und "die" deutschen da...so ist Deutschland ein fremdes Land für sie geworden.
Die meisten nehmen die Religion der Eltern an und zur Religion der Eltern gehört auch eine kräftige Prise Nationalstolz. Viele Migranten sehnen sich nach ihrer alten Heimat und Sehnsucht steckt an.
Da die Eltern den Kindern immer wieder sagen "die" deutschen sind anders und "die" deutschen hier und "die" deutschen da...so ist Deutschland ein fremdes Land für sie geworden.
ein Teil kommt aber sicherlich auch durch die Ablehnung durch die Deutschen. Trotzdem, wenn die Heimat so schön ist, warum sind sie dann hier? Es ärgert mich schon, wenn einige einerseits auf die "Kuffar" schimpfen, andererseits aber gern Sozialleistungen in Anspruch nehmen, von denen Migranten leider überdurchschnittlich abhängen.
Minbar hat schon Recht. Wenn man immer mit den Gedanken aufwächst (auch wenn man hier geboren ist): "In der Heimat ist es schöner! ICh will zurück!" Dann denkt man auch selber daran. Alles schlechte, was man hier erlebt, wird darauf zurückgeführt, dass man "Ausländer" ist und deshalb diskriminiert wird, oder dass man "Ausländer" ist und die "Deutsche" bekommen eh alles geschenkt. Man geht hier nie raus, nie mit der Familie spazieren, weil es hier keine schönen Orte gibt, es doch gar nicht so schön ist wie in der Heimat, oder damit man nicht so viel Geld verschwendet sondern spart, um in der Heimat alles nachzuholen.
Es kommt ihnen dann alles in der Heimat zu schön vor, weil sies sonst nicht von Deutschland kennen, dass sie mit der ganzen Familie zusammen sind, raus gehen, picknicken, mit der Großfamilie zusammen sind. In der Heimat ist auch das Wetter schöner. Dann denkt man, es ist immer so dort.
So kommts auch, dass sie sich hier für nichts mehr Verantwortlich fühlen, da sie eh nicht hier wohnen werden und da hier eh alles schlecht ist, da eh keiner sie hier haben will usw.
Minbar hat schon Recht. Wenn man immer mit den Gedanken aufwächst (auch wenn man hier geboren ist): "In der Heimat ist es schöner! ICh will zurück!" Dann denkt man auch selber daran. Alles schlechte, was man hier erlebt, wird darauf zurückgeführt, dass man "Ausländer" ist und deshalb diskriminiert wird, oder dass man "Ausländer" ist und die "Deutsche" bekommen eh alles geschenkt. Man geht hier nie raus, nie mit der Familie spazieren, weil es hier keine schönen Orte gibt, es doch gar nicht so schön ist wie in der Heimat, oder damit man nicht so viel Geld verschwendet sondern spart, um in der Heimat alles nachzuholen.
Es kommt ihnen dann alles in der Heimat zu schön vor, weil sies sonst nicht von Deutschland kennen, dass sie mit der ganzen Familie zusammen sind, raus gehen, picknicken, mit der Großfamilie zusammen sind. In der Heimat ist auch das Wetter schöner. Dann denkt man, es ist immer so dort.
So kommts auch, dass sie sich hier für nichts mehr Verantwortlich fühlen, da sie eh nicht hier wohnen werden und da hier eh alles schlecht ist, da eh keiner sie hier haben will usw.
wasalam
wie schon gesagt, denen kann geholfen werden: Einfach mal ein Jahr in der Heimat verbringen, und zwar nicht unter priviligierten Bedingungen wie zum Kinderkriegen nach Deutschland und solche Sachen. Dann wird sich zeigen, wie "schön" es dort ist.
Ich finde es vollkommen in Ordnung wenn Leute sich so vorstellen. Was ist denn daran so unverständlich....Mein Geburtsland ist Deutschland aber mein Vaterland und Mutterland ist Libanon. Also ich sage auch, dass ich in Deutschland geboren bin aber trotzdem finde ich nicht, dass Deutschland mein Heimatland ist. Ich sage auch mein Heimatland ist Libanon. Nur weil man einen deutschen Pass besitzt heißt das nicht das mein Blut auch deutsch ist. Naja so sehe ich das jedenfalls. W salam
Zitat von SarahA Ich finde es vollkommen in Ordnung wenn Leute sich so vorstellen. Was ist denn daran so unverständlich....Mein Geburtsland ist Deutschland aber mein Vaterland und Mutterland ist Libanon. Also ich sage auch, dass ich in Deutschland geboren bin aber trotzdem finde ich nicht, dass Deutschland mein Heimatland ist. Ich sage auch mein Heimatland ist Libanon. Nur weil man einen deutschen Pass besitzt heißt das nicht das mein Blut auch deutsch ist. Naja so sehe ich das jedenfalls. W salam
Blut? Da bekomme ich extremste Bauchschmerzen,, sorry. So sollte kein Muslim argumentieren!
Hmm? Ich weiß das du es nicht so meinst Schwester wie es vielleicht missverstanden werden könnte. Blut ist Blut und da gibt es keine unterschiede bei Menschen. Was Menschen von einander Unterscheidet sind nur die Gedanken und Überzeugungen. Wir werden in Deutschland erst als Teil der Gesellschaft akzeptiert wenn wir auch Teil der Gesellschaft werden.
Es stimmt zwar das der Islam keine Nationalität kennt aber wir leben nun mal in Deutschland und deswegen sollten wir Verantwortung für Deutschland Übernehmem. Und warum sollten wir uns als Deutsche sehen? Weil wir nun mal nur in Deutschland etwas verändern können. Die Auswirkung unserer Taten hat Auswirkung auf Deutschland. Auch wenn wir für Frieden in Gaza beispielsweise Demonstrieren dann hat diese Demo auch eine Auswirkung auf Deutschland.
Wir sind Deutsche mit islamischen Glauben!
Ein Deutscher mit islamischen Glauben steht doch nicht im Wiederspruch da nirgenswo ein Gesetz in Deutschland existiert der den deutschen Bürgern vorschreibt welchen Glauben sie haben sollten,oder doch?
ich weiß zwar nicht, worauf du mit den Pokemons hinauswillst, aber mal sehen..auf jeden Fall führt diese Denkweise dazu, dass man sich letztendlich für nichts und nirgends verantwortlich fühlt, dafür ständig in der Opferrolle verharrt "die bösen Deutschen"; siehe Beitrag von Mumtahana. Von hier aus kann man im Libanon wenig verändern, dann muss man dorthin. Wir können nur dort etwas verändern, wo wir sind.
Pokemons sind Pokemons (keine Ahnung sone Art dings). Hmm? Also Pokemon das nur "Pikatchu" sagt ist ein "Pikatchu" Pokemon. Ein Pokemon das nur "Tokepri" sagt ist ein "Tokepri" Pokemon. Also die Pokemons können nur das sagen was sie sind,also was für eine Pokemon Art sie sind.
Sind wir Pokemons oder was? Jemand der "Arabisch" spricht,ist ein Araber. Jemand der "Persich" spricht,ist ein Perser. Jemand der "Deutsch" spricht,ist ein Deutscher, sind wir Pokemons oder was?
Eine interessante Frage Mashallah. Ich bin zwar nicht hier geboren, aber lebe seit meinem zweiten Lebensjahr hier. Für mich ist Deutschland mein zu Hause, aber gleichzeitig ist Libanon auch meine Heimat. Deswegen sage ich auch oft ich bin libanesiche Deutsche.Es klingt zwar komisch, aber ich liebe Deutschland genau so wie Libanon. Hier bin ich aufgewachsen, aber Libanon kenne ich auch gut.. Das Problem ist meistens warum man so antwortet(ich bin in Deutschland geboren....), weil man hier immer als Ausländer bezeichnet wird und genau so wie z.B. in Libanon.Egal wo man hingeht ist man ein Ausländer. Bruder Minbar hat recht wir sollten auch ein Teil dieser Gesellschaft sein.
wenn der Grund dieses "Ausländersein" ist, bzw so bezeichnet werden, dann könnte auch die "Heimat" nicht die Heimat sein, weil man dort auch anders bezeichnet wird als alle anderen, die dort leben. In der Türkei gibt es eine andere Bezeichnung für alle Menschen, die in Deutschland leben aber Türkisch reden können ("Almanci"). Das gibt es bestimmt nicht nur in der Türkei. Also ist man dort auch Ausländer. Man kennt auch meistens die Währung nicht, wenn man einkaufen geht, muss man den doppelten Preis bezahlen, als Einheimische und erfährt es erst später, man weiß manchmal gar nicht, wie dies und jenes heißt. Habt ihr alle diese Probleme im "Heimat" nicht?