Ruchlos unbedachtsam, unbesonnen, sagt man von einem Menschen, in der gewöhnlichen Sprechart, der mit seinen Sachen, mit seinem Gelde unbedachtsam, verschwenderisch umgeht. Im Hochdeutschen kennt man diese Bedeutung nicht, wohl aber versteht man hier unter ruchlos, in engerm Verstande, die Befehle eines Höheren vorsätzlich und aus Verachtung übertreten, und was in dieser Denkungsart gegründet ist; besonders in Ansehung der göttlichen Gesetze. Wie lange wollen die Ruchlosen die Lehre hassen? V. 22. Adelung sagt, daß dieses Zeitwort nicht von Gerücht herstammt, wie Stosch und Heynatz wollen, sondern von dem bei unsern alten Schriftstellern so häufigen Ruahha, Sorge, Achtung ruahhan sorgen, ruhhlih, sorgfältig, biruahhen, besorgt seyn.