ZitatBruder Inqelaab: Ich denke man kann das nicht so sagen das er der Oberhaupt aller Muslime ist. Er ist nur der Wilayat ul Faqih von Iran und nicht der Ummah.
Wali ul-Faqih wird hier übersetzt mit Hauptverantwortlicher der Gelehrten - nur des Iran? Oder der gesamten Shia?
Zitat
Der Führungsauftrag ist ein wesentlicher Aspekt des Imamats. Er beschreibt die Tatsache, dass die ideale Führung der Menschen von Gott vorbestimmt ist und zu allen Zeiten und allen Orten Gültigkeit hat. So gab es vom begonnen mit dem ersten Menschen Adam (a.) immer ideale Menschen, denen ALLAH den Führungsauftrag übertragen hat. Dieser Führungsauftrag beinhaltet nicht nur die verbale Weitergabe der schöpferischen Weisheit, sondern auch das vorbildhafte Vorleben.
Mit dem Siegel der Propheten hat der letzte Prophet seinen Führungsauftrag erfüllt. Nach schiitischer Vorstellung bleibt der Führungsauftrag auch danach bestehen und wird von den Zwölf Imamen erfüllt. Nach sunnitischer Vorstellung ist der Führungsauftrag nach Prophet Muhammad (s.) nicht derart klar umrissen.
Imam Chomeini hat die Erkenntnis um den Führungsauftrag weiterentwickelt in seinem Prinzip des Führungsauftrages der Gelehrten [faqih]. Darin stellt er die Theorie auf, dass in Abwesenheit, also während der Verborgenheit des Imam Mahdi (a.), der Führungsauftrag nicht ruht sondern von den Gelehrten [faqih] in bestmöglicher Weise ersatzweise erfüllt werden muss. auf dieser Theorie basiert auch die Verfassung der Islamischen Republik Iran, wonach die Verfassung zwar ihre Gültigkeit verliert, sobald die Herrschaft an den wieder erschienen Imam Mahdi (a.) überreicht wird, bis dahin aber ein geeigneter Gelehrter [faqih] stellvertretend diesen Führungsauftrag erfüllen muss, wobei er zahlreiche Voraussetzungen erfüllen muss, um diese Verantwortung tragen zu können.
Ist der Führungsauftrag des Wali ul-faqih auf die Islamische Republik Iran beschränkt? Wenn das Wilayat ul-faqih eine Weiterentwicklung des Wilayat ist, hieße das im Umkehrschluß, das Wilayat der Imame sei ebenfalls beschränkt - auf den Iran, Irak, die arabische Halbinsel - auf die Regionen, in denen sie wirkten? Das kann ich mir nun wirklich nicht vorstellen.
Zitat Statthalterschaft der Rechtsgelehrten [wilayat-ul-faqih] ist ein Islamisches Konzept bzw. Theorie, das von den Rechtsgelehrten [mudschtahid] der Schia vertreten wird. Vereinfacht besagt es, dass in der Verborgenheit des Imam Mahdi (a.) geeignete Gelehrter [faqih] ihn bestmöglich vertreten müssen, damit er bald erscheint.
Das in der Praxis seit der Verborgenheit des Imam Mahdi (a.) realisierte Konzept wurde allerdings erst von Imam Chomeini in seinem 1963 verfassten gleichnamigen Buch detailliert ausformuliert, was als geistige Grundlage zur Gründung der Islamischen Republik Iran gilt. Die Aufgabe des geeigneten Gelehrter [faqih] übernimmt in der Islamischen Republik Iran gemäß der Verfassung das religiöse Oberhaupt. Das Konzept setzt die Bereitschaft der Bevölkerung voraus, es mitzutragen.
Und wenn der Wali ul-faqih die Statthalterschaft für Imam Mahdi nur im Iran ausübt, wird dieser auch nur im Iran in Erscheinung treten?
Das ist das Problem?: das Wilayat wird nicht allgemein anerkannt unter Shiiten - und von daher kann von einer Einigkeit, Einheit auch nicht die Rede sein.
ZitatDer Bruder Sulfikar ist ja kein Anhänger Imam Khamaneis deshalb denke ich das wir ihn verstehen müssen... wenn er Imam Khamanei als meistwissenden sehen würde, würde er auch ihn als Marja wählen. Er muss ihn als Wilayat ul Faqih akzeptieren aber ihn nicht als meistwissenden sehen.
Wenn du das so formulierst, schließe ich daraus, daß Bruder Sulfikar Iraner ist. Denn nach allem, was du weiter oben schreibst, ist Imam Khamenei nur der Wali ul-faqih für den Iran.
Ich erlaube mir, meine weiter oben bereits gestellte Frage zu wiederholen:
ZitatNur: ist es möglich, einem anderen Gelehrten als Imam Khamenei zu folgen, diesen aber dennoch als Oberhaupt (in politischen, weltlichen Dingen) anzusehen? Ich meine, das ist doch nicht zu trennen: weltliche und geistige Gefolgschaft?
und zu ergänzen: Ist diese Gefolgschaft durch nationale Grenzen beschränkt?
ZitatWali ul-Faqih wird hier übersetzt mit Hauptverantwortlicher der Gelehrten - nur des Iran? Oder der gesamten Shia?
Ist das eine Frage oder eine Aussage? Es ist unmöglich das Imam Khamanei Wilayat ul Faqih der ganzen Ummah ist. Gelehrte sind sich sogar einig das er nur vom Iran ist. Es tut mir leid aber in deinem Beitrag kann ich nicht wirklich erkennen ob du gegen das was ich sage oder dafür bist.
ZitatDer Bruder Sulfikar ist ja kein Anhänger Imam Khamaneis deshalb denke ich das wir ihn verstehen müssen... wenn er Imam Khamanei als meistwissenden sehen würde, würde er auch ihn als Marja wählen. Er muss ihn als Wilayat ul Faqih akzeptieren aber ihn nicht als meistwissenden sehen.
ZitatWenn du das so formulierst, schließe ich daraus, daß Bruder Sulfikar Iraner ist. Denn nach allem, was du weiter oben schreibst, ist Imam Khamenei nur der Wali ul-faqih für den Iran.
Nein. Das muss doch nicht sein. Er kann auch Iraner sein aber Sayyed Sistani als Marja wählen. Er lebt nicht in Iran dann muss er auch nicht das tun was Imam Khamanei befehlt, weil sein Marja z.b Sayyed Sistani ist und er in Deutschland lebt.
Ich meine damit eher, das er in Iran alles bestimmen kann auch wenn einige in Iran Sayyed Sistani als Marja haben.
ZitatEs tut mir leid aber in deinem Beitrag kann ich nicht wirklich erkennen ob du gegen das was ich sage oder dafür bist.
Ich bin weder für noch gegen deine Aussagen - ich frage nur. Weil ich es wissen will und für mich selbst ja auch entscheiden muß und diese Entscheidung auch hin und wieder überprüft werden sollte, wem ich folge, ob als marja oder als wali ul-faqih. Oder beides in einer Person.
Und ich möchte auch niemanden hier angreifen oder so.
ZitatEs tut mir leid aber in deinem Beitrag kann ich nicht wirklich erkennen ob du gegen das was ich sage oder dafür bist.
Ich bin weder für noch gegen deine Aussagen - ich frage nur. Weil ich es wissen will und für mich selbst ja auch entscheiden muß und diese Entscheidung auch hin und wieder überprüft werden sollte, wem ich folge, ob als marja oder als wali ul-faqih. Oder beides in einer Person.
Und ich möchte auch niemanden hier angreifen oder so.
Du musst ihm als Marja und als Wilayat ul Faqih folgen.
Schwester Mumtahana: Wenn es im Islam keine Staatsgrenzen gibt wieso sind wir Türken anders als die Libanesen? Wieso mögen viele Libanesen nicht den Iran? Wieso mögen viele Iraner nicht Libanon? Wieso werden wir von anderen als Imam Khamanei Fanatiker bezeichnet? Wenn das alles nichts mit dem Islam zutun hat dürfen wir uns doch gar nicht Muslime nennen....
ZitatDu Kannst Imam Ali a.s. nicht mit Sayed Khamenei vergleichen
Vergleiche sind immer zulässig, aber keine Gleichsetzungen! Das ist natürlich ein riesiger Unterschied. Viele haben ein Problem, wenn solche Vergleiche gezogen werden. Das was du kritisierst ist die Gleichsetzung des Wali-e-Faqih mit Imam Zaman (ajf). Imam Khamenei hat nicht denselben Status wie Imam Mahdi, aber diesselbe Verantwortung und Autorität.
@Zeynebi-Kübra
ZitatDu musst ihm als Marja und als Wilayat ul Faqih folgen.
Das muss man nicht. Man kann auch einen anderen Rechtsgelehrten als Marja haben.
@Zeynebi-Kübra & noura
ZitatEs ist unmöglich das Imam Khamanei Wilayat ul Faqih der ganzen Ummah ist.
Die Autorität des Wali-e-Faqih hat eine Grenze, die von der iranischen Verfassung festgelegt wird und eine Grenze, die vom Islam festgelegt wird. Erstere ist begrenzt auf die Islamische Republik Iran und letztere gilt für alle Muslime auf der Welt.
Salam Hätte ich gewusst das diese frage so eine welle auslösst,hätte ich sie nicht gstellt. Wenn die schiiten sich einigen das Imam Khamenei der Oberhaupt ALLER schiiten wird bin ich der erste der ihm Folgt in der Politik und als führer der Wilaya.
Es ist also denkbar, daß man einen anderen Marja wählt, den Imam Khamenei aber als wali ul-faqih anerkennt?
Ist es umgekehrt denkbar, ihn zum marja zu wählen, ohne das wilayat anzuerkennen? Deiner Antwort nach, Bruder IslamicREV nicht.... und schon gar nicht mit der Begründung, man sei kein Iraner und lebe nicht im Iran.
Zitat Die Autorität des Wali-e-Faqih hat eine Grenze, die von der iranischen Verfassung festgelegt wird und eine Grenze, die vom Islam festgelegt wird. Erstere ist begrenzt auf die Islamische Republik Iran und letztere gilt für alle Muslime auf der Welt.
Kannst das bitte noch etwas deutlicher erklären? Ich möchte es nicht falsch oder nur halb verstehen...
Persönlich tue ich mich einfach schwer damit, einer Obrigkeit zu folgen - altes Familienerbe. Aber irgendwo kann ich das Wilayat nicht rundheraus ablehnen. Also versuche ich halt mit meinem lahmen alten Verstand ein wenig zu verstehen... sorry, wenn das manche nervt......
Bruder Sulfikar, nicht böse sein... wir wollen doch alle nur lernen, oder?
ZitatHätte ich gewusst das diese frage so eine welle auslösst,hätte ich sie nicht gstellt. Wenn die schiiten sich einigen das Imam Khamenei der Oberhaupt ALLER schiiten wird bin ich der erste der ihm Folgt in der Politik und als führer der Wilaya.
1.Wellen auszulösen ist doch sehr positiv. Du bringst alle zum Nachforschen und Nachdenken.
2. Die Muslime werden sich bei solchen Themen nie einigen, aber das ist auch völlig irrelevant. Einheiten entstehen und zerbrechen, aber wir orientieren uns nicht an Menschen, sondern an dem Islam. Man sollte sich von diesem Gruppen denken lösen. Wir müssen nicht immer denken, wenn alle mitmachen, dann mache ich auch mit. Als Imam Khomeini für die Islamische Revolution warb, waren sie auch nur eine kleine Gruppe von Gelehrten. Es geht nicht um die Anzahl der Anhänger.
Salam Richtig es geht nicht um die Anzahl der Anhänger,Aber eine starke geschlossene Hnd ist besser und Stärker als eine geöffnete. Die Schiiten sollten mal daran denken welche feinde und gefahren es gibt und endlich mal zusammen halten. Wie Gesagt das sind nur Träume eines kleinen Menschen(mich) vielleicht werden diese träume mal in erfüllung gehen.
ich finde diese Diskussion sehr interessant und lehrreich. Aber auch ein wenig traurig da dadurch wieder einmal deutlich wird, dass nicht einmal unter uns Schiiten Einigkeit herrscht.
Ich hätte dazu folgende Frage: Wie sehen das die verschiedenen Marjas? Sind sie Konkurrenten? Oder respektieren sie sich gegenseitig? Wie geht das denn? Tut mir leid wenn ich so frage, aber ich verstehe das nicht..
ZitatIst es umgekehrt denkbar, ihn zum marja zu wählen, ohne das wilayat anzuerkennen?
Nein, es sei denn du kannst es vor Allah (swt) rechtfertigen.
ZitatKannst das bitte noch etwas deutlicher erklären? Ich möchte es nicht falsch oder nur halb verstehen...
Der Wali-e-Faqih hat eine festgelegte Rolle im islamischen Staat, die von der Verfassung geregelt wird.
Nach Art. 110 der iranischen Verfassung obliegen dem Revolutionsführer folgende Aufgaben und Funktionen:
* Ernennung der islamischen Rechtsgelehrten des Wächterrates * Ernennung der obersten Richter des Landes * Ausübung des Oberbefehls über die Streitkräfte * direkte Kontrolle der iranischen Revolutionsgarde (Basitschi-e Mostasafan) * Ernennung des Leiters der staatlichen Rundfunk- und Fernsehanstalten * Ernennung und Entlassung des Präsidenten * Begnadigung oder Minderung gerichtlich verhängter Strafen und * Abgabe von Kriegs- oder Friedenserklärungen.
Quelle: Wikipedia
Der Wali-e-Faqih hat eine festgelegte Rolle auf der Welt, die vom Islam festgelegt wird. Wenn er z.B. zum Boykott aufruft oder zur Verteidigung oder zur Demonstration oder ...
ZitatIch hätte dazu folgende Frage: Wie sehen das die verschiedenen Marjas? Sind sie Konkurrenten? Oder respektieren sie sich gegenseitig? Wie geht das denn? Tut mir leid wenn ich so frage, aber ich verstehe das nicht..
Die Mehrheit respektiert sich. Meinungsverschiedenheiten werden auf der intellektuellen Ebene ausgetragen. Wenn ein Marja eine andere Meinung hat, dann schreibt er darüber Bücher oder hält Vorträge. Nur sehr selten werden andere Maraja namentlich genannt. Meistens geht jeder Marja seinen eigenen Weg und versucht durch den Islam und Logik, die Menschen von seinen Gedanken zu überzeugen.
Als Imam Khomeini (ra) anfing für einen Islamischen Staat zu werben, gehörte er auch zu einer Minderheit. Die Briten, die USA, USrael und der damalige Schah des Irans hofften immer, dass der Imam mit den anderen Rechtsgelehrten in Konflikt gerät, damit seine Bewegung geschwächt wird. Das war der Grund, warum man ihn nach Bagdad ausgeflogen hat. Er sollte in Konflikt geraten mit den irakischen Ulama, aber Imam Khomeini war sich dieser Gefahr bewusst. Er legte sich nicht mit den irakischen Gelehrten an, sondern konzentrierte sich auf seine eigene Mission.
Ich denke, man kann doch das Wissen und die Persönlichkeit eines anderen ehren und respektieren, auch wenn man anderer Meinung ist. Gerade wenn man aus eigener Erfahrung die Wege nachvollziehen kann, die ein anderer mit den gleichen Voraussetzungen an Bildung und Gelehrsamkeit geht.
Und vor allem, wenn man weiß, welche Verantwortung man als Gelehrter hat für die Menschen, für die Muslime, für den Islam.