diese Diskussion habe ich nun eine Zeitlang verfolgt. Viele Beiträge kritisieren die Mehrehe, sei es nun Mut'ah oder Nikah. Die Mehrehe ist erlaubt im Islam, nicht verpönt! Was der Islam erlaubt hat, dass ist gut. Aber wenn einige Muslime es falsch anwenden, wie die von den Geschwistern genannten Beispiele, dann liegt der Fehler nicht in der erlaubten islamischen Mehrehe, sondern an den falsch praktitierenden Muslimen! Diese sind zu verurteilen und nicht die islamische Erlaubnis. Es gibt Voraussetzungen, unter denen eine Mehrehe erlaubt ist. Eine der ersten und wichtigsten ist, dass der Mann völlig Adil (gerecht) zu allen Ehefrauen sein muss und sie gleichermaßen lieben muss. Der Mann ist fähig dazu, mehrere Frauen gleichzeitig, gleich viel zu lieben. Nicht alle Männer, aber einige schon. Und diese "einige" haben die Erlaubnis eine Mehrehe einzugehen. Wenn ein Mann nicht Adil mit mehreren Ehefrauen umgehen kann, dann darf er nicht mehr als eine heiraten.
Zum Fall Mut'ah von verheirateten Männern:
Wieso sollte das verpönt sein? Auch das ist erlaubt - Gott sei Dank! Es kann viele Fälle geben, in denen dies eine Lösung ist, um den Mann vom Verbotenem abzuhalten. Das muss nicht bedeuten, dass er seine erste Ehefrau deshalb weniger liebt. Z. B. kann es sein, dass ein Mann von seiner Frau aufgrund vom Studium oder einer Arbeit im Ausland getrennt leben muss. Es ist hier besser, dass er Mut'ah macht, als haraam zu machen. Ein anderer Fall wäre, wenn die Ehefrau (Gott bewahre) ins Koma gefallen ist. Ein anderer Fall kann auch sein, dass die Frau für eine längere Zeit ihre Eltern in einem anderen Land besuchen geht. Die Frauen sollten ihren Männern vertrauen in dieser Hinsicht. Wenn es nicht in der Natur der Frau liegen würde, dass sie sich einen Mann mit mehreren Frauen teilen könnte, wäre die Mehrehe untersagt. Aber auch hier sind nicht alle Frauen dazu in der Lage, sowie nicht alle Männer in der Lage sind mehrere Ehefrauen Adil zu behandeln. Dennoch sollte die Frau ihrem Mann ein gewisses Maß an Vertrauen gegenüber bingen, wenn er eine mut'ah eingehen möchte (bei o. g. Gründen).
Denn wenn man die Mehrehe kritisiert und ablehnt, weil viele Muslime sie falsch anwenden ist es genauso, wie wenn man eine gute Sache ablehnt, nur weil sie in der Gesellschaft angelehnt wird, obwohl sie zum Schutze vor dem Üblen dient.
Würde nun ein Nichtmuslim gegen die Mehrehe oder sunnitische Geschwister gegen Mut'ah argumentieren, würde die Mehrheit in diesem Forum beides als erlaubt verteidigen! Das Problem liegt nämlich darin, dass die Auswahl des ersten Ehepartners leider bei den meisten Muslimen absolut falsch ist. Denn wenn ein wirklich gläubiger Muslim und eine wirklich gläubige Muslimah heiraten, dann vertrauen sie sich derart, dass sie überzeugt sind, dass der jeweilie Partner niemals etwas tun würde, was dem Islam widerspricht. So würde die Muslimah ihrem Mann derart vertrauen, dass er niemals eine zweite Frau nehmen würde, wenn er sich nicht sicher sei, beide gerecht behandeln zu können. Der Muslim würde absolut sicher sein, dass seine Frau ihm niemals Unannehmlichkeiten bereiten würde. Für jene Muslimahs, die sich nicht zutrauen, ihren Mann mit einer anderen Frau zu teilen, haben die Möglichkeit, dies im Ehevertrag festzulegen. Aber generell die Mehrehe zu verunglimpfen und schlecht darzustellen, dazu hat niemand ein Recht, denn Allah (swt) selbst hat sie als gut und erlaubt erachtet.
Über dieses Thema kann ich so offen und ehrlich meine Meinung sagen, da ich bereits mit einer praktizierenden und gottesehrfürchtigen Muslimah verheiratet bin.
Meine Frau hat mir gesagt, dass sie keine Probleme damit hätte, wenn ich vor unserer Hochzeit eine Mut'ah-Ehe hinter mir hätte oder wenn ich eine zweite Ehefrau haben möchte, wenn ich beide gerecht behandeln könnte. Selbst eine Zeitehe erlaubt sie mir im nötigen Fall.
Sie vertraut mir, dass ich niemals etwas tun würde, was dem Islam widerspricht, also auch niemals eine andere heiraten würde, wenn ich nicht sicher wäre, ob ich beide Adil behandeln könne. Denn ich habe eine Frau geheiratet, die die islamischen Gesetze bedingungslos akzeptiert und ihnen gegenüber keine Vorurteile hat. Wenn sie emotionale Bedenken bei einer Mehrehe meinerseits hätte, so würde sie dies im Ehevertrag regeln. Und dieses gegenseitige Vertrauen ist es, was den Herzen Ruhe und Ausgeglichenheit gibt, dass ist es, was die Ehe zu einem Paradies auf Erden macht.
Meinen Schwestern möchte ich raten, dass sie ihre Männer nicht immer mit Misstrauen in dieser Hinsicht begegnen sollten. Auch sollten sie nicht sowas sagen wie: "Ich klönnte es niemals ertragen, wenn Du vor mir eine anderen hättest!". Stellt Euch vor, Euer zukünftiger Ehemann atte schonmal Mut'ah gemacht um sich zu schützen, dann würde er Euch belügen, damit Ihr zufrieden wärt. Wenn ihr ein Leben voller Misstrauen und Lügen leben wollt, dann tut das. Aber meiner Meinung nach sollte eine Frau stolz auf ihren Mann sein, wenn er anstatt zu sündigen eine Zeitehe eingegangen ist. Wenn man ihm mit Misstrauen begegenet wird er Euch ständig belügen und viele Männern machen dann aus Trotz das, was ihre Frauen nicht möchten.
Ich verurteile jene Männer, die die Mehrehe falsch praktizieren, aber ich verurteile auch jene Frauen, die ihren Männern derart Misstrauen. Beide sollten sich einen Partner des Vertrauens suchen. Das beides funktioniert (sowohl Einzel- als auch Mehrehe) zeigt das Beispiel von Imam Ali (a.): Neben Fatima (a.) hatte er keine andere Frau. Aber nach Fatima (a.) hatte er stets mehrere Frauen. Beide Formen der Ehe funktionieren. Das Beipiel Imam Alis (a.) wählte ich, da eine Schwester meinte, man solle nicht mit dem Beispiel des Propheten (s.) kommen
PS: Neben meiner lieben Frau würde ich auch keine andere Frau heiraten. Mit ihr möchte ich ins Paradies insha Allah
Ohne deinen Beitrag genau gelesen zu haben - ich las nur den oberen Teil und stimme dir absolut zu - ein Gedanke:
es hängt vielleicht davon ab oder damit zusammen, ob man einen Menschen "nur" liebt oder ob man ihn um Allahs Willen liebt. Ich meine: ein Muslim, der wahrhaft um Allahs Willen liebt, kann auch gerecht zu zwei oder mehr Ehefrauen sein - und eine Muslima, die um Allahs Willen liebt, könnte mit einer solchen Situation auch umgehen, weil sie ja die Liebe ihres Mannes und sein Vertrauen hat und ihm vertrauen kann - vorausgesetzt, ihr Mann ist eines jener seltenen Beispiele.
Das ist das, was du, Bruder, hier beschreibst:
ZitatDenn wenn ein wirklich gläubiger Muslim und eine wirklich gläubige Muslimah heiraten, dann vertrauen sie sich derart, dass sie überzeugt sind, dass der jeweilie Partner niemals etwas tun würde, was dem Islam widerspricht. So würde die Muslimah ihrem Mann derart vertrauen, dass er niemals eine zweite Frau nehmen würde, wenn er sich nicht sicher sei, beide gerecht behandeln zu können. Der Muslim würde absolut sicher sein, dass seine Frau ihm niemals Unannehmlichkeiten bereiten würde.
Zitat von InqelaabEs gibt Voraussetzungen, unter denen eine Mehrehe erlaubt ist. Eine der ersten und wichtigsten ist, dass der Mann völlig Adil (gerecht) zu allen Ehefrauen sein muss und sie gleichermaßen lieben muss.
Nein Bruder, es ist keine Voraussetzung, dass der Mann beide Frauen gleichermaßen lieben muss. Er darf nur keine der beiden völlig links liegen lassen.
ZitatEr darf nur keine der beiden völlig links liegen lassen.
Das ist auch falsch.
Nein, Adela hat Recht. Man(n) kann nicht zwei Frauen völlig auf die gleiche Art lieben, z.B. kann es ja sein, dass er bei der einen eine besondere Eigenschaft mag, bei der anderen etwas anderes. Gerecht behandeln heißt nicht, wenn er von einer Reise kommt, beiden das Gleiche zu schenken, denn die Neigungen sind verschieden. Die eine mag vielleicht lieber Parfüm, die andere lieber ein Schmuckstück, Allahu a´lam. Es steht ja auch im Hl. Quran: 4: 129: Und ihr werdet es nicht schaffen, die Frauen gleich zu behandeln, ihr mögt euch noch so sehr bemühen. Aber wendet euch nicht (von der einen) gänzlich ab, so daß ihr sie in der Schwebe laßt. Und wenn ihr nach Aussöhnung strebt und Gott fürchtet, so ist Gott voller Vergebung und barmherzig.
Da steht auf Arabisch "an ta´dilu", also dass man nicht 100 % adil sein kann zu ihnen.
ZitatUnd das heißt, daß er keine weniger oder mehr als die andere beachten, keine besser oder schlechter als die andere behandeln muß.
ZitatWie sieht das eigentlich aus: kann ein Mann um Allahs Willen zwei Frauen gleichermaßen lieben?
Nein , das braucht er aber auch nicht. Ich verstehe das so, dass er so gut wie möglich versuchen soll, Gerechtigkeit walten zu lassen, er kann sie vielleicht nicht gleich lieben, aber er sollte versuchen, sie das nicht spüren zu lassen. Stell ich mir ehrlich gesagt ziemlich stressig vor Aber die Diskussion finde ich ohnehin müßig. Wer das nicht will, schreibt das in den Vertrag und fertig. So habe ich es auch gemacht, ich konnte ja nicht wissen, dass das gar nicht nötig war.
wer sind die frauen, gläubigen kriegsgefangenen heutzutage, die man heiraten sollte? Und wer von euch es sich nicht leisten kann, freie, gläubige Frauen zu heiraten: dann was eure Rechte besitzt, nämlich eure gläubigen Kriegsgefangenen. Und Allah kennt euren Glauben am besten. Die einen von euch sind von den andern; so heiratet sie mit Erlaubnis ihrer Herren und gebt ihnen ihre Morgengabe nach Billigkeit, wenn sie keusch sind, nicht Unzucht treiben noch insgeheim Liebhaber nehmen. Und wenn sie, nachdem sie verheiratet sind, der Geilheit schuldig werden, dann sollen sie die Hälfte der Strafe erleiden, die für freie Frauen vorgeschrieben ist. Das gilt für den unter euch, der sich vor der Sünde fürchtet. Daß ihr euch aber zurückhaltet, ist besser für euch; und Allah ist allverzeihend, barmherzig. (Nisa 25)
und aus dieser aya schlussfolgere ich, dass es den gläubigen empfohlen ist, dass sie lieber keusch bleiben, als dass sie frauen auf zeit heiraten. warum meint man immer, du muta ist doch so ne gute sache? ALLAH empfehlt das doch nur den männern, die sich nicht zurückhalten können, aber wir müssen doch versuchen unser Nafs zu kontrollieren oder?? frauen müssen das, männer auch!
und am anfang werden auch nur die männer angesprochen, die es sich nicht leisten können zu heiraten, also nicht die bereits verheirateten.
außerdem frag ich mich: was ist, wenn alle männer bevor sie heiraten, zuerst mal jahrelang muta machen. männer heiraten spät und was machen dann die jungen gläubigen frauen? woher sollen sie einen guten mann finden? das führt doch dazu, dass die männer jetzt zuerst mal alles beruflich aufbauen und mit 30 dann eine frau zum heiraten suchen. ist das nicht ungerecht? wenn sie keine muta machen würden, würden die männer auch schon mit 19 20 heiraten wollen und dann hätte man viele junge familien. aber leider ist dies nicht der fall. die frauen müssen sich immer zurückhalten, die männer bis sie irgendwann mal aus welchen gründen auch immer, sich für eine dauer ehe entscheiden, in völliger freiheit. und warum fühlt man sich einer frau, mit der man intimen kontakt hat, nicht verbunden? warum gehen muta ehen so problemlos vorbei?
@Fatima Müßig finde ich es von daher nicht, daß ich dem Thema nicht von vornherein ablehnend gegenüberstehe und auch aus privaten Gründen zu Beginn meiner Ehe über das Thema nachdachte, als Nichtmuslima. Weil mein Mann ein paar Jahre jünger ist als ich und ich nach Aussage diverser Frauenärzte keine Kinder bekommen könne - sollte ich da meinem Mann die Chance auf Vaterschaft verbauen, selbst wenn ich nicht Mutter sein könnte?
Aber Fatima, das verstehe ich nicht:
ZitatEr darf nur keine der beiden völlig links liegen lassen.
Das ist für mich die krasseste Form, ungerecht zu sein. Es gibt aber zwischen völliger gerechter Behandlung und völliger Mißachtung etliche Grade...... die wären dann erlaubt? (Ich meine nur diesen einen Abschnitt, nicht die Liebe.)
Das kann ich mir nicht vorstellen.
Gleichermaßen heißt nach meinem Verständnis auch nicht, sie absolut gleich zu behandeln, sie sind keine Maschinen, er auch nicht. Aber jede so zu behandeln, wie es ihrer jeweiligen Art, ihrem Charakter, ihrem Verhalten angemessen ist, sie als Mensch, als Persönlichkeit zu würdigen. Sie werden ihn ja, je nach Persönlichkeit, auch verschieden behandeln - aber inshaallah nicht ungerecht.
Ein simples Beispiel: wenn meine Mit-Frau, um es mal so zu sagen, rote Rosen bekäme, wäre ich nicht böse, wenn ich keine bekäme: ich mag keine roten Rosen. Böse wäre ich, wenn er seine Zuneigung nicht auf eine andere Art zeigte, die mir eher zusagt. Ein Mann, der mehrere Frauen hat, sollte sich die Mühe machen, auch solche Kleinigkeiten zu beachten - und die Frauen nicht nach Zeichen der Zuneigung in solchen Dingen suchen, indem sie Liebesbeweise gegeneinander aufrechnen und abwägen.
@Noura: Eine Mehrehe bringt natürlich auch Verantwortung mit sich, mehr aber noch, wenn die 2. Frau eine Dauerehefrau ist, denn die hat im Gegensatz zu einer Mut´a-Frau auch Versorgungs- und Erbansprüche. So ähnlich wie du es beschrieben hast, stell ich mir gerechte Behandlung vor, hab ich aber auch in meinem Beitrag schon geschrieben:
ZitatGerecht behandeln heißt nicht, wenn er von einer Reise kommt, beiden das Gleiche zu schenken, denn die Neigungen sind verschieden. Die eine mag vielleicht lieber Parfüm, die andere lieber ein Schmuckstück, Allahu a´lam.
@zehraa .Was heute mit Kriegsgefangenen gemeint ist, kann ich nicht sagen, aber man sollte vorsichtig sein, aus einer einzigen Aya eine Schlussfolgerung zu ziehen:
Zitatund aus dieser aya schlussfolgere ich, dass es den gläubigen empfohlen ist, dass sie lieber keusch bleiben, als dass sie frauen auf zeit heiraten.
denn so ganz ohne ist eine Muta auch nicht, wenn daraus Kinder hervorgehen, dann muss der Mann für sie aufkommen.
ZitatAußerdem frag ich mich: was ist, wenn alle männer bevor sie heiraten, zuerst mal jahrelang muta machen. männer heiraten spät und was machen dann die jungen gläubigen frauen? woher sollen sie einen guten mann finden? das führt doch dazu, dass die männer jetzt zuerst mal alles beruflich aufbauen und mit 30 dann eine frau zum heiraten suchen.
an der späten Heirat vieler junger Männer ist nicht die Mut´a schuld, sondern die Gesellschaft, die jungen Männern die Heirat durch horrende Mahr-Forderungen und sonstige Ansprüche der Mädchen bzw. deren Mütter unnötig erschwert.
Zitatwenn sie keine muta machen würden, würden die männer auch schon mit 19 20 heiraten wollen und dann hätte man viele junge familien. aber leider ist dies nicht der fall. die frauen müssen sich immer zurückhalten, die männer bis sie irgendwann mal aus welchen gründen auch immer, sich für eine dauer ehe entscheiden, in völliger freiheit.
Völlige Freiheit ist wie gesagt auch eine Mut´a nicht wirklich. Wenn manche das missbrauchen, dann ist das ihre Schuld, nicht weil die Mut´a an sich schlecht ist.
Jede Ehe, ob mut'a oder nikah, bringt Verantwortlichkeiten mit sich - und wer das nicht weiß oder nicht wahrhaben will, mißbraucht sie. Und daher sage ich weder gegen die eine noch die andere Form der Ehe etwas - solange sie und die daran beteiligten Partner, ob Mann oder Fau, nicht mißbraucht werden.
Zitatdie frauen müssen sich immer zurückhalten
Merkwürdig: warum wird nur über die Männer geschimpft, die eine mut'a wollen? Haben denn Frauen nicht das Recht, eine mut' a einzugehen aus den gleichen Bedürfnissen wie Männer? Kann es denn nicht sein, daß eine Frau sich auf eine mut'a einläßt, weil sie eben auch gewisse Bedürfnisse hat, die sie auf erlaubte Art stillen will? Und wenn dem so ist und sie ist dem Mann gegenüber ehrlich wie er auch ihr gegenüber: es geht um den Genuß gewisser Dinge, die nun mal nur in einer Ehe gestattet sind! - wo ist das Problem?
ich verstehe deine begründung nicht ("denn..."): was hat das mit meiner schlussfolgerung zutun?
Zitat von Umm Hussain @zehraa .Was heute mit Kriegsgefangenen gemeint ist, kann ich nicht sagen, aber man sollte vorsichtig sein, aus einer einzigen Aya eine Schlussfolgerung zu ziehen:
Zitatund aus dieser aya schlussfolgere ich, dass es den gläubigen empfohlen ist, dass sie lieber keusch bleiben, als dass sie frauen auf zeit heiraten.
denn so ganz ohne ist eine Muta auch nicht, wenn daraus Kinder hervorgehen, dann muss der Mann für sie aufkommen.
warum kann man diese schlussfolgerung nicht ziehen, wenn da ganz offen geschrieben ist " Daß ihr euch aber zurückhaltet, ist besser für euch" -> dies habe ich nur aus der aya rauskopiert und ist das selbe wie meine schlussfolgerung.
wenn ALLAH also auch dem mann empfehlt, keusch zu bleiben, sollten sie doch zuerst mal versuchen ihren nafs zu kontrollieren, statt direkt ein ausweg zu finden.
und kann jemand vielleicht den tawsir zu dieser aya finden? denn da wird doch ausdrücklich gesagt, dass man kriegsgefangene heiraten soll, die man besitzt. heute gibt es die ja nicht. welche frauen wären das heutzutage? und warum das heute so interpretiert wird, dass man mit jeder muta machen darf mit der erlaubnis des vaters?
für den Mann ist mut'a fast normal, aber es wird als irgendwie verwerflich empfunden, so denken nicht nur Frauen, sondern auch Männer bisweilen - es ist zwar erlaubt, aber gesellschaftlich anscheinend nicht angesehen.
Vielleicht können Frauen ihre Bedürfnisse besser kontrollieren - aber wenn (weil) mut'a erlaubt ist, müssen sie es nicht. Was mich stört, ist die Einstellung, die ich dahinter sehe: der Mann wird als derjenige angesehen, der der Frau etwas Schlimmes antut, sie ausnutzt. Aber wer zwingt eine Frau zu mut'a? Sie weiß doch im Regelfall um ihre Rechte und Pflichten?
Mich erstaunt es, daß manche Muslime so denken - einerseits ist es erlaubt, andererseits werden Muslime, die mut'a machen, gelegentlich von anderen Muslimen deswegen schief angesehen. (Ich meine jetzt nicht Sunniten) Man verpaßt ihnen anscheinend einen Stempel, anstatt sich einfach nur rauszuhalten und zu sagen: sie tun nichts Verbotenes. Auch wir Muslime sind oft anfällig, wenn es um moralische Maßstäbe geht - wir legen sie mitunter falsch an, weil wir für gesellschaftlichen Druck anfällig sind.
Bruder Inqelaab schrieb etwas von Mißtrauen... vielleicht haben wir zu wenig Vertrauen in die guten Absichten unserer Geschwister? Nicht jeder, der mut'a macht, ist nur auf seinen Spaß aus. Und wenn - im Idealfall, der die Regel sein sollte - beide Partner einer mut'a offen und ehrlich eine solche Ehe eingehen, jeder weiß, warum er und warum der andere diese Beziehung will, beide sie vor Allah verantworten können, spricht in meinen Augen nichts dagegen. Wobei: bei einem bereits verheirateten Mann sollten beide, die Dauerehefrau wie auch die mut'a-Ehefrau, voneinander vor der mut'a-Eheschließung wissen und damit wirklich einverstanden sein. Denn wie sagte Fatima: eine Frau sollte ihr (vorübergehendes, befristetes) Glück nicht auf dem Unglück einer Schwester aufbauen.
Merkwürdig: warum wird nur über die Männer geschimpft, die eine mut'a wollen? Haben denn Frauen nicht das Recht, eine mut' a einzugehen aus den gleichen Bedürfnissen wie Männer? Kann es denn nicht sein, daß eine Frau sich auf eine mut'a einläßt, weil sie eben auch gewisse Bedürfnisse hat, die sie auf erlaubte Art stillen will? Und wenn dem so ist und sie ist dem Mann gegenüber ehrlich wie er auch ihr gegenüber: es geht um den Genuß gewisser Dinge, die nun mal nur in einer Ehe gestattet sind! - wo ist das Problem?
salam,
nee du vergissts was. die erlaubnis des vaters ist bei einer jungfrau gefragt und keine jungfrau kann wie ein mann eine kurze beziehung zu einem mann aufbauen und das dann nach ner zeit so schnell wieder vergessen. die frau kann auch mit keinem mann zusammen sein, die sie nicht liebt. außerdem erlaubt das kein vater und der mann, den man später heiraten will, erwartet auch von der frau, dass sie jungfrau ist.
und diese aya bezieht sich ganz direkt auf männer, nicht auf frauen.
kein Mann muss mit einer Jungfrau Mut´a machen, er kann ja auch eine geschiedene nehmen, davon gibts ja satt und genug mittlerweile. Der Vorteil ist eben, dass beide wissen, worauf sie sich da einlassen, und wie Schw. Noura richtig bemerkte, wird keine Frau zur Mut´a gezwungen, und auch mich stört es gewaltig, dass Männer, die Mut´a machen, so generell als die bösen Ausnutzer dastehen. Übrigens wird noch mehr über die Frauen geschimpft, liebe Schwester Noura, die werden sogar als moralisch verwerflich Handelnde gesehen von der Gesellschaft, der Volksmund sagt dazu noch was anderes, was ich hier nicht zitieren will, ich denke, ihr wisst alle was gemeint ist. Ist doch merkwürdig: Gegenüber Sunniten wird die Mut ´a leidenschaftlich verteidigt, aber wehe, es macht eine Frau aus dem Verwandten- oder Bekanntenkreis, dann wird sie wie gesagt als eine behandelt, die zina macht. Was für eine Doppelmoral! Einem Mann wird das schon eher zugestanden, solange es bei seiner Zeitehefrau nicht um eine Muslima handelt.
In einem englischsprachigen Forum gabs mal einen Thread: "Would you give your mother in mut´a?" Eine Witwe oder Geschiedene muss doch nicht ihren Sohn um Erklaubnis fragen. Traditionsdenken und Doppelmoral, wohin man nur schaut.
Bei der sunnitischen misyar-Variante ist das Ausnutzen schon eher gegeben, denn da muss der Mann der Frau nicht mal sagen, dass er gar nicht vorhat, sie auf Dauer zu ehelichen. Fairerweise sei erwähnt, dass nicht jeder sunnitische Gelehrte das gestattet. Man kann ja durchaus vereinbaren, dass es zu gewissen Kontakten nicht kommt, das ist alles Vertragssache, wo ist denn da das Problem? Außerdem darf ich daran erinnern, dass der Thread lautet "Mut´a für Verheiratete", und ich frag mich, wo da jetzt die Jungfrau herkommt?