Da in einem anderen Thread die Behauptung aufgestellt wurde, dass niemand um die täglich an Hunger und sog. vermeidbaren Krankheiten sterbenden Kinder trauert, halte ich es für angebracht diese These zu korrigieren. Denn selbst wenn alle Menschen über diese Verbrechen hinwegsehen sollten und sogar Teil des Verbrechens sein sollten, für einen Menschen würde dies nicht zu treffen- dem Imam der Menschen. In unserer heutigen Zeit wäre das Imam Muhammed ibn al Hasan al Muntadhar al Mahdi, oder einfach nur Imam al Mahdi, dem Erwarteten Erlöser der Unterdrückten und Schwachen, Gottes Argument gegen uns. Imam Mahdi, Friede sei mit ihm, weint jeden Tag um jedes einzelne unschuldige Opfer, dass aufgrund von Unterdrückung, Krieg, Hunger oder Krankheit stirbt, da bin ich mir sicher, denn dies gehört zu den Eigenschaften seiner reinen Persönlichkeit. Er ist der Imam der Menschen, ihre geistige Autorität, die Person bei der alle Menschen Zuflucht suchen können. Und er weint nicht nur um alle Unterdrückten sondern vor allem weint er auch um seine Schia, um seine Anhänger, denn er ist unter ihnen und sieht was sie anrichten, und welch ein trauriger Anblick muss das für unseren Imam sein, zu sehen wie sehr seine vermeintlichen Anhänger doch tatsächlich noch von der Wahrheit entfernt sind.
Aber was ist denn mit uns? Haben wir auch nur einen Funken Mitgefühl mit unserem Imam? Unser Imam ist (auch) unterdrückt. Er wird nicht etwa nur von seinen Feinden unterdrückt, sondern vor allem auch von seinen Anhängern. Dies schon von Beginn der großen Verborgenheit an- warum war denn der Imam gezwungen in die große Verborgenheit zu gehen? Unter anderem und vor allem auch, weil es nicht mehr genügend treue Anhänger gab, die islamisch genug waren, als dass der Islam durch sie auf der ganzen Welt hätte verbreitet werden können. Unser Imam ist unterdrückt, seit über 1100 Jahren. Über 1100 Jahre leidet unser Imam schon. Seit über 1100 Jahren muss er in der Verborgenheit leben, unerkennbar für Freund und Feind. Die Generationen vor uns, aber auch wir sind mitverantwortlich für diese Unterdrückung. Nur wenige erfreuliche Tage hat der Imam in dieser langen Zeit erlebt. Denn dass unser Imam sich der gesamten Menschheit wieder zu erkennen geben kann, hängt ganz allein von seinen Anhängern, diejenigen die mit ihren Zungen um die Beschleunigung seiner Rückkehr beten. Aber beten sie auch mit ihren Herzen? Spiegeln sich diese Gebete auch in ihren Handlungen wider? Was tun sie dafür, dass die Unterdrückung gegen Imam Mahdi endlich ein Ende findet? Oder anders ausgedrückt- wenn wir sagen „Oh Allah beschleunige seine Rückkehr“- worauf warten wir da eigentlich? Warten wir darauf, dass unser Imam durch unsere Bittgebete zurückkehrt, und so viele von uns verschlafen regelmäßig das Morgengebet? Oder warten wir darauf, dass er sich zu erkennen gibt und wir stehen nicht mal gegen Unrecht in unserer nächsten Umgebung auf? Was erwarten wir eigentlich? Die zentrale Frage ist doch: Wieso ist unser Imam noch in der Verborgenheit, obwohl der Islam bereits mehr als eine Milliarde Anhänger in der Welt hat? Ist diese Tatsache nicht der traurigste Beweis dafür, dass die Muslime selbst die größten Feinde ihrer eigenen Religion sind (um es mal so harsch auszudrücken)? Aber lasst uns doch bei denjenigen Muslimen bleiben, die auch fest daran glauben, dass der Imam lebt und unter uns ist. Was ist mit uns? Früher war es so, dass die gläubigen Muslime, wenn sie etwas brauchten oder wenn es ihnen schlecht ging zu ihrem Imam gingen und von ihm ein Bittgebet erfragten. Einer solchen Bitte nachzukommen ist für jeden Muslim eine Pflicht, wie dann erst für ihre geistige Autorität? Die Menschen hatten eine sehr enge Verbindung zu ihren Imamen, auch wenn die Imame meistens im Gefängnis waren oder unter Hausarrest standen, so gingen die Menschen bzw. seine oder ihre Gesandten bei den Imamen ein und aus um sich um die Angelegenheiten ihrer Anhänger zu kümmern. Der Imam war Dreh- und Angelpunkt im Leben eines Muslims, denn der Muslim wusste, dass das Gebet des Reinen und Unfehlbaren Imam von Allah, hocherhaben ist er, erhört wird. Wie sieht es heute aus? Nun gut, die Grabstätten der Imame, Friede sei mit ihnen allen, sind immer gut besucht. Das ist auch richtig und empfohlen, wenn nicht sogar eine moralische Pflicht. Aber was ist mit dem Imam der unter uns ist? Haben wir zu ihm eine Beziehung aufgebaut? Wir müssen nicht mehrere Tausend Kilometer nach Mashhad oder Kerbela reisen, wenn wir unsere Imame besuchen wollen. Wir können den Enkel dieser Imame zu uns nach Hause einladen. Unser Imam kommt hierher zu uns nach Deutschland und hört sich unsere Bitten und unsere Klagen an, wenn wir es nur wirklich wollen würden. Unser Imam lässt niemanden im Stich. Es liegt einzig und allein an uns, jeder und jede Einzelne kann die Unterdrückung unseres Imams beenden, dadurch, dass wir zunächst als Einzelpersonen eine Beziehung basierend auf Liebe, Respekt und Hochachtung für den Imam mit der sicheren Aussicht auf eine noch größere Liebe und noch größeren Respekt des Imams gegenüber uns, denn dieses gehört ja zu seinen Vorzügen. Wenn wir es als Einzelperson schaffen unseren Imam bei uns zu empfangen, jeder und jede Einzelne von uns, dann solltes es mehr als ein Leichtes sein ihm gemeinschaftlich einen mehr als nur angemessenen Empfang zu bereiten, und die Unterdrückung gegen ihn zu beenden. Aber dafür bedarf es sehr viel Arbeit und Geduld. Vor allem Geduld mit uns selbst. Niemand kann tatsächlich erwarten, dass er nach ein paar Nachtgebeten nach vielleicht zwei Wochen die Geheimnisse der Welt gezeigt bekommt, genauso wie niemand mit Beginn seines Studiums von 0 auf 100 Professor werden kann. So wie man für das eine hart arbeiten muss, so muss man für das andere noch viel härter arbeiten und noch viel geduldiger sein.
Aber was man machen kann ist, einen Anfang zu finden. Man kann einen Grundstein legen für das Haus in dem man seinen Imam empfangen will. Einige von uns haben dies auch schon getan, und sind deshalb auch schon sehr weit, andere brauchen noch ein bisschen. Für alle, die zu den Anhängern des 12.Imams gehören wollen, gilt letztendlich folgende Maxime, wie es ein Gelehrte mal sagte: Das Verrichten der Pflichten und das Unterlassen von Verbotenem. Dies ist die einfachste Zusammensetzung des Grundsteins, den wir alle legen sollten- Erfüllung unserer religiösen Pflichten und das Unterlassen von Verbotenem. Die Einschätzung darüber, wie weit man selbst schon ist, überlasse ich jedem einzelnen selber.
MashaAllah, Bruder. Dein Text bringt einen zum Nachdenken. Aber ein paar Dinge wollte ich dazu fragen:
Zitat von Murtadha [...] vor allem weint er auch um seine Schia, um seine Anhänger, denn ihre Werke werden ihm jeden Montag und jeden Donnerstag vorgelegt, und welch eine traurige Situation für unseren Imam, bei dem was er da so vorgelegt bekommt, an Unterdrückung gegen uns selbst und gegen andere. [...]
Oh, interessant. Woher weißt du, dass es jeden Montag und jedern Donnerstag ist? Ist es deswegen empfohlen an diesen Tagen zu fasten?
Zitat von MurtadhaDie zentrale Frage ist doch: Wieso ist unser Imam noch in der Verborgenheit, obwohl der Islam mit mehr als einer Milliarde Anhängern die am meisten in der Welt verbreitete Religion ist?
Ist sie nicht die am zweitmeisten verbreitete Religion? Also Wikipedia sagt jedenfalls, dass das Christentum am meisten verbreitet ist. (ich weiß jetzt nicht inwiefern Wikipedia zuverlässig ist^^).
vielen Dank für deinen aufrüttelnden Beitrag. Es ist wirklich kein Wunder, dass Imam Mahdi (aj) noch nicht kommt. Wir nennen uns seine Anhänger, aber haben im Grunde doch gar nicht verstanden, wie wir uns als solche verhalten müssen. Dabei betrachte ich nur mal uns Schiiten, noch gar nicht mal die anderen, die die Mehrheit bilden.
"Unsere Sünden treffen ihn wie Peitschenhiebe", wie eine Überlieferung sagt.
Allerdings wenn in Artikeln Worte wie "jeder", oder "niemand" stehen, dann kann man das wohl kaum auf Imam Mahdi (aj ) bezogen haben, sondern es ging um die veröffentlichungen, die so zum Selbstmord von Enke gemacht wurden.
der Text obige text ist hinsichtlich der Fragen von Schwester Zeynep-Zehra korrigiert worden.
Zitat von Zeynep-Zehra
Zitat von Murtadha [...] vor allem weint er auch um seine Schia, um seine Anhänger, denn ihre Werke werden ihm jeden Montag und jeden Donnerstag vorgelegt, und welch eine traurige Situation für unseren Imam, bei dem was er da so vorgelegt bekommt, an Unterdrückung gegen uns selbst und gegen andere. [...]
Oh, interessant. Woher weißt du, dass es jeden Montag und jedern Donnerstag ist? Ist es deswegen empfohlen an diesen Tagen zu fasten?
ich hatte das vermeintlich mal in einem kleinen Gebetsbuch gelesen, "Nour al Ashikin". Ich hab's nochmal nachgelesen und da steht zu Montags und Donnerstags folgendes drin (also es geht ums empfohlene Fasten) (übersetzt): (..) Vom Gesandten Allahs: "Wer einen Tag aus Gehorsam fastet, den führt Allah, hocherhaben ist er, ins Paradies ein" Und zu bevorzugen sind hierfür die Tage Montag und Donnerstag, denn in den Überlieferungen wird gesagt, dass die Werke der Gottesdiener an diesen beiden Tagen Allah vorgelegt werden, und deswegen fastete der Gesandte Allahs diese beiden Tage, damit seine Werke während seines Fastens Allah vorgelegt werden.
Zitat von Zeynep-Zehra
Zitat von MurtadhaDie zentrale Frage ist doch: Wieso ist unser Imam noch in der Verborgenheit, obwohl der Islam mit mehr als einer Milliarde Anhängern die am meisten in der Welt verbreitete Religion ist?
Ist sie nicht die am zweitmeisten verbreitete Religion? Also Wikipedia sagt jedenfalls, dass das Christentum am meisten verbreitet ist. (ich weiß jetzt nicht inwiefern Wikipedia zuverlässig ist^^).
Wa salam, möge Allah dich belohnen.
Ja, das kann sein. Ich bin von der Anzahl der Katholiken in der Welt ausgegangen. Der Vatikan hat vor einiger Zeit mal selbst anerkennen müssen, dass die Anzahl der Muslime in der Welt die Anzahl der Katholiken übersteigt. Aber wie wir wissen und sehen kommt es nicht und nie auf die Zahl der Anhänger an....
Zitat von Murtadha ich hatte das vermeintlich mal in einem kleinen Gebetsbuch gelesen, "Nour al Ashikin". Ich hab's nochmal nachgelesen und da steht zu Montags und Donnerstags folgendes drin (also es geht ums empfohlene Fasten) (übersetzt): (..) Vom Gesandten Allahs: "Wer einen Tag aus Gehorsam fastet, den führt Allah, hocherhaben ist er, ins Paradies ein" Und zu bevorzugen sind hierfür die Tage Montag und Donnerstag, denn in den Überlieferungen wird gesagt, dass die Werke der Gottesdiener an diesen beiden Tagen Allah vorgelegt werden, und deswegen fastete der Gesandte Allahs diese beiden Tage, damit seine Werke während seines Fastens Allah vorgelegt werden.
Alhamdulillah. Danke, ich hatte mich schon vorher immer gefragt, warum gerade an den Tagen das Fasten empfohlen wurde.
Zitat von Murtadha Aber wie wir wissen und sehen kommt es nicht und nie auf die Zahl der Anhänger an....
Das stimmt allerdings, aber dafür können wir umso mehr Leistung zeigen inshaAllah.
Salam, ich kann meinen Geschwistern nur Zustimmen. Der Text bringt einen zum Nachdenken. Wirklich ein schöner Text der einen immer wieder daran erinnert, wie sehr wir unseren Imam eigentlich im Stich lassen. Wassalam