ich denke die Antwort der kleinen Zeinab ist die Antwort, die die meisten Kinder von sich geben würden. Viel mehr kann man auch nicht erwarten.
Ein Muslim ist jemand der die Religion des Islams angenommen hat, also das er sich Gott ergeben hat. Mädchen nehmen den Islam mit 9 Jahren, Jungs spätestens mit 15 Jahren an. Aber selbst zu diesem Zeitpunkt kann man nicht von jedem erwarten, dass er auf die beste Art und Weise erklären kann, warum und wieso er oder sie sich Gott ergeben hat.
(ich hab jetzt den Vortrag bei youtube nicht gesehen. falls sich irgendwas überschneiden sollte, dann ist das nicht von mir beabsichtigt) Bruder Sadik hat es mal in etwa so in einem anderen Vortrag bzw. in einer Ankündigung ausgedrückt: Um sich Gott zu ergeben muss man ihn erkannt haben. Gotteserkenntnis ist Erkenntnis mit dem Herzen. Die Gotterkenntnis ist aber ein Ergebnis dessen, was wir mit unseren Sinnen wahrnehmen und was unser Verstand dann verarbeitet. Und bevor man Gott erkennen kann, muss man erst mal sich selbst erkannt haben. Es gibt drei wesentliche Faktoren, die diese Erkenntnis beeinflussen: das eigene Ich, das private Umfeld, also die Familie, vor allem die Eltern, und als dritter Faktor das soziale Umfeld, sprich Medien, Schule und Freunde.
Meine Antwort, warum ich Muslim, und vor allem warum ich schiitischer Muslim bin, ist längst nicht in einem Satz erklärbar. Man könnte vielleicht sagen: Ich bin Muslim weil ich mich selbst erkannt habe. Und ich habe Gott erkannt. Wie? Das ist bei jedem einzelnen eine eigene Erfahrung. Allah, hocherhaben ist Er, fordert uns auf nachzudenken, die Natur zu beobachten, den Naturwissenschaften nachzugehen, die Geschichte zu studieren, das Schicksal von bestimmten Menschen und von Völkerun zu beobachten usw. Das kleine bisschen, was ich bisher in dieser Richtung unternommen habe hat jedenfalls schon mal gereicht, dass ich sagen kann, dass das was um uns herum passiert, kein Zufall sein kann. Dass alles was wir sehen, vom allerkleinsten Mikrokosmos, bis zu dem kaum noch erfassbaren und perfekt organisierten Makrokosmos, ist für mich ein deutlicher Hinweis darauf, dass dies alles kein Zufall sein kann und vor allem, dass dahinter eine bestimmte Macht stecken muss. Was das für eine Macht ist, das zu entscheiden, ist jedem selbst überlassen. Das was viele als Mutter Natur bezeichnen, das ist für mich Gott, also Allah. Das ist ein Teil meiner Gotterkenntnis. Warum ich dann Muslim bin und nicht Jude oder Christ, ist dann eine andere Geschichte. Jedenfalls weiß ich aber, warum ich ein Monotheist und kein Atheist bin.