denkt ihr, es ist besser, wenn man die Kinder in ein islamisches Land schickt, vielleicht sogar mit Mutter, damit sie dort eine bessere Erziehung genießen?
Nein denke ich nicht unbedingt. Viel mehr sehe ich zwar eine größere Herausforderung an die Eltern (ja, beide Elternteile!) wie an das Kind, wenn die Erziehung in einem Land erfolgt, in dem die Muslime in der Minderheit sind. Aber ich denke auch, dass man, wenn man diese Herausforderung meistert, noch gestärkter daraus hervor geht.
Zudem muss ich gestehen, dass wir z.B. in Deutschland auch sehr viel mehr Möglichkeiten haben in Sachen Bildung und gesellschaftlichem wie politischem Engagement als in vielen Staaten mit muslimischer Bevölkerungsmehrheit, leider nutzen viele diese Möglichkeiten aber nicht.
Und mal nebenbei: Auch ein "islamisches" Land ist kein Garant für eine gelungene islamische Kindererziehung, sieht man in jenen Ländern immer wieder...
Es kommt nicht darauf an, wo man seine Kinder erzieht, sondern wie man es tut. Wenn man ihnen die richtigen Werte, moralisch wie religiös, wobei beides im Islam Hand in Hand geht, auf die richtige Art und Weise, mit Liebe, Verständnis, aber auch Durchsetzungsvermögen vermittelt, ist es egal, ob man die Kinder in Deutschland, in den USA, im Iran, im Libanon oder in der Antarktis erzieht. Schließlich sollten wir unseren Kindern mit der Erziehung, die wir ihnen zukommen lassen, dabei helfen, starke Persönlichkeiten zu werden. Und eine starke Persönichkeit steht zu ihren Werten, steht zu ihrem Glauben, egal, was der Mainstream sagt oder macht.
wie so vieles im Leben, ist das nicht pauschal beantwortbar. Bei einem mir gut bekannten Ehepaar war es ein Segen, dass erst die Frau mit den Kindern zurückkehrte, damit die Kinder im Libanon zur Schule gehen konnten. Der Vater kam dann später nach. Die Eltern fürchteten, die negativen Einflüsse mit ihrer Erziehung nicht kompensieren zu können. Sehr viele muslimische Eltern sind leider nicht in der Lage, die Kinder so zu erziehen, dass sie sowohl die Bildungsmöglichkeiten hier nutzen, als auch auf dem Weg des Islams nicht nur zu bleiben, sondern sich darin sogar weiterzuentwickeln, im Gegenteil geht so oft beides schief. Dann ist eine Rückkehr in die Heimat allemal besser.
Ich glaub, nein. Denn wieso? Wenn die Eltern wierklich gut sind, dann können auch die Kinder wierklich gut sein! Es gibt viele Kinder die hier sehr gut sind. Sogar schon besser als dort.
Ich glaube einfach das die Erziehung nichts mit dem Land zu tun hat.Na klar kann man in einem "nicht muslimischen Land" viel beeinflusst werden,aber letzendlich geht es um die Erziehung und nicht um das Land indem man lebt oder um die Sprache die man spricht.
Wenn man hier weiter leben will, dann ist für mch klar, meine KInder hier zu erziehen. Wie Amira auch sagte, ist es keines Falls ein Garant im Ausland eine islamische Erziehung hinzubekommen. Außerdem wird es für die meisten Kinder noch viel schwester sich an Deutschland zu gewöhnen, wenn sie vorher nur islamische Umgebung hatten und sich nie "gegen den Strom" richten mussten. Das Verständnis des Islam kann man auch hier erreichen mit Allahs Hilfe, wobei es natürlich immer hilfreich ist in der Umgebung ein paar Gleichaltrige für die Kinder zu haben und selbst so gut wie möglich den Islam vorzuleben. Dann mal ins Ausland für eine kurze Zeit (ca. 2 Monate) stärkt einen auch noch und hier eine islamische Erziehung zu vollbringen verdient vielleicht auch mehr Sawab, da es schwiriger ist.
Wenn man hier weiter leben will, dann ist für mch klar, meine KInder hier zu erziehen. Wie Amira auch sagte, ist es keines Falls ein Garant im Ausland eine islamische Erziehung hinzubekommen. Außerdem wird es für die meisten Kinder noch viel schwester sich an Deutschland zu gewöhnen, wenn sie vorher nur islamische Umgebung hatten und sich nie "gegen den Strom" richten mussten. Das Verständnis des Islam kann man auch hier erreichen mit Allahs Hilfe, wobei es natürlich immer hilfreich ist in der Umgebung ein paar Gleichaltrige für die Kinder zu haben und selbst so gut wie möglich den Islam vorzuleben. Dann mal ins Ausland für eine kurze Zeit (ca. 2 Monate) stärkt einen auch noch und hier eine islamische Erziehung zu vollbringen verdient vielleicht auch mehr Sawab, da es schwiriger ist.
ich stimme euch ja soweit zu, aber es gibt nun mal auch Eltern, die sehr große Probleme haben, ihre Kinder hier zu erziehen, das kann man doch in sämtlichen Großstädten sehen. Auch brechen hier viele Familien auseinander, weil die Leute eine gewisse soziale Kontrolle aus dem Dorf gewöhnt sind und sich hier allerhand herausnehmen, da die nicht mehr so da ist. Glaubt ihr, in einem libanesischen Dorf kann ein Familienvater einfach mal so seine Familie verlassen , so wie es hier oft vorkommt? Sie sind auch nicht daran gewohnt, dass sie ihren Kindern in der Schule helfen müssen, bzw. auch wegen mangelnder Deutschkenntnisse nicht dazu in der Lage. Dann kommt noch die Ablehung durch die deutsche Mehrheitsgesellschaft hinzu => Minderwertigkeitskomplexe => schulischer Misserfolg => noch mehr Minderwertigkeitskomplexe, und viele vor allem männliche Jugendliche fliehen sich in Kriminalität. Das alles ist nicht nur zum Nachteil der betroffenen Menschen, sondern auch zum Nachteil des Islambildes hier. Ich rate wirklich niemandem, nach Deutschland zu kommen. Wer hier schon immer aufgewachsen ist wie die meisten im Forum, hat eine andere Situation.
Schauen wir mal, was Imam Khamenei zur Auswanderung in nicht-muslimische Länder sagt: F. 307: Ist es für einen Muslim erlaubt, in ein nicht-islamisches Land auszuwandern?
A: Es besteht kein Hindernis dazu, sofern man dabei nicht die Verabscheuung seiner Religion (für sich) befürchtet, und man ist verpflichtet, dort zusätzlich zur Bewahrung seiner (eigenen) Religion und seiner Ideologie die Verteidigung des Islam und der Muslime durchzuführen und alles, wofür man verpflichtet ist an Verbreitung der Religion und der (religiösen) Urteile und Anderem als diese, soweit er kann.
Beantwortet für euch selber die Frage, ob das die übewiegende Anzahl der hier lebenden Muslime tut.
ich kann verstehen, dass einige nicht so sehr mit der Erziehung klarkommen. Aber dann könnte man Hilfe suchen und mit Menschen, die sich damit auskennen, in Kontakt setzen. Ist fliehen die richtige Lösung? Sich alles leicht machen?
Und wenn man schon selber nicht klar kommt, weil man in einem anderen Land aufgewachsen ist, warum tut man das auch seinen Kindern an? Wie kommen die dann hier klar? Der größte Fehler ist, für mich, dass man nicht sich hier einlebt, sondern immernoch geistig im Heimatland lebt. Deshalb fühlt man sich nicht verantwortlich für sein Verhalten hier, dort sind sie ja eh anders und werden von der Gesellschaft akzeptiert. Die Eltern leben auch nicht hier, denken nur an ihr Heimatland, sodass sie 11 Monate nur arbeiten, nichts mit ihren Kindern machen und ein Mal in 11 Monaten einen tollen Monat im Heimat verbringen.
ich kann verstehen, dass einige nicht so sehr mit der Erziehung klarkommen. Aber dann könnte man Hilfe suchen und mit Menschen, die sich damit auskennen, in Kontakt setzen. Ist fliehen die richtige Lösung? Sich alles leicht machen?
Und wenn man schon selber nicht klar kommt, weil man in einem anderen Land aufgewachsen ist, warum tut man das auch seinen Kindern an? Wie kommen die dann hier klar? Der größte Fehler ist, für mich, dass man nicht sich hier einlebt, sondern immernoch geistig im Heimatland lebt. Deshalb fühlt man sich nicht verantwortlich für sein Verhalten hier, dort sind sie ja eh anders und werden von der Gesellschaft akzeptiert. Die Eltern leben auch nicht hier, denken nur an ihr Heimatland, sodass sie 11 Monate nur arbeiten, nichts mit ihren Kindern machen und ein Mal in 11 Monaten einen tollen Monat im Heimat verbringen.
wasalam
die, die du beschreibst, machen es sich gerade leicht, merken aber nicht, dass das auf Kosten ihrer Kinder geht, die sich letztendlich in beiden Ländern fremd fühlen. Daher ist es für solche Leute konsequenter, sie gingen zurück in die Heimat, auch wenn da das Leben schwieriger ist, da gibts nämlich kein Hartz IV. Insofern wäre eine Rückkehr in die Heimat nicht der leichtere Weg, sonders das Verbleiben in Deutschland, ohne die anderen Gegebenheiten hier zu berücksichtigen. Die meisten von ihnen sind doch hier, weil sie zwar die Sozialhilfe haben , ansonsten aber für den Islam in dieser Gesellschaft null Verantwortung übernehmen wollen. Deswegen sind viele Moscheen weniger Moscheen als vielmehr Heimatvereine. Hilfe bei der Erziehung suchen sie in der Regel auch erst, wenn es zu spät ist. Die Eltern leben hier in ihren "Kolonien" , lernen kein Deutsch, leben hier so weiter, als wären sie in ihrem Dorf in der Türkei / Libanon / Marokko, wissen auch sonst nicht, wo es hier langgeht, außer zum Sozialamt, und wenn sie merken, dass ihre Kinder vom Islam abdriften, kommt die große Panik auf. Auch wenn es jetzt hart klingt, aber die wären mal lieber gleich zurückgegangen, oder besser gar nicht erst hergekommen.
ZitatHilfe bei der Erziehung suchen sie in der Regel auch erst, wenn es zu spät ist.
Oft nicht einmal dann. Dann ist nämlich Deutschland schuld, die unislamische Gesellschaft - und dafür kann man ja nichts. Und Hilfe suchen - damit würde man ja zeigen, daß in der Familie nicht alles zum besten steht, und das geht ja nicht: die Fassade muß gewahrt bleiben! Lieber schaut man zu oder besser gesagt, tut als merke man nicht, wie die Kinder abdriften, kriminell werden, schimpft über Deutschland, erst recht, wenn die Kinder bestraft, ins Gefängnis gesteckt oder abgeschoben werden.....
Das mögen Eizelfälle sein - aber leider hab ich dergleichen schon mehrmals erlebt. Was fehlt, ist ein Gefühl dafür, für sich selbst und seine Kinder verantwortlich zu sein, Fehler und Ursachen auch bei sich zu suchen. Und daraus die Konsequenzen zu ziehen: entweder ganz hier zu leben (das heißt nicht, keinen Urlaub in der Heimat zu machen, sondern sich darauf einzustellen, daß die Heimat der Kinder hier ist, wo sie aufwachsen und aller Wahrscheinlichkeit nach leben werden) oder in die Heimat zurückzukehren.
eben, weil sie nicht hier leben und alles als schlecht sehen, schicken sie ihre Kinder in ein Land, wo sie denken, dass alles dort perfekt ist. Sie sehen wohl sich auch als was besseres, sonst würden sie nicht wollen, dass ihre Kinder genauso werden wie sie. Deshalb kommt es dazu, dass so viele noch nicht mal ein Hauptabschluss machen können. Wenn man doch sowieso nicht vor hat, auszuwandern, auch wenn sie diesen Wunsch haben, warum versuchen sie nicht sich hier einzuleben und auch ihre Kidner erfolgreich einleben zu lassen?
Schwester Umm Hussain, deinem letzten Beitrag stimme ich voll und ganz zu.
Tatsächlich habe ich bislang eher bei jenen Familien, die du beschreibst, gesehen, wie die Kinder "abdriften". Währenddessen konnte ich immer wieder beobachten, dass gerade in den Familien, die gut integriert sind, zumindest der Vater einen festen Job hat etc (also es müssen nicht mal Akademikerfamilien oder solche mit Megaeinkommen sein), die Sprache stimmt etc. auch die Kinder am ehesten die islamischen Werte verinnerlicht haben. Also ich denke, es hat tatsächlich auch etwas mit der Unzufriedenheit mit der Situation zu tun, dass man sich dermaßen auflehnt, dass man jegliche Werte aus den Augen verliert. Allerdings ist es sehr traurig, dass diese Menschen es der Gesellschaft anlasten anstatt die Fehler bei sich selbst zu suchen.
(Das muss nicht heißen, dass es so ist im Allgemeinen, ich kann nur für das sprechen, was ich gesehen hab)
In solchen Fällen ist es eben aufgrund der Kontrolle durch die Dorfgemeinschaft (jeder kennt jeden, alle sehen alles) schon sinnvoll, zumindest vorübergehend zurück zu gehen. Ob das der Integration dienlich ist, finde ich allerdings fraglich... Hmmmmmm irgendwie ist das teilweise echt ne Gratwanderung...