Der Begriff »Jihad« stammt von der arabischen Wurzel »Jahd«, d.h. Mühe, Mühsal. Im Islam meint»Jihad« die»permanente Auseinandersetzung des Gläubigen mit den Bösen in der Welt«. Wir können die Bedeutung von »Jihad« jedoch solange nicht begreifen, ehe wir uns nicht über ein anderes wichtiges islamisches Prinzip im klaren sind, was mit »Jihad« in enger Verbindung steht: nämlich »Salam« - Frieden. Frieden ist eine der höchsten Maximen im Islam, was schon am Namen dieser Religion deutlich zu erkennen ist. So entspringen die Begriffe Islam und Salam derselben arabischen Sprachwurzel.
Zahlreiche Überlieferungen des Propheten Muhammad (Friede sei mit ihm) behandeln den Begriff »Frieden«:
» Wahrlich, Gott hat den Frieden zum Gruß unserer Gemeinschaft und zur Sicherheit für all diejenigen gemacht, die unseren Schutz genießen.«
Ferner sagte der Prophet: »Frieden hat Vorrang vor dem Wort!«
Der erste Kontakt zwischen den Gläubigen soll daher immer mit Frieden beginnen.
Zahlreiche Qur'anverse behandeln das Thema Frieden. Beispielhaft sei hier erwähnt, was die Gläubigen als Folge ihres gottergebenen Handelns in dieser Welt dereinst im Paradies erwarten wird: »Nicht hören werden sie darin sinnloses Geschwätz noch Schandhaftes, sondern nur das Wort Frieden, Frieden!« (Sure 56, 25-26)
Darüber hinaus ist folgender göttlicher Aufruf von permanenter Gültigkeit:
»Und Gott ruft auf zur Stätte des Friedens...!« (Sure 10, 25)
Warum aber hat das Prinzip Frieden im Islam solch eine große Bedeutung?
Die Religion des Islam will die Menschen immer zum Frieden führen. Wenn also der Quran das Prinzip Jihad, d.h. diese Auseinandersetzung des Gläubigen mit dem Bösen bekräftigt, so nur deshalb, weil dadurch Frieden verwirklicht werden soll! Nur aus diesem Grund ist im Rahmen von Jihad auch der Kampf gegen jene Menschen zulässig, die den Frieden unter den Menschen stören, Unheil stiften und die Menschen ihrer Freiheit berauben. Jihad ist jedoch niemals ein für sich alleinstehendes Ziel. Es ist lediglich ein Mittel, um Freiheit, Gerechtigkeit und Frieden unter den Menschen zu begründen.
»Jihad« bezieht sich auf den Kampf des Menschen mit den Faktoren des Bösen, d. h. auf sein permanentes Ringen auf individueller, gesellschaftlicher, wissenschaftlicher, politischer und wirtschaftlicher Ebene um eine Veränderung hin zum Guten. Daher kann »Jihad« auch nicht als heiliger Krieg übersetzt werden, denn dies würde die weite Bedeutung des Begriffes völlig einengen und verfälschen.
Jihad ist mit einem bestimmten Ziel verbunden: die »ständige Auseinandersetzung des Gläubigen« findet auf dem Wege Gottes (arabisch »fi sabilillah«) statt:
jemand, der eine andere Zielsetzung als Gott besitzt und nicht die Verwirklichung der göttlichen Grundsätze bei der Ausübung von Jihad anstrebt, wird diesem Prinzip nicht gerecht werden können. Eine Überlieferung (Hadith) berichtet:
»Prophet Muhammad wurde einmal gefragt, was mit demjenigen geschehen werde, der sich um der Belohnung willen anstrengt. Daraufhin antwortete der Gesandte Gottes: »Er wird nichts erreichen!«
Der Mann, der seine Frage dreimal wiederholte, bekam immer wieder dieselbe Antwort: »Er wird nichts erreichen!-... denn Gott wird keine Handlung akzeptieren, es sei denn, sie würde mit aufrichtigem Herzen und um seine Zufriedenheit zu erlangen, ausgeführt!«
ZitatDer "größte oder große Dschihad" [al-dschihad al-akbar oder al-dschihad al-athim, الجهاد الأعظم] ist der Kampf gegen das Böse im Herzen des eigenen Ich, die Anstrengung gegen eine niedrige Stufe der Seele, die zum Bösen gebietet [al-nafs al-ammara]. Dabei wird die innere Läuterung zur moralischen Vervollkommnung angestrebt. Mittel bei diesem schweren Einsatz sind die zahlreichen Riten des Islam, wie auch z.B. das Bittgebet und vieles andere mehr. Allheilmittel gegen Krankheiten der Seele ist u.a. die Dankbarkeit sowie die Buße.
Der "kleine" oder "äußere Dschihad" [al-dschihad al-asghar, الجهاد الأصغر] besteht in jeder Form der zulässigen Verteidigung von Muslimen, sowie jede andere Form der gottgefälligen Anstrengung, wie z.B. das Stillen der eigenen Kindern gehören in diesen Bereich des Dschihad. Eine Angriffskrieg oder gewaltsame Verbreitung des Islam, welche oft fälschlicherweise mit dem Begriff Dschihad in Verbindung gebracht wird, sind im Islam absolut verboten. Die von Muslimen erhoffte Befreiung der Welt obliegt dem erwarteten Erlöser Imam Mahdi (a.). Daher wird der Begriff in der islamischen Welt oft im Zusammenhang mit Aufbauorganisationen erwähnt. In der Islamischen Republik Iran heißt z.B. die Organisation zum Wiederaufbau der Landwirtschaft auch "Dschihad".
Zitat von Nasr´Allah "Wiederstand" [?] (sich gegen den Feind wehren, sein Land verteidigen, seine Religion verteidigen etc.)
:wasalam:
salam,
leider wird dieser begriff sehr oft falsch übersetzt, wie du es auch dachtes "widerstand, heiliger krieg/kampf...", aber es heißt tatsächlich mühe und die größte mühe eines menschen ist gegen sich selbst. also großer dschihad=kampf gegen den nafs kleiner= mühe gegenüber äußeren umständen, risiken
Zitat von Nasr´Allah "Wiederstand" [?] (sich gegen den Feind wehren, sein Land verteidigen, seine Religion verteidigen etc.)
:wasalam:
salam,
leider wird dieser begriff sehr oft falsch übersetzt, wie du es auch dachtes "widerstand, heiliger krieg/kampf...", aber es heißt tatsächlich mühe und die größte mühe eines menschen ist gegen sich selbst. also großer dschihad=kampf gegen den nafs kleiner= mühe gegenüber äußeren umständen, risiken
:wasalam:
Doch danke des Forums und natürlich euch, weiß ich jetzt besser bescheid :lächel:
Dann sollte man auch beachten das Krieg in keinster Weise "heilig" sein kann, er ist vielleicht manchmal eine unvermeidliche Angelegenheit der Ummah aber Krieg bleibt ein Übel! Allah taala sagt im Quran:"Der Kampf ist euch befohlen ob er euch gefällt oder nicht." Es ist das letzte Mittel, wenn Umstände eintreten die das VERTEIDIGEN und nicht das ANGREIFEN Notwendig machen, nämlich dann wenn existenzielle Bedrohungen für die islamische Weltgemeinschaft zustande kommen. Widerstand wird dann zur Pflicht! Aber Vorsichtig Der Krieg im islamischen Sinne untersteht verschiedenen Kriterien und Auflagen. Wahllos Kämpfen oder willkürlich Töten ist eine verruchte Tat im Islam. Was Wahabiten in London, Madrid oder Beirut angerichtet haben ist nicht der Weg der Shia! Man kann aus der Wurzel des Begriffes "Jihad" keine Ableitung zum Krieg oder Kämpfen schließen. Jihad ist in seinem Kern immer der kampf um sein inneren Teufel, den es auszutreiben gilt! Aber selbstverständlich ist der Jihad vielfältig in seiner Bedeutung!
Dann sollte man auch beachten das Krieg in keinster Weise "heilig" sein kann, er ist vielleicht manchmal eine unvermeidliche Angelegenheit der Ummah aber Krieg bleibt ein Übel! Allah taala sagt im Quran:"Der Kampf ist euch befohlen ob er euch gefällt oder nicht." Es ist das letzte Mittel, wenn Umstände eintreten die das VERTEIDIGEN und nicht das ANGREIFEN Notwendig machen, nämlich dann wenn existenzielle Bedrohungen für die islamische Weltgemeinschaft zustande kommen. Widerstand wird dann zur Pflicht! Aber Vorsichtig Der Krieg im islamischen Sinne untersteht verschiedenen Kriterien und Auflagen. Wahllos Kämpfen oder willkürlich Töten ist eine verruchte Tat im Islam. Was Wahabiten in London, Madrid oder Beirut angerichtet haben ist nicht der Weg der Shia! Man kann aus der Wurzel des Begriffes "Jihad" keine Ableitung zum Krieg oder Kämpfen schließen. Jihad ist in seinem Kern immer der kampf um sein inneren Teufel, den es auszutreiben gilt! Aber selbstverständlich ist der Jihad vielfältig in seiner Bedeutung!