In nur einer Woche ist Javi Poves (Foto) vom vielversprechenden Nachwuchsstar beim spanischen Erstligisten Sporting de Gijon zum «Antihelden» geworden. Angewidert von der Geschäftemacherei im Profi-Fußball beendete der Spanier vor wenigen Tagen seine Karriere und will nun in den Nahen Osten reisen, um die «Wirklichkeit» in diesen Ländern kennenzulernen.
«Fußball ist in Wirklichkeit eine Metapher für unsere derzeitige Welt. Alles beruht auf einer großen Täuschung», sagte der 24-Jährige der Nachrichtenagentur dpa. «Es ist alles nur tägliche Unterhaltung.» Obwohl ihm seine ungewöhnlichen Aussagen viel Kritik eingebracht haben, steht er zu ihnen. «Ich schäme mich nicht für meine Gedanken oder meine Handlungsweise, auch wenn mich andere für verrückt halten.»
Poves, schon in der Vergangenheit ein entschiedener Gegner des Kapitalismus, will nun ein neues Leben beginnen. Statt Fußball spielen will er lesen. Er misstraut den Medien und den Mächtigen in Politik und Wirtschaft. «Fußball soll nur die Menschen von der Realität ablenken», sagt Poves. «Es gibt im Fußball sehr viel Korruption, wie in jedem Sektor, in dem es um Geld geht.»