14. April 2011, 20:00 Uhr Ort: EuropaPunktBremen, Haus der Bürgerschaft (Domseite) Veranstalter: Helga Trüpel
In Deutschland geht eine Panik um: Menschen mit islamischer Glaubenszugehörigkeit und Migrationshintergrund bringen das Land in Gefahr! Aber geben sie wirklich berechtigten Grund für diese Panik, oder ist nicht vor allem eine populistische Islamkritik dafür verantwortlich, dass sich die Stimmung im Land verändert? Sie argumentiert mit einem geschlossenen System von Vorurteilen, das die Verachtung ganzer gesellschaftlicher Gruppen salonfähig macht und Lösungen souffliert, die in Wahrheit praxisfern und menschenrechtswidrig sind. Diese Panikmache ist das Thema der brillanten Streitschrift von Patrick Bahners.
@Hassan: Du hast nichts verpasst. Ich war etwas enttäuscht. Erst mal schon von der Einleitung von Dr. Helga Trüpel, aber was soll man von Grünen auch groß erwarten. Sie fing gleich an, dass es für die Öffentlichkeit deutlicher werden müsste, wie die einzelnen Richtungen und Gruppierungen "gestrickt" seien, und dann wieder diese Kampfbegriffe Fundamentalisten und Islamisten.
Zu Bahners selber: Er las einige Passagen aus seinem Buch, das recht gut geschrieben ist, nur leider musste er auf S. 17 gleich gegen den iran schießen, von wegen dort würden kritische Journalisten gleich eingesperrt. Das brachte er gestern aber nicht.
Er hat aber seiner FAZ-Kollegin Necla Kelek gleich ein ganzes Kapitel gewidmet, wenn auch kritisch. Ich könnte mir aber sogar vorstellen, dass das Kapitel über sie mit ihr abgesprochen war. Ich habe in der Diskussion angemerkt, dass ich nicht sicher sei, ob man Frau Kelek so großmachen müsse, und dass die ganze Islamdebatte im Grunde nur eine Ablenkung und Spaltungsversuch sei. Bei Letzterem stimmte er zu, aber als ich das mit Necla Kelek sagte, verfinsterte sich seine Miene zusehens, das gefiel ihm gar nicht anscheinend, er antwortete auch nicht darauf. Es ist für mich auch hart an der Grenze zur Heuchelei, einerseits so ein Buch gegen Islamophobie zu schreiben, andererseits mit Kelek an einem Tisch zu sitzen. Was sie in der FAZ schreibt, hat teilweise durchaus volksverhetzenden Charakter. Bahners ist immerhin Feuilleton-Chef, er hätte sie feuern , bzw. selber gehen können, aber der Posten ist wohl zu hoch dotiert. Im Laufe der Diskussion meinte er auch wie Frau Trüpel, der Islam brauche eine "innere Aufklärung". Auf dieses Wort reagiere ich mittlerweile allergisch. Vielmehr brauchen die Muslime eine Aufklärung über den Islam, aber das meinte er wohl nicht.
Fazit: Vor solchen Leuten brauchen sich die Islamhasser nicht zu fürchten. Sarrazin hätte sich die ellenlange Replik auf das Buch wirklich sparen können, Broder sich auch die Rezension. Die Tatsache, dass sie es dennoch tun, zeigt aber ihre ungeheure Beschränktheit. Wie sagte doch Imam Khomeini: "Gott sei Dank, dass unsere Feinde so dumm sind."
Ahh, danke für diesen Einblick. Erlich gesagt habe ich auch nichts anderes Erwartet, da war mir das Dua Kumail doch wichtiger.
Bruder Yavuz meinte der Bahners wäre der Chef von Kelec und so kassiert Bahners doppelt, einmal wenn Kelec für ihn schreibt und einmal wenn er gegen Kelec schreibt. Den Journalisten ist heute nichts mehr heilig.
Ahh, danke für diesen Einblick. Erlich gesagt habe ich auch nichts anderes Erwartet, da war mir das Dua Kumail doch wichtiger.
Bruder Yavuz meinte der Bahners wäre der Chef von Kelec und so kassiert Bahners doppelt, einmal wenn Kelec für ihn schreibt und einmal wenn er gegen Kelec schreibt. Den Journalisten ist heute nichts mehr heilig.
das ist leider absolut richtig. Die sogenannten "Islamversteher" betrachte ich mittlerweile mit dem gleichen Misstrauen wie die Islamhasser. Allein das Gerede von "Reformierung" des Islams nervt mich immer ungemein bei den sogenannten "Linksgrünen".