Sternsinger ziehen durch Kreuzberg. Nicht immer ist der Segen mit ihnen
Caspar, Melchior und Balthasar: Begleitet von Sternträgern zogen sie gestern, am Tag der Heiligen Drei Könige, auch durch Kreuzberg. Sie sangen und sammelten Geld für Waisenhäuser in Kambodscha. Pfarrer Klaus Kotzur von der St. Dominicus Gemeinde machte sich mit sechs Kindern auf den Weg. Die Stationen: Ein Fotostudio, das Internationale Pflegehaus Kreuzberg, die Papstvertretung, das Ehepaar Ehlert und eine Buchhandlung.
2011 Jahre nachdem das Christuskind von den Königen so reicht beschenkt worden sein soll, sind die Sternsinger nicht überall willkommen. Erzbischof Georg Kardinal Sterzinsky hatte bei der Aussendung der Sternsinger, die in diesem Jahr unter dem Motto „Kinder zeigen Stärke“ unterwegs sind, betont, dass sich die jungen Spendensammler oft gegen Spott und Schlimmeres behaupten müssten. In einer Einkaufpassage soll die Stimmung gegenüber den verkleideten Kindern so aggressiv gewesen sein, dass das Singen abgebrochen wurde. Das berichtet Daniela Dicker vom Kindermissionswerk. Sie koordiniert die Sternsinger in Berlin und Brandenburg. „Viele Menschen wollen nicht, dass wir Spenden für ein Dritte Welt-Land sammeln. Sie glauben, dass wir hier genug Armut haben“, sagt sie.