ich wollte gerne mal "horchen" was ihr für Vorschläge und Erwartungen an ein Seminar zum Thema Islamfeindlichkeit in der Schule (und allgemein) hättet. Wir arbeiten zur Zeit an ein Konzept, für ein bevorstehendes Blockseminar (über 2-3 Tage), daher würde ich gerne wissen, ob ihr bestimmte Vorschläge habt. Also Themen, Arbeitsmethoden, etc. und was ihr evtl. wenn ihr die eingeladen wärt, für Erwartungen hättet.
Das Konzept besteht neben methodischen Vorträgen und themenspezifische Vorträge auch aus Impulsreferaten.
Vielleicht hat ja auch schon jemand an ein derartiges Seminar mal teilgenommen oder selbst veranstaltet. Wäre euch sehr verbunden, wenn ihr eure Erfahrungen und Vorschläge, mir hier mitteilt. Gleichzeitig können dann auch andere Geschwister davon profitieren, inschallah.
BFmF hatte mal ein Seminar über "Stammtischparolen" veranstaltet. Das geht so'n bisschen in die Richtung. Leider konnte ich nicht daran teilnehmen, aber ich habe die Veranstalter gefragt, ob sie mir Ideen geben können, damit ich sie dir weiterleiten kann. Wenn ich es schaffe, dann rufe ich am Montag dort an inschaAllah. InschaAllah kann das etwas weiterhelfen.
Es gibt manche Menschen, die alle Abweisungen, die wegen ihrem Charakter oder auch wegen ihren Noten passieren, auf ihr Migrationshintergrund oder auf ihre Religion zuschreiben. Also man wird von einem Lehrer nicht gemocht, weil man öfters den Unterricht stört, aber man denkt, dass der Lehrer "Ausländerfeindlich" ist und deshalb einen so behandelt. Ich finde, da sollte ein Perspektiven wechsel gemacht werden. Man könnte darüber reden, wann eine Handlung wirklich "ausländerfeindlich" ist. Und was man bei so einer schlechten Behandlung machen kann. Was islamisch ist und wie man islamisch gesehen bei schlechter Behandlung machen sollte. Ob man "Rache" nimmt und auch schlecht behandelt oder ob man nett sein soll.
Solche Themen könnte man vielleicht behandeln. Man könnte auch Erfahrungen austauschen, ob die Schüler mit islamfeindlicher Behandlung konfrontiert sind.
richtig, Mumtahana....das Krasseste, was mal ein Junge in einem Forum schrieb: "Aber meine Lehrerin ist Jüdin, deswegen bin ich sitzengeblieben"
Behandeln sollte man vielleicht auch mal die Opferrolle, in die sich Muslime so gerne begeben. Dass es Islamfeindlichkeit gibt, ist natürlich sonder Zweifel. 70 % der Leserschaft der Blödzeitung meinen, der Islam gehöre nicht zu Deutschland. Sarrazin hat ja nur vorhandene Stimmungen ausgenutzt, nicht erst geschaffen. Aber was können wir dagegen tun?
Man sollte vielleicht auch mal selbstkritisch behandeln, woher die Islamfeindlichkeit kommt. Es sollte dabei aber besonders herausgestellt werden, dass Wahrheiten und Lügen dabei stark miteinander vermischt werden. Unbestreitbar ist der Anteil der straffälligen jungen Männer mit muslimischem Hintergrund überproportional groß, aber es wird so getan, als läge das am Islam an sich, und das ist falsch. Oder der katastrophale Bildungszustand der Muslime in Deutschland. Liegt das am Islam? Im Gegenteil, keine Religion betont das Streben nach Wissen so wie unsere. Die Entrechtung von Frauen in vielen muslimischen Familien ist ebenfalls leider Fakt. Aber liegt das am Islam? Im Gegenteil. Es wird behauptet, auch von prominenten Staatsrechtlern wie dem ansonsten recht verdienstvollen Prof. Albrecht Schachtschneider (Kläger gegen den Lissabonvertrag) , dass der Islam überall die Scharia einführen müsse, sonst wäre er kein Islam. Auch das ist falsch, das islamische Recht sieht überhaupt nicht vor, einem Volk etwas gegen seinen Willen aufzuzwingen, wer das behauptet, ist stark in der Minderheit, etwa extremistische wahabitische Gruppen. ferner behauptet er, Islam und Demokratie seien unvereinbar. Ich würde dagegen behaupten, der Islam ist weitaus demokratischer als das jetzige System. Imam Ali (a.s.), obwohl er im Recht war, hat nie für sein Kalifat Krieg geführt, die Ummah wollte eben den falschen Weg gehen, daher ließ er sie machen. Erst als ihnen das Wasser bis zum Hals stand, bestürmten sie ihn, das Kalifat anzunehmen. Die iranische Bevölkerung wählte ihre Regierungsform per Volksentscheid, also direkte Demokratie, wie sie hier undenkbar wäre. Das sind nur wenige Beispiele.
Allah möge es euch reichlich vergelten. Zur Selbstreflexion und Selbstkritik, werden unsere Soziologen und Psychologen sich denke ich mal äußern.
Was haltet ihr von Textanalysen? Also Texte von "Kritikern" analysieren. Und wäre das zu viel, wenn sie entsprechende Koransuren selbst reflektieren und analysieren?
Nochmals vielen Dank für eure Vorschläge , wir haben so einiges in das Programm eingearbeitet. Es waren ca. 35 Schülerinnen zwischen 12-16 Jahren. Wir hatten alhamdulillah sehr viel positive Resonanz, sodass inschallah ein zweites darauf aufbauendes Seminar stattfinden wird.
Falls Jemand Interesse am Programm / Konzept hat und selbst ein solches Seminar durchführen möchte, dann einfach mich anschreiben, ich schick es gerne zu.
@ Mumtahana Dem kann ich voll und ganz zustimmen, deswegen sollte man vorsichtig sein mit dem Vorwurf der Islam und Ausländerfeindlichkeit. Wie Frau Özoguz erwähnte gibt es das Problem aber dennoch, dagegen muss man vorgehen. Die Idee Texte der Islamgegner zu analysieren ist durchaus richtig, Leute die mit sowas neu in berührung kommen wird man eher überzeugen können als andere. Insbesondere Benachteiligungen wegen des Kopftuches häufen sich immer mehr. Es sind auch keineswegs immer nur die Ach so bösen Rechten die sowas machen, sondern unter den Linken gibt es genauso Islamgegner. Und selbst bei denen die sich nicht als solche verstehen, die mögen dann oft solche laizisten wie Kenan Kolat als Beispiel für einen liberalen Islam. Aber konservative die auch Kopftuch tragen werden von solchen auch als Extremistinnen abgekanzelt, dass ist auch etwas was man im Blick haben sollte. Aber neben denen gibt es dann auch offen islamfeindliche Leute.