unter anderem in Surat al Dschumu'a (Freitag) m Heiligen Quran heißt es, dass man sich den Tod wünschen soll, wenn man wirklich der Auffassung ist, dass man zu den Auwliya, also sozusagen zu den "Freunden" Gottes gehört. Der Vers bezieht sich zwar nach seinem Wortlaut nach auf ein bestimmte Gruppe von Juden, aber letztendlich beinhaltet er doch einen Aufruf an alle Gläubigen, oder nicht?
Ich stelle mir die Frage, worin besteht der Unterschied zwischen einem gläubigen Muslim, der seinen Pflichten und noch mehr nachgeht und so weit wie möglich von Verbotenem ablässt, und einem Nichtgläubigen, der an alles andere als an Gottesdienst denkt, wenn dieser Muslim trotzdem noch ein wenig Angst vor dem Tod verspürt?
Müsste es nicht so sein, dass ein solcher Muslim, wo er doch an die Allbarmherzigkeit des einen Gottes glaubt, sich nicht nur ein bisschen vor dem Tod, also vor dem Verlassen dieser Welt, fürchtet, sondern sich vielmehr darauf freut?
Wo liegen hier die Hindernisse für eine solche Freude oder sogar für einen solchen Wunsch?
Oder können tatsächlich nur die Auwliya' diese Stufe erreichen bzw. gehört man erst zu den Auwliya', wenn man diese Stufe erreicht, dass man sich den Tod wünscht (selbstverständlich nicht aus Hoffnungslosigkeit oder aufgrund von Depression, sondern aus Freude vor dem Antreffen des Liebenden)?
Und wie übersetzt oder defniert man Auwliya' eigentlich richtig?
ZitatOder können tatsächlich nur die Auwliya' diese Stufe erreichen bzw. gehört man erst zu den Auwliya', wenn man diese Stufe erreicht, dass man sich den Tod wünscht (selbstverständlich nicht aus Hoffnungslosigkeit oder aufgrund von Depression, sondern aus Freude vor dem Antreffen des Liebenden)?
Ja, ich denke schon. Denn wenn man Gott swt. so sehr liebt, dsas man nur noch zu Ihm will und einem das Leben hier, dsa Materielle, nicht mehr "Spaß" macht, dann vllt schon.
Ein Mann kam einmal zu Abu Zarr und sagte ihm: Wieso haßen wir den Tod? Abu Zarr antwortete: Das, weil ihr das Diesseits (schön) aufgebaut und das Jenseits zerstört habt. Deswegen ist es euch verhasst von einem schönen Aufenthaltsort in eine Ruine umzuziehen.
Der Gläubige vertraut auf Allah und weiß dass sein Schicksal zwar von seinen Taten aber auch vor allem von der Barmherzigkeit Allahs abhängig ist. Er wünscht sich das, was Allahs Zufriedenheit hervorruft bzw. seinen Zorn vermindert. Dagegen ist der Ungläubige an der Barmherzigkeit Allahs verzweifelt, und würde sich wünschen tausend weitere Jahre zu leben um das Treffen aufzuschieben, weil er darin nur Schlechtes sieht.
Der normale Gläubige hat also Ehrfurcht und u.U. auch Angst vor dem Tod, sieht aber im Märtyrertod eine Reinigung und Rettung und im Tod im allgemeinen eine Brücke, die u.U. zwar schmerzhaft und furchterregend sein kann aber das würde ihn nicht dazu verleiten das Treffen mit Allah zu hassen. Er würde das sogar auf sich nehmen.
In Dua Makarim Al-Achlaq heißt es: Lasse mich leben, solange mein Leben als Opferung im Gehorsam dir gegenüber gilt, aber sollte mein Leben zu einer Weide für den Satan werden, dadnn hole mich (lieber) zu Dir bevor Dein Fluch mich überkommt, oder Dein Zorn Besitz von mir ergreift!
Der Gläubige befindet sich also immer zwischen Hoffnung und Furcht. Er denkt, dass ein Berg von Sünden zu wenig ist, gegenüber der Barmherzigkeit Allahs. Er denkt aber auch, dass eine kleine Sünde zu viel ist gegenüber der Größe Allahs (das Wort Größe ist nicht quantitativ zu verstehen).
Der Vers spricht aber über ein Extrem. Deswegen steht im Vers darauf, dass sie sich niemals den Tod wünschen würden. D.h. da ist eindeutig eine endgültige Scheidung mit dem Jenseits. Die Gläubigen nehmen sich jedoch ein Beispiel an Imam Ali, der sich nicht mit dem Jenseits, sondern mit dem Diesseits scheiden ließ.
Hmm... aber andererseits sagt Imam Ali as. sinngemäß, er würde lieber auf der Erde bleiben um Allah zu dienen, als zum Paradies, wo man Gott am nahesten ist, zu kommen. Er hat Gott so sehr geliebt, dass er ihn lieber dienen wollte, als zu sterben und ganz bei Ihm zu sien, wenn ich das richtig verstanden habe. Wa Salam
(sinngemäß) Der Engel des Todes Azrail kam zu Prophet Ibrahim (a.s). Prophet Ibrahim (a.s) sagte: Kommst du um mich zu nehmen oder um mir den Tod eines anderen zu verkünden. Azrail antwortete: ich komme um dich zu nehmen. Ibrahim (a.s) sagte: Gibt es denn einen Geliebten der seinen Geliebten sterben läßt?. Azrail ging und kam noch einmal und sagte zu Ibrahim (a.s): Gibt es denn einen Geliebten, dem das Treffen mit seinem Geliebten verhasst ist?. Ibrahim (a.s) erwiderte: Nimm mich sofort.