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Von Yavuz Özoguz am 16. Februar 2010 10:07:18:


Schluss mit den Hasskampagnen für Israel!

Einmal mehr erleben wir eine mediale Hasskampagne gegen den Islam und die Muslime – dieses Mal in Frankfurt – wobei es eigentlich nur um Israel geht.

Beobachter der Szene kennen es: Die Hassprediger sind stets die gleichen Personen, die Themen sind stets die gleichen und die Argumente und das Vorgehensmuster auch. Nur der Ort des Theaters ändert sich und die Opfer auch. Dieses Mal sind der angesehen und für seine Besonnenheit und seinen ausgleichende Art bekannte islamische Geistliche Hudschat-ul-Islam Sebahattin Türkyilmaz und mit ihm die Moscheegemeinde der Fatima Zahra Moschee in Frankfurt ins Visier der Hassprediger geraten. Der weit über seine eigene Gemeinde hinaus angesehen islamische Geistliche wird von der Hassberichterstattung zu einer Unperson erklärt. Und daher sei er nicht mehr tragbar als Gemeindeleiter einer muslimischen Gemeinde, die im Dialog mit den Behörden steht.

Was aber wird dem Geistlichen eigentlich vorgeworfen? Hat er sich für Zwangsehen ausgesprochen? Nein, das ist nicht der Fall, er hat sie sogar verboten! Hat er sich für so genannte Ehrenmorde ausgesprochen. Nein, das ist nicht der Fall, er hat sie als Mord verurteilt. Hat er womöglich zu irgendeiner Straftat in Deutschland aufgerufen? Nachweislich nicht! Ganz im Gegenteil ruft er seine Anhänger dazu auf, die Gesetze in Deutschland einzuhalten und begründet das mit dem Islam! Hat er persönlich irgendwelche Verfehlungen in der Öffentlichkeit begangen? Auch das ist nicht der Fall, er gilt als vorbildlicher Familienvater und Freund und alle seine Bekannten wissen von seiner Hilfsbereitschaft zu berichten. Hat er deutsche Polizisten oder Behörden beleidigt? Auch das ist nicht der Fall. Vielmehr kennen die Behörden ihn als sehr dialogbereiten Geistlichen, der nach Problemlösungen sucht und konstruktiv in der Gesellschaft tätig ist. Einige “Experten“ regen sich zwar darüber auf, dass seine weiblichen Verwandten ein Kopftuch tragen, aber derartige “Experten“ schaden dem Land mehr als dass sie nützen würden.

Worin also besteht der Vorwurf gegen den ausgebildeten islamischen Geistlichen Hodschat-ul-Islam Sebahattin Türkyilmaz? Der Vorwurf besteht darin, dass er bei Demonstrationen mitgemacht hat, welche die Verbrechen Israels anprangern!! Nur und nur das ist der Vorwurf gegen die Person des muslimischen Geistlichen. Diejenigen, die diesen Vorwurf erheben, haben schon mehrfach auch anderen Personen versucht “fertig“ zu machen mit diesem gleichen Vorwurf. Die Filmemacher jenes Vorwurfes sind immer die gleichen, die Sender sind die gleichen, die israelverliebten “Experten“, die auftreten, auch! Sie kramen irgendwelche alten Aufnahmen aus ihren Archiven heraus, zeigen, dass der Muslim bei einer Demonstration von mehreren hundert Personen gegen Israel mitgelaufen ist, und behaupten dann, dass jene Person jeden Satz, den irgendein Demonstrant geschrien hat, mitgetragen habe. Die Methode ist so uralt, wie sie perfide ist, und sie wird immer und immer wiederholt. Die Treibjagd wird so lange fortgesetzt, bis der Gejagte entweder seiner Gegnerschaft zu Israels Verbrechen abschwört oder andere Betroffene sich von ihm lossagen, da sie sonst Nachteile zu befürchten haben. Gleichzeitig dient sie als “Warnung“ an alle, die zukünftig Israel kritisieren wollen nach dem Motto: „Wir machen jeden fertig, der sich Israel nicht unterwirft“.

Auch wenn jene Hetzkampagnen derzeit vor allem gegen Muslime gestartet werden und die Hassprediger der Hofberichterstattung am lautesten gegen den Islam herumschreien, so trifft es doch nicht nur Muslime. Goldstone, Finkelstein, Hermann Dierkes und andere sind Namen von Nichtmuslimen, die ähnliche Kampagnen bis hin zum faktischen Redeverboten in Deutschland über sich ergehen lassen mussten.

Es wird aber Zeit, diese Art von Gewalt unterstützender Hasspredigt zu beenden! Es wird Zeit, dass Verbrechen in diesem Land nicht weiter gerechtfertigt werden können oder Verbrecher geehrt werden. Es wird Zeit deutlich auszusprechen, dass Israel ein Staat ist, der Verbrechen über Verbrechen begangen hat! Es wird Zeit zu erläutern, dass nicht diejenigen zu ächten sind, die Israel kritisieren und das Ende des Apartheidssystem fordern, sondern diejenigen, die ein rassistisches Staatssystem schützen und erhalten möchten, selbst wenn sie die meisten Medien hinter sich haben! Es wird Zeit, deutlich darauf zu verweisen, dass in der heutigen Bundesrepublik Deutschland eine Regierung an der Macht ist, die offenbar ohne jegliche Scham und Scheu das eigene Grundgesetz mit Füßen tritt: Im aktuell gültigen Koalitionsvertrag der amtierenden Regierungskoalition ist die Unterstützung Israels "als jüdischer Staat" festgeschrieben. Im Artikel 3 (3) des eigenen Grundgesetzes hingegen heißt es unmissverständlich: "Niemand darf wegen seines Geschlechtes, seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, seiner religiösen oder politischen Anschauungen benachteiligt oder bevorzugt werden."

Es ist Israel, das über Hunderte von Atomwaffen verfügt und über Raketen, die jeden Ort dieser Erde erreichen können und über U-Boote, mit denen sie vor fremden Küsten kreuzen, nicht die Länder, die Israel anprangert. Es ist Israel, das nach wie vor fremde Gebiete von gleich zwei Nachbarstaaten besetzt hält, nicht die Länder, gegen die israelische Politiker zum Krieg aufrufen. Es ist Israel, in dem Juden aus aller Welt einreisen dürfen, selbst wenn ihre Vorfahren 1000 Jahre nicht in der Region gelebt haben, während den von Israel vertriebenen Einheimischen jegliches Rückkehrrecht verwehrt wird. Es ist Israel, das gerade erst mehr als 1000 Zivilisten in einem offensichtlich völkerrechtswidrigen Bombardement massakriert hat, nicht die Länder, die Israel bekämpfen möchte! Es ist Israel, dass 2 Millionen Menschen in Geiselhaft unter menschenunwürdigen Bedingungen nicht einmal ihre zerstörten Häuser aufbauen lässt, nicht andere Länder! Es ist Israel, dass über 10.000 palästinensische Gefangene – teils ohne jegliche Verfahren – in Gefängnissen fest hält, nicht andere Länder. Es ist Israel, das den Palästinensern keinen Raum zum Leben gewährt, nicht umgekehrt! Wollte man die Verbrechen Israels allesamt aufzählen, könnte man Bücher damit füllen. Es ist ein Skandal unserer Zeit, dass die Vertreter eines solchen Systems geehrt werden! Aber von wem werden sie geehrt? Sie werden von jenen geehrt, die Guantanamo betreiben oder dazu schweigen. Sie werden von jenen geehrt, die den Irak und Afghanistan besetzt halten. Sie werden von den Reichen dieser Welt geehrt, die die Armen der Welt ausbluten lassen. Auch das muss deutlich ausgesprochen werden.

Es ist an der Zeit, dass nicht die Verbrecher, sondern diejenigen, die die Verbrechen anprangern und eine friedliches Miteinander von Juden, Christen und Muslimen anstreben, zu Wort kommen. Diejenigen, die Völkerrechtsverbrechen schützen, müssen geächtet werden! Diejenigen, die jedes Verbrechen Israels schützen wollen, müssen kritisiert werden. Diejenigen, die im missbrauchten Namen des Judentums sämtliche Juden der Welt vereinnahmen wollen, die ungezügelte Expansionspolitik Israels mitzutragen, müssen isoliert werden.

Für die Zukunft muss das bedeuten, dass nicht diejenigen muslimischen Geistlichen im Stich gelassen werden, die gegen Israel demonstrieren, sondern diejenigen, die angesichts der horrenden Verbrechen Israels immer noch schweigen! Ob kleiner Imam in der Moschee oder großer Verbandsfunktionär; alle sind aufgerufen die Verbrechen Israels zu thematisieren! Ob Muslim, Jude oder Christ, alle sind aufgerufen gegen die Unmenschlichkeit des zionistischen Systems ihre Stimme zu erheben. Wann werden die Kirchen in Deutschland endlich Stellung dazu beziehen, dass Jesu Geburtsstätte besetzt ist?

Das zionistische System lebt davon, dass es niemandem erlaubt, im Bundestag sitzen zu bleiben, selbst wenn ihr oberster Vertreter eine Unwahrheit an die nächste reiht. Aber das zionistische System ist auf Unwahrheit aufgebaut! Die Gründungparolen wie “Land oder Volk für Volk ohne Land“ waren glatte Lügen! Nicht ein “Jüdischer Staat“ kann in der Region Frieden bewirken, sondern ein Staat, in dem Juden, Christen und Muslime gleichberechtigte Bürger sind. Nicht Muslime müssen sich von ihrem Antizionismus verabschieden, sondern alle friedliebenden jüdischen Gemeinden müssen sich vom Zionismus distanzieren, so sie nicht Mitschuld an der Unmenschlichkeit sein wollen.

Die Vertreter des zionistischen Systems und ihre Sympathisanten sind sich ihrer sachlich unhaltbaren Position bewusst. Daher greifen sie zunehmend zu Aktionen, in denen Meinungen unterdrückt, die freie Meinungsäußerung verhindert und jeder Kritiker des Zionismus persönlich angegriffen wird. Wer hingegen die Wahrheit versucht zu vertreten, darf nicht zu solchen unmenschlichen Methoden greifen! Aber es ist an der Zeit, dass jeder halbwegs mutige Mensch seine Stimme erhebt und darauf hinweist, dass das zionistische Regime ein unmenschliches System ist.

Zu bedauern sind jene Hofberichterstatter, die sich mit Haut und Haaren dem Zionismus verschrieben haben. Sie glauben tatsächlich, dass der Zionismus es ihnen zumindest in dieser Welt danken wird. Aber nicht einmal das wird der Fall sein.

Nicht diejenigen stehen auf der Seite von Frieden, die Israels rassistische Politik zu schützen suchen und dafür auch zu Kriegen gegen andere Ländern aufrufen, sondern diejenigen, die für ein friedliches Miteinander von Juden, Christen und Muslimen eintreten: Auch im Heiligen Land.