Der Rassenwahn des Hitler-Regimes war derart unmenschlich, dass es damals wie heute Übertreibung oder gar lügenhafte Ausschmückung einer Verhöhnung der Opfer gleichkommt.
Viele Historiker in Deutschland wie auch zunehmend einige Juristen stellen sich die Frage, warum man historische Fakten durch das Gesetzbuch “absichern“ muss? Entweder ist etwas wahr, dann können auch Tausende von Leugnern es nicht ungeschehen machen. Oder es ist nicht wahr, dann wird es auch durch ein Gesetzbuch nicht wahrer. Diese so naiv klingende Vorstellung hat aber schon längst an Bedeutung verloren, wenn eine weltumspannende Propaganda mehr oder weniger alles auf den Kopf stellen kann und selbst im Bundestag der Präsident Israels am Gedenktag für die Opfer des Holocaust deutliche Unwahrheiten verbreiten kann und Politiker wie Hofjournalisten artig klatschen, ohne die leiseste Form der Kritik, ohne die leiste Form der Hinterfragung.
Was den Holocaust angeht, so bestreiten weder diejenigen, die die genauen Zahlen zu kennen glauben als auch die Gegner jener Zahlen, dass es die Nürnberger Rassegesetze gab! Selbst wenn man den genauen Inhalt der Gesetze nie studiert hat, so sollte doch zumindest die Überschrift einem jeden Deutschen ansatzweise geläufig sein: „Das Gesetz zum Schutze des deutschen Blutes und der deutschen Ehre“. Das System, dass solch ein Gesetz verabschiedet hat, war definitiv rassistisch! Wer glaubt, dass es ein “deutsches“ Blut gibt ist genau so rassistisch, wie jemand, der glaubt, dass es ein “weißen“, “westliches“, “europäisches“, “jüdisches“, “christliches“, “muslimisches“ oder sonstiges rassistisch definiertes Blut gibt! Es spielt dann auch keine Rolle, ob die direkten Opfer jenes Rassismus 6 Million oder gar 10 Millionen oder soundso viele Menschen waren. Jegliche Zahlenspielerei erscheint wie eine Ablenkung vom eigentlichen rassistischen Charakter! Und es spielt auch keine Rolle, ob jene Menschen – darunter sehr viele Frauen und Kinder – durch Vergasung oder andere Methoden umgebracht wurden. Es spielt auch keine Rolle, wie viele der Opfer Juden, und wie viele Katholiken, Protestanten, Widerstandsgesonnene, Muslime (ja auch die kamen in KZs um), so genannte Zigeuner oder sonstige Schubladengruppen waren. Das System war rassistisch und ihre eigenen Gesetze sind ein klarer Beweis dafür. Man muss nicht auch die Opfer rassistisch unterteilen.
Gestern wurde also der Opfer jenes rassistischen Systems im Bundestag gedacht. Und dazu hielt der Präsident Israels eine Rede im Bundestag, eine Rede, in der nichtjüdische Opfer Hitlers nicht erwähnt wurden. Jene Rede enthielt derart viele Passagen der offenen Unwahrheit und andere Passagen von “Missverständlichem“, dass abseits der politischen Applaudiereuphorie zu jedem Satz eines israelischen Offiziellen, auch eine sachlich-kritische Analyse der Worte erlaubt sein sollte. Dazu werden Passagen der offiziellen Übersetzung des Textes, die von der israelischen Botschaft in Deutschland verbreitet wurde, verwendet:
Peres beginnt mit den Worten: „Ich stehe heute vor Ihnen als Präsident des Staates Israel, der Heimstätte des jüdischen Volkes.“
Er eröffnet also seine Rede mit der zionistischen Vorstellung, dass das Judentum keine Religion, sondern eine Art “Rasse“ ist, die eine staatliche “Heimstätte“ hat. Den deutschen Juden, die im Bundestag zugehört haben, sagt er bereits im ersten Satz, dass ihre nationale Identität nicht Deutsch sei, und sie also keine Deutsche seien, deren Heimstätte Deutschland ist, sondern sie Juden seien, deren “Heimstätte“ Israel ist. Die von den Zionisten seit Bestehen des Zionismus verwendete Sprachregelung wurde inzwischen auch von vielen Westlichen Politikern übernommen wie z.B. der Bundeskanzlerin, die von Israel als “Jüdischen Staat“ spricht. Gemäß obiger Aussage kann ein “Jude“ ausgehend von der zionistischen Vorstellung nicht zuerst der deutschen, französischen, amerikanischen oder marokkanischen Nation angehören. Iranische Juden wären demnach zuallererst Israelis. Ist das wirklich die Vorstellung, die die Juden der Welt teilen und verbreiten möchten?
Im weiteren Verlauf stellt Peres die gemäß seiner Meinung nach wie vor notwendige Verfolgung und Bestrafung der damaligen Täter als „Gnade für die jüngere Generation für die Jugend“ dar. Es sei daran erinnert, dass derzeit ein Mann vor einem deutschen Gericht steht, der in Israel frei gesprochen wurde, und aus Altersschwächegründen wohl in jedem anderen Land nicht mehr vor Gericht zitiert werden würde. Es fällt schwer die Bilder jener Verhandlungen als Gnade zu verstehen.
Es folgt ein Appell an die ganze Menschheit, der allerdings für viele Menschen unverständlich sein dürfte: „Dieser Tag symbolisiert nicht nur die Erinnerung an die Ermordeten, nicht nur das Schuldgefühl der Menschheit im Angesicht dieser nicht fassbaren Schreckenstaten, sondern auch die Tragödie des Versäumnisses.“
Warum soll die ganze Menschheit daran schuld sein, dass die deutschen Anhänger des Hitler-Regimes Juden systematisch ermordet haben und die westlichen Alliierten, die die Gelegenheit gehabt hätten es früher zu beenden, zugeschaut haben? Welche Schuld haben die unter den Kolonialmächten der Westlichen Welt leidenden Afrikaner? Welche Schuld haben Indien und Pakistan am Leid der Juden in Deutschland? Haben nicht die selbst unter großen Problemen leidenden Türken und Iraner flüchtende Juden aufgenommen? Warum sollten sie Scham empfinden? Und welche Schuld haben die Palästinenser unter britischer Besatzung? Die gesamte Argumentation von Peres – so falsch sie ist – hat nur ein Ziel; die bis heute nicht zu beantwortende Frage zu verhindern: Warum müssen 65 Jahre nach Kriegsende heute noch Palästinenser leiden?
Peres selbst bezeichnet sich dann als „Vertreter des jüdischen Staates, des Staates der Überlebenden, des Staates Israel“. Allerdings gab es an dem Tag, dessen er im Bundestag gedenkt, jenen Staat noch gar nicht! Peres spricht zum 65 Jahrestag der Befreiung von Auschwitz. Israel wird im Mai 62 Jahre alt. Ist die Gründung eines Staates auf Besatzungsgebiet der Briten in Palästina, drei Jahre nach dem zweiten Weltkrieg, wirklich damit zu rechtfertigen, dass Deutsche damals Juden systematisch vernichtet haben?
Dann folgt eine Passage in der Rede, die es wahrlich wert ist, sowohl auf die gesamte Vergangenheit der Menschheitsgeschichte als auch auf die Gegenwart und Zukunft bezogen zu werden:
„Wie böse kann der Mensch sein? Wie gelähmt ein ganzes Volk? Ein kulturelles Volk, das auch die Philosophie respektierte? Zu welchen Gräueltaten ist der Mensch fähig? Wie kann er seinen moralischen Kompass abstellen? Die Logik lähmen? Wie kann ein Volk sich als “Herrenrasse“ betrachten, und den Mitmenschen als null und nichtig?“
Bei aller Kritik an der Gesamtrede von Peres, so ist jener Passage nichts hinzuzufügen!
Es folgt eine Passage mit der Lobpreisung des Judentums:
„Seit Anbeginn seiner Existenz ist das jüdische Volk den Geboten: „Morde nicht!“, „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst!“ und „Suche den Frieden und jage ihm nach!“ verpflichtet. – Unter allen Umständen und überall.“
Diese Passage ist nicht nur deshalb so bemerkenswert, weil die heutigen Palästinenser, insbesondere die Kinder im Gaza-Streifen, sie kaum verstehen werden, sondern weil auch die eigenen jüdische Geschichte durchaus Perioden kennt, in den jene Gebote eben nicht eingehalten wurden. Sicher kann in einer solchen Rede nicht auf alle Details der jüdischen Geschichte eingegangen werden, aber die obige Darstellung klingt sehr einseitig. Denn sofort stellen sich folgende Fragen: Gibt es tatsächlich ein Volk (wie immer man es definiert), dass sich seit Anbeginn seiner Existenz obigen Grundsätzen “unter allen Umständen und überall“ verpflichtet gefühlt hat? Ist nicht Geschichte aller Völker mit Verbrechen gepflastert? Wäre es nicht purer Rassismus zu glauben, dass ein Volk niemals Verbrechen begangen hat?
In einem kaum beachteten Satz folgt dann aber eine Aussage zur Entstehungsgeschichte Israels, die einer Erläuterung bedarf:
„Als Israeli beweine ich die tragische Verzögerung der Entstehung des Staates Israel, weswegen mein Volk ohne Zufluchtsstätte blieb.“
Welche Verzögerung ist gemeint? Seit wann wollten Juden einen Staat Israel gründen und mit welcher Berechtigung? Gegenüber Deutschland wird stets der Holocaust als Existenzbegründung für den Staat Israel angegeben. Allerdings widerspricht Peres sich dann selbst wenn er sagt:
„Ich bin stolz auf die Gründung des Staates Israel, die moralische und historische Antwort auf den Versuch, das jüdische Volk von der Erde zu tilgen.“
Im Anschluss kommen Äußerungen, die bei jedem anderen Redner, die bei jedem anderen Volk als “rassistisch“ eingestuft werden würden:
„Nehmen wir als Beispiel den Schöpfungsgeist der deutschen Juden, die sich mit ihrem Heimatland identifizierten, und deren Beitrag zur Kultur, Wissenschaft, Wirtschaft und für Deutschland überhaupt so bedeutungsvoll war, dass er in keinem Verhältnis zur tatsächlichen Größe der jüdischen Gemeinde stand ... Ein Volk von Ärzten, Schriftstellern, Wissenschaftlern und Künstlern. Ein Volk, das mit Persönlichkeiten gesegnet war, welche die deutsche Kultur, und die Welt im Allgemeinen, bereicherten.
Jeder, der Juden negative Eigenschaften zuspricht, weil sie Juden sind, jeder, der Juden als Volk und/oder Religion abwerten will gegenüber anderen Menschen, weil sie Juden sind, ist ein Rassist und Rassismus ist eine fürchterliche Geißel der Menschheit. Aber gilt das gleiche nicht auch, wenn man sein eigenes Volk als etwas “besseres“ ansieht? War nicht der Rassismus der Nazis und die Entwürdigung der Juden durch die Nazis darin begründet, dass sie sich selbst als “besser“ betrachtet haben? Einstmals gab es die Vorstellung von einem Volk von “Dichtern und Denkern“. Aber in jenem Volk gab es auch Bauern, Arbeiter, Kriminelle, Prostituierte, vom Mörder bis zum Heiligen eben alles, was es in jedem Volk der Erde gibt! Wie kann dann im 21. Jh. ein Präsident eines Landes auftreten und sein Volk als „ein Volk von Ärzten, Schriftstellern, Wissenschaftlern und Künstlern“ bezeichnen, ohne dass jemals jemand nachfragt, welch rassistisches Gedankengut hinter solch einer Vorstellung herrscht?
Nach der Aufzählung von herausragenden deutschen jüdischen Persönlichkeiten schließt Peres diesen Teil seiner Rede mit der Aussage: „Nie wieder ein Gefühl von Überlegenheit ... Nie wieder zur Verleugnung Gottes.“ Wiederum kann sich jeder praktizierende Muslim anschließen, aber warum applaudieren so viele Menschen im Bundestag, die für die faktische Abschaffung von Gott arbeiten und Gott ganz offen verleugnen?
Nun folgt der erste (noch indirekte) Seitenhieb gegen den Iran, dem ideologischen Feind Israels: „ ... die Drohungen, unser Volk und unseren Staat zu zerstören, werden im Schatten von Massenvernichtungswaffen ausgestoßen, die im Besitz irrationaler Menschen sind, die nicht zurechnungsfähig sind und die nicht die Wahrheit sprechen.“
Hier mündet die Rede in die Unwahrheit, die Peres den andere vorwirft. Er “entmenschlicht“ den ideologischen Gegner, indem er ihm die Zurechnungsfähigkeit abspricht, und wirft ihm vor Massenvernichtungswaffen zu besitzen. Dabei ist Israel der mit Abstand größte Besitzer von Massenvernichtungswaffen in der gesamten Region, einschließlich Atomwaffen! Und es gibt heute keinen Staat dieser Erde, schon gar nicht den Iran, der das “jüdische Volk“ angreift. Allein im Iran besitzen Juden verfassungsmäßig verankerte religiöse Rechte; Rechte die Muslime in Israel nicht haben! Nicht zuletzt hat der Iran noch nie andere zu einem Krieg oder der Bombardierung Israels aufgerufen, hingegen tun es israelische Politiker im umgekehrten Fall immer wieder. Wer aber jene “Bedrohung“ damit begründet “um eine zweite Shoa zu verhindern“, der entwürdigt das Gedenken an die Opfer von Auschwitz und verharmlost den Holocaust.
Es folgt eine allgemeine Passage der Menschlichkeit, um darauf aufbauend die Gründung Israels zu erläutern.
„Wir benötigen Nahrung für die Hungrigen, Wasser für die Durstigen, Luft zum Atmen und Weisheit für die Menschheit.“
Aber jene “Not“ betrifft auch heute Palästinenser im Gazastreifen, denen nicht einmal das Baumaterial zum Bau von Häusern oder hinreichend Strom gewährt wird. Peres geht weiter auf die Entwicklung der Kriege nach der Staatsgründung ein und sagt:
„Während Israel noch die Kriegswunden leckte, begann das kleine Land bereits, als erste Priorität, seine Tore den Überlebenden der Shoa und den vielen jüdischen Flüchtlinge aus arabischen Ländern zu öffnen. Alle anderen Tore blieben für sie verschlossen.“
Das kann getrost als Verhöhnung aller Länder betrachtet werden, die einstmals ganz bewusst Juden aufgenommen und diese im eigenen Land integriert haben. Zweifelsohne aber ist es eine historische Unwahrheit zu behaupten, dass Juden keine andere Zuflucht gehabt hätten, außer Israel! Noch heute leben mehr Juden außerhalb Israels als innerhalb. Und noch heute gibt es zahlreiche Juden in verschiedenen Ländern der Welt, Kinder und Enkel der Juden, die auch zur Zeit der Nazis in jenen Ländern lebten, die sich nicht als “Israelis“ verstehen!
Es folgt eine lange Passage über die Unterstützung Israels durch Deutschland und der Waffenlieferungen, Waffenlieferung, die übrigens den eigenen deutschen Gesetzen widersprochen. Peres bedankt sich mehrfach dafür. Dann folgt eine Aussage, die definitiv unwahr ist. Es ist erstaunlich, dass die gesamte Hofberichterstattung nicht darauf eingeht:
„Unser Volk kam aus allen Ecken der Diaspora. Heute befindet sich die Mehrheit der Juden in Israel.“
In eigenen von Juden gemachten Angaben wird dokumentiert, dass heute ca. 40% aller Juden in Israel leben (was bereits übertrieben sein dürfte). Allein in den USA leben mehr Juden als in Israel. Was also ist der Grund für diese klare Unwahrheit? Muss davon abgelenkt werden, dass die allermeisten Juden nach wie vor eben nicht Israel als ihre Heimat ansehen? Kurz darauf folgt die nächste – und in diesem Fall als unverschämt zu bezeichnende – Unwahrheit!
„Israel ist ein jüdischer und demokratischer Staat, in dem rund 1,5 Millionen gleichberechtigte arabische Bürger leben. Wir werden es nicht zulassen, dass jemand wegen seiner Nationalität oder Religion diskriminiert wird.“
Abgesehen davon, dass die Zahlen der Araber untertrieben sind und die Frage offen bleibt, ob ein arabischer Jude hier als Araber oder Jude gewertet wird, sind die Nichtjuden zweifelsohne nicht gleichberechtigt. Dazu nur ein einfaches Beispiel: Ein Jude aus Australien, dessen Vorfahren in den letzten 1000 Jahren nicht in der Region Palästinas gelebt haben, kann ohne Probleme nach Israel einreisen und dort leben. Ein muslimischer oder christlicher Bürger Israels, der eine Palästinenserin vom Nachbardorf heiratet, das in den besetzten Gebieten liegt, kann seine Frau nicht zu sich bringen. Die Vorwürfe der rassistischen Unterdrückung von Nichtjuden in Israel werden in hinreichendem Maß auch von Israelis selbst erhoben, so dass hier nicht weiter darauf eingegangen wird. Unmittelbar darauf folgt die nächste Unwahrheit:
„Unsere Siege haben jedoch den Gefahren kein Ende gesetzt. Es gelüstet uns nicht nach Gebieten, die uns nicht gehören.“
Genau an den Tagen, an den Peres das verkündet, hat Israel Ländereien auf den besetzten Golanhöhen an israelische Soldaten verschenkt! Der in den letzten Jahren deutlich ausgeweitete “Siedlungsbau“ spricht offensichtlich eine andere Sprache, als das, was Peres von sich gibt.
Endlich kommt er zu dem Teil seiner Rede, auf die die ganze Rede hinführen sollte:
„Ebenso wie unsere Nachbarn identifizieren auch wir uns mit den Millionen Iranern, die gegen die Diktatur und Gewalt rebellieren. Genau wie sie lehnen wir ein fanatisches Regime ab, das die Charta der Vereinten Nationen missachtet. Ein Regime, das mit Zerstörung droht und Atomkraftwerke und Nuklearraketen besitzt, mit denen es sein eigenes Land wie auch andere Länder terrorisiert. Ein solches Regime ist eine Gefahr für die ganze Welt.“
Wenn jenes “Regime“ wirklich eine Gefahr für die Welt darstellt, warum muss man dann mit klaren Unwahrheiten jene Gefahr “aufbauschen“? Iran hat noch kein einziges in Betrieb befindliches Atomkraftwerk und den Besitz von Nuklearraketen wirft ihnen – außer Peres – wirklich niemand vor! Es sei daran erinnern, dass hier der Präsident des zionistischen Staates im Bundestag eines der reichsten Länder der Erde spricht und die größte Gefahr, die es für die gesamte Menschheit sieht, die Islamische Republik Iran sein soll. Wem angesichts solch einer Klarheit die Augen nicht geöffnet werden, der wird nie erkennen, welche Unwahrheiten ihm aufgetischt werden. Ganz nebenbei enthielt die Passage auch noch eine weitere Lüge. Kein einziges der benachbarten westhörigen Diktatoren der Region um Palästina möchte gern eine Demokratie im eigenen Land! Insofern stellt sich die Frage, wen Peres mit “Nachbarn“ meinte? Sollte er wider erwarten die Völker der benachbarten Ländern gemeint haben, so stellt sich dann die Frage, was passiert, wenn z.B. Jordanien und Ägypten einen demokratischen Umsturz erleben.
Peres endet mit der israelischen Nationalhymne: ..zu sein ein freies Volk in unserem Land, im Lande Zion und Jerusalem!“
und fügt hinzu:
„Wir wagen den Traum, und ich bin überzeugt, Sie wagen ihn mit uns: Gemeinsam werden wir diesen Traum auch verwirklichen.“
Und der Traum wird dann verwirklicht werden, wenn Juden, Christen und Muslime gemeinsam sich von der Geißel des Zionismus befreit haben werden. Warum die Bundestagsabgeordneten und andere Gäste angesichts so vieler so klarer Unwahrheiten in einer Rede im Bundestag applaudiert haben, muss jeder selbst beantworten – vor Gott.
Zu gleicher Zeit sprachen im Bundespressehaus eine Reihe jüdischer Geistlicher und distanzierten sich von Peres. Warum Peres derart deutlich die Unwahrheit gesprochen hat, muss er selbst beantworten, aber dass es von manchen als Verhöhnung der Opfer des Hitler-Regimes verstanden werden könnte, darf man niemandem verübeln.
Peres (la'natullah 'aleih) hat übrigens der F.A.Z ein zum Teil recht interessantes Interview gegeben, dass bereits am 23. Januar in der Zeitung abgedruckt wurde. (entschuldigt bitte, dass ich das erst jetzt hier reinstelle)
Ich zitiere mal einen der (für mich persönlich) interessantesten Auszüge. Der zeigt ganz deutlich die unglaublich laut zum Himmel schreiende Arroganz und Überheblichkeit der zionistischen Denkweise, setzt Protestanten mit ("fundamentalistischen") Evangelikalen gleich, bezeugt (sicher ungewollt), dass auch Nichtjuden Zionisten sein können, damit bestätigt er indirekt, dass Zionismus eine politische Ideologie losgelöst vom Judentum ist, und somit auch dass es einen Unterschied gibt zwischen Antisemitismus und Antizionismus und schließlich bestätigt er (sicher auch ungewollt) auch noch die Aussagen Allahs im Heiligen Quran:
ZitatF.A.Z- 30.01.2010, Seite 6 (Auszug)
Frage des Journalisten: Israel scheint jenseits der Unterstützung aus Amerika fast überall an Ansehen zu verlieren, jedenfalls was die öffentliche Meinung anbelangt. Wie sehr besorgt Sie dieser Verlust?
Antwort: Das stimmt nicht, im Gegenteil: Israel ist das beliebteste Land auf der Welt. Sie müssen nur nachzählen. Es gab nie bessere Beziehungen zur katholischen Kirche; die Evangelikalen sind die größten Zionisten, die es gegeben hat. Das sind immerhin 1,3 Milliarden Menschen. Weitere 1,3 Milliarden leben in Indien, das wie Israel unter Terrorismus leidet. Wir unterhalten exzellente Beziehungen zu China, besonders mit Blick auf Landwirtschaft und Technologie. Damit sind wir schon bei fast vier Milliarden. Wir haben zudem unsere Beziehungen zu Russland verbessert. Dazu unterstützen uns 63 Prozent der Amerikaner. Zugegeben, wir haben Schwierigkeiten mit Schweden...
der Journalist: in Europa hat Israel definitiv Sympathien verloren.
Antwort: Mit manchen Ländern haben wir Probleme, mit anderen nicht. Aber nennen sie mir ein Land, das auf der ganzen Welt so viel Unterstützung hat wie Israel. Eigenartig an Europa ist, dass sich unsere Beziehungen zu den Arabern deutlich verbessert haben, weil auch sie das iranische Atomprogramm fürchten. Gleichzeitig sind unsere Beziehungen zu Europa schlechter geworden- wegen der Araber. Das ist paradox.