Offener Brief eines deutschen Muslims an Schweizer Glaubensgeschwister
Liebe Schweizer Muslime, liebe Brüder und Schwestern im Islam,
der Friede Gottes sei mit Ihnen. Im Namen so viele deutscher und österreichischer Muslime möchte ich Ihnen auf diesem Weg unsere Solidarität ausdrücken. Wir wissen, welch schwierige Tage Sie im Augenblick durchmachen und wir erlauben uns nicht; Ihnen irgendeinen Ratschlag zu geben, da wir wissen, dass Sie am Besten beurteilen können, wie gegen solch einen Angriff auf den Islam und die Muslime in Ihrem Land vorzugehen ist.
Verzeihen Sie mir daher nur, dass ich Ihnen eine im Gespräch einiger Muslime entstandene Idee weitergebe, die wohl an vielerlei Hindernissen scheitern würde, aber ich bete darum dass die Idee Anregung dafür sein kann, dass Sie als Staatsbürger Ihres Landes Ihren nichtmuslimischen Mitbürgern helfen können, das Unrecht zu erkennen, welches derzeit von einer wählenden Mehrheit unterstützt wird.
Wenn Sie über hinreichende finanzielle Möglichkeiten verfügen würden, könnte es eine Idee sein, die vier bestehenden Minarette Ihrer Moscheen abzumontieren und jeweils neben die Moschee zu legen, damit die Schweiz das erste minarettfreie Land wird. Jenes deutliche Mahnmahl könnte so lange aufrecht erhalten werden, bis dieser Schandfleck des Minarettverbots aufgehoben wird. Jeder Besucher der Moschee, jene Schulklasse, jeder Tourist soll erfahren, dass die Schweiz das einzige minarettfreie Land der Erde ist, weil es die Schweizer so gewollt haben.
Da aber sicher die finanziellen – und auch baurechtlichen Möglichkeiten – diesbezüglich begrenzt sein dürften, kann man möglicherweise mit einer weniger aufwendigen Methode auf das Unrecht hinweisen, dass Ihnen widerfahren ist. Wie wäre es, wenn Sie die vier bestehenden Minarette in einer – sicherlich von den Medien beobachteten Aktion – einwickeln und damit für alle sichtbar als Mahnmahl positionieren? Die Einwicklung könnte so lange Bestand haben, bis das Volk sich entscheidet, Minarette wieder zuzulassen. Zwar sind die vier bestehenden Minarette (noch) nicht verboten worden, aber gebietet es die Solidarität nicht, Zeichen zu setzen? Es wäre ein friedliches Zeichen und dennoch eindrucksvoll.
Wie auch immer Sie sich entscheiden, und welchen Weg sie auch bestreiten, wir sind sicher, dass Sie als Betroffene besser entscheiden können, als ein Außenstehender. Deshalb verstehen Sie bitte diese Vorschläge nur als bescheidene Hinweise von Außenstehenden, die in ihrer Hilflosigkeit sich an seinen Schöpfer wenden und gleichzeitig ihre Gebete mit bescheidenen Hinweisen bestärken möchten.
Ich wünsche Ihnen im Namen aller, die mit uns fühlen, Gottes Segen und Seine Barmherzigkeit.