Im früher kleinen Ort Najaf gab es einen Parfümverkäufer. Jeden Tag nach dem Mittaggebet gab es eine Versammlung im Laden des Parfümverkäufers, somit war sein Laden nach dem Mittaggebet immer voll. Jeder wusste, dass dieser Parfümverkäufer ein ehrenvoller und vertrauenswürdiger Mann war. Eines Tages kam ein indischer Mann zu ihm und sagte: „ Ich muss das Land für eine unbestimmte Zeit verlassen. Mein Vermöge werde ich dir für diese Zeit anvertrauen (Amene)."
Jahre vergingen, bis der indische Mann wieder nach Najaf zurückkehrte. Dort angekommen wollte er sein Vermögen wieder vom Parfümverkäufer holen. Als er im Laden des Parfümverkäufers war, sprach er den Parfümverkäufer auf sein Vermögen an, doch der Parfümverkäufer bestritt, dass der indische Mann ihm jemals was gegeben haben soll. Verzweifelt versuchte der indische Mann den Parfümverkäufer zu überzeugen, dass er ihm sein Vermögen anvertraut hat, doch es brachte nichts. Als der indische Mann den Landen verlassen hatte wusste er nicht weiter, dann fiel ihm ein, dass die Grabstädte unseres Imam Ali(as) in Najaf ist. Als er in der Grabstädte war sprach er zu Imam Ali(as) und sagt: „ Oh mein Imam, ich ersuche dich in Zeiten der Not, bitte erhöre mich und helfe mir bei meinem Problem. Als ich vor vielen Jahren das Land verlassen habe, vertraute ich dem Parfümverkäufer mein gesamtes Vermögen an. Jetzt bin ich zurückgekehrt und er bestreitet, dass ich ihm was anvertraut habe. Leider habe ich keinen Zeugen, der es gesehen hat und ich besitze nichts mehr, wenn er mir das Anvertraute nicht zurück gibt."
In der Nacht sah der indische Mann Imam Ali(as) im Traum. Imam Ali(as) sagte zu ihm: „ Verlasse morgen früh die Stadt und den ersten Mann den du triffst bittest du ihm dir dein Vermögen wiederzugeben."
Am nächsten Morgen verließ der indische Mann die Stadt und er sah einen alten Mann der Brennholz auf seinem Rücken trug. Da schämte sich der indische Mann den alten Mann zu fragen und er kehrte in die Stadt zurück. Auch an diesem Tag ging der indische Mann zur Grabstädte unseres Imam(as) und bat ihn um das gleiche wie am Tag davor. In der Nacht sah er wieder Imam Ali(as) und der Imam(as) sagte das gleiche zu ihm, wie in der Nacht zuvor. Am zweiten Morgen verließ der indische Mann wieder die Stadt und er traf wieder diesen alten Mann. Auch dieses Mal schämte sich der indische Mann diesen alten Mann darum zu bitten ihm sein Vermögen wieder zu geben. Auch an diesem Tag ging er wieder zur Grabstädte von Imam Ali(as) und bat ihn um das gleiche wie an den zwei Tagen zuvor. In der dritten Nacht sah er das was er in den zwei Nächten zuvor sah. Am Morgen verließ der indische Mann wieder die Stadt und er nahm sich fest vor die erste Person, die er außerhalb der Stadt trifft anzusprechen und die Person um sein Vermögen zu bitten. Auch an diesem Tag traf er den alten Mann, der das Brennholz auf sein Rücken trug. Er beschloss mit ihm zu reden und sprach ihn an. Der indische Mann erzähle ihm seine Geschichte und erklärte ihm was alles passiert ist. Der alte Mann war ratlos und dachte etwa eine Stunde lang nach, wie er diesem indischen Mann helfen kann. Dann sagte der alte Mann zu dem indischen Mann: „ Komm morgen nach dem Mittagsgebet in den Laden des Parfümverkäufer und so Gott will bekommst du dein Vermögen wieder."
Am nächsten Tag versammelten sich, wie jeden Tag alle in dem besagten Laden. Als der Parfümverkäufer seine Geschichte erzählte, bat der alten Mann die Leute darum sich eine Geschichte vom ihm anzuhören. So begann er seine Geschichte zu erzählen und sagte: „ An einigen Tagen in meinem Leben habe ich Geld gebraucht um meine Familie zu ernähren, da habe ich einen jüdischen Mann drum gebeten mir Zehn Münzen zu leihen. Ich sagte zu ihm ich gebe dir dein Geld in 20 Tage zurück. Als zehn Tage vergangen waren gab ich dem jüdischen Mann fünf Münzen zurück und als ich ihm nach 20 Tagen seine restlichen Münzen zurückgeben wollte fand ich ihn nicht. Ich fragte nach ihm und man sagte mir er habe die Stadt verlassen.
Eines Nachts sah ich im Traum, dass ich gestorben bin und ich wurde zu den Bewohnern des Paradieses zugeteilt. Als ich mich auf dem gerade Weg („Sirat al Mustakim") befand fiel mir auf, dass je weiter ich lief, mehr Feuer aus der Hölle aufstieg. Als ich dachte, das Ende des Weges erreicht zu haben, stand der jüdische Mann vor mir und fragte mich wohin ich gehen will. Ich sagte: „Ich gehöre zu den Bewohnern des Paradies und ich möchte eintreten." Dann sagte er mir: „Ich lasse dich nicht eintreten bis du mir mein restliches Geld wieder gibst." Darauf antwortete ich: „Ich habe dich überall gesucht, aber ich konnte dich nicht finden, ich wollte dir dein Geld wiedergeben und hier besitze ich nichts." Dann sagte der jüdische Mann zu mir: „Erlaube mir dann meinen Finger auf deine Brust zu legen, damit würdest du deine Schulden bei mir abgleichen." Ich willigte ein und er legte seinen Finger auf meine Brust und ich fühlte nur noch wie mein ganzer Körper brannte und ich vor Schmerz aus dem Traum erwachte. Als ich auf meine Brust sah, sah ich den Abdruck seines Fingers und immer wenn ich diese Wunder behandeln ließ und die Wunden zu heilen schien, entfachte sie aufs neue und der Schmerz dehnte sich immer weiter in meinem Körper aus. Und das ist die Wunde heute."
Dann zog er sein Gewandt etwas ab und zeigte der Menge den Abdruck des Fingers des jüdischen Mannes. Die Wunde sah aus, als wäre sie ihm heute zugefügt worden. Die Leute weinten und der Parfümverkäufer lud den indischen Mann zu sich nach Hause ein und gab ihm das anvertraute Gut wieder und entschuldigte sich bei ihm.
Übersetzt von einer gütigen Schwester, Allah belohne sie.