Dollar und Euro werden zwischen Iran und Türkei begraben
Es ist schon durchaus als historisches Treffen zwischen dem türkischen Ministerpräsidenten Erdogan und der gesamten iranischen Elite zu bezeichnen, wenn dabei die westlichen Währungen im Handeln abgeschafft werden, aber der Westbürger im Tal der Ahnungslosen darf es nicht erfahren.
Der türkische Ministerpräsident Erdogan war die letzten Tage im Iran und hat sowohl den iranischen Präsidenten Ahmadinedschad als auch das geistige Oberhaupt Imam Chamene’i getroffen. In Erdogans Delegation befanden sich gleich mehrere hohe Funktionäre aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft. Und die gegenseitig unterzeichneten Verträge sind nicht nur in Bezug auf die bilaterale Beziehung, sondern auch in Bezug auf den Untergang des Kapitalismus westlicher Prägung von entscheidender Bedeutung. Wie groß die Bedeutung ist, kann z.B. daran ersehen werden, dass der Bundesbürger durch die Hofberichterstattung seiner Medien offenbar nicht ein einziges Wort darüber erfahren darf.
Der Vertrag, von dem der Westbürger erfahren durfte war u.a ein Abkommen zwischen der Türkei und dem Iran über die gemeinsame Erschließung des größten iranischen Gasfeldes Süd-Fars und den Transport durch die Türkei nach Europa. In diesem und weiteren Verträgen und Absichtserklärungen kann eindeutig eine Neuausrichtung der türkischen Außenpolitik gesehen werden.
Bereits ein früherer türkischer Ministerpräsident hatte vorgeschlagen, lieber eine führende Rolle in der islamischen Welt einzunehmen, als ein Bettler des Westens zu sein. Jener Ministerpräsident wurde damals von den westorientierten Generälen abgesetzt. Aber die Generäle sind derzeit extrem in die Defensive innerhalb der Türkei geraten. Immer neue Enthüllungen über kriminelle Verwicklungen bis hin zu Verbindungen zum Terrorismus und Staatsstreichplänen haben ihr Ansehen in der Bevölkerung extrem schrumpfen lassen. Hingegen genießt die aktuelle Regierung die Zustimmung weiter Teile der Bevölkerung, was angesichts der volksnahen Ausrichtung der Regierungspartei auch nicht überraschend ist.
Die Türkei wartet zudem seit 1960er auf eine Mitgliedschaft in der EU. Und die Äußerungen der derzeitigen deutschen und französischen Regierungen lassen keinen Zweifel daran, dass jener Wartestatus noch Jahrzehnte anhalten soll, obwohl die Türkei viel mehr Bedingungen erfüllt, als so manches heutige EU-Mitglied. Weder die türkische Regierung, noch das Volk (nach und nach auch die westliche orientierten Eliten) wollen sich mit der Rolle des ewigen Beitrittskandidaten abfinden, der sich ständig kritisieren und bevormunden lassen muss, ohne jemals eine ernsthafte Perspektive zum Beitritt zu erhalten. Der Umgang der Europäer mit den Muslimen im eigenen Land – worüber in der Türkei viel intensiver berichtet wird als in Deutschland – dürfte auch mit zu diesem Stimmungswandel beigetragen haben. Selbst einige Militärs haben daher nichts mehr gegen die Neuorientierung und Hinwendung zu den “östlichen“ Nachbarn, wenn man darunter die “nichtwestlichen“ versteht.
Die Türkei verfügt über eine stetig wachsende Wirtschaftskraft, eine relativ junge Bevölkerung und stetig steigende Sozialstandards. Genau so geht es aber auch dem Iran und anderen Staaten in Asien. Die Pro-Kopf-Verschuldung der Länder ist geringer als in vielen Westlichen Staaten und das Potential zum Wachstum erheblich größer!
Auch ist in der Türkei nicht mehr nachvollziehbar, warum man so uneingeschränkt seine Soldaten in der Nato “verheizen“ soll. Einstmals war Russland die Gefahr, die jene Nato-Mitgliedschaft stets rechtfertigen musste. Inzwischen hat die Türkei bessere Beziehungen zu Russland, als zu Europa. Zudem entwickelt sich die Nato zunehmend zu einem aggressiven Angriffsbündnis gegen die muslimische Welt zur Wahrung westlicher Interessen, was das größte Heer nach den USA innerhalb der Nato nicht mehr mittragen will. Die Rolle der westlichen Streitkräfte im Irak und Afghanistan ist in der Türkei stets kritischer betrachtet worden, und das Gaza-Massaker, dass von fast allen Nato-Mitgliedern mitgetragen wurde, hat in der Türkei das Fass zum überlaufen gebracht. So viel Unmenschlichkeit ohne die geringste Kritik aus westlicher Seite entsprach dann doch nicht dem Selbstverständnis der Türkei.
Es ist auch kein Geheimnis, dass zunehmend gebildete Türken in der Türkei bessere Arbeits- und Lebensbedingungen vorfinden als in Deutschland, was eine verheerende Entwicklung für Deutschland ist. Denn gerade jene gebildeten Schichten werden aus dem rein materialistischen Gesichtspunkt heraus hier mehr benötigt als die Sozialhilfeempfänger! Doch bei der aktuellen antiislamischen Einstellung europäischer Köpfe, dürfte die Entwicklung sich in Zukunft noch verstärken, zumal Deutschland ohne eigene Kinder auch kein inneres Wachstum aufweisen kann! In diversen Bereichen der Technik, in denen Deutschland einst führend war, wie z.B. der Abwassertechnologie, hat die Türkei den Deutschen schon vor einem Jahrzehnt den Rang abgelaufen, ohne dass es hier bemerkt wurde.
Das aber waren und sind alles Aspekte, über die zumindest teilweise berichtet wurde! Es gibt aber einen Aspekt der aktuellen Reise, der von der deutschen Hofberichterstattung total verschwiegen wird. Ministerpräsident Erdogan hat erklärt, der Handel zwischen der Türkei und dem Iran könne mit türkischer Lira oder iranischem Rial abgewickelt werden. Die Türkei werde somit nach einem entsprechenden bilateralen Abkommen mit Russland zusammen mit Iran beim Handel die Landeswährung nutzen. Beim Handel ohne Dollar und Euro sei nun China an der Reihe sich dieser Entwicklung anzuschließen. Somit werden über 20 Prozent des Außenhandels der Türkei, also 65 Milliarden Dollar ohne Euro und Dollar abgewickelt; Tendenz steigend! Und eine entsprechende Vereinbarung zwischen Iran und Russland gibt es auch! Das Dreieck Türkei, Iran Russland aber ist derart gefährlich für die Westliche Welt, dass davon auszugehen ist, dass in allen drei Ländern in naher Zukunft “destabilisierende Maßnahmen“ auftreten werden.
Es erscheint aber so, als wenn nicht der EU-Zug für die Türkei, sondern der Kapitalismus-Zug für die westliche Welt abgefahren ist! Zweifelsohne gibt es immer noch maßgebliche kapitalistische Elemente in den genannten Beziehungen, aber allein schon die Verfassung der Islamischen Republik Iran – die allen Beteiligten bekannt ist – dürfte ein Garant dafür sein, dass sich hier eine gemeinsame Entwicklung in eine andere Richtung anbahnt, von der der deutsche Bürger nichts erfahren darf, da er sonst auf die Idee käme, sein Geld vom zunehmend unsicherer werdenden Konto abzuziehen. Erdogan ging noch einen Schritt weiter. Direkt in Richtung Iran und Russland gerichtet und indirekt China mit einbeziehend sagte er: “Lasst uns zur gemeinsamen Währung übergehen“, sagte er bei seiner Rede beim Türkei-Iran Arbeitsforum.
Entsprechend positiv fiel auch das Treffen Erdogans mit Imam Chamenei aus. Beide bestätigten, dass es zwischen beiden Ländern in den letzten Jahrhunderten keine so enge Beziehung gegeben hat wie heute. Genauso könnte man feststellen, dass die Beziehungen der Türkei, des Iran, aber auch Russlands und Chinas gegenüber dem westlich-kapitalistischen Imperialismus nie zuvor so reserviert war, wie heute. Und weitere Länder wie Indonesien, Malaysia, Indien und Pakistan richten sich nach dieser neuen Allianz aus. Auch aus diesem Blickwinkel ist der brutale Terrorismus in Pakistan zu betrachten!
Deutschland muss sich entscheiden, ob es weiterhin eine führende Rolle beim Untergang des Kapitalismus und westlichen Imperialismus einnehmen will, oder ausnahmsweise das eigene Volk nicht zum Verlierer eines seit Jahren laufenden Wirtschafts-Weltkrieges degradieren will. Deutschland hätte vom Potential der Bevölkerung her sicherlich gute Voraussetzungen, diesen weltweiten Systemwechsel konstruktiv zu überstehen. Das Potential in der Politik und dem Hofjournalismus aber deutet eher darauf hin, dass Deutsche auch Verlierer des Dritten Weltkrieges sein werden, weil sie sich – einmal mehr – als Sieger wähnen, indem sie wichtige Informationen ihrer eigenen Bevölkerung vorenthalten. Das Internet ermöglicht aber alternative Volksinitiativen von wahrheitsliebenden Menschen, die auch dann zusammen arbeiten sollten, wenn sie nicht in jedem Detail übereinstimmen. Es genügt, wenn sie sich in ihrem inneren und äußeren Leben auf die unterdrückten der Welt konzentrieren und nicht mit den Unterdrückern kooperieren. Das muss aber auch in der Selbsterziehung des Menschen erkennbar sein; denn sonst wäre es Heuchelei.
Vielen deutsche Muslime würden Deutschland liebend gerne in einer Achse Russland, Türkei, Iran bis hin nach China sehen anstelle der Rolle als Gehilfe der Verbrechen der USA und Israels. Aber dafür muss sich auch das Volk engagieren; mit Aufklärungsarbeit und Kooperation für Frieden und Gerechtigkeit.