Insbesondere in diesen Tagen werden viele Muslime unsicher, auch Anhänger von Imam Khamenei, und die Verwirrung scheint zuzunehmen, manche haben plötzlich Zweifel an der Shia bekommen, und manche Schiiten zweifeln sogar an Imam Khamenei, teilweise selbst die, die sich seine Anhänger nennen. Eine Schwester sagte zu mir „Auf wen kann man sich eigentlich noch verlassen?“ Uns bleibt uns das Ende des Monats Ramadan in dauerhafter Erinnerung, als selbst Gelehrte auf Reisen gingen, weil sie unsicher geworden waren, ob es nun Aid war oder nicht! Wie kann man nun die Sicherheit erlangen, dass man nicht so schnell durch äußere und innere Einflüsse oder beides verunsichert werden kann? Woher kommen überhaupt diese Zweifel? Zweifel können immer mal aufkommen, aber man muss sie durch Wissen beseitigen, und wenn man diese Zweifel überwindet, dann entsteht ein weiterer Fortschritt im Glauben und in der Überzeugung, so dass man auf ein Niveau der Sicherheit über die Religion Allahs gelangt Zweifel sind nicht immer notwendigerweise etwas Negatives. Solche Zweifel sind Chancen, auf Allahs Weg weiter fortzuschreiten und ein Ansporn, sein Wissen zu erweitern. Sie sind so gesehen ein Weg, den Geist zu erhellen , so dass wir die Großartigkeit und die Fundamente unserer Religion verstehen. Andererseits sind wir es doch selber, die Nebelwolken von Zweifel und Unsicherheit schaffen, in dem wir unseren festen Glauben in Frage stellen. Damit ist nicht gemeint, dass wir blind irgendetwas hinterherlaufen sollen, sondern gemeint ist, dass wenn man eine feste Überzeugung an einem Aspekt im Islam hat, welche Notwendigkeit besteht dann darin, einen Zweifel bei sich hervorzurufen? Wenn das möglich ist, dann war die Überzeugung eben noch nicht so fest, wie sie hätte sein sollen. Sicherheit und feste Gewissheit ermöglichen uns, unsere Spiritualität zu entwickeln, und wenn man wirklich sichere Gewissheit hat, dann öffnet das neue Türen und Wege innerhalb der Religion und einen schnelleren Fortschritt. Jetzt ist die Frage, was ist ist diese Sicherheit genau? In der islamischen Literatur und Lehre wird dieses Niveau der Sicherheit als das Höchste beschrieben, was für den Menschen erreichbar ist. Denn der Mensch hat das Potential, so weit zu kommen, dass das Reich der Himmel und der Erde vor seinen Augen offengelegt wird, wo die Engel auf ihn herabschauen und ihn verherrlichen, wenn er in den späteren Teilen der Nächte mit Allah spricht . Dieses Niveau des Yaqin, der sicheren Gewissheit, ist etwas, wonach der Mensch sucht und wonach er strebt. Imam Ali (A.s.) sagte: „Das Resultat von Schweigen ist Weisheit, das Resultat von Weisheit ist Erleuchtung, das Resultat von Erleuchtung ist sichere Gewissheit.“ Wenn man über diese Worte nachdenkt, sehen wir Perlen des Wissens darin. Schweigen könnte hier für Nachdenken stehen, und Nachdenken ist ein Punkt, der im Qur´an stark betont wurde. Der Mensch versteht durch Nachdenken den Zweck seiner Existenz, er versteht dadurch die Auswirkungen seiner Taten und welchen Weg er gehen muss. Er sieht das Ziel seines Lebens vor sich, und durch das Nachdenken schreitet er fort in Richtung seines Ziels. Es ist dieser Prozess von Nachdenken gepaart mit Weisheit, das uns zur Erleuchtung führt, und das ist etwas, woanach wir alle suchen, jeder auf seinem Niveau. Wenn ein Mensch diese erhabene spirituelle Position des Yaqin erreicht, der sicheren Gewisseheit, dann kümmert er sich nciht mehr um Kleinigkeiten wie wie er seinen Tag beginnen soll, ob es ein gutter ode rein schwerer Tag warden wird, was alles passieren könnte usw. Wer yaqin hat, hat eine innere Ruhe und Zufriedenheit, und wer auf dieser Stufe ist, hat drei von einander untrennbare Charaktereigenschaften: Dankbarkeit ohne Ignoranz, d.h. er ist sich darüber bewusst, was Allah ihm alles geschenkt hat und ist dafür dankbar. Die Zweite Eigenschaft ist dhikr, Gottesgedenken, ohne Vergesslichkeit, also er vergisst s einen Herrn und Schöpfer nicht. Die dritte Eigenschaft schließlich ist Liebe, die nicht durch Liebe zu etwas anderem als Allah verunreinigt ist. All das ist in einer Aussage des Propheten (s.a.s) zusammengefasst: „Yaqin (sichere Gewissheit) ist der vollständige Glaube.“ Ohne diese Sicherheit kann sich die Seele nicht entwickeln, noch kann man die Grundsätze des Islam verstehen. Deswegen ist es ja auch notwendig in der Schia, dass man die Usulud- din vollständig verinnerlicht, darin ist kein Taqlid möglich! Man kann also nicht sagen, ich glaube an Tauhid, weil Imam Khamenei Ayatollah Sistani oder wer auch immer das so sagt. Die fünf Usul uddin Tauhid, Adl, Nubuwwa (Prophetentum), Imama und Qiyamah müssen verinnerlicht und vom eigenen Verstand nachvollzogen werden. Wenn man das erst mal verstanden hat, kann einen so schnell nichts mehr erschüttern. Leider sehe ich aber immer wieder Muslime, die sich von irgendwelchen Leuten oder windigen Propaganda -Seiten im Internet verwirren lassen, seien es nun wahabitische oder Islamhasser- Seiten. Wenn einen das schon aus der Bahn wirft, dann hat man vorher seine Überzeugung noch nicht ausreichend gebildet und muss dringend daran arbeiten. Das bedeutet nicht, wie oben schon mal erwähnt wurde, dass man sich Scheuklappen aufsetzt und nichts anderes mehr wissen will, so ein Verhalten resultiert aus Unsicherheit. Es habe in der Tat schon oft von Schwestern die Frage gehört, was sie denn eigentlich lesen „dürften“, was denn die „richtige Aqida“ sei usw. So hat man praktisch das Pferd von hinten aufgezäumt. Man muss erst seine Aqida, also die Glaubensgrundlagen verstehen, und nicht einem Weg folgen, weil man nichts anderes kennt und einem andere Leute eingeredet haben, dass man auch nichts anderes kennen dürfe, wie man es bei Wahabiten oft sieht. Auch wer nur einen auswendigen Islam praktiziert, weil die Eltern schon Muslime waren, oder weil man einen Muslim geheiratet hat und dann mal praktischweise konvertiert, ohne feste Überzeugung, und nicht weiter darüber nachdenkt, warum man überhaupt was glaubt, gerät schnell in Gefahr, verunsichert und verwirrt zu werden. Wir leben in einer äußerst schnelllebigen Informationsgesellschaft, insbesondere das Internet trägt zu einer Flut von Informationen bei. Wie kann man da das Richtige vom Falschen trennen? Das geht nur über den langen, steinigen Weg der Nachforschung über den Islam, und möglichst ohne Ansehen bestimmter Personen, was gerade für Frauen schwierig macht, denen die Liebe doch allzu häufig da einen Streich spielt. Yaqin im Qur´an: In Sura al- Baqara ganz am Anfang werden die Muttaqin, die Gottesehrfürchtigen beschrieben, für die der Quran eine Richtschnur ist, und die feste Gewissheit ist eine unabdingbare Voraussetzung dafür, dass der Qur´an überhaupt eine huda, eine Rechtleitung, sein kann für jemanden: 1 –3
Die Muttaqin sind also folgende: Die Iman über das Verborgene haben, feste Überzeugung, die Übersetzung „Glaube“ für Iman ist äußert unzureichend. Man kann es aber auch mit „Iman an den Verborgenen“ übersetzen, also feste Überzeugung über Imam al Zaman, möge er bald erscheinen. Dann geht es weiter: Die das rituelle Gebet (salat) verrichten und von dem spenden, womit Allah sie versorgt hat, die feste Überzeugung besitzen über das, was dem Propheten (s.a.s) herabgesandt wurde , was vor ihm herabgesandt wurde, und am Ende des 3. Verses „wa bi´l akhirati hum yuqinun“, und die feste Gewissheit haben über das Jenseits. Das alles muss erfüllt sein, damit der Qur´an überhaupt eine Richtschnur sein kann! Auch hier treffen wir auf die Einheit von Qur´an und Ahl al- Bait, auf die mit „al –ghaib“ hingewiesen wird. Alles bedngt also einander: Die feste Überzeugung über das bzw. den Verborgenen, Imam Mahdi, möge er bald erscheinen, dann die guten Taten eines Gläubigen wie Verrichten des Gebets und Spenden, der Glaube an die Offenbarung des Propheten und an frühere Offenbarungen, schließlich yaqin. Eins geht also nicht ohne das andere, damit man ein Muttaqi wird. Die Überzeugung über den Verborgenen Imam schließt auch die über seinen Vertreter mit ein. Denn wie Br. Gürhan letzte Woche ausführte, ist alles umsonst gewesen, alles Beten, Fasten Jihad usw., wenn man den Imam seiner Zeit nicht erkennt! Denn der Prophet (s.a.s.) sagte: „Wer den Imam seiner Zeit nicht erkennt, stirbt den Tod der Unwissenheit.“ Selbst wenn man Quran, Hadith, Duas und anderes auswendig kann, nützt es alles nichts, wenn man den Imam seiner Zeit nicht erkannt hat, und da der Imam der Zeit, Imam Mahdi (möge er bald erscheinen) für uns „gewöhnliche Sterbliche“ zur Zeit nicht erreichbar ist, können wir ihn nur durch seinen Vertreter erkennen. In Sura 15 heißt der letzte Vers: wa´bud rabbaka hatta ya´tiaka´l yaqin. Und diene deinem Herrn, bis die sichere Gewissheit zu dir kommt. Hier wird es oft mit „Tod“ übersetzt, aber yaqin kann nicht Tod allgemein heißen, denn es ist etwas, das man schon im Leben haben muss. Es gibt noch viele Stellen im Quran, die über Yaqin sprechen. Hier sei nur noch einer angeführt: A fa hukma´l jahiliyyati yabghun? Wa man ahsanu mina´llahi hukman liqaumin yuqinun. Streben sie etwa nach der Rechtsprechung der Unwissenheit ? Und wer ist ein besserer Richter als Allah für ein Volk , das in fester Gewissheit ist? Viele Quranausleger sagen, dass sich dieser Vers auf die Ernennung von Imam Ali (a.s.) zum Nachfolger des Propheten (Sa.s.) bezieht, und den Widerstand vieler Muslime dagegen. Dem Imam der Zeit nicht zu folgen, heißt dass man die Rechtssprechung der Jahiliyya erstrebt, und in diesem Sinne ist ja auch die bereits zitierte Aussage des Propheten (Sa..s) zu verstehen: „Wer den Imam seiner Zeit nicht erkennt, stirbt den Tod der Jahiliyya.“
Im Quran werden zwei von den drei Stufen des yaqin in Sura al- Takathur erwähnt: Yaqin ist in drei Stufen unterteilt; die Beispiele dienen zum besseren Verständnis. 1. `Ilm al-Yaqin : Das ist eine feste und permanente Überzeugung. Das ist vergleichbar mit jemandem, der Rauch sieht und mit Sicherheit weiß, dass es da auch Feuer geben muss. Oder etwas lockerer ausgedrückt „von nichts kommt nichts.“ Kalla, lau ta´lamuna ilma´l yaqin, la tarawunna´l jahim. Nein, wüsstet ihr es doch nur mit sicherer Gewissheit, dann würdet ihr die Hölle sehen. Hier auf dieser Stufe des Yaqin, dem ilm al- yaqin, würde man die Auswirkungen seiner Taten sehen, bzw. die Vorboten der Hölle aber noch nicht die Hölle selber.
2 .Ayn al- Yaqin: das ist eine höhere Stufe, auf der man ewtas mit dem äußeren oder inneren Auge w ahrnimmt. Um bei unserem Beispiel Rauch und Feuer zu bleiben, ist es die Überzeugung von jemandem, der nicht nur den Rauch sieht, sondern das Feuer selber auch. Wiederum ist diese Stufe in Sura al- Takathur erwähnt: Thumma latarawunnaha ain al- yaqin“ Dann würdet ihr sie mit dem Auge der sicheren Gewissheit sehen. Also würde man dann das Feuer direkt sehen. Von den Ahl al- Bait und en Propheten wissen wir, dass sie immer schon das Feuer der Hölle gesehen haben bei einer Sünde, und sie deswegen nicht begingen. Das ist also eine Stufe mehr, dass sie nicht nur die indirekten, sondern sogar das direkte Höllenfeuer gesehen haben. 3. Haqq ul Yaqin: Das ist der Zustand der Sicherheit, der erreicht wird, wenn eine Art spirituelle und eigentliche Einheit besteht zwischen dem Erkennenden und dem Erkannten. Wenn wir wieder unser Beispiel des Feuers benutzen, das wäre dann der Fall, wenn jemand sich in der Mitte des Feuers wieder findet. Dann ist er also mit dem Feuer zu einer Einheit geworden. Haqq ul Yaqin ist also die höchste Stufe der festen Überzeugung und Gewissheit. Das ist die Stufe, in der die Seele des Menschen frei von Sünden und Verdorbenheit ist, wenn die Seele ein Stadium erreicht hat, in der sie die Wahrheit empfangen und verstehen kann, und auch frei von jeglicher blinden Nachahmung und Vorurteil ist. Das ist die Stellung die die Propheten und Imame hatten, denn so eine Stellung erfordert ismah, Reinheit. Haqqul yaqin finden wir in Sura 56, 95- 96_ „inna haza la huwa´l haqqul yaqin Fa sabbih bismi rabbika´l adhim”. Der gleiche Ausdruck in Sura 69, 52: Wa innahu lahaqqu´l yaqin“ dem geht eine Beschreibung des Propheten (s.a.s) voraus: 69:38O nein, Ich schwöre bei dem, was ihr erblickt,69:39Und dem, was ihr nicht erblickt. 69:40Das ist die Rede eines edlen Gesandten,69:41Das ist nicht die Rede eines Dichters. Aber es ist wenig, womit ihr euch mahnen lasst. 69:42Das ist auch nicht die Rede eines Wahrsagers. Aber ihr bedenkt es ja so wenig.69:43Es ist eine Herabsendung vom Herrn der Welten.69:44Und hätte er sich gegen Uns einige Äußerungen selbst in den Mund gelegt,69:45Wir hätten ihn gewiß an der Rechten gefaßt69:46Und ihm dann die Herzader durchschnitten,69:47Und keiner von euch hätte (Uns) von ihm abhalten können.69:48Wahrlich, es ist eine Erinnerung für die Gottesfürchtigen.69:49Und wahrlich, Wir wissen, daß einige von euch (es) für Lüge erklären.69:50Und wahrlich, es ist ein Grund zum Bedauern für die Ungläubigen.69:51Und wahrlich, es ist die Wahrheit, die gewiß ist. 69:52So preise den Namen deines Herrn, des Majestätischen. Übersetzt wird das hier als “wahrlich, dies ist die Wahrheit selbst”, aber es könnte auch heißen “dieser, d.h. der Prophet, ist die Wahrheit selbst.“ Er war ma´sum, ohne Sünden und Fehler, so dass er die höchste Stufe erreicht hat, die ein Mensch erreichen kann. Daraus folgt Der Prophet also war / ist die Wahrheit, wie natürlich auch der Quran, es fragt sich nur, warum das in fast allen Übersetzungen immer wieder unterschlagen wird. Wie können wir aber diese feste Gewissheit erlangen? Natürlich durch gute Taten, Beten, Dua, Fasten , Sadaqa und vieles mehr, aber nicht nur. Es ist auch sehr wichtig, dass Muslime sich regelmäßig mit Muslimen treffen, denn, wie der Prophet (sa.s) sagte, der Wolf frisst das einzelne Schaf. Es sind meist alleinstehende Muslime oder Muslime ohne einen Anschluss an eine Gemeinschaft, die schnell in Zweifel geraten. Jeder Mensch hat mit Problemen und Prüfungen zu kämpfen, ohne die wir nicht vorwärts kommen würden auf unserem Weg. Leider lassen sich manche dadurch aber in Zweifel führen, sie fangen plötzlich an, den gesamten Islam zu hinterfragen, sie fragen sich, ob alles, was sie bisher geglaubt haben, vielleicht nicht doch falsch sein könnte, sie fragen sich, wieso bin ich eigentlich Schiit, vielleicht ist ja doch das Sunnitentum richtig, vor allem wenn sie öfter auf wahabitische Propaganda seiten gehen. Nun muss es nicht immer grundsätzlich negativ sein, wenn man die eigenen Überzeugungen hinterfragt, das haben wir schließlich auch alle getan, sonst wäre ich nicht konvertiert , andere wären nicht zur Schia konvertiert. Aber dann muss man auch hinterfragen, wie man daran gekommen ist. Hat man etwas vertreten oder gar propagiert, weil die eigenen Eltern dieser Lehre schon anhingen, oder weil man einen Partner geheiratet hat, der ihr folgte? Man muss ehrlich zu sich selber sein, ob die eigene Überzeugung einer kritischen Betrachtung standhält, oder ob das eigene Nafs einem etwas vorspiegelt. Wer Zweifel bekommt, kann daraus den nützlichen Impuls ziehen, weiterzuforschen, aber diese Zweifel und Unsicherheiten zeigen das eben auch, dass das Fundament nicht ausreichend gestärkt war, so dass es durch einfache Einflüsse von außen schon Risse bekommen konnte. Deswegen ist es sehr schön, wenn man sich regelmäßig trifft und über diese Grundlagen, vor allem erst einmal über die usul uddin, diskutiert und es auch den Kindern weitergibt. Außerdem dürfen wir nie das Dua vergessen, Allah um Rechtleitung zu bitten.
Vielleicht erinnern sich einige noch an eine Szene aus dem Film über Imam Riza (a.s.) , bei seinem Regengebet. Viele Leute strömten herbei, aber als es ihnen zu lange dauerte und der Regen immer noch nicht einsetzte, wurden sie ungeduldig und gingen fort. Das heißt, sie hatten den Imam nicht erkannt, denn sonst wüssten sie, dass das Gebet eines Ma´sum niemals von Allah unerhört gelassen wird. Sie haben seine Stellung zu gering geschätzt, und genau das passiert jetzt mit sehr vielen Muslimen und Imam Khamenei ebenfalls. Täglich prasseln Propagandanachrichten von westlichen Agenturen auf uns ein, und auch im Iran gibt es leider viele Leute, die Propaganda gegen den Imam betreiben, und außerdem funktioniert die Gerüchteküche dort hervorragend. Wenn wir an Imam Khamenei Zweifel bekommen, dann haben wir ihn nicht erkannt, dann ist diese sichere Gewissheit nicht vorhanden, dass er der Vertreter von Imam Mahdi ist, möge er bald erscheinen! Eins ist klar, die Feinde werden niemals aufhören, gegen Imam Khamenei Propagandafeldzüge zu starten. In wenigen Wochen beginnt der Heilige Monat Ramadan und die bisher jedenfalls obligatorischen Auseinandersetzungen darüber, wann nun genau der erste Fastentag ist. So mancher fragt in den diversen islamischene Zentren in Deutschland nach, oder bei Verwandten im Libanon, im Iran, im Irak usw. Warum machen wir es uns nicht leichter, dass wir einfach zusammen mit Imam Khamenei das Fasten beginnen und auch beenden? Warum lassen wir zu, dass diese ganzen Unsicherheiten und Zweifel entstehen? Einige werden dann möglicherweise wieder mit astronomischen Berechnungen argumentieren. Setzen wir diese Berechnungen denn höher als unseren Imam? Nicht nur in dieser Frage, sondern in so ziemlich allen müssen wir uns fragen, ob wir den richtigen Maßstäben folgen, ob wir sozusagen richtig „geeicht“ sind. Warum lassen sich viele von uns von westlichen Nachrichtenagenturen verwirren? Man kann nicht oft genug Sura 49, Vers 6 betonen:
„Oh die ihr festet Überzeugung habt, wenn ein Fasiq (ein Abgewichener) mit einer Nachricht zu euch kommt, dann prüft sie, auf dass ihr einem Volk in Unwissenheit kein Unrecht zufügt.“ Warum halten wir uns nicht daran? Wobei anzumerken ist, dass die hiesigen Medien sogar Kuffar sind, nicht nur Fasiqun. Sie ähneln den Dichtern, die auf den Propheten (sa.s.) Spottlieder gesungen hatten, und die waren auch die einzigen, die der Prophet (sa.s) nach der gewaltlossen Einnahme von Mekka hinrichten ließ. Alle anderen bekamen Amnestie, selbst Leute wie Abu Sufyan, seine Frau Hind und sein Sohn Mu´awiya, der später noch so viel Unheil anrichten sollte. Trotzdem hat er nur die Dichter hinrichten lassen, weil sie mit ihrer Propaganda schwachgläubige Menschen schnell auf den falschen Weg bringen können.
Es gibt auch andere Beispiele, wo der Imam vielleicht Dinge tut oder entscheidet, die wir nicht oder nicht sofort nachvollziehen können. Wenn man aber in solchen Fällen einfach abwartet und Geduld hat, löst sich das mit der Zeit von allein. Dabei müssen wir uns vor Augen halten, dass es ist nicht unsere Aufgabe ist, die Handlungsweise unseres Imams zu beurteilen, ob er nun richtig liegt oder nicht, und ob sie uns persönlich nun gefällt oder nicht, sondern unsere einzige Aufgabe besteht für uns darin, ihm zu folgen, ohne wenn und aber. Und das gilt erst recht für Entscheidungen, die er trifft, die uns nicht passen oder die wir nicht sofort verstehen können. Sei es nun das von Imam Khamenei in seiner epochalen Rede angeführte Beispiel von Hudaybiyya, als manche Ashab des Propheten (s.a.s) der Ansicht waren, dass er an die Feinde zu viele Zugeständnisse machte, oder das Beispiel von Musa (a.s.) und Khidr in Sura al- Kahf, das wohl alle kennen, wo Khidr (manchen Gelehrten zufolge war es Imam Ali, a.s.) Entscheidungen fällt, die Musa (a.s.) im ersten Moment unverständlich, gar grausam erscheinen. Als er einen unbotmäßigen Jungen tötete, sagte Musa (a.s) „Du hast etwas Schreckliches getan.“ Weil er zu der Zeit eben noch nicht die Beweggründe überblicken konnte, die zu dieser harten Handlungsweise führten. Nun war Musa (a.s) immerhin ein Prophet, aber wir haben noch nicht mal einen Bruchteil seines Wissens , geschweige eines Ma´sums. , und wir haben auch nicht das Wissen eines Imam Khamenei. Wie können wir uns dann anmaßen, ihn zu kritisieren, weil er angeblich falsche Entscheidungen trifft? Wer so handelt, hat das Imamat- Prinzip nicht verstanden, egal ob es einfache Leute sind oder Geistliche.
Es werden noch viel schwerere Prüfungen auf uns zukommen, soviel ist sicher. Wir bitten Allah, unsere Überzeugung, Iman und Yaqin zu festigen, so dass uns nichts mehr aus der Bahn werfen kann, seien es Zweifel, die von uns selber kommen, aus unserem Nafs heraus, oder von äußerer Propaganda, und dass wir niemals das Vertrauen in den Vertreter Imam Mahdis verlieren. Allah möge ihn , seine Anhänger und die Islamische Republik Iran schützen. Auf dass wir nie vergessen, dass Imam Mahdi , möge er bald erscheinen, in Wirklichkeit die Islamische Republik führt.
Schließen möchte ich mit dem Bittgebet aus dem Quran:
Rabbana´frigh alaina sabran wa thabbit aqdamana wa´nsurna ala ´lqaumil kafirin. Unser Herr, gieße Standhaftigkeit über uns aus, festige unsere Schritte und gewähre uns Beistand gegen das Volk der Ungläubigen.
Stimmt! Jeder hat die Möglichkeit, alles in Frage zu stellen und für sich neu zu überdenken. Und wenn er dann sogar zu denselben Schlüssen und Regeln gelangt, wie er sie vorher hatte, so hat er sie sich doch erarbeitet und nicht nur folgsam übernommen.
Sehr schöner Text darf man er fahren woher dieser Text stammt?