Auf dem ZDFdokukanal läuft eine Wunderbare Dokumentation Sendedaten Ab Samstag, 20. Juni 2009 um 7, 14.45 und 22 Uhr. Weitere Sendezeiten entnehmen Sie bitte dem Programm des ZDFdokukanals.
Information zur Doku:
Zitat Afrikas Wunderbaum
Das Zusammenleben von Wespe und Feige
In Afrika gibt es einen außergewöhnlichen Baum, einen Herrscher, dessen Geschichte Millionen von Jahren zurückreicht. Die Legenden der Eingeborenen erzählen von seinem Reichtum. Vielen Tieren schenkt er Nahrung, anderen bietet er Unterschlupf. Es ist ein Feigenbaum. Aber der Riese wäre nichts ohne einen winzigen Partner - einer Wespe, von der er auf Gedeih und Verderb abhängt.
Der mächtige Baum scheint niemals zu blühen, und produziert doch Früchte im Überfluss. Jahreszeiten kennt er nicht und wirft seine Blätter ab, wann immer ihm danach ist. Das Ungewöhnlichste ist jedoch die Partnerschaft des Feigenbaums mit einer Wespe. Die beiden könnten unterschiedlicher nicht sein. Der eine trotzt Fluten, der andere kann in einem Tautropfen ertrinken. Der eine ist ein Methusalem und lebt hunderte von Jahren - der andere nur Stunden.
Im tropischen Afrika
Während der Baum gigantische Ausmaße erreichen kann, bleibt das Insekt ein Zwerg. Aber kein Feigenbaum könnte ohne den winzigen Partner existieren. Maulbeerfeigen gedeihen im gesamten tropischen Afrika. Im südlichen Kenia sind sie vor allem entlang von Flussufern zu finden. Sie beginnen ihr Leben als winziger Samen und enden als riesige Pflanze, die von ganz unterschiedlichen Tieren genutzt wird. Sie gehen hier auf die Jagd oder haben sich häuslich eingerichtet. Kein anderer afrikanischer Baum versorgt mehr Tierarten mit Nahrung als die Maulbeerfeige.
Feigenbäume sind enorm wichtig, weil sie auch dann Nahrung spenden, wenn andere Bäume keine Früchte tragen. Das hat seinen Grund. Über 60 Millionen Jahre lang haben sich Wespen und Feigenbäume einander angepasst - der eine Partner kann nicht mehr ohne den anderen. Die Bäume produzieren mehrmals im Jahr Feigen, sodass ihre kurzlebigen Bestäuber nicht aussterben.
Alle Tiere helfen bei der Verbreitung
Die Früchte des Maulbeer-Feigenbaums versorgen eine ganze Riege unterschiedlicher Tiere - von kleinen Vögeln bis hin zu riesigen Elefanten. Sie alle helfen dabei, die Samen zu verbreiten. Diese werden keimen, und irgendwo in Afrika, wo ein Flughund gefressen hat oder ein Elefant zum Trinken kam, wird ein Feigenbaum wachsen. Nach ein paar Jahren sprießen die ersten Früchte, und ihr Duft wird Feigenwespen anlocken. Schließlich kommen der Wunderbaum und die Wespe wieder zusammen und setzen ihre ungewöhnliche Partnerschaft fort, von der so viele seit Millionen von Jahren profitieren.