Worum geht es im Iran, wenn man anderen eine Grube gräbt?

Von Yavuz Özoguz am 15. Juni 2009 18:18:06:


Worum geht es im Iran, wenn man anderen eine Grube gräbt?

Die Berichterstattungen über die Wahlen im Iran haben etwas verdeutlicht: Bei jenen Wahlen geht es nicht allein darum, wer die nächsten vier Jahre Präsident der Islamischen Republik Iran wird, sondern um viel mehr. Worum aber geht es eigentlich?

Zunächst einmal geht es um eine wahre freie und gerechte Berichterstattung; es geht um nichts Geringeres als Meinungsfreiheit in der Welt.

Westliche Hofberichterstatter üben inzwischen in der ganzen Welt eine Gewalt aus, die an das Verhalten von Missionaren als Vorbereiter der Kolonisation erinnert. Sie dringen in ferne Ländern ein, geben vor, ihre eigenen Werte seien überlegen, berichten selektiv aus dem Land in die Heimat in dem Stil, dass letztendlich eine Art Untermensch dort herrscht bzw. nur diejenigen als “zivilisiert“ anzusehen sind, die sich der Ideologie der “Missionare“ und ihrer Hintermänner unterwerfen. Entsprechend haben mehrere westliche Journalisten in den letzten Wochen ihre Mediengewalt sehr gewaltbereit missbraucht, von angeblichen Kopf-an-Kopf-Rennen berichtet, um dann mitzuteilen, dass sie überrascht seien, dass es nicht so gekommen ist. Als Randalierer auf den Straßen Gewalt gegen Unschuldige vorgegangen sind, haben sich jene Journalisten auf die Seite der Randalierer gestellt. Wie verheeren dieses Verhalten auf den Ruf insbesondere Deutschlands zurückfallen dürfte, kann daran erstehen werden, dass sich inzwischen selbst der unterlegene Präsidentschaftskandidat Mousawi und alle ihm nahe stehenden Zeitungen im Iran sich unmissverständlich und deutlich von den Randalierern distanziert haben! Sie werden nur noch von westlichen Journalisten – allen voran Deutschen Journalisten – unterstützt. Überhaupt fällt auf, dass Deutschland in diesen Belangen selbst CNN und BBC, die weitaus ausgewogener berichten, hinter sich gelassen hat.

Die Reaktion Irans fiel hart aus. Die Korrespondenten von ARD und ZDF wurden festgesetzt bzw. ihnen die Ausreise nahe gelegt. Sofort protestierten die Intendanten von ARD und ZDF beim iranischen Botschafter in Deutschland? Haben jene Intendanten auch protestiert, als ihre Korrespondenten überhaupt nicht in den Gaza-Streifen hinein durften, als ein unvorstellbares Massaker an der Zivilbevölkerung stattfand? Ja merken denn die Verantwortlichen in diesem Land nicht, wie sie zunehmen in die Grube des Verhasstseins in der Region hineinrutschen und das extrem schädlich für Deutschland ist?

Es geht aber auch um Israel.

Gestern hat der israelische Ministerpräsident Netanjahu eine Rede gehalten, die an Rassismus kaum noch zu übertreffen ist. Westliche Hofjournalisten dürfen das aber offenbar nicht feststellen und sehen daher “positive“ Anzeichen in der Rede. Ging es in den Forderungen der letzten 60 Jahre darum, Israel als Staat anzuerkennen, so ist die Forderung inzwischen gewachsen: Israel soll als “Staat des jüdischen Volkes“ anerkannt werden. Wo in der Welt gibt es eine Anerkennung eines Staates als Staat eines bestimmten Volkes, dass seine eigene Staatsbürger in Erste-Klasse-Staatbürger und Untermenschen einteilt? Wo anders darf ein Regierungschef ungestraft vor die ganze Welt treten und sagen, dass Bürger, die keine Mutter und Großmutter haben, die einer bestimmten Religion angehören, nur Staatsbürger zweiter Klasse sein können! Man stelle sich nur vor, ein deutscher Verantwortungsträger würde aufstehen und sagen, dass Deutschland nicht der Staat aller deutschen Staatsbürger sein solle, sondern nur Staat aller Menschen sei, die eine deutsche Mutter haben, und alle anderen deutschen Staatsbürger sollen sich nicht im gleichen Maß mit dem Staat identifizieren können. Das würde in Deutschland – wenn überhaupt – nur eine verblendete rechtsradikale Partei sagen, die Medienschelte wäre ihr sicher und zudem würde nur eine verschwindende Minderheit sie wählen. Hier aber spricht der Ministerpräsident Israels!

Netanjahu habe einen Palästinenserstaat in Aussicht gestellt. Welch eine Farce und Heuchelei, die so deutlich ist, dass sie jeder, der seinen Verstand und seine Schreibkraft nicht prostituiert hat, erkennen muss! Jener angedachte Palästinenserstaat, von dem er faselt, soll keine Hoheitsrechte über den eigenen Luftraum haben, soll keine Selbstverteidigungskräfte haben dürfen, soll keine Rechte über das Wasser haben usw. usf.. Außerdem denkt Netanjahu kein Stück daran den Siedlungsausbau auf dem Gebiet, das eines Tages angeblich Palästinenserstaat sein soll, aufzugeben. Wie kann man solch einem Menschen glauben? Kein einziger Vertriebener soll jemals zurück können. Jerusalem soll nie wieder Palästinensern gehören, auch nicht die heiligen Stätten der Muslime. Die bereits heute über 20% Staatsbürger Israels, die keine Juden sind, wurden in der Rede sozusagen amtlich rassistisch diskriminiert und jene Diskriminierung wurde weltweit vernommen! Und was macht der westliche Journalismus? Er übernimmt kritik- und widerstandslos die neue Sprachregelung “Annerkennung Israels als Staat des jüdischen Volkes“. Die Wahl im Iran entschied auch darüber, ob jener Journalismus erfolgreich sein wird, oder es zumindest noch eine Störstimme in der Welt gibt, die jenen Journalismus entlarvt.

Es ging auch um Deutschland.

Ahmedinejad hat erst jüngst im mehreren Pressekonferenzen die Frage aufgeworfen, warum 60 Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg die Urenkel der Deutschen heute noch für die Verbrechen zahlen müssen, die ihre Urgroßeltern begangen haben. Was ist das für eine Denkweise? Kein einziges Rechts- oder Wertesystem der Welt lässt eine Schuld über mehrere Generationen vererben. Die Elite in Deutschland, die Israel jede Waffe zur Verfügung stellt, die Israel wünscht (teils mit deutschen Steuergeldern), fühlt sich gestört dadurch, dass ein ausländischer Staatschef immer wieder daran erinnert. Die Wahlen sollten aus westlicher Sicht dieser schmerzlichen Erinnerung ein Ende bereiten. Aber jetzt wird sich Deutschland weitere vier Jahre dieser Erinnerung stellen müssen. Auch fragt Ahmedinejad, warum Palästinenser darunter leiden sollen, dass Deutsche einst Verbrechen begangen haben; eine Frage, die bisher niemand in der Welt logisch oder sachlich beantworten konnte. Es ist aber nicht erwünscht, dass man solche klaren Fragen stellt, die das gesamte Unrecht der Westlichen Welt in der Region offen legen. Auch dafür sollte Ahmedinejad abgewählt werden.

Es ging aber auch um die Schweinegrippe.

Wir leben inzwischen in einer Welt, in der die Pharmaindustrie zur Steigerung ihrer Umsätze Machthebel in Bewegung setzen kann, die der Menschheit wenig dienlich sind. Weltweit sind 30.000 Menschen an jener harmlosen Schweinegrippe erkrankt. Das entspricht der Zahl an Grippetoten allein in Deutschland in einem Jahr an “normalen“ Grippen. Die Pharmaindustrie hat teure Gegenmittel entwickelt, die jetzt alle westlichen Staaten kaufen sollen müssen. Sogar von Zwangsimpfungen ist die Rede. Nach Rinderwahnsinn, Vogelgrippe und Schweinegrippe ist davon auszugehen, dass in Zukunft jedes Jahr solch eine Kampagne mit neuem Namen starten wird. Unter Ahmedinejad hat die Forschung im Iran ein Medikament gegen die Schweinegrippe entwickelt, dass preisgünstig ist und das der Iran allen Völkern bereit ist, zur Verfügung zu stellen. Jene Nachricht wurde von den Journalisten, die über jede brennende Mülltonne berichtet haben, ganz offensichtlich “übersehen“. Jedenfalls wurde sie in der Westlichen Welt verheimlicht. Ahmedinejad will auch weitere im Land entwickelte Güter den Armen in der Welt zur Verfügung stellen. Das aber passt den Herren des Kapitalismus nicht.

Es geht auch um die Schere zwischen Arm und Reich.

Jene Journalisten, die als moderne Missionare des Kapitalismus und Materialismus aufgetreten sind, haben behauptet, dass das Volk im Iran u.a. aufgrund der wirtschaftlichen Schwierigkeiten gegen die amtierende Regierung sei. Sie konnte aber nicht erklären, warum dann ausgerechnet der reiche Schickimicki-Norden von Teheran mit den aufgetakelten und geschminkten Puppen dann die “Opposition“ gewählt und der ärmere Süden die Regierung gestützt hat?! Der Hofjournalismus agiert als Vorreiter des Kapitalismus, in dem Banken und Manager gestützt werden, während Menschen in der Welt verhungern. Ahmedinejad verkörpert die Stimme der Armen, während viele westliche Journalisten stets die Stimme der Reichen stützen (nicht nur im Iran). Die Präsidentschaftswahl war auch eine Wahl darüber, welches System in dieser Welt dominieren soll, die vorherrschende kapitalistische Unterdrückung der Menschheit, getragen von solchen Journalisten, oder der Ruf nach Gerechtigkeit, wenn auch nur aus vergleichweise wenigen Mündern als Hoffnung für die vielen hoffnungslos Verstummten der Erde.

Es geht auch um die Freiheit der Forschung.

Ahmedinejad verkörpert für die gesamte nichtwestliche Welt den Widerstandkämpfer, der trotzt Sanktionen die Freiheit der eigenen Forschung und Entwicklung verteidigt, und sich nicht von denen, die Atomwaffen besitzen und diese auch schon gegen Menschen eingesetzt haben, verbieten lässt, Atomenergie für friedliche Zwecke zu nutzen. Genau wie im Mittelalter die Kirche das Monopol über die Wissenschaft für sich beansprucht und alle anderen bekämpft hat, tut es heute die “Kirche“ des Kapitalismus, die man Westliche Welt nennt. Ahmedinejat verkörpert jenen Präsidenten, der auch anderen Präsidenten und Völkern Mut gemacht hat, sich gegen das Wissenschaftsdiktat des Westens zu stellen.

Es geht auch um Afghanistan und Irak.

Die Westliche Welt hat sich daran gewöhnt, seine Soldaten überall in die Welt zu entsenden, dabei als Kollateralschaden Zivilisten zu ermorden und fremde Länder besetzt zu halten. Dabei thematisiert der eigene Journalismus z.B. nicht die Tatsache, dass unter Kontrolle der USA aus Afghanistan eine Rekord-Heroin-Ernte nach der anderen in die Welt verbreitet wurde. Der Widerstand in jenen Ländern gegen Besatzung wächst von Tag zu Tag. Ahmedinejad ist einer der wenigen Staatspräsidenten, die “Diplomatie“ in der Wortwahl für wenig angebracht hält angesichts der Millionen von Menschen, die Opfer von westlichen Hegemonialbestrebungen geworden sind und es noch immer werden. Er gibt jenen Ermordeten eine Stimme.

Es geht aber auch um Demokratie.

Jene Journalisten, die keine Probleme damit haben, dass Palästinenser mit israelischem Pass nur Bürger zweiter Klasse sind, jene Journalisten, die keine Probleme mit alle den westhörigen Prinzen, Königen, Emiren, Sultanen und Pharaonen haben, welche überhaupt keine Wahlen zulassen, wollen hier verhindern, dass eine überwiegende Mehrheit des Volkes sich so deutlich gegen die Westliche Welt stellt. Die Westliche Welt missbraucht Demokratie nur zum Machterhalt. Sobald aber der Machterhalt gefährdet wäre, würden sie die Demokratie wohl abschaffen. Dass hingegen Anhänger der Islamischen Revolution nicht so denken, haben sie jüngst im Libanon bewiesen, wo sie die Wahlen verloren haben und es überhaupt keine Unruhen gab! Ahmedinejads Wahl ist auch ein Hoffnungsschimmer für alle Völker der Welt, eines Tages von Diktatoren befreit zu werden, die von der Westlichen Welt am Leben erhalten werden.

Heute hat der unterlegene Mousawi zugestimmt, den legalen Weg einzuhalten und evtl. Unregelmäßigkeiten bei der Wahl, dem Wächterrat im Iran zu melden. Imam Chamene’i hat derweil einen beachtlichen und wirklich für die Westliche Welt vernichtenden Schachzug gezogen! Er hat den Wächterrat öffentlich aufgefordert, die vorgeworfenen Unregelmäßigkeiten intensiv zu prüfen. Obwohl auf die Entwicklung hin alle Demonstrationen abgesagt wurden und nur noch wenige Randalierer sich nicht daran hielten, stehen westliche Journalisten immer noch hinter jenen Randalierern, womit jene Öffentlich-Rechtlichen Sender mit dazu beitragen, dass die zunehmend gefestigte Position Deutschlands als Feind Nummer drei (nach Israels und den USA) eskalieren könnte. Es sei nebenbei erwähnt, dass Deutschland im Ansehen inzwischen selbst die Briten hinter sich gelassen hat, was angesichts des ehemals bestehenden eigenen hohen Ansehens und der Missetaten der Briten in der Region schon erstaunlich ist.

Bis zu diesem Moment hat die Westliche Welt noch nicht realisiert, was der Auftrag Imam Chamene’is zur Folge haben könnte! Entweder wird der Wächterrat die Wahl für legal festlegen, was dann auch Mousawi hinnehmen müsste, und der gesamte Protest wäre dahin. Oder aber der Wächterrat annulliert die Wahl und ruft Neuwahlen aus, bei dem Mousawi, der sich nach den Wahlen als Marionette der Westlichen Welt geoutet hat, erheblich weniger Stimmen erhalten würde. Wenn Iraner eines nicht vertragen können, dann ist das eine Westhörigkeit. Bedingt durch die eigene Geschichte und die US-Verbrechen in der Region, würden auch viele seiner bisherigen Wähler ihn nicht mehr wählen. Angesichts der Randale, die auch aufgehetzt durch einige Westliche Journalisten in den Straßen Teherans zu sehen waren, wäre zudem das Mobilisierungspotential für Neuwahlen für Ahmedinejad noch höher, als es ohnehin schon der Fall war. Die Protestler sind in die Grube gefallen, die sie selbst für andere gegraben haben.

Angesicht der auch für den Westen bedeutsamen Aktivitäten von Imam Chamene’i dieser Tage fällt auf, dass sich westliche Sender, die mehr oder weniger jede rekordverdächtig geschminkte Frau aus Teheran interviewt haben, scheuen Bilder von Imam Chamene’i zu zeigen. Warum eigentlich? Von anderen “Bösewichten“ eigener Einschätzung werden doch auch immer wieder Bilder gezeigt. Fürchtet man, dass die eigene Zuschauerschaft von dem Licht aus dem Gesicht Imam Chamene’is geblendet werden könnte? Oder weiß man, dass jeder, der Gesichtsausdrucke zu beurteilen weiß, der Gesten und Gestiken kennt, der Verhaltensweisen und Sprachstile einschätzen kann, in ihm nicht den Bösewicht sehen würde, den man versucht aus ihm zu machen?

So der so, der Westen hat im Iran verloren! Ein guter Verlierer akzeptiert seine Niederlage und sucht nach Wegen des Ausgleichs aus der Logik und Vernunft heraus. Ein schlechter Verlierer verschlimmert die eigene Lage nur.

Ja, bei diesen Wahlen ging es um sehr viel, und die Westliche Welt kann seinen ungerechten Weg nicht mehr widerstandslos fortsetzen. Und viele Völker der Erde schöpfen Mut aus diesen Wahlen. Die Präsidenten Venezuelas, Syriens aber auch der Türkei gehörten zu den ersten Gratulanten. Weitere folgten aus Asien, Afrika und Lateinamerika.Westliche Staatschefs werden wohl nie gratulieren! Aber ihre Völker tun es im Herzen!

Zitat von Fatima Oezoguz

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Von Yavuz Özoguz am 15. Juni 2009 18:18:06:


Worum geht es im Iran, wenn man anderen eine Grube gräbt?

Die Berichterstattungen über die Wahlen im Iran haben etwas verdeutlicht: Bei jenen Wahlen geht es nicht allein darum, wer die nächsten vier Jahre Präsident der Islamischen Republik Iran wird, sondern um viel mehr. Worum aber geht es eigentlich?

Zunächst einmal geht es um eine wahre freie und gerechte Berichterstattung; es geht um nichts Geringeres als Meinungsfreiheit in der Welt.

Westliche Hofberichterstatter üben inzwischen in der ganzen Welt eine Gewalt aus, die an das Verhalten von Missionaren als Vorbereiter der Kolonisation erinnert. Sie dringen in ferne Ländern ein, geben vor, ihre eigenen Werte seien überlegen, berichten selektiv aus dem Land in die Heimat in dem Stil, dass letztendlich eine Art Untermensch dort herrscht bzw. nur diejenigen als “zivilisiert“ anzusehen sind, die sich der Ideologie der “Missionare“ und ihrer Hintermänner unterwerfen. Entsprechend haben mehrere westliche Journalisten in den letzten Wochen ihre Mediengewalt sehr gewaltbereit missbraucht, von angeblichen Kopf-an-Kopf-Rennen berichtet, um dann mitzuteilen, dass sie überrascht seien, dass es nicht so gekommen ist. Als Randalierer auf den Straßen Gewalt gegen Unschuldige vorgegangen sind, haben sich jene Journalisten auf die Seite der Randalierer gestellt. Wie verheeren dieses Verhalten auf den Ruf insbesondere Deutschlands zurückfallen dürfte, kann daran erstehen werden, dass sich inzwischen selbst der unterlegene Präsidentschaftskandidat Mousawi und alle ihm nahe stehenden Zeitungen im Iran sich unmissverständlich und deutlich von den Randalierern distanziert haben! Sie werden nur noch von westlichen Journalisten – allen voran Deutschen Journalisten – unterstützt. Überhaupt fällt auf, dass Deutschland in diesen Belangen selbst CNN und BBC, die weitaus ausgewogener berichten, hinter sich gelassen hat.

Die Reaktion Irans fiel hart aus. Die Korrespondenten von ARD und ZDF wurden festgesetzt bzw. ihnen die Ausreise nahe gelegt. Sofort protestierten die Intendanten von ARD und ZDF beim iranischen Botschafter in Deutschland? Haben jene Intendanten auch protestiert, als ihre Korrespondenten überhaupt nicht in den Gaza-Streifen hinein durften, als ein unvorstellbares Massaker an der Zivilbevölkerung stattfand? Ja merken denn die Verantwortlichen in diesem Land nicht, wie sie zunehmen in die Grube des Verhasstseins in der Region hineinrutschen und das extrem schädlich für Deutschland ist?

Es geht aber auch um Israel.

Gestern hat der israelische Ministerpräsident Netanjahu eine Rede gehalten, die an Rassismus kaum noch zu übertreffen ist. Westliche Hofjournalisten dürfen das aber offenbar nicht feststellen und sehen daher “positive“ Anzeichen in der Rede. Ging es in den Forderungen der letzten 60 Jahre darum, Israel als Staat anzuerkennen, so ist die Forderung inzwischen gewachsen: Israel soll als “Staat des jüdischen Volkes“ anerkannt werden. Wo in der Welt gibt es eine Anerkennung eines Staates als Staat eines bestimmten Volkes, dass seine eigene Staatsbürger in Erste-Klasse-Staatbürger und Untermenschen einteilt? Wo anders darf ein Regierungschef ungestraft vor die ganze Welt treten und sagen, dass Bürger, die keine Mutter und Großmutter haben, die einer bestimmten Religion angehören, nur Staatsbürger zweiter Klasse sein können! Man stelle sich nur vor, ein deutscher Verantwortungsträger würde aufstehen und sagen, dass Deutschland nicht der Staat aller deutschen Staatsbürger sein solle, sondern nur Staat aller Menschen sei, die eine deutsche Mutter haben, und alle anderen deutschen Staatsbürger sollen sich nicht im gleichen Maß mit dem Staat identifizieren können. Das würde in Deutschland – wenn überhaupt – nur eine verblendete rechtsradikale Partei sagen, die Medienschelte wäre ihr sicher und zudem würde nur eine verschwindende Minderheit sie wählen. Hier aber spricht der Ministerpräsident Israels!

Netanjahu habe einen Palästinenserstaat in Aussicht gestellt. Welch eine Farce und Heuchelei, die so deutlich ist, dass sie jeder, der seinen Verstand und seine Schreibkraft nicht prostituiert hat, erkennen muss! Jener angedachte Palästinenserstaat, von dem er faselt, soll keine Hoheitsrechte über den eigenen Luftraum haben, soll keine Selbstverteidigungskräfte haben dürfen, soll keine Rechte über das Wasser haben usw. usf.. Außerdem denkt Netanjahu kein Stück daran den Siedlungsausbau auf dem Gebiet, das eines Tages angeblich Palästinenserstaat sein soll, aufzugeben. Wie kann man solch einem Menschen glauben? Kein einziger Vertriebener soll jemals zurück können. Jerusalem soll nie wieder Palästinensern gehören, auch nicht die heiligen Stätten der Muslime. Die bereits heute über 20% Staatsbürger Israels, die keine Juden sind, wurden in der Rede sozusagen amtlich rassistisch diskriminiert und jene Diskriminierung wurde weltweit vernommen! Und was macht der westliche Journalismus? Er übernimmt kritik- und widerstandslos die neue Sprachregelung “Annerkennung Israels als Staat des jüdischen Volkes“. Die Wahl im Iran entschied auch darüber, ob jener Journalismus erfolgreich sein wird, oder es zumindest noch eine Störstimme in der Welt gibt, die jenen Journalismus entlarvt.

Es ging auch um Deutschland.

Ahmedinejad hat erst jüngst im mehreren Pressekonferenzen die Frage aufgeworfen, warum 60 Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg die Urenkel der Deutschen heute noch für die Verbrechen zahlen müssen, die ihre Urgroßeltern begangen haben. Was ist das für eine Denkweise? Kein einziges Rechts- oder Wertesystem der Welt lässt eine Schuld über mehrere Generationen vererben. Die Elite in Deutschland, die Israel jede Waffe zur Verfügung stellt, die Israel wünscht (teils mit deutschen Steuergeldern), fühlt sich gestört dadurch, dass ein ausländischer Staatschef immer wieder daran erinnert. Die Wahlen sollten aus westlicher Sicht dieser schmerzlichen Erinnerung ein Ende bereiten. Aber jetzt wird sich Deutschland weitere vier Jahre dieser Erinnerung stellen müssen. Auch fragt Ahmedinejad, warum Palästinenser darunter leiden sollen, dass Deutsche einst Verbrechen begangen haben; eine Frage, die bisher niemand in der Welt logisch oder sachlich beantworten konnte. Es ist aber nicht erwünscht, dass man solche klaren Fragen stellt, die das gesamte Unrecht der Westlichen Welt in der Region offen legen. Auch dafür sollte Ahmedinejad abgewählt werden.

Es ging aber auch um die Schweinegrippe.

Wir leben inzwischen in einer Welt, in der die Pharmaindustrie zur Steigerung ihrer Umsätze Machthebel in Bewegung setzen kann, die der Menschheit wenig dienlich sind. Weltweit sind 30.000 Menschen an jener harmlosen Schweinegrippe erkrankt. Das entspricht der Zahl an Grippetoten allein in Deutschland in einem Jahr an “normalen“ Grippen. Die Pharmaindustrie hat teure Gegenmittel entwickelt, die jetzt alle westlichen Staaten kaufen sollen müssen. Sogar von Zwangsimpfungen ist die Rede. Nach Rinderwahnsinn, Vogelgrippe und Schweinegrippe ist davon auszugehen, dass in Zukunft jedes Jahr solch eine Kampagne mit neuem Namen starten wird. Unter Ahmedinejad hat die Forschung im Iran ein Medikament gegen die Schweinegrippe entwickelt, dass preisgünstig ist und das der Iran allen Völkern bereit ist, zur Verfügung zu stellen. Jene Nachricht wurde von den Journalisten, die über jede brennende Mülltonne berichtet haben, ganz offensichtlich “übersehen“. Jedenfalls wurde sie in der Westlichen Welt verheimlicht. Ahmedinejad will auch weitere im Land entwickelte Güter den Armen in der Welt zur Verfügung stellen. Das aber passt den Herren des Kapitalismus nicht.

Es geht auch um die Schere zwischen Arm und Reich.

Jene Journalisten, die als moderne Missionare des Kapitalismus und Materialismus aufgetreten sind, haben behauptet, dass das Volk im Iran u.a. aufgrund der wirtschaftlichen Schwierigkeiten gegen die amtierende Regierung sei. Sie konnte aber nicht erklären, warum dann ausgerechnet der reiche Schickimicki-Norden von Teheran mit den aufgetakelten und geschminkten Puppen dann die “Opposition“ gewählt und der ärmere Süden die Regierung gestützt hat?! Der Hofjournalismus agiert als Vorreiter des Kapitalismus, in dem Banken und Manager gestützt werden, während Menschen in der Welt verhungern. Ahmedinejad verkörpert die Stimme der Armen, während viele westliche Journalisten stets die Stimme der Reichen stützen (nicht nur im Iran). Die Präsidentschaftswahl war auch eine Wahl darüber, welches System in dieser Welt dominieren soll, die vorherrschende kapitalistische Unterdrückung der Menschheit, getragen von solchen Journalisten, oder der Ruf nach Gerechtigkeit, wenn auch nur aus vergleichweise wenigen Mündern als Hoffnung für die vielen hoffnungslos Verstummten der Erde.

Es geht auch um die Freiheit der Forschung.

Ahmedinejad verkörpert für die gesamte nichtwestliche Welt den Widerstandkämpfer, der trotzt Sanktionen die Freiheit der eigenen Forschung und Entwicklung verteidigt, und sich nicht von denen, die Atomwaffen besitzen und diese auch schon gegen Menschen eingesetzt haben, verbieten lässt, Atomenergie für friedliche Zwecke zu nutzen. Genau wie im Mittelalter die Kirche das Monopol über die Wissenschaft für sich beansprucht und alle anderen bekämpft hat, tut es heute die “Kirche“ des Kapitalismus, die man Westliche Welt nennt. Ahmedinejat verkörpert jenen Präsidenten, der auch anderen Präsidenten und Völkern Mut gemacht hat, sich gegen das Wissenschaftsdiktat des Westens zu stellen.

Es geht auch um Afghanistan und Irak.

Die Westliche Welt hat sich daran gewöhnt, seine Soldaten überall in die Welt zu entsenden, dabei als Kollateralschaden Zivilisten zu ermorden und fremde Länder besetzt zu halten. Dabei thematisiert der eigene Journalismus z.B. nicht die Tatsache, dass unter Kontrolle der USA aus Afghanistan eine Rekord-Heroin-Ernte nach der anderen in die Welt verbreitet wurde. Der Widerstand in jenen Ländern gegen Besatzung wächst von Tag zu Tag. Ahmedinejad ist einer der wenigen Staatspräsidenten, die “Diplomatie“ in der Wortwahl für wenig angebracht hält angesichts der Millionen von Menschen, die Opfer von westlichen Hegemonialbestrebungen geworden sind und es noch immer werden. Er gibt jenen Ermordeten eine Stimme.

Es geht aber auch um Demokratie.

Jene Journalisten, die keine Probleme damit haben, dass Palästinenser mit israelischem Pass nur Bürger zweiter Klasse sind, jene Journalisten, die keine Probleme mit alle den westhörigen Prinzen, Königen, Emiren, Sultanen und Pharaonen haben, welche überhaupt keine Wahlen zulassen, wollen hier verhindern, dass eine überwiegende Mehrheit des Volkes sich so deutlich gegen die Westliche Welt stellt. Die Westliche Welt missbraucht Demokratie nur zum Machterhalt. Sobald aber der Machterhalt gefährdet wäre, würden sie die Demokratie wohl abschaffen. Dass hingegen Anhänger der Islamischen Revolution nicht so denken, haben sie jüngst im Libanon bewiesen, wo sie die Wahlen verloren haben und es überhaupt keine Unruhen gab! Ahmedinejads Wahl ist auch ein Hoffnungsschimmer für alle Völker der Welt, eines Tages von Diktatoren befreit zu werden, die von der Westlichen Welt am Leben erhalten werden.

Heute hat der unterlegene Mousawi zugestimmt, den legalen Weg einzuhalten und evtl. Unregelmäßigkeiten bei der Wahl, dem Wächterrat im Iran zu melden. Imam Chamene’i hat derweil einen beachtlichen und wirklich für die Westliche Welt vernichtenden Schachzug gezogen! Er hat den Wächterrat öffentlich aufgefordert, die vorgeworfenen Unregelmäßigkeiten intensiv zu prüfen. Obwohl auf die Entwicklung hin alle Demonstrationen abgesagt wurden und nur noch wenige Randalierer sich nicht daran hielten, stehen westliche Journalisten immer noch hinter jenen Randalierern, womit jene Öffentlich-Rechtlichen Sender mit dazu beitragen, dass die zunehmend gefestigte Position Deutschlands als Feind Nummer drei (nach Israels und den USA) eskalieren könnte. Es sei nebenbei erwähnt, dass Deutschland im Ansehen inzwischen selbst die Briten hinter sich gelassen hat, was angesichts des ehemals bestehenden eigenen hohen Ansehens und der Missetaten der Briten in der Region schon erstaunlich ist.

Bis zu diesem Moment hat die Westliche Welt noch nicht realisiert, was der Auftrag Imam Chamene’is zur Folge haben könnte! Entweder wird der Wächterrat die Wahl für legal festlegen, was dann auch Mousawi hinnehmen müsste, und der gesamte Protest wäre dahin. Oder aber der Wächterrat annulliert die Wahl und ruft Neuwahlen aus, bei dem Mousawi, der sich nach den Wahlen als Marionette der Westlichen Welt geoutet hat, erheblich weniger Stimmen erhalten würde. Wenn Iraner eines nicht vertragen können, dann ist das eine Westhörigkeit. Bedingt durch die eigene Geschichte und die US-Verbrechen in der Region, würden auch viele seiner bisherigen Wähler ihn nicht mehr wählen. Angesichts der Randale, die auch aufgehetzt durch einige Westliche Journalisten in den Straßen Teherans zu sehen waren, wäre zudem das Mobilisierungspotential für Neuwahlen für Ahmedinejad noch höher, als es ohnehin schon der Fall war. Die Protestler sind in die Grube gefallen, die sie selbst für andere gegraben haben.

Angesicht der auch für den Westen bedeutsamen Aktivitäten von Imam Chamene’i dieser Tage fällt auf, dass sich westliche Sender, die mehr oder weniger jede rekordverdächtig geschminkte Frau aus Teheran interviewt haben, scheuen Bilder von Imam Chamene’i zu zeigen. Warum eigentlich? Von anderen “Bösewichten“ eigener Einschätzung werden doch auch immer wieder Bilder gezeigt. Fürchtet man, dass die eigene Zuschauerschaft von dem Licht aus dem Gesicht Imam Chamene’is geblendet werden könnte? Oder weiß man, dass jeder, der Gesichtsausdrucke zu beurteilen weiß, der Gesten und Gestiken kennt, der Verhaltensweisen und Sprachstile einschätzen kann, in ihm nicht den Bösewicht sehen würde, den man versucht aus ihm zu machen?

So der so, der Westen hat im Iran verloren! Ein guter Verlierer akzeptiert seine Niederlage und sucht nach Wegen des Ausgleichs aus der Logik und Vernunft heraus. Ein schlechter Verlierer verschlimmert die eigene Lage nur.

Ja, bei diesen Wahlen ging es um sehr viel, und die Westliche Welt kann seinen ungerechten Weg nicht mehr widerstandslos fortsetzen. Und viele Völker der Erde schöpfen Mut aus diesen Wahlen. Die Präsidenten Venezuelas, Syriens aber auch der Türkei gehörten zu den ersten Gratulanten. Weitere folgten aus Asien, Afrika und Lateinamerika. Westliche Staatschefs werden wohl nie gVon Yavuz Özoguz am 15. Juni 2009 18:18:06:

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Worum geht es im Iran, wenn man anderen eine Grube gräbt?

Die Berichterstattungen über die Wahlen im Iran haben etwas verdeutlicht: Bei jenen Wahlen geht es nicht allein darum, wer die nächsten vier Jahre Präsident der Islamischen Republik Iran wird, sondern um viel mehr. Worum aber geht es eigentlich?

Zunächst einmal geht es um eine wahre freie und gerechte Berichterstattung; es geht um nichts Geringeres als Meinungsfreiheit in der Welt.

Westliche Hofberichterstatter üben inzwischen in der ganzen Welt eine Gewalt aus, die an das Verhalten von Missionaren als Vorbereiter der Kolonisation erinnert. Sie dringen in ferne Ländern ein, geben vor, ihre eigenen Werte seien überlegen, berichten selektiv aus dem Land in die Heimat in dem Stil, dass letztendlich eine Art Untermensch dort herrscht bzw. nur diejenigen als “zivilisiert“ anzusehen sind, die sich der Ideologie der “Missionare“ und ihrer Hintermänner unterwerfen. Entsprechend haben mehrere westliche Journalisten in den letzten Wochen ihre Mediengewalt sehr gewaltbereit missbraucht, von angeblichen Kopf-an-Kopf-Rennen berichtet, um dann mitzuteilen, dass sie überrascht seien, dass es nicht so gekommen ist. Als Randalierer auf den Straßen Gewalt gegen Unschuldige vorgegangen sind, haben sich jene Journalisten auf die Seite der Randalierer gestellt. Wie verheeren dieses Verhalten auf den Ruf insbesondere Deutschlands zurückfallen dürfte, kann daran erstehen werden, dass sich inzwischen selbst der unterlegene Präsidentschaftskandidat Mousawi und alle ihm nahe stehenden Zeitungen im Iran sich unmissverständlich und deutlich von den Randalierern distanziert haben! Sie werden nur noch von westlichen Journalisten – allen voran Deutschen Journalisten – unterstützt. Überhaupt fällt auf, dass Deutschland in diesen Belangen selbst CNN und BBC, die weitaus ausgewogener berichten, hinter sich gelassen hat.

Die Reaktion Irans fiel hart aus. Die Korrespondenten von ARD und ZDF wurden festgesetzt bzw. ihnen die Ausreise nahe gelegt. Sofort protestierten die Intendanten von ARD und ZDF beim iranischen Botschafter in Deutschland? Haben jene Intendanten auch protestiert, als ihre Korrespondenten überhaupt nicht in den Gaza-Streifen hinein durften, als ein unvorstellbares Massaker an der Zivilbevölkerung stattfand? Ja merken denn die Verantwortlichen in diesem Land nicht, wie sie zunehmen in die Grube des Verhasstseins in der Region hineinrutschen und das extrem schädlich für Deutschland ist?

Es geht aber auch um Israel.

Gestern hat der israelische Ministerpräsident Netanjahu eine Rede gehalten, die an Rassismus kaum noch zu übertreffen ist. Westliche Hofjournalisten dürfen das aber offenbar nicht feststellen und sehen daher “positive“ Anzeichen in der Rede. Ging es in den Forderungen der letzten 60 Jahre darum, Israel als Staat anzuerkennen, so ist die Forderung inzwischen gewachsen: Israel soll als “Staat des jüdischen Volkes“ anerkannt werden. Wo in der Welt gibt es eine Anerkennung eines Staates als Staat eines bestimmten Volkes, dass seine eigene Staatsbürger in Erste-Klasse-Staatbürger und Untermenschen einteilt? Wo anders darf ein Regierungschef ungestraft vor die ganze Welt treten und sagen, dass Bürger, die keine Mutter und Großmutter haben, die einer bestimmten Religion angehören, nur Staatsbürger zweiter Klasse sein können! Man stelle sich nur vor, ein deutscher Verantwortungsträger würde aufstehen und sagen, dass Deutschland nicht der Staat aller deutschen Staatsbürger sein solle, sondern nur Staat aller Menschen sei, die eine deutsche Mutter haben, und alle anderen deutschen Staatsbürger sollen sich nicht im gleichen Maß mit dem Staat identifizieren können. Das würde in Deutschland – wenn überhaupt – nur eine verblendete rechtsradikale Partei sagen, die Medienschelte wäre ihr sicher und zudem würde nur eine verschwindende Minderheit sie wählen. Hier aber spricht der Ministerpräsident Israels!

Netanjahu habe einen Palästinenserstaat in Aussicht gestellt. Welch eine Farce und Heuchelei, die so deutlich ist, dass sie jeder, der seinen Verstand und seine Schreibkraft nicht prostituiert hat, erkennen muss! Jener angedachte Palästinenserstaat, von dem er faselt, soll keine Hoheitsrechte über den eigenen Luftraum haben, soll keine Selbstverteidigungskräfte haben dürfen, soll keine Rechte über das Wasser haben usw. usf.. Außerdem denkt Netanjahu kein Stück daran den Siedlungsausbau auf dem Gebiet, das eines Tages angeblich Palästinenserstaat sein soll, aufzugeben. Wie kann man solch einem Menschen glauben? Kein einziger Vertriebener soll jemals zurück können. Jerusalem soll nie wieder Palästinensern gehören, auch nicht die heiligen Stätten der Muslime. Die bereits heute über 20% Staatsbürger Israels, die keine Juden sind, wurden in der Rede sozusagen amtlich rassistisch diskriminiert und jene Diskriminierung wurde weltweit vernommen! Und was macht der westliche Journalismus? Er übernimmt kritik- und widerstandslos die neue Sprachregelung “Annerkennung Israels als Staat des jüdischen Volkes“. Die Wahl im Iran entschied auch darüber, ob jener Journalismus erfolgreich sein wird, oder es zumindest noch eine Störstimme in der Welt gibt, die jenen Journalismus entlarvt.

Es ging auch um Deutschland.

Ahmedinejad hat erst jüngst im mehreren Pressekonferenzen die Frage aufgeworfen, warum 60 Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg die Urenkel der Deutschen heute noch für die Verbrechen zahlen müssen, die ihre Urgroßeltern begangen haben. Was ist das für eine Denkweise? Kein einziges Rechts- oder Wertesystem der Welt lässt eine Schuld über mehrere Generationen vererben. Die Elite in Deutschland, die Israel jede Waffe zur Verfügung stellt, die Israel wünscht (teils mit deutschen Steuergeldern), fühlt sich gestört dadurch, dass ein ausländischer Staatschef immer wieder daran erinnert. Die Wahlen sollten aus westlicher Sicht dieser schmerzlichen Erinnerung ein Ende bereiten. Aber jetzt wird sich Deutschland weitere vier Jahre dieser Erinnerung stellen müssen. Auch fragt Ahmedinejad, warum Palästinenser darunter leiden sollen, dass Deutsche einst Verbrechen begangen haben; eine Frage, die bisher niemand in der Welt logisch oder sachlich beantworten konnte. Es ist aber nicht erwünscht, dass man solche klaren Fragen stellt, die das gesamte Unrecht der Westlichen Welt in der Region offen legen. Auch dafür sollte Ahmedinejad abgewählt werden.

Es ging aber auch um die Schweinegrippe.

Wir leben inzwischen in einer Welt, in der die Pharmaindustrie zur Steigerung ihrer Umsätze Machthebel in Bewegung setzen kann, die der Menschheit wenig dienlich sind. Weltweit sind 30.000 Menschen an jener harmlosen Schweinegrippe erkrankt. Das entspricht der Zahl an Grippetoten allein in Deutschland in einem Jahr an “normalen“ Grippen. Die Pharmaindustrie hat teure Gegenmittel entwickelt, die jetzt alle westlichen Staaten kaufen sollen müssen. Sogar von Zwangsimpfungen ist die Rede. Nach Rinderwahnsinn, Vogelgrippe und Schweinegrippe ist davon auszugehen, dass in Zukunft jedes Jahr solch eine Kampagne mit neuem Namen starten wird. Unter Ahmedinejad hat die Forschung im Iran ein Medikament gegen die Schweinegrippe entwickelt, dass preisgünstig ist und das der Iran allen Völkern bereit ist, zur Verfügung zu stellen. Jene Nachricht wurde von den Journalisten, die über jede brennende Mülltonne berichtet haben, ganz offensichtlich “übersehen“. Jedenfalls wurde sie in der Westlichen Welt verheimlicht. Ahmedinejad will auch weitere im Land entwickelte Güter den Armen in der Welt zur Verfügung stellen. Das aber passt den Herren des Kapitalismus nicht.

Es geht auch um die Schere zwischen Arm und Reich.

Jene Journalisten, die als moderne Missionare des Kapitalismus und Materialismus aufgetreten sind, haben behauptet, dass das Volk im Iran u.a. aufgrund der wirtschaftlichen Schwierigkeiten gegen die amtierende Regierung sei. Sie konnte aber nicht erklären, warum dann ausgerechnet der reiche Schickimicki-Norden von Teheran mit den aufgetakelten und geschminkten Puppen dann die “Opposition“ gewählt und der ärmere Süden die Regierung gestützt hat?! Der Hofjournalismus agiert als Vorreiter des Kapitalismus, in dem Banken und Manager gestützt werden, während Menschen in der Welt verhungern. Ahmedinejad verkörpert die Stimme der Armen, während viele westliche Journalisten stets die Stimme der Reichen stützen (nicht nur im Iran). Die Präsidentschaftswahl war auch eine Wahl darüber, welches System in dieser Welt dominieren soll, die vorherrschende kapitalistische Unterdrückung der Menschheit, getragen von solchen Journalisten, oder der Ruf nach Gerechtigkeit, wenn auch nur aus vergleichweise wenigen Mündern als Hoffnung für die vielen hoffnungslos Verstummten der Erde.

Es geht auch um die Freiheit der Forschung.

Ahmedinejad verkörpert für die gesamte nichtwestliche Welt den Widerstandkämpfer, der trotzt Sanktionen die Freiheit der eigenen Forschung und Entwicklung verteidigt, und sich nicht von denen, die Atomwaffen besitzen und diese auch schon gegen Menschen eingesetzt haben, verbieten lässt, Atomenergie für friedliche Zwecke zu nutzen. Genau wie im Mittelalter die Kirche das Monopol über die Wissenschaft für sich beansprucht und alle anderen bekämpft hat, tut es heute die “Kirche“ des Kapitalismus, die man Westliche Welt nennt. Ahmedinejat verkörpert jenen Präsidenten, der auch anderen Präsidenten und Völkern Mut gemacht hat, sich gegen das Wissenschaftsdiktat des Westens zu stellen.

Es geht auch um Afghanistan und Irak.

Die Westliche Welt hat sich daran gewöhnt, seine Soldaten überall in die Welt zu entsenden, dabei als Kollateralschaden Zivilisten zu ermorden und fremde Länder besetzt zu halten. Dabei thematisiert der eigene Journalismus z.B. nicht die Tatsache, dass unter Kontrolle der USA aus Afghanistan eine Rekord-Heroin-Ernte nach der anderen in die Welt verbreitet wurde. Der Widerstand in jenen Ländern gegen Besatzung wächst von Tag zu Tag. Ahmedinejad ist einer der wenigen Staatspräsidenten, die “Diplomatie“ in der Wortwahl für wenig angebracht hält angesichts der Millionen von Menschen, die Opfer von westlichen Hegemonialbestrebungen geworden sind und es noch immer werden. Er gibt jenen Ermordeten eine Stimme.

Es geht aber auch um Demokratie.

Jene Journalisten, die keine Probleme damit haben, dass Palästinenser mit israelischem Pass nur Bürger zweiter Klasse sind, jene Journalisten, die keine Probleme mit alle den westhörigen Prinzen, Königen, Emiren, Sultanen und Pharaonen haben, welche überhaupt keine Wahlen zulassen, wollen hier verhindern, dass eine überwiegende Mehrheit des Volkes sich so deutlich gegen die Westliche Welt stellt. Die Westliche Welt missbraucht Demokratie nur zum Machterhalt. Sobald aber der Machterhalt gefährdet wäre, würden sie die Demokratie wohl abschaffen. Dass hingegen Anhänger der Islamischen Revolution nicht so denken, haben sie jüngst im Libanon bewiesen, wo sie die Wahlen verloren haben und es überhaupt keine Unruhen gab! Ahmedinejads Wahl ist auch ein Hoffnungsschimmer für alle Völker der Welt, eines Tages von Diktatoren befreit zu werden, die von der Westlichen Welt am Leben erhalten werden.

Heute hat der unterlegene Mousawi zugestimmt, den legalen Weg einzuhalten und evtl. Unregelmäßigkeiten bei der Wahl, dem Wächterrat im Iran zu melden. Imam Chamene’i hat derweil einen beachtlichen und wirklich für die Westliche Welt vernichtenden Schachzug gezogen! Er hat den Wächterrat öffentlich aufgefordert, die vorgeworfenen Unregelmäßigkeiten intensiv zu prüfen. Obwohl auf die Entwicklung hin alle Demonstrationen abgesagt wurden und nur noch wenige Randalierer sich nicht daran hielten, stehen westliche Journalisten immer noch hinter jenen Randalierern, womit jene Öffentlich-Rechtlichen Sender mit dazu beitragen, dass die zunehmend gefestigte Position Deutschlands als Feind Nummer drei (nach Israels und den USA) eskalieren könnte. Es sei nebenbei erwähnt, dass Deutschland im Ansehen inzwischen selbst die Briten hinter sich gelassen hat, was angesichts des ehemals bestehenden eigenen hohen Ansehens und der Missetaten der Briten in der Region schon erstaunlich ist.

Bis zu diesem Moment hat die Westliche Welt noch nicht realisiert, was der Auftrag Imam Chamene’is zur Folge haben könnte! Entweder wird der Wächterrat die Wahl für legal festlegen, was dann auch Mousawi hinnehmen müsste, und der gesamte Protest wäre dahin. Oder aber der Wächterrat annulliert die Wahl und ruft Neuwahlen aus, bei dem Mousawi, der sich nach den Wahlen als Marionette der Westlichen Welt geoutet hat, erheblich weniger Stimmen erhalten würde. Wenn Iraner eines nicht vertragen können, dann ist das eine Westhörigkeit. Bedingt durch die eigene Geschichte und die US-Verbrechen in der Region, würden auch viele seiner bisherigen Wähler ihn nicht mehr wählen. Angesichts der Randale, die auch aufgehetzt durch einige Westliche Journalisten in den Straßen Teherans zu sehen waren, wäre zudem das Mobilisierungspotential für Neuwahlen für Ahmedinejad noch höher, als es ohnehin schon der Fall war. Die Protestler sind in die Grube gefallen, die sie selbst für andere gegraben haben.

Angesicht der auch für den Westen bedeutsamen Aktivitäten von Imam Chamene’i dieser Tage fällt auf, dass sich westliche Sender, die mehr oder weniger jede rekordverdächtig geschminkte Frau aus Teheran interviewt haben, scheuen Bilder von Imam Chamene’i zu zeigen. Warum eigentlich? Von anderen “Bösewichten“ eigener Einschätzung werden doch auch immer wieder Bilder gezeigt. Fürchtet man, dass die eigene Zuschauerschaft von dem Licht aus dem Gesicht Imam Chamene’is geblendet werden könnte? Oder weiß man, dass jeder, der Gesichtsausdrucke zu beurteilen weiß, der Gesten und Gestiken kennt, der Verhaltensweisen und Sprachstile einschätzen kann, in ihm nicht den Bösewicht sehen würde, den man versucht aus ihm zu machen?

So der so, der Westen hat im Iran verloren! Ein guter Verlierer akzeptiert seine Niederlage und sucht nach Wegen des Ausgleichs aus der Logik und Vernunft heraus. Ein schlechter Verlierer verschlimmert die eigene Lage nur.

Ja, bei diesen Wahlen ging es um sehr viel, und die Westliche Welt kann seinen ungerechten Weg nicht mehr widerstandslos fortsetzen. Und viele Völker der Erde schöpfen Mut aus diesen Wahlen. Die Präsidenten Venezuelas, Syriens aber auch der Türkei gehörten zu den ersten Gratulanten. Weitere folgten aus Asien, Afrika und Lateinamerika. Westliche Staatschefs werden wohl nie gratulieren! Aber ihre Völker tun es im Herzen!

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Ahsant

Zitat

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Jene Journalisten, die als moderne Missionare des Kapitalismus und Materialismus aufgetreten sind, haben behauptet, dass das Volk im Iran u.a. aufgrund der wirtschaftlichen Schwierigkeiten gegen die amtierende Regierung sei. Sie konnte aber nicht erklären, warum dann ausgerechnet der reiche Schickimicki-Norden von Teheran mit den aufgetakelten und geschminkten Puppen dann die “Opposition“ gewählt und der ärmere Süden die Regierung gestützt hat?! Der Hofjournalismus agiert als Vorreiter des Kapitalismus, in dem Banken und Manager gestützt werden, während Menschen in der Welt verhungern. Ahmedinejad verkörpert die Stimme der Armen, während viele westliche Journalisten stets die Stimme der Reichen stützen (nicht nur im Iran). Die Präsidentschaftswahl war auch eine Wahl darüber, welches System in dieser Welt dominieren soll, die vorherrschende kapitalistische Unterdrückung der Menschheit, getragen von solchen Journalisten, oder der Ruf nach Gerechtigkeit, wenn auch nur aus vergleichweise wenigen Mündern als Hoffnung für die vielen hoffnungslos Verstummten der Erde.

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Es gibt ein Sprich der besagt:

"Sagt der Zentralbanker zum Medienfürsten, du hälst sie dumm, ich mach sie arm.
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