Wie ihr bestimmt mitbekommen habt, hat Imam Khamenei das neue iranische Kalenderjahr als "Jahr der Reform des Verbraucher- und Konsumverhaltens" bezeichnet. In seiner Rede hat er auch dazu aufgerufen sowohl öffentliche als auch private Verschwendung einzustellen.
Wenn Imam Khamenei einem Jahr eine solche Bezeichnung gibt, sollte uns das zu denken geben. Das letzte Jahr stand unter dem Motto "Innovation und Entfaltung". Wie passend es war, zeigten die Iraner durch den Abschuss des Satelliten Omid, wodurch die Islamische Republik eine der wenigen Staaten wurde, die einen eigenen Satelliten in die Erdumlaufbahn geschossen haben. Das Jahr davor hat Imam Khamenei unserem heiligen Propheten Muhammad (s.) gewidmet. Auch das war so treffend gewählt, dass es jedem hätte auffallen müssen. In dem Jahr wurde der Prophet (s.) auf die übelste Art und Weise öffentlich beleidigt, sodass es jeder mitbekam (Karikaturen, Papst, jeweils anschließende Diskussionen mit anhaltenden Verleumdungen...).
Dieses Jahr geht es also um die Reform des Verbraucher- und Konsumverhaltens. Dieses Motto beinhaltet eine eindeutige Aufforderung zur Sparsamkeit. Wir sollen weniger verschwenden. So viel ist klar.
Ich möchte euch darum bitten eure Gedanken dazu aufzuschreiben. Was ist damit gemeint? Was genau ist unsere Aufgabe? Worauf müssen wir uns einstellen? Was konkret sollen wir verändern und worauf sollen wir in Zukunft besser achten?
Ist diese Rede auch irgendwo nachzulesen? Falls ich das übersehen habe, bite ich um Entschuldigung, irgendwie komme ich vor lauter Arbeit und Müdesein nicht dazu, alles Wissenswerte zu lesen derzeit....
Ich denke erstmal, es geht nicht darum, zu sparen oder weniger zu konsumieren, sondern darum, bewußter zu leben. Festzustellen, was wesentlich ist zum Leben, was nicht. Wirklich unverzichtbar sind nur wenige Dinge. Und die kann man meist nicht kaufen. Im Gegenteil verstellt zu viel Besitz, zu viel Ablenkung - denn das ist doch das, was diese permanente Aufforderung der Werbung, ständig neues zu kaufen, zu haben, will: Ablenkung, Betäubung, Volksverdummung - den Weg zu uns selbst, zu unseren Mitmenschen, ja, zu Allah!
Und wenn man das einmal festgestellt hat, ergibt sich der Konsumverzicht ganz von selbst: weil man diesen ganzen Schnickschnack, angefangen von modischen Klamotten bis zum neuesten technischen Spielzeug - Handy, TV, usw. - gar nicht braucht, um zufrieden zu sein und mit sich selbst und seinen Mitmenschen im Reinen.
stimmt. Vielleicht ist es eine Aufforderung, tatsächlich bewusster zu leben. Bewusst zu leben und sich selbst zu verbessern. Die eigene Verschwendung zu bemerken, zu bemerken, wie der Kapitalismus uns reinlegen will und in was für einer schwierigen Lage die Welt ist. Dass es uns vielleicht gut gehen kann, aber dass wir selber auf uns achten müssen, damit es anderen besser geht. Während wir hier so viel Essen wegschmeißen, sterben in anderen Teilen der Welt Millionen von Menschen an Hunger. Würde man sparsamer sein, könnten vielleicht mit dem Lohn einer Person sich doch nicht nur eine, sondern zwei oder zumindest 1,5 Familien ernähren.
Vielleicht soll es auch uns dazu bringen, zu bemerken, dass die weltlichen Dinge nicht unsere Eigentümer sind. Dass wir für alles, was wir verdienen, was wir im diesseits ausgeben, eine Rechenschaft abgeben müssen. Und merken, dass auch alles vergänglich ist. Auch der Wohlstand, an dem wir uns manchmal festklammern und denken, dass wir immer so leben können und werden, ist vergänglich. Das Weltliche sollte niemals im Mittelpunkt stehen. Wir müssen üben, darauf zu verzichten.
vor allem sollten wir mehr schätzen, was Allah uns geschenkt hat. Nahrungsmittel, aber auch die Natur. Es fängt doch schon ganz simpel an: Wie oft gießt man den Rest eines Glases Wasser, das man nicht mehr trinken will, gedankenlos in den Ausguss. Imam Khomeini hat es immer stehen lassen und es später getrunken. Wasser ist der wertvollste Rohstoff überhaupt! Ohne Erdöl kann man leben , wenn auch nicht so wie wir es jetzt gewohnt sind, aber ohne Wasser geht absolut nichts! Wenn Tee übrigbleibt und kalt geworden ist, gieße ich damit die Blumen. Auch sonst - muss man sich für eine neue, schicke Wohnungseinrichtung verschulden? Muss immer alles vom Feinsten sein, Fernseher, Handy usw. ?
Zitat von Sadik Ich möchte euch darum bitten eure Gedanken dazu aufzuschreiben. Was ist damit gemeint? Was genau ist unsere Aufgabe? Worauf müssen wir uns einstellen? Was konkret sollen wir verändern und worauf sollen wir in Zukunft besser achten?
Die Finanzkrise kommt und wir werden es merken! Imam Khamenei ist für mich der Weitsichtigste Mensch und wenn er für ein Jahr ein Motto ausspricht dann immer mit weitblick.
Wir wundern uns über Muslime die nur im Fastenmonat Ramadan beten oder über Muslime die nie beten aber im Monat Ramadan Fasten. Weshalb wundern wir uns nicht über Muslime die "nur" im Fastenmonat Ramadan Fasten? Sind diese Muslime nicht genauso wie die erst genannten?
Wir sollten öfters Fasten und lernen das essen kein Selbstzweck ist. Auch wenn Mama und Papa oder der Ehepartner sich sorgen macht weil man nur aus Haut und Knochen besteht. Lasst uns unsere Ummah repräsentieren-auch körperlich. Wir wollen zu den hungrigen gehören nicht zu den Satten? Dann lasst uns hungern!
Man kann sich über Menschen wundern die mitleid mit hungrige Menschen haben aber selbst nie hungrig waren. Wir haben "hier" kein Hunger-das was wir haben ist lediglich Appetit! Guten Appetit!
Zitat von Minbar Wir sollten öfters Fasten und lernen das essen kein Selbstzweck ist. Auch wenn Mama und Papa oder der Ehepartner sich sorgen macht weil man nur aus Haut und Knochen besteht. Lasst uns unsere Ummah repräsentieren-auch körperlich. Wir wollen zu den hungrigen gehören nicht zu den Satten? Dann lasst uns hungern!
Masha'Allah, danke für deinen Beitrag. Also du hast einerseits Recht Bruder, dass wir hier lediglich Appetit verspüren und den Hunger nur sehr gering im Fastenmonat Ramadan zu spüren bekommen. Aber andererseits heißt das nicht, dass wir hungern sollen. Immer die goldene Mitte finden ist das Beste und nicht untertreiben. Man muss nicht viel essen, aber so, dass man stark sein kann, Sport machen kann und dafür braucht der Mensch nun einmal Energie. Wenn wir die ganze Zeit hungern, werden wir zu schwach und man soll sich kein unnötiges Leid zufügen (außer das Fasten bei Selbsterziehung, aber selbst da soll man abends und morgens essen). Aber man sollte bescheiden essen, da stimme ich mit dir überein. Dazu noch zwei Ahadith.
Imam Ali (a.s) sprach: "Übermäßiges Essen bzw. ständig satt zu sein, führt zu den verschiedensten Krankheiten." (Ghurar-ul-Hikam, S.360, Zitat Nr. 8160)
Das heißt aber nicht, dass wir ständig hungern sollen, denn:
Imam Kazhim (a.s) sprach: "Wenn die Menschen beim Essen Maß halten würden, wären ihre Körper stark und gesund.“ (Bihar-ul-Anwar, B.63, S.334)
Dann sollen wir in diesem Jahr, bei allem sparsamer sein? Sowohl psychisch als auch "physisch"(?).
Nur das nötigste essen. Bevor man etwas kauft wierklich nachdenken, brauch ich das wierklich oder möcht' ich das nur so, damit ich mehr habe. Sogar bei Kleinigkeiten wie bei Wasser, s.Umm Hussain
Also das mit dem psychischen hab ich nicht ganz verstanden. Könnt mir da jemand weiter helfen
man sollte auch hier darauf achten, nicht in Extreme zu verfallen. Bruder Minbar, dein Beispiel ist schlicht und ergreifend nicht zutreffend, denn beten muss man immer, verpflichtendes Fasten ist dagegen auf einen bestimmten Monat beschränkt. Keiner hindert dich, freiwillig zu fasten, aber Fastende, die "nur" im Fastenmonat fasten und ihren Pflichten ansonsten nachkommen, darf man nicht mit denen in einen Topf werfen, die ansonsten ihre Pflichten wie z.B. das Gebet vernachlässigen. Maß halten ist auch hier angesagt, und zwar in der Be- bzw. eher Verurteilung.
ZitatAlso du hast einerseits Recht Bruder, dass wir hier lediglich Appetit verspüren und den Hunger nur sehr gering im Fastenmonat Ramadan zu spüren bekommen. Aber andererseits heißt das nicht, dass wir hungern sollen.
Ich denke, es heißt, auch darin auf die echten Bedürfnisse des Körpers achten zu lernen... nicht zu essen, weil man Appetit auf etwas hat, weil es halt Zeit zum Mittagessen ist - sondern dann zu essen und das zu essen, das der Körper will und braucht. In diesem Sinn, wie auch in anderen Dingen - Konsumverhalten abgewöhnen: lernen, echte Bedürfnisse von falschen zu unterscheiden. Ich brauche jetzt kein Mittagessen aus soundsovielen Gerichten, um mich gut zu fühlen - ich brauche kein neues Spielzeug, um glücklich zu sein.
ZitatImam Kazhim (a.s) sprach: "Wenn die Menschen beim Essen Maß halten würden, wären ihre Körper stark und gesund.“
Und wenn sie im Geistigen Maß halten würden, sich nicht mit Kaufen, Trends hinterherlaufen, immer des Neueste haben wollen, Spielzeug, neuen Möbeln, Moden und Autos - auf neudeutsch must-haves - betäuben würden, wären auch ihre Seelen gesund.....
Liebe Geschwister, man sollte unter diesem Motto nicht nur das Essen und das Fasten betrachten. Meiner Meinung nach ist eher alles was wir an Konsum haben, was überflüssig ist gemeint. Das heißt, dass wir uns einfach bevor wir etwas kaufen, fragen, brauche ich dies wirklich? Genügt nicht vielleicht die billigere Hose ohne Marke? Müssen es Marken Sachen sein die wir anziehen? Reicht mir nicht EIN Handy? Kann ich dieses Buch oder jenen Schrank nicht auch gebraucht kaufen und das davon übrige Geld vielleicht eher spenden. Kann ich es nicht ausleihen oder was ich selber nicht brauche anstatt wegzuschmeißen, einem Moslem der es braucht weitergeben, damit ER nicht Geld ausgeben muss. Muss man unbedingt alles NEU kaufen? Muss ich diese Schuhe schon wegschmeißen nur weil die Farbe nicht mehr "inn" ist? Verschwendung fängt schon bei Kleinigkeiten an, aber hört nicht bei Großen Gegenständen auf! Wir müssen versuchen unser ganzes Leben umzustellen auf nicht verschwendung. Ich glaube dass dies auch eine Art Lebensphilosophie ist. Die Vertrockneten Brotkrummen aufzuheben um sie den Enten zu geben, damit sogar das Kleinste an Gabe was uns geschenkt wird nicht vergeudet wird. Dafür muss man die Dankbarkeit verspüren für jede kleinste Gabe, jedes Geschenk das wir erhalten von unserem Schöpfer. Wenn wir alles als ein gescehnk erachten, dann steigt auch der Wert einer jeden Sache so dass es wertvoll ist und zu schade wegzuschmeißen. Und wenn man es nicht mehr braucht dann verschenkt man es halt oder verkauft es und versucht mit dem Geld was Sinnvolles zu machen.
Auch Strom das umsonst an ist, Wasser das stundenlang unter der Dusche oder beim Zähneputzen umsonst fliesst, Geräte die ständig an sind und nicht benützt werden, Waschmaschinen die laufen obwohl die Wäsche nicht ganz schmutzig ist oder die Maschine noch halb leer ist, Spülmaschinen die angemacht werden weil 3 Töpfe drin liegen, Papier dass haufenweise aus dem Drucker gedruckt wird und dann weggeschmissen wird, Papier dass weggeschmissen wird weil eine Seite bisschen beschrieben ist, Hefte die weggeschmissen werden weil 5 Seiten beschrieben sind, Kleidungsstücke die nicht mehr modisch sind oder, Socken die nur ein kleines Loch haben, Kleidungsstücke die nur an einer Stelle gerissen sind....... Ich könnte eine ellenlange Liste machen was es sonst noch so gibt. All dies bringt uns unsere Gesellschaft heute mit. Den Verbrauch von Sachen die man eigentlich einsparen könnte aber aus Bequemlichkeit oder Unachtsamkeit nicht macht. Wenn man einfach mit offenen Augen durch das Haus wandert dann sieht man auch wo man alles an Verschwendung einsparen kann. Ich denke jeder sollte einfach auch bei Kleinigkeiten seine Augen offen halten, dann wird man entdecken was alles an Verschwendung passiert. Das ist dieser Konsum der uns heute so gepriesen wird damit wir auch immer weiter konsumieren, die profit Tragenden sind die die uns dass so einbläuen, weil sie das Geld durch unsere Dummheit machen. Also, Augen auf würde ich sagen und STOP mit der Verschwendung. Bei der Finanzlage heute ist es wirklich das treffende Motto für dieses Jahr! Lasst uns wie unsere Urgroßmütter weren, die jede Kleinigkeit versucht haben nochmal zu verwenden, dann muss auch nicht soviel hergestellt werden noch verschwendet werden!