Der Gesandte Gottes war Kindern gegenüber überaus freundlich und liebevoll. Alle Kinder hatte er gern, besonders aber Hassan und Hussein (a.s.) seine beiden Enkelchen. Eines Tages, als der Prophet auf dem Wege zur Moschee war, um dort das Gebet zu verrichten, stellten sich im zwei, der Knaben in den Weg und sagten: „Hassan und Hussein lässt du auf deinen Schultern reiten. Wir möchten das auch, oder hast du uns nicht gern?“ „Doch, ich habe euch sogar sehr gern“, antwortete Hadrat – e – Muhammad (s.a.s), „nur jetzt nicht der geeignete Augenblick für Spiel und Scherz. Ihr seht, dass ich zur Moschee gehen möchte. Die Muslime warten dort schon auf mich. Später, wenn ich zurückkomme, stehe ich euch gerne zur Verfügung.“ – Die Kinder sagten: „Nein, jetzt wollen wir mit dir spielen!“ Der Prophet redete ihnen gut zu und versuchte, ihnen mit freundlichen Worten klarzumachen, dass es zum Gebet zu spät würde, wenn er jetzt nicht gleich ginge. Jedoch all sein Reden nützte nichts. Sie ließen ihn nicht vorbei… Unterdessen aber warteten die Muslime in der Moschee auf ihn. Bilal ging, um nach dem Propheten Ausschau zu halten. Er sah, dass die Kinder ihn nicht fortließen und wollte sie beiseite schieben. Hadrat –e- Muhammad (s.a.s) aber hinderte ihn daran und sagte: „Wir hatten frische Walnüsse im Hause. Sieh mal, was von ihnen noch geblieben ist und bringe sie her.“ Als Bilal gegangen war, macht der Prophet den Knaben einen Vorschlag: „Kommt, wir wollen einen Tausch machen. Denkt euch, ich sei ein Kamel, aber ließe niemanden auf mir reiten. Deswegen wollt ihr mich verkaufen. Seid ihr einverstanden, wenn ich mich selbst von euch mit Walnüssen loskaufe und meinen Verpflichtungen nachgehe?“ Die Jungen meinten: „Das ist nicht übel. Nein, es ist sogar ein gutes Geschäft!“ – Inzwischen war Bilal mit acht Walnüssen zurückgekehrt. Der Prophet reichte sie den Kindern und fragte: „Seid ihr damit einverstanden?“ Die Knaben freuten sich, als die die frischen dicken Nüsse sahen und antworteten: „Jawohl, das ist in Ordnung! Wir sind einverstanden mit dem Tausch!“ Der Gesandte Gottes ging schnellen Schrittes auf die Moschee zu. Dort angekommen, sagte er zu den Muslimen: „Mein Bruder Josef, den Sohn des Jakob, hatten seine Brüder für zwölf Drachmen verkauft, - die Kinder von Medina aber mich für ein paar Walnüsse.“ –
Aus: Gute Geschichten von Mehdi Adaryazdi
So machte er die Kinder glücklich und ging trotzdem seiner Verpflichtung als Imam nach.