ganz im Gegenteil. Man soll ja von einem Menschen immer annehmen, dass er etwas Gutes beabsichtigt. Denn ihm eine Schlechtigkeit zu unterstellen, wäre, wie schon der vorherige Satz sagt, eine Unterstellung. Und Unterstellungen sind verboten. DIeses Prinzip wird auch, soweit ich weiß, im arabischen als "Husne Zan" (bitte korrigiere es, wenn ich es falsch geschreiben habe) bezeichnet.
Das ist auch ganz logisch, weil jeder Mensch den Geist Gottes (Ruhullah) in sich hat. Nur hat der eine diesen Geist Gottes mehr, der andere weniger bedeckt (unter anderem mit Sünden oder auch mit Selbstbetrug). Da Ruhullah etwas Gutes ist und jeder Mensch diesen Geist Gottes in sich trägt, muss man sogar annehmen, dass jeder Mensch etwas Gutes in sich hat - mit Ausnahme von jenen, die das Ruhullah in sich vernichtet haben (z. B. Leute wie Yazid l.a.).
Ich habe dazu Folgendes in Nahj al- Balagha gefunden:
114. Imam Ali (a.s.) sagte: „Wenn Rechtschaffenheit die Zeit prägt und die Leute, die in ihr leben, und dann eine Person gegenüber einer anderen etwas Schlechtes vermutet, von der keine Sünde sichtbar war, dann hat er Unrecht begangen! Und wenn Verdorbenheit die Zeit prägt und die Leute, die in ihr leben, von einem anderen etwas Gutes vermuten, dann gehen sie ein Risko ein!“
Ich glaube kaum, dass man nun jeden mit Misstrauen betrachten sollte, aber gewisse Leute auf jeden Fall, die einem ungerechten System dienen, etwa die meisten Politiker.
ZitatIch glaube kaum, dass man nun jeden mit Misstrauen betrachten sollte, aber gewisse Leute auf jeden Fall, die einem ungerechten System dienen, etwa die meisten Politiker.
als Menschen sind sie gut oder haben doch auch Gutes in sich. Aber daß sie es als Politiker so vom "Privaten", Menschlichen abspalten können, das empfinde ich als schizophren.
114. Imam Ali (a.s.) sagte: „............... Und wenn Verdorbenheit die Zeit prägt und die Leute, die in ihr leben, von einem anderen etwas Gutes vermuten, dann gehen sie ein Risko ein!“
Und wann kann man von dieser Verdorbenheit sprechen? Ist es nicht, wenn die Menschen sich gegenseitig belügen und betrügen?
Ich glaube kaum, dass man nun jeden mit Misstrauen betrachten sollte, aber gewisse Leute auf jeden Fall, die einem ungerechten System dienen, etwa die meisten Politiker.
Oder die ganzen Journalisten. Man kann zwar an ihren Worten zweifeln, aber trotzdem muss man ja nicht denken, dass sie schlechte Menschen sind, die sündigen. Sündigen tun sie, wenn sie Lügen verbreiten, aber wir müssten ja nicht denken, dass sie dies und jenes andere bestimmt auch machen.
Ayatollah Morteza Motahhari sagte, dass zwar Gheyba eine sünde ist, also lästern, aber bei Menschen, die Lügen verbreiten, ist es die Pflicht von Menschen, die wissen, dass sie unvertrauenswürdige Menschen sind, diese auch anderen Menschen zu erzählen. Dann ist es keine Sünden, sondern Pflicht, obwohl es auch Gheyba heißt.