ich habe im heiligen Qur´an, der ja für alle Muslime das höchste Gesetz darstellen sollte, kein Verbot gefunden was Musik betrifft! Wieso sollte Musik also Haram sein?
Bruder, danke für den Link. Dort steht unter anderem folgendes geschrieben:
ZitatImam Baqir (a.) sagte: "Derjenige, der Musik anhört, dem wurde für diese Sünde als Strafe, das Feuer (der Hölle) von Allah dem Allmächtigen versprochen. Es ist offensichtlich, dass das Anhören von Musik eine große Sünde ist, sonst wäre ihr nicht die Hölle als Strafe versprochen worden. Es könnte außerdem von der Tradition des Gesangs abgeleitet sein, welche eine Sünde aus der gleichen Kategorie ist."
Nun meine Frage, wo im Qur´an finde ich ich dieses Versprechen Allah´s von dem hier berichtet wird?
Entschuldige wenn ich so hartnäckig nachfrage, aber es ist immer so leicht einfach etwas nachzusprechen anstatt selber zu forschen.
Wenn es so falsch wäre Musik zu hören, WARUM wurde davon nichts im Koran erwähnt? Warum erfahren wir das erst aus einem Hadith oder Ahadith usw?
Im Koran sagt Allah (swt): 6:38 ... Nichts haben Wir im Buch ausgelassen. ... !!!
Nun meine Frage, wo im Qur´an finde ich ich dieses Versprechen Allah´s von dem hier berichtet wird?
Entschuldige wenn ich so hartnäckig nachfrage, aber es ist immer so leicht einfach etwas nachzusprechen anstatt selber zu forschen.
Wenn es so falsch wäre Musik zu hören, WARUM wurde davon nichts im Koran erwähnt? Warum erfahren wir das erst aus einem Hadith oder Ahadith usw?
Im Koran sagt Allah (swt): 6:38 ... Nichts haben Wir im Buch ausgelassen. ... !!!
Erst einmal ist es falsch zu glauben, ein (wirklich authentischer) Hadith wäre weniger Wert als ein Vers im Quran. Allah hat uns zwei Offenbarungen gegeben. Einmal die geschriebene Offenbarung (Qur'an) und einmal die gelebte Offenbarung (Prophet Muhammad und seine Ahlulbeyt). Deswegen sagt der Prophet: Ich habe euch zwei gewichtige Dinge hinterlassen. Sie werden nicht voneinander getrennt werden bis zum jüngsten Tag.
Also dürfen wir sie auch nicht voneinander trennen.
Der Quran ist ein kompliziertes Buch mit vielen Geheimnissen. Es steht zwar alles im Quran und nichts wurde ausgelassen, aber das heißt nicht, dass jeder von uns auch alles herauslesen kann. Dafür gibt es doch die Hadithe vom Propheten (s.) und Imam Ali (a.) und Fatima (a.) und ihren reinen Nachkommen (a.). Zum Beispiel steht im Quran auch nirgends explizit, wie du das Gebet verrichten musst, oder? Wir können die gelebte Offenbarung nicht einfach beiseite lassen und uns stur auf die geschriebene Offenbarung stützen.
Zu jeder Zeit muss uns jemand den Quran erklären. Daher stützen wir uns auf die Ahlulbeyt und auf ihre Vertreter. Wenn du ein wenig auf die Fatwas achtest, steht eigentlich schon in den Antworten zu Musik, warum es verboten ist.
Antworten von Imam Khamenei: F. 42: Was unterscheidet die erlaubte Musik von der verbotenen Musik und ist klassische Musik erlaubt? Es wäre schön, wenn Sie uns einen Maßstab dafür geben?
A: Diejenige (Musik), welche nach Ansicht des Brauchs als vergnügende [lahã], stimulierende Musik gewertet wird, die sich für Veranstaltungen der Vergnügung und Falschheit [b~til] eignet, ist eine verbotene Musik, ohne Unterschied dabei zwischen klassischer und anderer Musik, und die Bewertung dieser Thematik ist der üblichen (am Brauch orientierten) Ansicht des religiös Erwachsenen überlassen. Und eine Musik, die nicht derartig ist, ist an sich zulässig.
F. 63: Ist auch die traditionelle kulturelle iranische Volksmusik verboten?
A: Das, was nach dem Brauch zur Vergnügungsmusik zählt, die für Veranstaltungen des Vergnügens und Ungehorsams geeignet ist, ist grundsätzlich verboten, ohne Unterschied zwischen iranischer Musik und anderer und (ohne Unterschied) zwischen der traditionellen, kulturellen und anderer (Musik).
Mit mehr kann ich leider nicht dienen. Dazu fehlt mir das Wissen. Aber auch mit wenig wissen, kann man richtig handeln, indem man einfach den Ahlulbeyt und den Gelehrten vertraut.
ZitatErst einmal ist es falsch zu glauben, ein (wirklich authentischer) Hadith wäre weniger Wert als ein Vers im Quran.
Vielen Dank für deine Antwort!
Nun meine Frage: Woher können wir wissen was ein tatsächlich authentischer Hadith ist?!? Natürlich wird es authentische geben, aber wie filter ich die zwischen den ganzen eingeschobenen und nicht authentischen Hadith raus? Wer kann das noch bei dieser Vielzahl von Hadith?
Insha Allah bekomme ich Antworten auf meinen Fragen. Allahu Akbar!
ZitatErst einmal ist es falsch zu glauben, ein (wirklich authentischer) Hadith wäre weniger Wert als ein Vers im Quran.
Vielen Dank für deine Antwort!
Nun meine Frage: Woher können wir wissen was ein tatsächlich authentischer Hadith ist?!? Natürlich wird es authentische geben, aber wie filter ich die zwischen den ganzen eingeschobenen und nicht authentischen Hadith raus? Wer kann das noch bei dieser Vielzahl von Hadith?
Insha Allah bekomme ich Antworten auf meinen Fragen. Allahu Akbar!
Ws Rahim
das ist eine sehr gute Frage. Wir , da wir keine Hadithwissenschaftler sind, können das natürlich nicht. Genau deswegen sind wir auf unsere Maraje´angewiesen, die Gelehrten, denen wir folgen. Sie haben ihr Leben lang den Islam studiert und können daher auf aktuelle Fragen anhand von Quran und Sunna eine Antwort geben. Wie eben auch auf das Beispiel Musik, das hier behandelt wird.
Erst mal können solche Konflikte segensreich sein, denn nur so kommt man weiter in der persönlichen Entwicklung.
ZitatWir sollen uns an einen Marja wenden weil die den Islam studiert haben und wie Du schreibst auf Grund dessen anhand des Qur´an´s und Sunna Antworten geben können. Aber auch hier sind sich eben die Marja´s oft nicht der selben Ansicht. Ein Marja sagt Dies und Jenes sei erlaubt, und der andere Marja sagt dann Dies oder Jenes sei verboten.
Eben darum muss man sich seinen Marja gut aussuchen, zu dem man Vertrauen hat, dass er d ie richtige Entscheidung trifft. Dazu zählt für mich nicht nur das reine Wissen, sondern auch wie er lebt, ob er tatsächlich alles auslebt, wie er es predigt. Aber nicht nur das, sondern ausschlaggebend war für mich auch, dass er Einblick in politische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Zusammenhänge hat. All dieses wird meiner Meinung nach von Imam Khamenei am besten erfüllt.
ZitatIch befinde mich zur Zeit in einem Konflikt wo ich nicht weiß ob es nicht tatsächlich ausreichend sei mich nur auf den Qur´an zu stützen. Insha Allah wird mir Allah swt aus dieser Situation helfen.
Im Quran stehen aber nur rudimentäre Richtlinien, die Details erklärt die Sunna des Propheten (s.a.s.) und der Ahl al- Bait. Wie Br. Sadik schon schrieb, dürfen Quran und Ahl al- Bait niemals getrennt werden. Der Prophet (sa.s.) sagte am Tage GHadir Khumm (und auch noch an anderen): Ich hinterlasse euch zwei wertvolle Dinge, wenn ihr an ihnen festhaltet , werdet ihr nicht irregehen. Das sind das Buch Allahs und meine Familie, die Ahl al- Bait. Sie werden sich nicht trennen."
Darauf gibt es im Heiligen Quran viele Hinweise. Der Prophet und nach ihm seine Familie, die 12 Imame, sind der gelebte Quran! In Sura Nadschm steht:
"Euer Gefährte ist weder verirrt, noch ist er im Unrecht. Noch spricht er aus Begierde. Er ist nichts anderes als eine Offenbarung, die offenbart wird."
Leider wird hier oft "es" übersetzt, oder das dort für "er" verwendete Wort "huwa" auf den Quran bezogen. Aber es war doch die ganze Zeit vom Propheten die Rede, warum soll huwa dann auf einmal sich auf den Quran beziehen? Der Prophet (s.a.s.) ist die Offenbarung, da er das optimale Beispiel eines Menschen ist, er zeigt, dass es möglich ist, dem Qur´an zu folgen. Auch wenn wir an seine Stufe nicht heranreichen können, sollten wir uns so gut wie möglich bemühen.
Wenn der Qur´an tatsächlich ausreichend wäre, hätte Allah ihn ja einfach nur vom Himmel werfen können. Aber wie hätten wir wissen können, wie man ihn im täglichen Leben praktiziert? Auch nach dem Propehten (s.a.s.) wurde die Menschheit niemals alleingelassen, siehe Ghadir Khumm.
ZitatIm Qur´an sagt Allah swt das er es uns leicht machen möchte, jedoch wenn ich die ganzen Riten und Praktiken und all diese Verbote und Empfehlungen sehe, dass kann doch kein Mensch wirklich praktizieren?! Im Qur´an selbst kommen mir nicht so viele Riten ect entgegen.
die Riten wie Gebet, Fasten, Pilgerfahrt und vieles mehr sind dort erwähnt, aber nicht in den Einzelheiten, wie sie gemacht werden müssen. Dazu üssen wir die Sunna zu Rate ziehen, und da wir zur Selektion der Hadithe nicht in der Lage sind aufgrund mangelnden Wissens, landen wir also wieder bei den Maraje´. Ist es denn nicht vielmehr so, dass wir es uns künstlich schwer machen, wenn wir nicht den Maraje folgen? Allah hat uns dieses System der Imamat an die Hand gegeben, warum befolgen wir es nicht einfach? Es ist doch sehr viel schwieriger, sich alles allein "zusammensuchen" zu müssen, da das wie gesagt ein langes Studium erfordert. Natürlich kann jeder in Qom oder Najaf den Islam studieren, wenn die Rahmenbedingungen da sind , aber bis man soweit ist, selbstständige Rechtsfindung zu betreiben, ist es ein weiter Weg. Mit zwei Jahren Studium an der Hawza ist es da auch nicht getan. Wer also dieses lange Studium nicht auf sich nehmen kann und nicht die Verantwortung tragen kann, aus selbständiger Rechtsfindung eventuell zu falschen Handlungen zu kommen, ist gut beraten ,einen Marja zu wählen. Mir wäre selbständige Rechtsfindung allein aus dem Quran viel zu riskant, auch aus der Sunna, da man dort Wahr und Falsch nur schwer unterscheiden kann.
ZitatIst es nicht viel wichtiger hingebungsvolle Liebe zu Allah swt zu entwickeln und ihm zu dienen als soooo viele Riten auszuführen?
sagen wir so, die Riten dürfen nicht zum Selbstzweck werden, aber sie sind wichtig als Mittel, um zu Allah zu gelangen. Die Liebe zu Allah ist es ja gerade, die uns diese Riten ausführen lässt, um Allah näherzukommen.
P.S: Sorry, habe leider im Eifer des Gefechts auf "editieren" geklickt
Imam Sadiq (a.) sagte: "Das Anhören von Musik, Liedern, und unnützen Worten, pflegt die Heuchelei, in der gleichen Weise, in den Herzen."
Imam Baqir (a.) sagte: "Derjenige, der Musik anhört, dem wurde für diese Sünde als Strafe, das Feuer (der Hölle) von Allah dem Allmächtigen versprochen. Es ist offensichtlich, dass das Anhören von Musik eine große Sünde ist, sonst wäre ihr nicht die Hölle als Strafe versprochen worden. Es könnte außerdem von der Tradition des Gesangs abgeleitet sein, welche eine Sünde aus der gleichen Kategorie ist."
Hier einige Fatwas von Imam Khamenei:
F. 42: Was unterscheidet die erlaubte Musik von der verbotenen Musik und ist klassische Musik erlaubt? Es wäre schön, wenn Sie uns einen Maßstab dafür geben?
A: Diejenige (Musik), welche nach Ansicht des Brauchs als vergnügende [lahã], stimulierende Musik gewertet wird, die sich für Veranstaltungen der Vergnügung und Falschheit [b~til] eignet, ist eine verbotene Musik, ohne Unterschied dabei zwischen klassischer und anderer Musik, und die Bewertung dieser Thematik ist der üblichen (am Brauch orientierten) Ansicht des religiös Erwachsenen überlassen. Und eine Musik, die nicht derartig ist, ist an sich zulässig.
F. 44: Was ist gemeint mit vergnügender [lahã] stimulierender Musik? Und was ist der Weg zur Unterscheidung vergnügender stimulierender von anderer Musik?
A: Die vergnügende [lahã] stimulierende Musik ist diejenige, die den Menschen von der Art her aus seinem hnatürlichen Zustand herausbringt, aufgrund dessen, was sie an Eigenschaften beinhaltet, die sich für Veranstaltungen der Vergnügung und des Ungehorsams eignen. Und maßgebend für die Bewertung der Thematik ist der Brauch.
F. 46: Ist der Maßstab für das Verbotene der Musik, dass sie nur stimulierende vergnügende (Musik) ist, oder wird auch berücksichtigt, wieviel sie an Rührung [it~rah] enthält? Und falls es das beinhaltet, was den Zuhörer zum Trauern und Weinen bringt, wie ist dann das Urteil dazu? Und wie ist das Urteil zum Lesen und zum Hören von Liebesgedichten, die in Form von Dreireimen vorgetragen werden und mit Musik begleitet sind?
A: Maßgebend dafür ist die Feststellung, wie die Musik und das Musizieren gemäß ihrer Natur mit all ihren Eigenschaften und Merkmalen ist. Und falls die Art dieser Musik zu den stimulierenden vergnügenden gehört, die sich für Veranstaltungen der Vergnügung [lahã] und des Frevels [fisq] eignet oder nicht, so dass, falls diese gemäß ihrer Natur zu der Art der vergnügenden Musik gehört, dann sie verboten ist, unabhängig davon, ob diese Rührung enthält und unabhängig davon, ob sie den Zuhörer zum Trauern und Weinen oder zu etwas anderem bringt. Und falls das Liebesgedicht, das mit Musik begleitet wird, die Form von Gesang oder vergnügendem Musizieren hat, die sich für Veranstaltungen von Vergnügung und Spielerei eignet, dann ist dies verboten.