Obamas neuer Kriegstreiber und die Erlösungshoffnung

Von Yavuz Özoguz am 07. November 2008 09:47:39:

Obamas neuer Kriegstreiber und die Erlösungshoffnung

Spätestens nach der Ernennung des neuen Stabschefs im Weißen Haus durch Obama sollte selbst den naivsten Hoffenden die Augen aufgegangen sein. Denn der neue Stabschef ist der israelische Staatsbürger Rahm Emanuel und erklärter Unterstützer des völkerrechtswidrigen US-Einmarsches in den Irak.

Emanuels Vater Benjamin M. Emanuel stammt aus Jerusalem und gehörte der Terrorgruppe Irgun an, die im Zweiten Weltkrieg im Namen des Zionismus Terroranschläge gegen die Briten verübte. Rahm Emanuel selbst diente 1991 im so genannten Zweiten Golfkrieg (der eigentlich der dritte Golfkrieg war) als Freiwilliger auf einer Basis der Israelischen Streitkräfte als Mechaniker.

Er hat im Anschluss Clintons Wahlkampf unterstützt und es dabei geschafft, bei wohlhabenden New Yorker Spendern, die damals hohe Summe von 72 Millionen Dollar einzusammeln. Dafür nahm ihn Clinton als Berater auf. Sein Spitzname im Clinton-Team war “Rahm-Bo”. Neben seiner politischen Beratertätigkeit war er auch Investmentbanker und kandidierte erfolgreich für das Repräsentantenhaus. Dabei war er u.A. im Aufsichtsrat des inzwischen insolventen Unternehmens Freddie Mac, wobei er einen ansehnlichen “Nebenverdienst“ hatte. Insgesamt soll er in jener Zeit in nur drei Jahren 18 Millionen Dollar verdient haben.

Emanuels Ehefrau Amy Rule konvertierte kurz vor der Heirat zum orthodoxen Judentum. Beide sind Mitglied der orthodoxen Vereinigung Anshe Sholom B'nai Israel. Emanuel ist bestens befreundet mit David Axelrod, dem Chefstrategen für Obamas Wahlkampf. Axelrod war eine Art Trauzeuge bei Emanuels Hochzeit. Emanuel ist – müßig zu erwähnen – auch langjähriger Freund von Obama.

Bezüglich seiner aktuellen politischen Ansichten wird ihm bescheinigt, dass er Bushs Feldzug gegen den Irak und die völkerrechtswidrige Besatzung unterstützt, aber der Meinung ist, dass man es besser “verkaufen” müsste. Emanuel gilt auch als starker Verfechter und Unterstützer der AIPAC, der zionistischen Lobby in den USA. Er war es auch, der Obama zu einer Rede vor der AIPAC eingeführt hat. Emanuel hat mehrfach die von den Palästinensern gewählten Vertreter für ihren Widerstand gegen die zionistische Besatzung verurteilt. Bei der Abriegelung des Gaza-Streifens inklusive Zerstörung der Infrastruktur durch Israel, hat er immer die israelische Position verteidigt und es ist nicht bekannt, dass er jemals Kritik an der israelischen Besatzungspolitik geübt hat.

Jenen Mann hat also Obama nur einen einzigen Tag nach seiner Wahl zum Stabschef im Weißen Haus berufen; und der hat – nach einem kurzen medienträchtigen Zögern – angenommen. Noch am gleichen Tag haben die USA weitere finanzielle Sanktionen gegen den Iran verhängt, sicherlich nicht ohne Zustimmung der zukünftigen Herrscher. Demnach dürfen ab sofort US-Banken keine iranischen Geldtransaktionen mehr abwickeln. Dies gelte auch dann, wenn diese Transaktionen formell durch eine nicht-iranische Bank oder eine amerikanische Bank außerhalb der USA ihren Ausgang nehmen oder in einem solchen Finanzinstitut enden.

Als nächsten Schritt erwog die Bush-Regierung eine Seeblockade und anhaltende Bombardierungen. Dabei wird ganz offen über Hunderttausende Tote im Iran diskutiert. Es ist davon auszugehen, dass unter Obama jene Schritte beschleunigt werden.

Diejenigen, die sich über Bushs grandiose Abwahl so sehr gefreut haben, werden sich eines Tages wundern, wie leicht ihre gutmütige Hoffnung immer wieder mit den gleichen Mitteln ausgetrickst wurde. Ein verbrecherisches System wird nicht dadurch geläutert, dass die vorgeführte Marionette ausgewechselt wird! Ein verbrecherisches System kann nur dadurch geläutert werden, wenn die Verbrecher zur Rechenschaft gezogen werden; auch als abschreckendes Beispiel für zukünftige potentielle Verbrecher. Theoretisch wäre es möglich, dass George Bush nach seiner Amtsübergabe in den USA aber auch in Deutschland für seine Verbrechen von einem Staatsanwalt angeklagt wird. Aber es ist kaum anzunehmen, dass es in den USA oder in Deutschland einen derart mutigen Staatanwalt gibt. Und selbst wenn es ihn gäbe, ist davon auszugehen, dass die herrschenden Kreise Wege finden würden, ihn von seinem gerechten Anliegen abzubringen.

Es wird aber niemals Frieden auf Erden ohne ein Minimum an Gerechtigkeit geben; auch mit dem “Messias“ des Kapitalismus Obama nicht. Der Messias, auf den aufrichtige Juden, Christen und Muslime warten, wird sicherlich nicht dem Kapitalismus dienen – möge er bald erscheinen. Aber selbst jene Hoffnung der Menschen wird auf dem Scheiterhaufen des Kapitalismus und einer mörderischen Unterdrückungspolitik geopfert indem man im Namen der freien Meinungsäußerung Desinformationskampagnen startet. In der bekannten US-Wirtschaftszeitschrift Forbes erschien am 26. Oktober 2008 ein Bericht des US-Iraners Amir Taheri unter dem Titel "Obama and Ahmedinejad". Darin wurde über eine angebliche Prophezeiung im Werk "Bihar-ul-Anwar" von Allama Madschlisi berichtet, dass ein "großgewachsener, dunkelhäutiger Mann … unmittelbar vor dem Jüngsten Tag im Westen an die Macht kommt und das größte Heer seiner Zeit anführen wird". Dieser "Heerführer" würde als Wegbereiter des erwarteten Erlösers Imam Mahdi wirken. Amir Taheri beruft sich dabei auf "theologische Kreise im Iran", die er aber – wie immer – nicht weiter benennt. Schließlich ist Amir Taheri für Desinformationskampagnen bekannt. Im Sommer 2006 berichtete Taheri von einem angeblichen Gesetzesvorhaben der iranischen Regierung, demzufolge iranischen Juden das tragen eines gelbfarbigen Erkennungszeichens in der Öffentlichkeit vorgeschrieben würde. Nach einer kurzzeitigen aber heftigen anti-iranischen Propagandawelle in der Westlichen Welt stellte sich die "Meldung" als frei erfunden heraus. Niemand wurde für die Verbreitung jener Lüge jemals zur Verantwortung gezogen!

Bedauerlicherweise haben dieses Mal einige türkische Zeitungen jene Taheri-Lüge völlig unkritisch und unkommentiert übernommen und dabei noch den Eindruck erweckt, als wenn die Meldung aus dem Iran stammt. Eines der Probleme der Überlieferungen in der Sammlung Bihar-ul-Anwar besteht darin, dass in den weit mehr als 100.000 Überlieferungen viele Fehlerhafte zu finden sind. Der Sammler Allama Madschlisi hat nie behauptet, dass alle gesammelten Überlieferungen authentisch seien. Vielmehr wollte er den Gelehrten ein Werkzeug in die Hand liefern, in dem alle existierenden Überlieferungen gesammelt sind, damit diese selbstständig erforschen können, welche davon authentisch sind und welche nicht. Aber selbst wenn jene Überlieferung – so man sie überhaupt in dem Werk findet – authentisch sein sollte, so ist Obama sicherlich nicht besonders großgewachsen.

Es kann aber durchaus sein, dass nach wenigen Monaten Amtszeit Obamas die ganze Welt nach dem wahren Erlöser rufen wird. Und dann ist zu hoffen, dass all jene Prophezeiungen über die Vorgänge vor seinem Erscheinen (wie dass 2/3 der Menschheit ausgelöscht wird) nicht zutreffen mögen. Obamas Wahl hat dem kapitalistischen Unterrückungssystem einige Tage oder Wochen Zeit verschafft. Vernünftige Menschen in Deutschland nutzen diese Zeit zur Aufklärung ihrer Umgebung über den wahren Charakter von Unrechtssystemen, und dass Deutschland nicht verpflichtet ist, jedes Verbrechen der USA und Israels mitzutragen.

Traurig. Ich bin enttäuscht.

Zitat von Habibi

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:salam:

Traurig. Ich bin enttäuscht.

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leider war nichts anderes zu erwarten. Außerem, auch ohne diesen neuen Stabschef: Habt ihr euch mal gefragt, warum McCain alles andere als traurig war ? Sein "Guter-Verlierer"- Gehabe war etwas arg dick aufgetragen. Es scheint mir sogar so, als ob Obama als Präsident sogar von Anfang an feststand, die Wahl hätte man sich sparen können.

Zitat von Umm Hussain

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Zitat von Habibi

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:salam:

Traurig. Ich bin enttäuscht.

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leider war nichts anderes zu erwarten. Außerem, auch ohne diesen neuen Stabschef: Habt ihr euch mal gefragt, warum McCain alles andere als traurig war ? Sein "Guter-Verlierer"- Gehabe war etwas arg dick aufgetragen. Es scheint mir sogar so, als ob Obama als Präsident sogar von Anfang an feststand, die Wahl hätte man sich sparen können.

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Das ist natürlich nicht unmöglich. Konnte alles auch eine Geheimsache gewesen sein. Bei Bush war es ein "Zählfehler", bei Obama jetzt das. Ich zweifle überhaupt an, das ein Präsident anständig gewählt worden ist.