Was ist Nationalismus bzw. Nationalstolz? Manche sagen: "Im Islam hat Nationalismus nichts zu suchen". Heißt das, man darf man "sein Land" nicht lieben?
Nationalstolz ist in meinen Augen eine Krankheit für das Herz, das einen Blind macht so das man die Wahrheit nicht sieht!
Man darf sein Land lieben ja, aber viele übertreiben es gerne sehr gerne sogar warum es sowas bei den Muslimen gibt versteh ich leider nicht! Überall übertrieben fahnen, rumgeschreie ich bin stolz ein Türke/libanese etc. zu sein, aber keine Zeit ein buch zu lesen! In dem Buch von Imam Khomeini ra. "Jihadun nafs" wird ein Hadis überliefert wo Rasulallah saw. sagt: In der Hölle gibt es einen Tal, dieser Tal ist für die Stolzen.
Ehrlich gesagt find ich es (in meinen Augen) sehr schwachsinnig auf sowas wie Herkunft stolz zu sein, ich meine wer von uns hat sich das den ausgesucht? Wegen was wurden wir erschaffen, bestimmt nicht wegen nationalstolz! Deswegen ist das ein Stein auf dem Weg zur Wahrheit in meinen Augen, weil man unbedingt an der Tradition der Väter auch festhalten will damit! Gott sei dank war ich nie Stolz drauf Türke zu sein, weil es ehrlich gesagt mir vollkommen egal ist, ich bin Allah dankbar das ich Muslim bin und den weg der Ahlulbait a.s. gefunden habe!
Der Bruder oben hat als beispiel Türken und Libanesen genommen.Nicht ohne Grund.Weil man ja oft hört "ich bin stolzer Libanese etc." Viele denken dann, dass damit gemeint ist, dass wir uns für etwas besseres halten als andere.
Aber da wird etwas falsch verstanden.Wenn "wir Libanesen" sagen "ich bin stolzer Libanese" dann bedeuted das nicht, dass man sich für etwas besseres hält als andere, und man 'ne Freikarte ins Paradies hat. Nein! Gemeint ist, dass man z.b. stolz auf die Islamische Widerstandsbewegung dort ist, die Israel Jahrelang bekämpft und bezwungen hat.Man ist Stolz auf Personen wie Sayyed Nasrallah, oder Nabih Berri oder Michel Aoun und die ganzen Mujahiden etc. Man ist stolz auf die Opferbereitschaft der vielen Libanesen so wie die Iraner stolz auf ihre Opferbereitschaft sind und die hohen Persönlichkeiten die das Land aufrechterhalten. Es gibt auch Dinge im Libanon worauf wir einfach nicht Stolz sein können, z.b. die vielen Verräter wie die in der Regierung (gemeint sind nicht alle). Wenn ich sowas sehe, dann kann ich einfach nicht Stolz drauf sein, Libanese zu sein.
Aber natürlich gibt es immer Ausnahmen.Viele denken, dass sie etwas besseres sind, weil sie zu einer bestimmten Nation gehören.Solche sind Nationalisten und haben einen falschen Stolz der sie in die Irre führen wird.
Aber natürlich ist man zualler erst darauf Stolz, Muslim zu sein und Allah swt dienen zu dürfen!
Ich hoffe ihr versteht was ich damit meine. Und wenn ich etwas falsch gesagt habe, verzeiht mir bitte!
Der Stolz auf seine Nationalität, ist der Stolz auf Leistungen die man selber nicht vollbracht hat.
Und wenn man Stolz auf seine Nation ist, dann muss man doch eigentlich auf alles Stolz sein:
Auf den Vergewaltiger aus seinem Land, Auf den Dieb aus seinem Land usw. usw.
Warum es unsinnig ist, stolz für sein Land zu empfinden ist, weil es eigentlich ausser der Liebe zum Islam keinen Platz im Herzen geben sollte. Was soll iman ein Stück Erde lieben, und dann auch noch ein Stück Erde auf dem man noch nicht einmal lebt.
Das eigenartigste an der Sache ist auch noch:
Es sind Kinder die hier geboren und/ oder groß geworden sind, die Stolz auf die Herkunft ihrer Eltern sind. Sie lieben ein Land, was sie selber nicht sauberhalten.
Man kann liebe für seine Heimat empfinden. Aber die Heimat ist dort, wo man sich aufhält und nicht dort wo die Eltern hergekommen sind.
Es scheint, als würde der Nationalismus die Leute auch hindern, hier anzukommen. Seit 20 Jahren leben sie hier und doch leben sie innerlich woanders. Es gibt hier Leute, die keinen einzigen "Einheimischen" Bekannten haben.
Anstatt Stolz auf die Leistungen zu sein, die andere in der Nation der Eltern vollbracht haben kann man doch hier Leistungen vollbringen um zu zeigen, dass man hier angekommen ist.
Erst mal darf man natürlich sein Land lieben, daran ist nichts Schlechtes. Gefährlich wird es nur, wenn man alle Schändlichkeiten dieses Landes verteidigt und gutheißt, nur weil es die Heimat ist. Das ist Asabiyya und höchst strafwürdig, darüber hat 'Imam Khomeini (qs) in seinen "Erklärungen zu 40 Hadith" geschrieben. warum ist der Nationalismus eigentlich in islamischen Ländern am stärksten, habe ich mich immer gefragt. Die Imperialisten können alles gebrauchen, nur keine einheitliche Umma, deswegen wird geteilt und gespalten, wo es nur geht, und leider machen die Unwissenden dabei mit, weil sie es auch noch für ihre islamische Pflicht halten.
Was haltet ihr von der Überlieferung vom Gesandten Allahs :
"Liebe zur Heimat (Watan) kommt vom Glauben(Imaan)!"
Damit bringe ich die Liebe zu unserer eigentlichen Heimat in Verbindung, nämlich das Leben bei Allah. Und je gläubiger der Mensch ist, umso mehr liebt er seine Heimat und freut sich auf das Jenseits. So würde ich es interpretieren. ("Je näher die Zeit des Abschied von der Erde kam, umso glücklicher wurde der Imam!"; aus dem Lied "Zainabe Kubra")
Aus meiner Sicht hat es eher weniger mit dem Thema Heimat im Diesseits geschweige denn Nationalismus zu tun.
Lieber Bruder Minbar, soweit ich weiß heisst die Überlieferung:
Hubbul Watan minal Iman
Dies ist aber ein Ausspruch von Imam Ali (a.s) und nicht vom Propheten.
Watan kann man in zwei Arten verstehen:
1. Watan ist der Ort an dem man sich ständig auffhält. Man muss diesen Ort lieben, möchte diesen Ort nicht schmutzig haben, möchte keine Kriminalität an diesem Ort usw. usw.. Deshalb soll man diesen Ort lieben. Diesen Ort können Menschen, mit verschiedenen Hintergründen als Watan haben: Ein Deutscher pakistanischer Herkunft, ein Deutscher deutscher Herkunft, en Deutscher Italienischer Herkunft. Weil sie alle am selben Ort leben, ist dieser Ort der Watan. Jeder ist gleichermaßen für diesen Watan (die Heimat) verantwortlich. Und sind wir auch für die anderen, die in unserem Watan leben verantwortlich.
Nun ist die Frage, wie wir Watan örtlich eingrenzen:
- Haus und Umgebung (Straße) - Stadtteil - Stadt - Land
Am meisten sind wir doch für das Verantwortlich, was in unserer direkten Umgebung geschieht. Jeder kennt die Aussprüche des Propheten (s.a.a.s) bezüglich der Nachbarn und der Pflichten ihnen gegenüber. Wenn jeder Mensch nur die Aussprüche des Propeheten (s.a.a.s) über die Nachbarn beachten würde, so würde es in dieser Welt sicherlich keine Schwierigkeiten mehr geben.
Und der Kreis wird dann immer weiter und wir örtlich immer weiter ausgedehnt.
Zum Schluss ist sogar die ganze Welt unser Watan und wenn wir können, müssen wir auch für die anderen Menschen dieser Welt verantwortung zeigen.
2. Watan ist das Herz in dem Islam eine Heimat gefunden hat (geistige Heimat). Also ist jeder Muslim einer vom eigenen Watan. Dort wo die Muslime sind und der Islam gelebt wird ist also Watan und jeder Muslim ist Teil dieses Watans. Das heisst jemand aus dem Libanon, jemand aus der Türkei und jemand aus dem Iran haben den selben Watan aufgrund, weil ihr Watan (ihre geistige Heimat) der Islam ist.
Bilal (r.a.), Salman (r.a.) und Abu Dhar (r.a) hatten alle das selbe Watan (geistig) und auch einige Zeit lang örtlich gesehen, obwohl ihre Eltern aus verschiedensten Teilen der Welt kamen.
Der Prophet (s.a.a.s) sprach doch selber oft von den Muslimen als einen Körper und wenn ein Teil des Körpers krank ist..... Dieser Körper ist unser geistiges Watan.
Wenn wir das so betrachten, so sieht man, dass der Nationalismus wie wir ihn verstehen, islamisch gesehen keine Daseinsberechtigung.
Es gibt auch ein Bittgebet das meist nach dem Gebet gesprochen wird,das geht so:
"Allahuma Ihfasa fi Autanina" das heißt "Oh Allah,beschütze uns in unserer Heimat."
Hab mal ein Bruder, der sehr Nationalistisch ist, gefragt was mit diesen Bittgebet gemeint ist, als er mir sagte seine Heimat ist Libanon und er sagte: "Das bedeutet das Allah uns in unserer Heimat beschützen soll." Als ich meinte: "Aber du bist gerade nicht in deiner Heimat,beschützt dich Allah also nur wenn du in deiner Heimat bist?" Kam er ins stottern.
Überall wo wir leben ist unsere Heimat. Und wer seine Heimat nicht liebt der interessiert sich nicht ob es in seiner Heimat Müll oder Krieg gibt...
Als Muslim MUSS man seine Heimat lieben weil man sonst nicht aktiv sein kann. Aber viele sehen ihre Heimat da wo sie geboren oder wo ihre Eltern herkommen und sond "stolz" darauf. Wer Stolz auf etwas ist verbessert oder ändert seine Heimat nicht. Aber wenn man seine Heimat also "Hier wo ich lebe" und "da wo du gerade lebst" liebt kann man und möchte man was verbessern. Wenn jemand von heute auf Morgen umzieht in eine andere Heimat so ist die neue Stadt/Land seine Heimat und sollte sie lieben. Aber nicht vergöttern oder Stolz darauf sein.
Wenn ich Deutschland/Hannover hasse schert es mich ein Teufel was in ihr passiert. Wenn ich Deutschland aber liebe (und liebe ist geben) möchte ich es verbessern.
die Türkei ist ein anschauliches Beispiel, zu welchen Widersprüchlichkeiten Nationalismus führt. Einerseits überall die Atatürk-Statuen und - Bilder, andererseits ist man auch stolz auf die osmanische Vergangenheit, was Atatürk ja gerade abgeschafft hat. Am Mittwoch wird hier das "Cumhuriyet bayrami" gefeiert, nämlich dann ist die Türkei seit 75 Jahren eine Republik. Mal sehen, was die dann für ein Theater veranstalten. Wie passt das zusammen.?
Es heißt ja "NationalSTOLZ". Wie kann man auf etwas stolz sein, wogegen oder wofür man nichts machen kann oder nicht gemacht hat? Man sollte auf nichts stolz sein, denn alles ist vergänglich und nichts passiert, ohne dass es ALLAH will. Wie kann ich darauf stolz sein, eine türkische Abstammung zu haben, obwohl ich nichts dafür kann, dass ich in der Türkei zur Welt kam? Warum bin ich stolz darauf? Man muss doch etwas sehr gut sehen, um überhaupt stolz darauf sein zu können? Heißt es, dass dieses Land, wo ich "zufällig" geboren wurde, besser ist als alle anderen Länder? Oder dass es etwas besseres ist eine Türkin zu sein, als eine Iranerin? Das denken doch die meisten, auch wenn nur unbewusst, die stolz auf ihre Herkunft sind. So wird eine Spaltung geschaffen. So kommt es überhaupt dazu, dass Muslime sich nicht vereinigen können.
Warum können die früheren Generationen, die seit 30 Jahren schon heir leben, öfters kein Deutsch? Weil sie nie hier angekommen sind. Sie sind so stolz und froh darauf, Türken zu sein und die Türkische Sprache sprechen zu können, dass sie es als was schlechtes sehen, dass ihre Kinder sich überhaupt "Deutsche" nennen können und ihre perfekte Sprache, auf die sie stolz sind, nicht so gut beherrschen könnten. Sie sind so stolz darauf, Türken zu sein, dass sie niemals in Deutschland geistig ankommen werden, weil es ja so schlimm ist in Deutschland zu leben, weil die Türkei so perfekt ist. Und sie sind so stolz auf ihre Kultur, dass sie sie als perfekt ansehen und diese nie verlieren möchten. Und sie haben Angst davor eine Kultur anzunehmen, auf die sie nicht stolz sind, weil sie ja nicht so gut ist wie die türkische Kultur. Und so baut dieser Stolz so viele Mauern, ohne dass wir es merken. Ich habe bewusst nur "Türkei und Türken" geschrieben, weil ich selber türkische Wurzeln habe und somit niemand bestimmt verletzt wird. Dieses Beispiel kann man auch mit "Iran, Libanon, Marroko usw" ersetzen. Das spielt keine Rolle. Dieser Stolz ist es, der uns daran hintert, andere kennenzulernen, weil sie ja minderwertig sind, weil sie nicht aus unseren "Heimatländern" kommen. Dieser Stolz hindert uns daran, in der Moschee nebeneinander zu sitzen und Gelehrte zu haben, die Deutsch predigen, stattt Türkisch/Arabisch oder Persisch.
Dieser Stolz hindert die islamischen Staaten daran, zusammen zu halten und zusammen gegen den Feind aufzustehen. Und dieser Stolz hindert uns daran, zu lernen uns gegenseitig zu lieben und das zu akzeptieren, was ALLAH uns gegeben hat, denn niemand kann was für seine Herkunft und deshalb sollte keiner auch stolz darauf sein.
Also ich finde, dass man schon stolz auf sein Heimatland sein sollte. Auch wenn man nichts dafür kann dort geboren worden zu sein.
Man ist doch mit seinen Wurzeln dort verbunden... Man ist ein Teil dieses Landes...
Auch wenn man nur die Sprache spricht und von den Eltern die Kultur vermittelt bekommen hat, kann man doch stolz auf seine Heimat sein. Man kann stolz auf die geschichtliche Entwicklung des Landes sein, auf den wissenschaftlichen Fortschritt, auf die Essenskultur, auf die Politik...
Das alles heißt nicht, dass man das Schlechte nicht sieht.
Wenn ich zum Beispiel über mein Land rede, rede ich mit Stolz darüber. Ich liebe mein Land. Und wenn was nicht richtig läuft sehe ich auch nicht weg.
Genauso kann man das Land lieben in dem man zugewandert ist. Viele denken von mir ich würde Deutschland nur kritisieren, weil ich mein Land viel besser finde. Das stimmt nicht! Ich liebe Deutschland. Hier sind viele Freiheiten, die ich in mein Heimatland nicht habe (schon alleine das Tragen des Kopftuches im öffentlichen Dienst...). Wenn ich Deutschland kritisiere ist es nur, weil ich traurig darüber bin, dass was nicht so ist, wie es sein sollte.
Nationalstolz und Liebe zur Heimat ist doch nichts schlimmes. Wenn man seine Heimat liebt, zeigt man doch, dass man glücklich ist, dass Allah (swt) sie erschaffen hat. Mit all ihrer Pracht und all dem was auch nicht so schön ist.
Ich finde nicht, dass mein Nationalstolz und meine Heimatliebe mich daran hindert neues kennen zu lernen. Vielleicht liegt es auch daran, dass mein Heimatland so bunt gemischt ist Ich weiß es nicht.
Man darf doch ruhig seine Heimat lieben... Es soll nur keine blinde Liebe sein.
Es ist schon merkwürdig, aber liegt es daran, daß du in mancherlei Hinsicht Grund hast, auf die Geschichte deines Heimatlandes stolz zu sein, ich als Deutsche nicht unbedingt?
Das Vertrackte ist, ich liebe mein Heimatland auch, Ameena-Malika. Aber genau aus dem Grund empört mich vieles so, macht mich traurig, wütend. Und manchmal ist es zum Davonlaufen..... Man hat seine Wurzeln, ja, und meine Wurzeln sind seit dem Dreißigjährigen Krieg hier, wo ich nun wieder lebe. Man hat seine Familiengeschichte, die auch immer mit der Geschichte des Heimatlandes verbunden ist: über jeden Krieg gäbe es etwas zu berichten. Man kennt und liebt die Kultur (nein, nicht Goethe! ).... man schätzt, was die Väter des Grundgesetzes erdachten, nach dem Nationalsozialismus. Zum Davonlaufen ist aber das, was heute aus diesem Land, mit diesem Gesetz, gemacht wird. Zum Davonlaufen - oder man muß einfach stehenbleiben, nicht mitlaufen.
Übrigens habe ich auch ein Würzelchen in Frankreich: nach dem Dreißigjährigen Krieg holte der damalige Kurfürst von der Pfalz, Karl Ludwig, zahlreiche Hugenotten hierher, die sich in Frankreich nicht allzu wohl zu fühlen schienen. Die Pfalz war ja arg entvölkert und zerstört nach dem Krieg. Und so findet sich unter meinen Vorfahren auch ein Franzose (neben Südtirolern, Italienern, Holländern....) Ja, auch das liebe ich: mein Stückchen Deutschland, Grenzland, immer mal wieder besetzt,seit der Reformation häufigen Konfessionswechseln unterworfen, Aus- und Zuwanderungsland, Flußlandschaft an Rhein und Neckar und daher immer ein Tor zur Welt, hat Menschen geprägt, die allemal tolerant sind und weltoffen..... vieleicht ist das auch Stolz - aber es ist nicht so, daß ich sagen könnte: ich bin besser, weil ich Deutsche, weil ich Kurpfälzerin bin. Nein, bin ich nicht. Ich bin ein Produkt meiner Eigenschaften, meiner Erziehung und Herkunft. Und daraus sollte man das beste machen, gleich woher man kommt und wo man lebt.
@Mumtahana:
ZitatWarum können die früheren Generationen, die seit 30 Jahren schon heir leben, öfters kein Deutsch? Weil sie nie hier angekommen sind. Sie sind so stolz und froh darauf, Türken zu sein und die Türkische Sprache sprechen zu können, dass sie es als was schlechtes sehen, dass ihre Kinder sich überhaupt "Deutsche" nennen können und ihre perfekte Sprache, auf die sie stolz sind, nicht so gut beherrschen könnten. Sie sind so stolz darauf, Türken zu sein, dass sie niemals in Deutschland geistig ankommen werden, weil es ja so schlimm ist in Deutschland zu leben, weil die Türkei so perfekt ist. Und sie sind so stolz auf ihre Kultur, dass sie sie als perfekt ansehen und diese nie verlieren möchten. Und sie haben Angst davor eine Kultur anzunehmen, auf die sie nicht stolz sind, weil sie ja nicht so gut ist wie die türkische Kultur. Und so baut dieser Stolz so viele Mauern, ohne dass wir es merken. Ich habe bewusst nur "Türkei und Türken" geschrieben, weil ich selber türkische Wurzeln habe und somit niemand bestimmt verletzt wird. Dieses Beispiel kann man auch mit "Iran, Libanon, Marroko usw" ersetzen. Das spielt keine Rolle. Dieser Stolz ist es, der uns daran hintert, andere kennenzulernen, weil sie ja minderwertig sind, weil sie nicht aus unseren "Heimatländern" kommen. Dieser Stolz hindert uns daran, in der Moschee nebeneinander zu sitzen und Gelehrte zu haben, die Deutsch predigen, stattt Türkisch/Arabisch oder Persisch.
Aber ist dieser Stolz, gerade in Deutschland, nicht auch ein Ergebnis der Weise, wie wir Türken hier aufgenommen haben? Gastfreundlich waren wir nicht. Und da ist es doch nicht erstaunlich, daß die Menschen, die wir hätten freundlich empfangen sollen, die aber nur auf Ablehnung stießen, lieber unter sich blieben. (Ich erinere mich noch an eine samstägliche Sendung in den 70er Jahren: Jugoslavia, dobar dan. Etwas Vergleichbares für die türkischen "Gastarbeiter" gab es indes nicht, soweit ich weiß....)
ZitatEs heißt ja "NationalSTOLZ". Wie kann man auf etwas stolz sein, wogegen oder wofür man nichts machen kann oder nicht gemacht hat? Man sollte auf nichts stolz sein, denn alles ist vergänglich und nichts passiert, ohne dass es ALLAH will. Wie kann ich darauf stolz sein, eine türkische Abstammung zu haben, obwohl ich nichts dafür kann, dass ich in der Türkei zur Welt kam? Warum bin ich stolz darauf? Man muss doch etwas sehr gut sehen, um überhaupt stolz darauf sein zu können?
vor allem muss man erst mal was dafür geleistet haben, und in der Tatsache, zufällig in einem Land geboren zu sein, kann ich noch keine Leistung erkennen.
ZitatWarum können die früheren Generationen, die seit 30 Jahren schon heir leben, öfters kein Deutsch? Weil sie nie hier angekommen sind. Sie sind so stolz und froh darauf, Türken zu sein und die Türkische Sprache sprechen zu können, dass sie es als was schlechtes sehen, dass ihre Kinder sich überhaupt "Deutsche" nennen können und ihre perfekte Sprache, auf die sie stolz sind, nicht so gut beherrschen könnten. Sie sind so stolz darauf, Türken zu sein, dass sie niemals in Deutschland geistig ankommen werden, weil es ja so schlimm ist in Deutschland zu leben, weil die Türkei so perfekt ist. Und sie sind so stolz auf ihre Kultur, dass sie sie als perfekt ansehen und diese nie verlieren möchten.
Nun auch wenn das jetzt wahnsinnig ausländerfeindlich klingt, aber denen kann geholfen werden. Nämlich schnellstens in den nächsten Flieger, zurück in die Türkei. Spätestens bei einem Krankenhausaufenthalt dort werden sie merken, was sie in Deutschland hatten! Von Sozialhilfe gar nicht zu reden.
ZitatUnd sie haben Angst davor eine Kultur anzunehmen, auf die sie nicht stolz sind, weil sie ja nicht so gut ist wie die türkische Kultur.
brauchen sie ja nicht. Nur weil man die Sprache des Landes kann, in dem man lebt, nimmt man noch nicht die Kultur an. Aber ohne Sprachkenntnis wird man ewig auf der untersten sozialen Stufe kriechen...wenn ihne das Spaß macht, bitte, aber dann sollen sie nicht rumjammern, wie böse, böse doch Deutschland ist. Sorry aber bei so einer Einstellung platzt mir der Kragen und ich kann verstehen, wenn die Deutschen von solchen "Gästen" die Nase voll haben.
ZitatIch habe bewusst nur "Türkei und Türken" geschrieben, weil ich selber türkische Wurzeln habe und somit niemand bestimmt verletzt wird. Dieses Beispiel kann man auch mit "Iran, Libanon, Marroko usw" ersetzen.
Iran weniger, die meisten Iraner oder Afghanen, die hier sind, sind schon recht gebildet. Iraner sind ohnehin nicht mehr so viele in Deutschland. Aber für andere Nationen trifft das in noch viel stärkerem Maße zu als für Türken. Fairerweise sei gesagt, dass auch deutsche Rentner in Antalya nicht daran denken, sich auch nur Grundkenntnisse der türkischen Sprache anzueignen, was ich genauso daneben finde. Nur nehmen die eben keine Sozialleistungen in Anspruch, das ist der kleine, aber feine Unterschied.
ZitatDieser Stolz hindert uns daran, in der Moschee nebeneinander zu sitzen und Gelehrte zu haben, die Deutsch predigen, stattt Türkisch/Arabisch oder Persisch.
Da ist es wohl eher Bequemlichkeit als Stolz. Jeder will lieber unter sich bleiben und sich nicht mit "fremdartigen" Gewohnheiten und Kulturen auseinandersetzen. Aber gleichzeitig wird herumgejammert, dass ihnen die Jugend entgleitet, weil die immer weniger die Sprache ihrer Eltern können und nicht mehr oder wenig davon verstehen, was gepredigt wird.
ZitatDieser Stolz hindert die islamischen Staaten daran, zusammen zu halten und zusammen gegen den Feind aufzustehen. Und dieser Stolz hindert uns daran, zu lernen uns gegenseitig zu lieben und das zu akzeptieren, was ALLAH uns gegeben hat, denn niemand kann was für seine Herkunft und deshalb sollte keiner auch stolz darauf sein.
genau so ist es. Ich bin nicht stolz darauf, Deutsche zu sein, aber ich schäme mich auch nicht dafür. Wenn deutschen Muslimen gesagt wird, dass sie ja sooo gute Muslime sind, obwohl sie Deutsche sind, empfinde ich das fast als Beleidigung, auch wenn das meist nicht so gemeint ist.