Ein Mann lies sich bei Ali häuslich nieder. Tagelang war er Gast des Imam. Doch er war kein gewöhnlicher Gast. Er hatte etwas auf dem Herzen, das er zuerst nicht preisgeben wollte. Es handelte sich um einen Streitfall zwischen ihm und einen anderen, den er erwartete, damit der Fall in Alis Gegenwart behandelt werde. Eines Tages vertraute er sich schlieslich seinem Gastgeber an und erzählte von dem Streit und dem zu erwartenden Prozess. Ali fragte:,,Du bist also eine der Streitparteien?" ,,Ja, Fürst der Gläubigen" Es tut mir leid, dir sagen zu müssen, dass ich dich ab heute nicht mehr als meinen Gast bewirten darf; denn der Prophet hat gesagt: ,,Wenn ein Streit vor den Richter gebracht wird, darf der Richter nicht nur eine Person als Gast empfangen; es sei denn, beide sind seine Gäste."
hab ich das richtig verstanden: dass man keinen Gast im Haus bleiben lassen sollte, wenn der mit irgendwem gestritten ist??
ich habe es so interpreiert: man sollte auf keinen fall sich nur die eine seite anhören , sondern beide seiten sich anhören. wenn man nur eine person sich anhört, kann man nicht beurteilen, ob er recht hat oder nicht, da man noch nicht die andere person gehört hat.
ich würde sagen, dass man einen Gast empfangen kann aber nicht mit ihm über das problem sprechen sollte, da die 2 person nicht dabei ist.
So wie Kübra habe ich es auch verstanden. Hinzufügen würde ich noch, dass es hier nicht um das Empfangen eines Gastes geht. Wenn er sich mit dieser Person über das Problem unterhält und die betroffene person seine Sorgen "Ausschüttet" kann man sehr beeinflusst werden und nicht mehr gerecht handeln, wie Schwester kübra auch schon sagte.
Es hat auch etwas mit Gerüchten zu tun, denn irgendwer setzt ja die Gerüchte in die Welt. Also beispielsweise der vom Streit betroffene ändert die Geschichte so um, dass sie für ihn besser ist. Der Zuhörer (der ja nur seine Seite gehört hat) will ihm helfen und holt vielleicht noch mehr Hilfe dazu, erzählt und so wir die Falschheit verbreitet. Also immer beide Seiten anhören!
Stichwort "Befangenheit". Ein Richter darf keine privaten Beziehungen pflegen mit einer der Streitparteien, da sonst seine Ojektivität nicht mehr gewährleistet wäre. Dabei glaube ich, dass die Gerechtigkeit des Imams nicht angetastet worden wäre, da er ma´sum ist, aber es hätte auch Wirkung auf andere Richter, die dann schnell ungerecht werden und ungerechterweise Partei ergreifen können.