Im Namen Allahs, des Allerbarmers, des Barmherzigen
Gepriesen sei Allah, der Erhabene und der Herr der Welten und Sein Frieden und Segen seien mit unserem Propheten Muhammad (Friede sei mit ihm), seinen reinen Nachkommen (Friede sei mit ihnen) und seinen rechtschaffenen Gefährten
Ich rate mir selbst und Ihnen zur Frömmigkeit und Gottesfurcht.
Oh ihr Menschen, wir haben euch aus Männlichem und Weiblichem geschaffen und euch zu Völkern und Stämmen gemacht, auf dass ihr einander erkennen möget. Wahrlich, vor Allah ist von euch der Angesehenste, welcher der Gottesehrfürchtigste ist. Wahrlich, Allah ist Allwissend, Allkundig.
Imam Ali bin Hussain (a.) sagte: „Derjenige, der nach dem handelt, was Allah ihm geboten hat, ist der Beste unter den Menschen." Al-Kafi, vol. 2, S. 81
Liebe Geschwister im Islam, verehrte Gläubige und liebe Gäste,
Als Menschen, die in Europa leben sind wir ein Teil dieser Gesellschaft. Warum auch immer werden Menschen, die von einem Land in ein anderes Land ziehen und dort leben als Fremde betrachtet. Sie werden entweder als Gäste oder als Fremde oder als Menschen, die woanders hingehören betrachtet. Wir Muslime sehen uns als einen Teil dieser Gesellschaft, auch wenn unsere Religion eine andere ist. Aus diesem Grund ist der heutige Tag der Deutschen Einheit nicht nur ein Tag der die Deutschen Mitbürger und Mitbürgerinnen angeht, sondern jeden der sich als ein Teil dieser Gesellschaft betrachtet.
Wir begehen mit vielen anderen Moscheen in Deutschland heute den Tag der offenen Moscheen um unseren Mitbürgerinnen und Mitbürgern für Fragen und Gespräche zur Verfügung zu stehen. Wir möchten hiermit ein Zeichen setzen, dass auch wir zu dieser Gesellschaft gehören und laden unsere Nachbarn und nichtmuslimischen Mitbürger in unsere Moschee ein, damit sie uns näher kennenlernen können.
Wenn die einzelnen Mitglieder der Gesellschaft sich untereinander nicht kennen, können sie auch nicht gemeinsam agieren und die Probleme der Gesellschaft gemeinsam angehen. Nur im gegenseitigem Vertrauen können die gemeinsamen Probleme der Gesellschaft auch gelöst werden. Deswegen ist die Bildung des gegenseitigen Vertrauens für die Gesellschaft von größter Bedeutung und dieses Vertrauen kann nur gebildet werden, wenn sich die unterschiedlichen Teile der Gesellschaft kennenlernen. Der Tag der offenen Moscheen ist eine gute Gelegenheit dieses Kennenlernen zu fördern. Wir müssen aufeinder zugehen und uns ein eigenes Bild von dem anderen machen. Und nur durch die individuelle Erfahrung ist ein richtiges Kennenlernen möglich, nicht durch Berichte oder Erzählungen anderer. Das Individium selbst muss den gegenüber kennenlernen, dies muss ohne Vorurteile, parteilos und gewissenhaft geschehen. Nur so können wir uns tatsächlich untereinander kennenlernen.
Das eigentliche Problem besteht darin, dass wir uns aufgrund der Unkenntnis, immer mit Vorurteilen begegnen und eine Näherung vermeiden.
Die Moscheen sind nicht nur ein Ort der Gottesdienste, sie sind gleichzeitig ein Ort in der die Probleme der Gesellschaft besprochen und gelöst werden sollten. Eines der Weisheiten des Freitagsgebetes ist, dass es ein regionales und wöchentliches Gebet ist, welches die Probleme dieser Region behandeln und die Solidarität unter den Menschen fördern soll.
Die Moscheen und alle anderen Gebetshäuser sollten deren eigentlicher Mission widmen und neben Gottesdiensten, ein Zentrum für Wissen, Kultur, Kunst und Solidarität sein. Sie sollten ein Ort sein, Probleme der Gesellschaft zu analysieren und Lösungswege zu finden.
Die Integration und das gute Miteinander werden als ein großes Problem unserer Gesellschaft dargestellt. In der Tat ist immer noch nicht klargestellt worden, was eigentlich die Integration ist. Wer soll integriert werden? Was ist mit Integration gemeint ? Was sind die Hindernisse für die Integration und was sollte getan werden um die Integration zu gewährleisten? Ist eine andere Religion eine Hürde für die Integration? Hindert die Religion die Integration? Was für eine Funktion hat die Kultur für die Integration?
Bevor diese Fragen geklärt sind kann die Integration nicht stattfinden und die Probleme der Gesellschaft können nicht gelöst werden.
Natürlich hat jede Gesellschaft ihre Probleme und Schwierigkeiten von denen wir alle Kenntnis haben müssen. Wir alle haben unsere Verpflichtungen und denen müssen wir nachgehen. Wir müssen unsere Aufgaben erfüllen. Solange wir aber von den Problemen in unserer Gesellschaft nicht Bescheid wissen, sind wir auch in Unkenntis, was unsere Aufgaben sind. Derjenige, der seine Aufgaben nicht wahr nimmt und sich um die Problemen in der Gesellschaft sich nicht kümmert.
Ein Muslim hat in drei Gebieten Pflichten und Aufgaben:
1.) Die Pflichten gegenüber seinem Schöpfer, Allah
2.) Die Pflichten gegenüber seiner Familie
3.) Die Pflichten gegenüber der Gesellschaft
Nur wenn der Mensch diese drei Verpflichtungen wahrnimmt und ausführt, wird er seine Aufgaben erfüllt haben.
Möge Allah, der Erhabene uns Helfen, unsere Pflichten zu sehen und unsere Aufgaben zu erfüllen.
Der Friede sei mit Euch und Allahs Barmherzigkeit und Seine Gnade
Ja hat er. Er ist ja jetzt Sheikh in Frankfurt und nicht mehr Berlin. Er haltet jeden Freitag seine Hutbe (Vortrag) auf Deutsch, damit es die Jugendlichen und die Deutschen,Afghanen etc es verstehen könne.