Einmal mehr wurde eine Gelegenheit genutzt, um Hass in der Bevölkerung gegen den Islam und die Muslime zu schüren. Dabei erscheint die Szenerie geradezu absurd. Sämtliche Rollen der Inszenierung werden von Nichtmuslimen besetzt bis auf eine: Man hat den Muslimen die Rolle des potentiellen Mörders zugedacht, obwohl sie diese Rolle gar nicht annehmen wollen!
Fast man die Geschehnisse um den Münsteraner Prof. Muhammad Sven Kalisch (ja, er nennt sich immer noch Muhammad) sachlich und vorurteilsfrei zusammen, dann bekommt man ein Paradebeispiel dafür, wie eine bestimmte Kaste von “Islamkritikern“ jede nur erdenkliche und selbst noch so absurde Gelegenheiten dazu missbrauchen, den Islam anzugreifen.
Am Anfang des Monats Ramadan hat der Koordinierungsrat der Muslime in Deutschland (KRM), die mit Abstand größte Vereinigung der Moscheeverbände in Deutschland, die Zusammenarbeit mit dem Münsteraner Professor Kalisch aufgekündigt. Der Grund dafür waren Meinungen, die Prof. Kalisch vertreten hat, die nach Auffassung des KRM nicht mit dem Islam vereinbar sind. Bis zu diesem Zeitpunkt war es ein vergleichsweise „normaler“ Vorgang, den z.B. die katholische Kirche sicherlich schon öfters praktiziert hat. Dass Prof. Kalisch die Aufkündigung der Zusammenarbeit kritisiert hat, ist sein gutes Recht. Was aber dann folgte, ist eine Inszenierung eines auf Kulturkonflikt getrimmten Hofjournalismus in Kooperation mit professionellen “Islamkritikern“, die beachtenswert ist.
Zunächst einmal tauchten in den Medien “Hinweise“ darauf auf, dass Prof. Kalisch die Existenz des Propheten Muhammad, also auch der historischen Person Muhammads anzweifle! Interessant an jener Behauptung war, dass sie an keiner Stelle von Prof. Kalisch selbst zu vernehmen war. Vielmehr waren es, allen voran, die Springerpresse und der Spiegel, die jene Behauptung fast tagtäglich deutlicher formuliert verbreiteten, so dass am Ende Prof. Kalisch faktisch als Leugner jeglicher Existenz eines Muhammad dastand. Aus islamischer Sicht wäre an dieser Stelle bereits darauf hinzuweisen, dass Muslime den Aussagen der Springerpresse und des Spiegel aus religiösen Gründen niemals glauben schenken dürfen, selbst wenn sie einmal die Wahrheit verbreiten sollten. Aber auch vor einer deutschen Schiedskommission dürften die Aussagen jener Blätter nicht unbedingt den höchsten Beweischarakter haben.
Muslime waren inzwischen in die Diskussion nicht mehr eingebunden. Kein Hofjournalist fragte irgendeinen echten muslimischen Islamexperten darüber, ob der Prophet Muhammad gelebt hat oder nicht. Die Diskussion fand nur noch zwischen “Islamexperten“ statt. Die Mehrheitsmeinung vertrat zwar die Ansicht, dass er wohl gelebt haben dürfte. Aber es wurde auch auf eine Außenseitermeinung unter so genannten Wissenschaftlern hingewiesen, die die Existenz bestreiten (nachdem 1400 Jahre lang nicht einmal die Kirche das getan hat). Die kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen den Byzantinern und den Muslimen zu Zeiten Muhammads, die so genannte Mubahala, das Selbstverfluchungsordal zwischen den Christen von Nadschran und dem Propheten Muhammad, die Streitigkeiten um seine Nachfolge, seine Tochter Fatima, der ehemals jüdische, später nestorianisch-christliche Mönch Sergius Bahira, der im Kloster der Christen in Bosra lebte und dort dem jungen Muhammad begegnet ist, all das und noch viel mehr musste geleugnet werden, um zu behaupten, dass es Prophet Muhammad nie gab. Aber eine solche Diskussion wurde nie mit Muslimen geführt! Nie war der Dialog zur gemeinsamen Wahrheitsfindung das Ziel. Die Diskussion fand ohne Muslime statt! Beide Seiten, Befürworter wie Gegner einer Existenz des Propheten Muhammad waren Nichtmuslime! Nicht einmal Prof. Kalisch war mehr beteiligt an dem Medienspektakel. Einige traten auf und behaupteten, dass Prof. Kalisch nunmehr einer bestimmten Denkschule angehöre, die die Existenz des Propheten Muhammad leugne. Merkwürdigerweise fragte kein Journalist bei ihm nach, ob das so sei und zudem fragte auch kein Journalist, warum er denn weiterhin den Vornamen Muhammad trage!
Der nächste Schritt der Eskalation war dann wiederum über die Medien zu erfahren. Jene Position des Prof. Kalisch habe ihn zu einem Abtrünnigen des Islam gemacht und daher sei sein Leben bedroht. Sofort fand sich wohl auch jemand, der über Anruf oder Mail oder sonst einen Weg (so genau war das über die Medien nicht zu erfahren) das Leben des Prof. Kalisch bedroht habe. Prof. Kalisch wurde von staatlicher Seite Polizeischutz gewährt. Muslime im Land lasen fassungslos von jener Entwicklung. Sicherlich wird kein Muslim ausschließen wollen, dass es einen Wahnsinnigen geben kann, der “geführt“ von einem CIA-Agenten, wie bei der so genannten Sauerlandgruppe, jegliches Verbrechen begehen kann, aber mit Islam und Muslimen hatte das nichts zu tun.
Ohnehin ist die ganze Diskussion um Abtrünnige, die im Islam zu töten seien, eine vor allem westliche Diskussion! Möglicherweise soll damit selbstbetrügerisch erklärt werden, warum so viele Konvertiten zum Islam nicht wieder “zurück“ kommen! Jene Diskussion fand sich zuletzt bei einem angeblichen Apostaten in Afghanistan, dem angeblich die Todesstrafe drohte. Dabei wurde allerdings nicht darauf hingewiesen, dass die Regierung Afghanistans von den USA eingesetzt ist. In der Islamischen Republik Iran gibt es z.B. keinen einzigen Fall einer entsprechenden Bestrafung. Und deutsche Gerichte weisen schon lange entsprechende Asylanträge von Iranern zurück, die mit dem Trick “Christ geworden zu sein“ hier bleiben wollen, weil eben eine Verfolgung von Apostaten nie nachgewiesen werden konnte. Doch selbst wenn in manchen muslimischen Ländern (z.B. unter dem von US-Soldaten geschützten Saudi-Regime) schwere Strafen für Apostaten drohen, so hat das nichts mit dem Islam zu tun. So sind in der islamischen Geschichte z.Z. des Propheten durchaus einige Apostaten bekannt: Z.B. blieben einige von ihnen bei dem christlichen Herrscher in Abessinien nach der kleinen Auswanderung. Kein einziger der durchaus namhaften Muslime der kleinen Auswanderung kam auf die Idee, ihn zu betrafen! Zudem hat kein Muslim der Erde das Recht zu irgendeiner Selbstjustiz! Sollte z.B. ein Muslim eine beliebige Straftat innerhalb eines islamischen Systems begangen haben, so muss er zunächst angehört werden, bevor irgendein Urteil über ihn gefällt wird. Muslime in Deutschland sind allein schon aus religiösen Gründen verpflichtet, die Gesetze hier einzuhalten. Wer dazu nicht in der Lage ist und daher in Konflikt mit seiner Religion kommt, muss auswandern; etwas anderes steht ihm nicht zu! Alle jene durch Muslime leicht zu erfahrenden Aspekte spielten aber in dem obigen Fall überhaupt keine Rolle! Muslime waren als Bösartigkeit der Welt darzustellen, und der Islam als Teufelsgeburt, koste es was es wolle!
In der nächsten Stufe kam es dann zu Solidaritätsbekundungen für Prof. Kalisch (der nie danach gefragt hat). So ziemlich alles, was Rang und Namen hat in der “Islamkritik“ (aus muslimischer Sicht wäre wohl der Begriff “Islamhetze“ angebrachter), solidarisierte sich mit Prof. Kalisch; darunter “Islamexperten“, die den Heiligen Qur’an mit Hitlers “Mein Kampf“ in Zusammenhang stellen. Pikantes Detail am Rande: Einstmals hatte ein gegen jene „Experten“ in Not geratener Muslim sich u.a. an Prof. Kalisch gewandt, um von ihm eine faire und sachlich-wissenschaftliche Expertise zu erhalten. Prof. Kalisch hatte damals abgelehnt. Jetzt solidarisierten sich jene “Experten“ mit Prof. Kalisch.
Doch jene Solidaritätsbekundung entbehrte nicht einer gewissen Ironie. Unter den Unterzeichnern befinden sich “Experten“, die glauben, Prophet Muhammad so ziemlich jede Schandtat nachweisen zu können, die man sich als Normalbürger kaum vorstellen kann. Würde man nach den Veröffentlichungen jener “Experten“ gehen, wäre Prof. Muhammad eine Art Monster in Menschengewand, der vom Massenmord bis hin zur Kinderschändung jede noch so unvorstellbare Unmenschlichkeit begangen habe. Und jene “Experten“ solidarisierten sich jetzt also mit einem Mann, über den es in dem Medien heißt, dass er die Existenz des Propheten Muhammad leugne. Wenn aber Prophet Muhammad nie gelebt hat, dann kann er auch all jene Unmenschlichkeiten kaum begangen haben, die man ihm glaubt nachweisen zu können. Oder anders ausgedrückt: Wenn Prophet Muhammad nie gelebt hat, dann wäre aus westlich-orientalistischer Sicht bewiesen, dass derartige “Experten“ eigentlich nur Lügner sind.
Dieses ganze Theater fand im Heiligen Monat Ramadan statt und erreichte seinen Höhepunkt ausgerechnet zu den Heiligsten Nächten des Jahres, eine Entwicklung, die sicherlich auch Prof. Kalisch zu denken geben wird. Der nächste Akt darf gespannt erwartet werden.
Wenn man jene Diskussion, die absolut ohne praktizierende Muslime stattfand, ein wenig zurück auf den Boden der Tatsachen zurück holt, dann muss man sagen: Letztendlich haben die Medien – ohne es gewollt zu haben – recht: Jener Prophet Muhammad, den sie den Menschen vorstellen, hat tatsächlich niemals existiert!
Prophet Muhammad war und ist die Krönung der Schöpfung. Hätte es ihn nicht gegeben, dann wäre die gesamte Schöpfung sinnlos! Er ist die gelebte Offenbarung und das reine unendliche Wasser aus der Quelle der Liebe. Er ist eine Barmherzigkeit für die gesamte Menschheit und Vorbild für die gesamte Menschheit. Seine “Sunna“, sein gelebtes Vorbild, erfüllt so viele Menschen in ihrer Sehnsucht nach Gott und zeigt den Weg auf, der das Ziel ist. Prophet Muhammad heiligt durch sein Vorbild alle vor ihm gelebten Propheten. Adam hat seine Gefährtin Eva gefunden, um die Einheit der Seele zu vollenden. Prophet Muhammad hatte die beste Ehefrau Chadidscha und die beste Tochter Fatima, die Herrin der Frauen in allen Welten. Prophet Moses hat mit einem Stab das Meer gespalten, Prophet Muhammad mit seinem Finger den Mond. Prophet Abraham hat die Kaaba aufgebaut und sollte seinen Sohn opfern, wurde aber kurz davor von dieser Last befreit. Prophet Muhammad musste die Kaaba von der Besatzung der Götzen befreien und bekam offenbart, dass seine Tochter, sein Schweigersohn und seine beiden Enkel sich für die Wahrheit opfern müssen, ohne dass sie durch ein Schaf abgelöst werden. David befehligte die Armeen, die jeden Angreifer zurück schlugen. Prophet Muhammad befehligte Imam Ali, Hamza, Bilal, und weitere der heiligsten Verteidiger der Wahrheit. Salomon befehligte die Winde. Prophet Muhammad wurde von jedem Atom des Daseins gegrüßt, als er den Berg Hira nach der ersten Offenbarung herabstieg. Jesus erweckte Tote auf, Muhammad wird der Fürsprecher zur Überwindung des jenseitigen Todes sein. Alle Propheten haben prophezeit, Muhammad hat den Heiligen Qur’an gebracht, das Wort Gottes. Muhammad ist Träger des Thrones Gottes und beherbergt in seinem Herzen den Geist Gottes und lässt diesen in seinem Gottesdienst bestmöglicher Art zur Entfaltung geraten! Und die Anziehungskraft dieses Lichtes erfüllt immer mehr Menschen dieser Erde, denn jeder Atemzug des Propheten Muhammad ist ein Gottesdienst und jedes Ausatmen ein Hauch der Liebe.
Die westlichen Hofjournalisten können in Eintracht mit “Islamexperten“ so viel gegen Prophet Muhammad schreiben, wie ihnen nur einfällt. Sie bewirken nur ein zunehmendes Interesse von aufweckten und kritischen Lesern. Jeder, der sich ein Minimum an Verstand bewahrt hat, stellt sich immer wieder die Frage, wie es sein kann, dass der gütige Nachbar von nebenan, die hilfsbereite Tochter des Freundes, der für seine Gastfreundschaft bekannte Mitarbeiter und viele andere gütige Menschen mehr, so sehr einen Menschen lieben können, den Hofjournalisten inzwischen tagtäglich mit dem Schreibschlamm ihres Hasses bewerfen. Aber das war in der Anfangszeit des Islam nicht anders. Schon immer haben die Reichen und Satten Prophet Muhammad mit allem Möglichen beworfen. Aber er lebt weiter in jedem Herzen eines jeden wahrheitsliebenden Menschen, selbst in den Herzen der Nichtmuslime, die noch nicht die Gelegenheit hatten, ihn richtig kennen zu lernen. Möge Gott ihnen die Gelegenheit geben.
In diesen Nächten erhielt Prophet Muhammad den gesamten Heiligen Qur’an in sein Herz und brachte es dann im Laufe der Jahre auf seine Zunge. Muslime gedenken dieser Nächte und fasten zusammen mit ihm, dem Auserwählten, den Gesalbten, dem größten Diener des Allmächtigen.
Allah segne Muhammad die die Familie Muhammads und beschleunige die Ankunft des Urenkels des Propheten, der seinen Namen trägt.