Was tut man gegen Gedanken, die man nicht haben sollte? Beispiel:
Es läuft eine Frau vor mir rum, die minimal gekleidet ist (so fast Unterwäsche, aber halt als Kleidung getarnt ) und ich denk mir: "Oh nee, was hat die denn an! Schäm dich!"
Oder da redet eine andere Frau zu laut und ziemlich unnötige Dinge und ich denk mir: " Ach sei doch ruhig und denk mal nach, sonst steh ich gleich auf und komm rüber!"
Ich mein, das ist doch nicht in Ordnung so zu denken oder? Manchmal ist es richtig krass, was mir für Gedanken kommen! Ich hab noch nicht mal Kontrolle darüber, schäm mich dann meist und werde knallrot im Gesicht. Obwohl es ja keiner gehört hat. Es kommt momentan vermehrt vor. War früher nicht so stark!
Mit "audhu billahi min ash-sheytan ar radjim" habe ich es versucht, aber das bringt mir nichts. Da kann ich eins 1, 3, 10, 20 Mal sagen... Ich will so gut wie möglich solchen Faktoren aus dem Weg gehen. Besonders jetzt, wo Ramadan vor der Tür steht. Man soll ja nicht nur Bauch-Fasten sondern auch mit den Gedanken, den Augen, den Ohren, usw... Außerdem möchte ich das auch für die Zukunft ändern.
ich bin ja schon ungleich länger "dabei" als du, und trotzdem kann ich nicht sagen, dass ich solche Gedanken nie hätte. , besonders wenn ich über irgendwas wütend bin, dann kommen mir die gemeinsten Gedanken teilweise. Allein dass du dir darüber bewusst wirst, ist schon ein erster Schritt in die richtige Richtung. Ich versuche mir dann immer zu sagen ,dass wir nicht wissen können, wie der Weg einer Person verlaufen wird, vielleicht wird diese Dame in "Unterwäsche" ja sogar mal Hijab tragen, wer weiß? Es kann sein, dass jemand, den wir vielleicht verachten, am Jüngsten Tag besser dasteht als wir, da wir die Zukunft nicht kennen. Das muss man sich immer wieder bewusst machen.
Da gibt es eine Geschichte über Musa (a.s)
Unser Prophet (s.) erzählte einmal die Geschichte des Propheten Moses, der am Dornenbusch den persönlichen Auftrag Gottes erhilee, am nächsten Tag das "geringste" Geschöpf zu ihm zu bringen. Nichts leichter als das, glaubte Moses und zog in die übelsten Viertel des nächsten Ortes, sah die Diebe, Prostituierten usw.. doch dabei kam ihm der Gedanke, wie armselig jene Menschen doch seien, dass sie sich selbst ihr Leben so verpfuschten und hatte Mitleid mit ihnen. Dann zog er zu den Geldwechslern, den Zöllnern, den freiwilligen Dienern des Pharao usw. usw. usw.. und jedes Mal hatte er am Ende Mitleid mit ihnen. Dann sah er einen sich im Dreck suhlenden Köter und dachte jetzt endlich das geringste Geschöpf gefunden zu haben, aber sofort vergegenwärtigte er sich, dass jenes Geschöpf keine freie Entfaltungsmöglichkeit hat und so ist, wie er geschaffen wurde.
Also trat er am nächsten Tag ganz allein vor Gott und DER fragte ihn, warum er denn Seinen Befehl nicht erfüllt hätte. Und Moses (a.) antwortete, dass er doch den Befehl erfüllt hätte; er selbst sei das geringste Geschöpf, weil er so über die anderen gedacht hätte. Und darauf kam die Antwort Gottes, dass er aufgrund dieser eigenen Beurteilung zum hohen Propheten auserwählt wurde!
Vielleicht sollten wir uns öfter an diese Geschichte erinnern.
schöne geschichte abla. wenn sogar der prophet a.s sich so niedrig schätzte, warum sehen wir uns öfters so hoch? wir versuchen öfters unsere denkweise anderen aufzuzwingen und behaupten, dass sie die richtigste ist.
schöne geschichte abla. wenn sogar der prophet a.s sich so niedrig schätzte, warum sehen wir uns öfters so hoch? wir versuchen öfters unsere denkweise anderen aufzuzwingen und behaupten, dass sie die richtigste ist.
wasalam
es war zwar nicht Prophet Muhammad aber trotzdem, auch Musa (a.s) war ein großer Prophet, dem wir nicht das Wasser reichen können.
Man sollte sich immer an das Sprichwort erinnern, wenn wir uns zu hoch dünken:
ja dass mit den Gedanken ist keine leichte Sache. Damit ist man permanent konfrontiert.
Wie Schwester Umm Hussain das oben sehr schön beispielhaft erklärt hat, man sollte halt seine eigenen "Macken" und Fehler nicht vergessen. Wenn man sich aufregt, dann vllt. darüber. Bestimmt gibt es auch Menschen in nächster Nähe, Familienmitglieder z.b. die nicht besser sind als die Menschen über die wir uns gedanklich aufregen. Im Quran steht (sinngemäß): ... und warne deinen nächsten Verwandten. Und da wir ein Teil dieses Familienmitglieds sind, können/sollten wir erstmal da ansetzen, diese Menschen zu "verbessern". Das sollte uns über die anderen hinweg sehen lassen.
Irgendwann mal habe ich mir beigebracht, sobald ich sowas höre oder sehe, mir gedanklich einfach zu sagen "möge Allah sie oder ihn rechtleiten" oder "möge Allah es verhüten". Mich darüber aufzuregen bringt mir eh nur Schaden, weil sich meine Nerven dadurch nur unnötig strapazieren. Klar, im Quran steht: "Allah leitet das Volk der Ungerechten nicht recht." Aber mein Gedanke bzw. meine gedankliche Bitte, bezieht sich mehr darauf, dass diesen Menschen ihr "schlechtes" Verhalten bewusst werden soll und dass mir Allah swt mein schlechtes Verhalten bewusst werden lässt. Damit ich a) die Möglichkeit bekomme mein schlechtes Verhalten zu korrigieren und b) niemals zu der Überzeugung komme, besser zu sein als andere. Denn genau das sagte Iblis LA schon: "Ich bin besser wie er." Diese Last hat Iblis LA so sehr verblendet, dass er LA seinen Fehler nie bereut hat.
Möge Allah uns davor bewahren, be Hakke Mohammad wa Ale Mohammad, Salawat.
ja dass mit den Gedanken ist keine leichte Sache. Damit ist man permanent konfrontiert.
Wie Schwester Umm Hussain das oben sehr schön beispielhaft erklärt hat, man sollte halt seine eigenen "Macken" und Fehler nicht vergessen. Wenn man sich aufregt, dann vllt. darüber.
vor allem deshalb, weil wir nur für unser eigenes Verhalten zur Rechenschaft gezogen werden, nicht für das Fehlverhalten der anderen. Da muss man allerdings differenzieren, denn das darf nicht bedeuten, dass man gegen Unrecht schweigt, wie es bei Muslimen in Deutschland leider üblich geworden ist. Wie oft habe ich schon den Spruch gehört "hört doch mal auf, auf USA und Israel zu schimpfen und packt euch an eure eigene Nase." Ja, müssen wir in der Tat. Nämlich warum wir all das zulassen.
Kurzum, wir sind verantwortlich für das, was in unserem Bereich des Möglichen liegt, und da ist unser Potential noch lange nicht ausgeschöpft.