Muslim-Markt, 5.2.2008 - In Ludwigshafen ist ein Feuer in einem ausschließlich von Muslimen bewohnten Wohnhaus ausgebrochen, und die Reaktion der Politiker zeigt, dass die Saat der Bradstifter immer mehr aufgeht, selbst wenn es in diesem Fall möglicherweise gar keine Brandstiftung war.
Am Sonntag erlebt die Republik die schlimmste Brandkatastrophe in Ludwigshafen und in ganz Rheinland-Pfalz seit dem Krieg. Neun Türken, darunter eine schwangere Frau und fünf Kinder sowie Jugendliche, kamen ums Leben, als in einem Eckhaus in der Innenstadt ein Feuer das Gebäude zerstörte. In dem Haus lebten drei türkische Familien, im Erdgeschoss befand sich das Lokal eines türkischen Kulturvereins. Das Ausmaß der Katastrophe lässt sich allein daran ermessen, dass Ludwigshafen umgehend alle Karnevalsumzüge abgesagt und Trauerbeflaggung angeordnet hat. Ministerpräsident Beck (SPD) selbst hatte sogar seine Teilnahme am Rosenmontagszug in Mainz abgesagt. Die Oberbürgermeisterin von Ludwigshafen, Eva Lohse (CDU) erklärte die Fastnacht in ihrer Stadt für beendet.
Auch in einem Land mit einer durchaus vorbildlichen Brandschutzordnung sind Unfälle dieser Art niemals ausgeschlossen. Und so tragisch der Einzelfall auch ist, so sehr kann es eben doch ein Unfall gewesen sein! Und so lange keine klare Erkenntnis darüber vorliegt, ob es möglicherweise doch ein Brandanschlag war und nichts über mögliche Motive bekannt sind (es müssen ja nicht fremden- oder muslimfeindliche Motive sein), so lange sind Spekulationen für niemanden hilfreich. Es ist davon auszugehen, dass die Polizei in diesem Fall mehr als sonst alles in ihrer Hand liegende tun wird, um den Fall aufzuklären, schon allein um mögliche Widerholungen auszuschließen, falls es doch Brandstiftung war.
Entsprechend ist auch die beschwichtigende Reaktion des Ministerpräsidenten durchaus nachvollziehbar. Hinweise auf einen fremdenfeindlichen Hintergrund gebe es bei dem Brand nicht, betonte Ministerpräsident Kurt Beck am Montag bei seinem Besuch am Unglücksort. Als er jene Worte sprach, war die Sachlage auch so! Inzwischen gibt es zwar zunehmend Hinweise darauf, dass es doch Brandstiftung gewesen sein könnte, aber diese sind noch nicht gesichert. Zudem gab es heute wiederum zwei weitere Brandanschläge, wiederum wurde in den ersten Meldungen kein Wort über die Herkunft der Opfer berichtet und wieder beschleicht einen ein dummes Gefühl.
Aber selbst wenn sich herausstellen sollte, dass der Brand in Ludwigshafen durch Brandstiftung erfolgt ist, und die Motivation durch einen Muslimhasser erfolgt ist, was würde sich ändern? Kann ein einzelner die gesamte Gedankenwelt eines Landes repräsentieren? Und selbst wenn die heute dazu kommenden zwei weiteren Anschläge ebenfalls von Muslim-Bashern gelegt worden wären (die im Übrigen dann Mörder wären), würde es dann ein Schatten auf die gesamte Republik werfen? Sicher nicht! Denn die Reaktion der Bürger ist eindeutig!
Die Mehrheit der Bürger wünscht keine Feindseligkeit gegen Muslime! Die Mehrheit der Bürger wünscht keine Einteilung der Bürger in “Deutsche“ und “Fremde“. Wenn es ein Anschlag war, dann war es kein “Fremden“feindlicher Anschlag, sondern ein Anschlag gegen die Grundordnung Deutschlands!
Das Hauptproblem bei dem tragischen Brand in Ludwigshafen besteht doch vor allem darin, dass die allermeisten Menschen in dem Moment, als sie hörten, dass in dem Haus nur “Fremde“ wohnten, sofort an einen Anschlag gedacht haben! War das nicht der Grund dafür, dass die Nachricht über die Herkunft der Bewohner zunächst zurück gehalten wurde? War das nicht der Grund dafür, dass der Ministerpräsident sofort ein „Dementi“ von sich geben musste, obwohl noch gar niemand solch einen Vorwurf erhoben hatte? Was aber ist der Grund dafür, dass im Land solch eine Stimmung herrscht, die auf Feindseligkeit beruht? Wie kommt es dazu, dass nach solch einem Brand die absolute Mehrheit an Brandanschlag denkt?
Der Grund dafür liegt in einer Stimmung im Land, für die vor allem die Parallelgesellschaft von Journalisten und Politikern verantwortlich ist! Wer jagt denn inzwischen im Wochenrhythmus die Menschen gegen die eigenen Muslime im Land? Wer hetzt denn fast tagtäglich gegen das Kopftuch und verlangt, dass Muslimas ihre Haare zu entblößen haben, wenn sie “integriert“ werden wollen? Wissen die Bürger, dass es inzwischen sogar Schulen im Land gibt, die den Kindern das Tragen von Kopftüchern mit allerlei Tricks verbieten! Und wer ist es, der sobald über den Islam und die Muslime berichtet werden soll, die schlimmsten Islamhasser und Hassprediger gegen Muslime am längsten und lautesten zu Wort kommen lässt? Und wer hat keine Scheu mehr davor “Kampftruppen“ in einem fernen muslimischen Land einzusetzen, obwohl die eigene Bevölkerung es gar nicht will?
Innerer und äußerer Friede hängen eng miteinander zusammen. Und der Brand – so es denn überhaupt Brandstiftung war – wurde nicht in Ludwigshafen gelegt! Der Brand wird heutzutage tagtäglich in vielen Main-Stream-Medien und zahlreichen Aussagen von Politikern gelegt! Der Brand in Ludwigshafen ist gelöscht. Der Brand in den Medien aber ist nicht nur im Gange, sondern wird immer stärker geschürt. Und jenen Brand gilt es viel dringender zu löschen! Die einzige realistische und friedfertige Chance, die wir dazu sehen, ist das bewusste Verhalten der Bürger! Wenn immer mehr Bürger der Politik und den Main-Stream-Journalisten klar machen, dass sie keine deutschen Soldaten in Kampfeinsätzen im Ausland wünschen und ein friedliches Miteinander im Inland, wenn immer mehr Menschen darauf hinweisen, dass Muslime keine “Fremden“ im Land sind, sondern Bürger eines gemeinsamen Deutschland, dann besteht die Chance jenen viel größeren und gefährlicheren Brand zu löschen! Journalisten wollen gelesen und Politiker gewählt werden.
Es gibt keinen Zweifel, dass es zahlreiche Probleme mit so genannten Migranten gibt. Und zweifelsohne tragen Muslime selbst mit so manchem unislamischen Verhalten zu den Problemen bei. Aber alle existierende Probleme sind lösbar, wenn der ernsthafte Wille dazu besteht zum Wohl des eigenen Landes und der eigenen Bevölkerung und nicht zum Wohl anderer Länder und Systeme.
Nicht der Brand in Ludwigshafen ist das wirklich Erschreckende, sondern Politiker, die von Frieden und Freiheit faseln und glauben, dass beides ohne Gerechtigkeit erreichbar wäre und mit ihrer Ungerechtigkeit einen Brand nach dem anderen legen! Diesen gilt es zu löschen, auch bei den bevorstehenden Wahlen in Hamburg. Bedeutende Vertreter der beiden großen Parteien haben unverblümt veröffentlicht, dass sie eine Quasi-Brandlegung in Afghanistan befürworten. Grüne und FDP ziehen mit. Muslime in Hamburg müssen selbst entscheiden, wer zumindest verbal den geringsten Brand legt. Nur so können Politiker wie auch Hofjournalisten verstehen, dass sie eine beträchtliche Mitschuld an den Gedanken der Bürger haben, die mit dem Brand in Ludwigshafen zusammen hängen. Sie sind aber allesamt löschbar; noch! Und dazu muss ein Jeder den Brand, der auch in seinem Herzen gelegt wird, löschen und anderen helfen, den Hass zu überwinden, den Brandstifter säen.