Es geht um die Frage ob Abu Talib Moslem war oder nicht....Gestern versuchte mir jemand zu sagen, das er kein Moslem war. Ich habe hier ein paar Dinge zur Aufklärung gesammelt.
Abu Talib (gegrüßt sei er)
Er war der Onkel des Propheten (saw) und war Vater Imam Alis (as).
Zu ihm hat der Prophet gesagt: Lieber Onkel, als ich ein Kind war,hast du mich erzogen,als Vollwaise für mich gebürgt,als ich erwachsen war,mir geholfen.Allah (swt) möge dir alle Mühen mit Gutem belohnen.
Abu Talib gehörte zu den angesehenen Persönlichkeiten Mekkas und des Stammes Quraisch.In Wort und Tat stand er hinter dem Propheten ( saw).In einem Maße,daß er seinen Neffen sogar den eigenen Kindern vorzog.Bei Bedrohungen,denen der Prophet (saw) ausgesetzt wurde,reagierte er mit Entschiedenheit und nahm seinen Einfluß zur Hilfe.Als Muhammad (saw) mit einer Schar von treuen Gläubigen sozial und wirtschaftlich blockiert wurde,bat Abu Talib ihn,des nachts an einer anderen Stelle als der gewohnten zu schlafen und ließ seinen eigenen Sohn Ali(as) dort ruhen.
Damit wollte er den Gottgesandten vor einem eventuellen Attentat retten.Auch er selbst griff zur Not zum Schwert,um den Propheten(saw) zu schützen und zu verteidigen,und die feindseligen Gottesleugner wagten keine weiteren Belästigungen und suchten das Weite,sobald sie sahen,daß dieser angesehende Mann von Mekka und den Quraisch für den Propheten(saw) Partei ergriff.
Einmal vermißte Abu Talib seinen Neffen und zog schließlich den Schluß,daß er entweder gefangengenommen oder gar getötet und zum Märtyrer geworden wäre. Sogleich rief er die Bani Haschim zusammen,bewaffnete alle und sandte einem jedem der mächtigen des Quraisch-Stammes einen Krieger zu,mit dem Auftrag die angemessene Gegenmaßnahme in die Tat umzusetzen,falls seine Vermutung richtig sein sollte.
Manche haben geglaubt,daß Abu Talib nur deswegen für den Propheten (saw) Partei ergriff,weil er der Sohn seines Bruders war.Sie behaupten,der Grund wäre ausschließlich ein emotionaler gewesen.Übergehen dabei jedoch folgende wichtige Gesichtspunkte:
1: Die Neigung,die der Mensch für das eigene Kind empfindet ,ist größer als die für das Kind des Bruders.Abu Talib jedoch ist bereit,den eigenen Sohn für den Propheten(saw) zu riskieren.In Nächten der Gefahr läßt er ihn auf dem Ruhelager des Neffen schlafen,um den Feind zu täuschen.
2: Wenn die Gefühle eines Onkels der Grund zu all dem gezeigten Interesse sein sollten,warum wurden dann dem Gesandten(saw) durch Abu Lahab,seinen anderen Onkel,so viele Steine in den Weg gelegt und von seiner Seite aus gegen ihn derart sabotiert?
3: Die anderen,die wie Muhammad (saw) zu den Bani Haschim gehörten,unter ihnen auch solche,die sich offen zum Islam bekannt hatten und seine Schwierigkeiten mit ihm teilen mußten:keiner von ihnen hat sich in dem gleichen Ausmaße eingesetzt und aufgeopfert wie der gegrüßte Abu Talib.
Die persönlichen Opfer dieses Menschen lassen daher keine andere Ausdeutung zu als die des Vorhandenseins einer festen inneren Überzeugung von der Mission seines Neffen.
Für den islamischen Glauben des gegrüßten Abu Talib gibt es eine große Anzahl von Beweisgründen.
1: Als bestes Zeungis für den Islam dieses großen Menschen dienen die Worte und Aussagen des Propheten (saw) und der auf den rechten Weg leitenden Imame (as) in dieser Richtung.
2: Seine uneingeschränkte Unterstützung für den Gesandten(saw) des Islam unter allerschwersten Umständen spricht für sich selbst.
3: Weiteres Dokument sind die Bekenntnisse Abu Talibs die sich in seinen Gedichten über den geehrten Propheten(saw) und über das eigene Verhältnis zu Allah (swt) abzeichnen.
4: Abu Talib hatte seinem Sohn Jafar,seiner Frau Fatima bint Assad und Hamzeh,seinem Bruder,den Islam,das tägliche Namaz und die Fördrung Muhammads (saw) ans Herz gelegt.
5: Es überkam den Propheten (saw) eine große Traurigkeit beim Tode des Onkels.Er war zutiefst betrübt und bat innig bei Allah(swt) um Vergebung seiner Sünden. Dies alles sind Zeichen dafür,das Abu Talib gläubig war.
6: Gemäß den Aussagen von Abu Bakr und Abbas hat er, bevor er starb,den Bekenntnissatz „Es gibt keinen Gott außer Gott und Muhammad ist sein Prophet“gesprochen.
7: Der Prophet (saw) betete vom Rednersitz der Moschee aus für ihn und flehte Gott um Vergebung seiner Sünden an.
Er gab seinem Leichnam das letzte Geleit und Imam Ali (as) wurde von ihm angewiesen ,an ihm die islamische Ganzwaschung vorzunehmen,ihn in den Kaffan zu wickeln und zu begraben.Nur das Namaz für Verstorbene wurde nicht über ihn gesprochen.Die Ursache dafür lag darin,daß zu dieser Zeit den Muslimen noch nicht eine solche göttliche Pflicht erteilt worden war. Bei der Beerdigung von Chadischa wurde aus dem gleichen Grund kein Namaz verrichtet.
8: Imam Ali (as) sprach beim Tode des geschätzten Vaters Elegien und Trauergedichte für ihn.In einem Brief,den er viele Jahre darauf an den unrechtsamen Muawia(verflucht sei er) schrieb,stand unter anderem: Zwischen meinem Vater und dem deinigen,Abu Sufyan,besteht ein großer Unterschied.
9: Weiterhin entnehmen wir aus einer historischen Überlieferung,daß der Prophet(saw) wie folgt gesagt hat: Am Tag des jüngsten Gerichts werde ich Fürsprecher meiner Eltern sein, und meines Onkeks Abu Talib.
10: In einem anderen Hadith heißt es,daß Allah (swt) Muhammad (saw) wissen ließ: Deine Eltern und dein Vormund werden vom Feuer der Verdammnis verschont bleiben.
11: Ohne Zweifel war Fatima bint Assad,die Ehefrau des Abu Talibs,eine Muslima.Die Zeit ihrer Bekehrung ist weit zurückzuführen und sie hat wegen ihres Glaubens die Heimat verlassen.Wäre Abu Talib kein Muslim gewesen,dann hätte sie als Gläubige nie mit ihm zusammen sein dürfen.
Bei Imam Sadik (as) lesen wir:Abu Talib verbarg anfangs seine Überzeugung.Genau wie die Jünglinge der Höhle(über die in der Sure Al Kahf nachzulesen ist).Dieses Vorgehen war nur eine Strategie,die dem Schutze des geehrten Propheten (saw) dienen sollte.In der Frühzeit des Islam war eine gesellschaftliche Persönlichkeit notwendig,die durch alle in der Region anerkannt wurde. Hätte Abu Talib (gegrüßt sei er) gleich zu Beginn sich offen zum Islam bekannt,so wäre er von den Gottesleugnern überrannt und abgeschoben worden,was den Weg zur allumfassenden Unterdrückung des Propheten (saw) völlig frei hätte werden lassen. Kein Zweifel an dem Glauben Abu Talibs bleibt aus der Sicht einer solchen einleuchtenden Argumentation mehr haltbar. Hätten gewisse andere nur ein Zehntel seiner Opferbereitschaft an den Tag gelegt, so wären ihnen hunderte zusätzlicher Vollkommenheiten und Tugenden angedichtet worden.Aber Abu Talib ist der Vater Imam Alis(as).Und dies muß er zu spüren bekommen! Er hat nur diesen "Fehler". Vater des Ali(as) Abu Talib zu sein. Die Bani Umayya und ihre gewalttätigen Kalifen können nicht einmal seinen Schatten ertragen:den Schatten Imam Alis (as),dessen Rechte mit Füßen getreten werden.Jede Verleumdung kann nur willkommen sein,die Familie,der er angehört,in Frage zu stellen,zu erniedrigen,und das 42 Jahre währende Engagement des Abu Talib zu zerpflücken. Was der Vater in Mekka und der Sohn in Medina an Mühen auf sich genommen haben,soll in die Vergessenheit verdrängt werden. So, daß die,die Abu Talib verteidigen,nur eine verstreute Minderheit bleiben,denen man das Leben schwermachen kann,mit Einkerkern z.B. und mit Foltern. Trotzdem haben manche den Mut gehabt,das Resultat zu ziehen,jenes,nämlich,daß die Religion Gottes sich nie hätte aufrichten können,wenn der Glaube und die Aufopferung Abu Talibs und seines Sohnes Ali (as) nicht gewesen wäre.So gibt z.B.Ibn Abi al Hadid in seinen Gedichten offen diese Wahrheit preis.Leider jedoch sind es in der Tat sehr wenige,deren Kenntnisse und Erkenntnisse,Gewissen und freiheitliches Denken nicht den eigenen Gelüsten und abgötterischen Machtsystemen zum Opfer fallen. Alleine schon das Testament Abu Talibs würde als Dokument völlig genügen,selbst wenn wir keine anderen Beweisgründe hätten. Der verstorbene Geistliche Alameh Amini schreibt in seinem Buch" Al Ghadir": Folgende Worte sprach Abu Talib in den letzten Augenblick seines Lebens: "Gehorcht Muhammad (saw) und bestätigt ihn,auf das ihr errettet und rechtgeleitet werdet." Und er sagte auch in dieser seiner Todesstunde: " Muhammad ist der Zuverlässige unter den Quraisch.Und der Ehrliche unter der arabischen Rasse.Alle Vollkommenheiten besitzt er. Die Herzen glauben an ihn aber die Zungen erheben sich aus Angst zu seiner Verneinung.Ich sehe vor mir,daß die Schwachgehaltenen in der Zukunft sich um ihn scharen werden,an seine hohe Persönlichkeit glauben und er, mit Hilfe dieser Mustad àfan die Reihen der Quraisch durchbricht,deren Oberhäupter bloßstellt und ihre Häuser zerstören wird.Und (ich sehe vor mir), wie die bis dahin Schutzlosen erstarkt sein und zu Instanzen werden.Er schloß mit dem Satz: "Seid ihm (Muhammad (saw)) zugeneigt und von der Partei der ihn Unterstützenden. Bei Allah (swt)! Urteilt selber!!! Ist nicht ein solches Testament nur von jemanden zu erwarten,der dem Propheten Gottes (saw) als solchem gegenüber von voller Überzeugung getragen wird? Nicht ohne Grund hat Imam Baqir(as) in diesem Zusammenhang folgendes gesagt:" Der Glaube Abu Talibs ist dem Glauben vieler anderer vorzuziehen."Und auch nicht ohne Grund wies Amir al mumineen Ali (as) die Menschen an ,von seiner Seite in Vertretung Abu Talibs den Hajj zu vollziehen. Wie kann man dann noch von der Annahme ausgehen,der gegrüßte Abu Talib sei kein Gottgläubiger gewesen,wenn man bedenkt,daß mehr als dreitausend Gedichte von ihm erhalten bleiben,die alle auf das Gegenteil hinweisen und seinen Glauben bezeugen? Läßt sich seine Überzeugung weiter anzweifeln,wenn wir die 19 hochinteressanten Gedichte betrachten,die er für den Negus von Abessinien schickte und in denen er ihn bat,mit den nach dort unter Zwangsumständen ausgewanderten Muslimen in Güte umzugehen? Wie kann man an dem Islam eines Menschen zweifeln,der den Propheten von dessen Kindheit an als jemanden betrachtet hat,der bei Allah (swt) hohes Ansehen genießt? Aus historisches Unterlagen erfahren wir folgende Begebenheit: Zwei Jahre hatte es in Mekka nicht mehr geregnet.Abu Talib wandte sich der Kaaba zu, den noch sehr kleinen Muhammad (saw) auf dem Arme haltend.Er warf ihn ein wenig in die Höhe,gen Himmel und sprach: " Oh Schöpfer! Bei diesem Kind! Wir flehen DICH an! Oh nimm die Dürre von uns!" Es dauerte nur eine Stunde,bis daß sich der ganze Himmel mit Wolken bedeckt hatte und es zu regnen begann.Der erste Regen nach 2 Jahren.Er war so heftig,daß man befürchtete,das Gebetshaus würde zerstört werden.Abu Talib sah seine auf das Ansehen dieses Kindes gestützte Bitte auf diese Weise erfüllt und begann schon von da an,die Größe und den Rang Muhammads (saw) in seiner Poesie wiederzuspiegeln.
Schwester das war ein schöner und Beweiskräftiger Vortrag. Insch-allah belohnt dich Allah subhana hu Taala für diesen Beitrag. Es ist eine Schande das unsere sunnitischen Geschwister Abu Talib :as: nicht als Muslim betrachten möchten. Möge er in der Nähe Allahs sitzen und auf ewig Allahs Liebe spüren. :wasalam:
masha´allah, ein sehr schöner Beitrag. Diesn Vers "du kannst nicht den rechtleiten, den du liebst" beziehen Sunniten auf Abu Talib (ra), aber gemeint war ein ganz anderer.
Nur dieses hier war mir neu, auch wenn es nichts zur Sache tut in diesem Fall:
Zitatbat Abu Talib ihn,des nachts an einer anderen Stelle als der gewohnten zu schlafen und ließ seinen eigenen Sohn Ali(as) dort ruhen.
Ich dachte, die Aufforderung, in seinem Bett zu schlafen, während der Prophet :saas: Hijra machte, kam vom Propheten selber, und nicht von Abu Talib? Bzw. ich kenne es so, dass der Prophet sagte:
"Ali, ich werde heute nacht Zuflucht in der Höhle al-Thawr suchen, und du wirst in meinem Bett schlafen. Was meinst du dazu?" Und Imam Ali :as: vollführte daraufhin eine Sajda tu sshukr (Niederwerfung aus Dankbarkeit).
Man berichtet auch, dass Abu Talib seinen Sohn Ali fragte, was für eine Religion es sei, an die er glaube, worauf Imam Ali(as) geantwortet habe: „Lieber Vater, ich glaube an Gott, Seinen Propheten und Seine Offenbarung; ich habe mit ihm zu Gott gebetet, und ich bin ihm gefolgt.“ Und Abu Talib habe erwidert: „Er hat dich wahrlich nur zum Besten aufgefordert. So bleibe bei ihm!“ (sahih Buchari)