Kairo - Das Kind schiebt sich noch eine Erdnuss in den Mund und strahlt. Mehr Orangensaft, gestikuliert der Anderthalbjährige und setzt seine Kletterpartie über die Schöße seiner beiden Tanten fort. Ahmed heißt der Kleine, wie sein Vater. Der Name ist das einzige, was er von ihm bekommen hat, ansonsten hat sein Erzeuger nichts hinterlassen: keinen Nachnamen für sein Kind, keinen legalen Status, keine Papiere. Ahmed existiert nicht für die Behörden Ägyptens.
Der Junge hat keine Geburtsurkunde und wenn sich das nicht ändert wird er keine Zukunft haben: Er wird nicht in die Schule gehen können, nicht in die Uni, er wird keinen Pass bekommen, um ins Ausland zu reisen. "Ich kann mit nichts beweisen, dass er überhaupt mein Sohn ist", sagt seine Mutter.
Und bei mut´a, wo die Kinder legtime Rechte haben, wird dann "P..." geschriien! Was für eine Doppelmoral, wie auch bei der Eheform des misyar, wo ein Mann , der im Ausland studiert oder arbeitet, eine zeitlich befristete Ehe eingehen kann, aber die Frau nichts davon weiß.