2006 wird der Süden des Libanon von Israel bombardiert. Eine schiitische Mutter und ein christlicher Taxifahrer machen sich gemeinsam auf die Suche nach der Schwester und dem Sohn der jungen Frau, deren Verbleib nach den Luftangriffen ungeklärt ist.
Der christliche Taxifahrer Tony (Georges Khabbaz) ist fasziniert von Zeinas (Nada Abou Farhat) Entschlossenheit und Stärke. Bildrechte: ARTE FAls die Schiitin Zeina ihren sechsjährigen Sohn Karim zu ihrer Schwester in den Südlibanon schickt, ahnt sie nicht, in welche Gefahr sie ihr Kind dadurch bringt: Im Sommer 2006 bricht im Libanon erneut Krieg aus. Nach 33 Tagen beständiger Bombardierung liegt das Land in Trümmern. Verrückt vor Sorge kann Zeina den christlichen Taxifahrer Tony davon überzeugen, sie in den gefährlichen Süden zu bringen.
Zeina (Nada Abou Farhat) wagt kaum hinzusehen: Ihr Heimatdorf liegt in Schutt und Asche. Bildrechte: ARTE FAls das ungleiche Paar in Zeinas Dorf ankommt, traut die junge Frau ihren Augen nicht. Die Wirren des Krieges haben grausame Spuren hinterlassen, nichts ist übrig geblieben, auch das Haus der Schwester liegt in Schutt und Asche. Zeina muss erfahren, dass ihre Schwester unter den Bomben begraben wurde. Der Verbleib ihres Sohnes ist weiterhin unklar.
Der Fahrer Tony, dem es anfangs nur um Geld ging, entwickelt auf der gemeinsamen Reise Gefühle für die kämpferische Mutter und unterstützt sie unermüdlich auf ihrer Suche nach dem verlorenen Sohn.
"Dieser Film, realisiert unter den Bomben, war meine einzige Waffe, mein Weg, meinen Dämonen die Stirn zu bieten und mich meinen eigenen Ängsten zu stellen." Der Drehbuchautor und Regisseur Philippe Aractingi begann drei Tage nach Ende des Bombenhagels im Libanon mit den Dreharbeiten. Die fiktionale, durch die Originalschauplätze dennoch dokumentarisch beglaubigte Geschichte einer verzweifelten Mutter auf der Suche nach ihrem Kind wurde 2007 in Venedig mit dem Altre Visioni Award und gleichermaßen wie Ken Loachs "It's a Free World" mit dem EIUC Human Rights Film Award ausgezeichnet.
Philippe Aractingi, in Beirut geboren und aufgewachsen, arbeitete viele Jahre als Fotoreporter und Dokumentarfilmer für das französische Fernsehen. Der Humanist und Autodidakt kehrte nach zwölf Jahren Auslandserfahrung in seine Heimat zurück und realisierte dort im Jahr 2005 seinen ersten Fernsehfilm "Bosta". Dieses temporeiche Roadmusical wurde von Publikum wie Juroren gewürdigt und erhielt die goldene Murex - den libanesischen Oscar - für den besten Langfilm 2006.
Die eindringliche Darstellerin der Mutter, Nada Abou Farhat, ist im Libanon geboren. Ihr schauspielerisches Talent stellte sie auf der Bühne wie auf dem Bildschirm unter Beweis. 2005 stand sie zum ersten Mal für Philippe Aractingi vor der Kamera in der Hauptrolle seines Erstlingswerks "Bosta". Für ihre Rolle in der Fernsehserie "NIDAL" erhielt sie 2006 die goldene Murex als beste libanesische Akteurin.
Georges Khabbaz ist durch seine Theater-, Fernsehserien- und Kinorollen im arabischen Raum berühmt. 2003 erhielt er die goldene Murex als bester libanesischer Darsteller für seine Rolle in der Fernsehserie "Abdo w Abdo".
Wiederholung am 26. April um 14.00 Uhr, am 4. Mai um 16.05 Uhr und am 6. Mai um 1.10 Uhr