ich frage mich schon seit einiger Zeit, weshalb die Frau im Islam nicht in mehreren Ehen eingehen darf, wie der Mann. Gut, wenn ein Mann 4 Frauen hat, weis man im Falle einer Schwangerschaft, das dieser der Vater ist. Wenn aber eine Frau 4 Ehemänner hätte, ist dies nicht der Fall. Dieses Argument kenne ich, aber heute kann man per Vaterschaftstest ganz kinderleicht bestimmen, wer der Vater ist.
Und da stellt sich eine weitere Frage: Diejenigen, die alle Vorraussetzungen für 4 Frauen erfüllen, um für sie zu sorgen, weil sie eventuell Witwen geworden sind, wieso dann diese Begrenzung? Worin liegt der Sinn?
Die Fragen sind gut Bruder, also formuliere ich das mal so:
Warum kann eine muslimische Frau nicht mehrere Männer heiraten?
Der Islam ist die Religion der natürlichen Veranlagung des Menschen. Die Heirat von Frauen mit mehreren Männern ist allgemein eine nur selten vorkommende Praxis. Daher kann man davon ausgehen, daß es auch nicht der Natur der Frau entspricht, gleichzeitig mit mehreren Männern verheiratet zu sein. So spricht sich auch der Islam dagegen aus. Ein wichtiger Grund liegt darin, daß der Mann Quranisch verpflichtet ist, für seine Kinder zu sorgen. Bei mehreren Männern besteht die Gefahr, daß die Vaterschaft nicht eindeutig nachgewiesen werden kann. Dies kann dazu führen, daß sie sich entweder um die Kinder streiten oder aus der Verantwortung ziehen. Außerdem ist es nicht praktikabel, daß mehrere Männer als Familienoberhaupt fungieren.
Im Islam gibt es die Erlaubnis der Heirat von vier Frauen,die jedoch an bestimmte Bedingungen geknüpft ist. Dies verdeutlicht ein Koranvers: "..., so heiratet, was euch an Frauen gut ansteht, zwei, drei oder vier; und wenn ihr fürchtet, nicht billig zu sein, so heiratet eine (...). So könnt ihr am ehesten Ungerechtigkeit vermeiden" (4:3)
Die Forderung nach Gerechtigkeit und Gleichbehandlung aller Frauen ist also eine mit der Mehrehe eng verknüpfte Bedingung. Die praktische Umsetzung dieser Forderung von seiten des Mannes wird sich wohl als äußerst schwierig erweisen (Koran 4:129).
Dies hängt jedoch auch weitgehend von der Persönlichkeit des Mannes und der Frau(en) ab. Durch die Mehrehe kann vor allem verwitweten oder geschiedenen Frauen eine Versorgung ermöglicht werden. Außerdem ist die Mehrehe, in der jede Frau die ihr zustehenden gleichen Rechte genießt, eine bessere Alternative zur Beziehung eines Mannes zu einer Geliebten, die keinerlei Rechte besitzt. Der Regelfall unter den Muslimen ist die Einehe, die eine menschliche Herausforderung für beide Ehepartner darstellt. Auch der Prophet, der den Muslimen als Vorbild dient, war mit seiner ersten Ehefrau 25 Jahre bis zu ihrem Tod allein verheiratet; und unter den Frauen, die er danach heiratete, war nur eine Jungfrau, die übrigen waren entweder verwitwet oder geschieden. Die Begrenzung auf 4 Frauen erfolgte in einer Zeit als die Araber der jahilia sowie in den Islam eingetretenen Völker den Brauch hatten sehr viele Frauen zu haben. Der Quran verweist auf eine mögliche Anzahl von 4 Frauen um die "Vielweiberei" zu begrenzen. Zumeist wurden Frauen aus Prestige und Machtstellung heraus geehelicht und dienten dem Ansehen eines Stammes, Clans oder dessem Anführer. Zumeist wird die 4 Ehe empfohlen um Frauen Sozial und Gesellschaftlich zu integrieren. Die Einehe ist das vorrangige Ehemodell bei Gott und wird empfohlen!
Noch was dazu: Im vorislamischen Arabien war die Mehrehe eher eine gesellschaftliche Normalität, vor allem in Form von Polygaymie (ein Mann heiratet mehrere Frauen) und bei manchen Stämmen auch in Form von Polyandrie (eine Frau heiratet mehrere Männer).
Im letzteren Fall gab es auch ein Verfahren zur Feststellung der Vaterschaft eines Kindes, das aber eher unzuverlässig und ungenau war. Ohnehin wurde die Polyandrie allmählich überall da abgeschafft, wo die Wichtigkeit der Beziehung eines Kindes zu den beiden leiblichen Eltern bzw. deren Beziehung zu ihrem Kind gesehen wurde.
Bei der Polygaymie galt die Elternschaft normalerweise als gesichert. Sie war in der vorislamischen Zeit für einen Mann in erster Linie eine Sache des finanziellen und gesellschaftlichen Status.
Eine solche Einstellung widerspricht jedoch im Grunde dem islamischen Ideal der grundsätzlichen Gleichheit der Menschen in der Gesellschaft und der Vorstellung von einer partnerschaftlichen Ehe, wie sie dem islamischen Menschenbild und dem Beispiel des Propheten (saas) mit Khadija(sa) entspricht. Die Mehrehe wurde dabei zwar nicht ausdrücklich abgeschafft, aber der Schwerpunkt verschob sich doch eindeutig auf Mann und Frau als Paar.
Nach der Auswanderung nach Medina wurde die muslimische Gemeinschaft autonom. Zu den ersten Herausforderungen gehörten allerdings die Kriege von Badr und Uhud, wo eine ganze Reihe von Männern fielen und unversorgte und ungeschützte Witwen und Waisen hinterließen. Heute denkt man dabei meist an eine Versorgung durch eine entsprechende Rente und verschiedene schützende Institutionen.
Auch in der muslimischen Gemeinschaft ist die Unterstützung von Witwen und Waisen eine kollektive Pflicht, u.a. im Zusammenhang mit der Zakat. Aber dabei bleibt in jedem Fall die Frage bestehen, wie für die emotionalen Bedürfnisse dieser Frauen und Kinder, die ebenso wichtig sind wie die materiellen, gesorgt werden soll.
Zur Lösung dieses Problems wurde auf die bereits bestehende Einrichtung der Mehrehe zurückgegriffen, allerdings unter der Bedingung, dass der Mann zwischen den verschiedenen Familienteilen Gerechtigkeit wahrt und im Normalfall die Höchstzahl von Ehefrauen vier ist. Im Qur'an selbst gibt es keine andere Begründung für die Mehrehe.
Der Prophet (saas selbst gab ein Beispiel, indem er, nachdem er den größten Teil seines Lebens in monogamer Ehe mit Hz. Khaidjja(sa) verbrachte. Er schloss allerdings auch einige Ehen aus politischen Gründen, etwa um einen Stamm vor einem schlimmen Schicksal zu bewahren. Dies galt jedoch ausschließlich für den Propheten (saas) selbst.
Vaterschaftstest von heute sind nicht ungenau! Sie bestimmen zu 99,999% den leiblichen Vater. Bitte sag mir jetzt nicht, dass man zu 100% den Vater bestimmen muss. Das ist zwar missverständlich ausgedrückt, aber 99% werden doch wohl ausreichen...
Die Gelehrten sind sich auch einig, dass das Gebet mit Ledergürteln, die zu 80% aus islamischen Ländern stammen könnten, gültig sind. Gut, die Shia lehnt ab, bei Rechtssprüchen zu vergleichen...
die Vaterschaft allein ist nicht der Grund, sondern auch psychologisch ist es für die Frau schwierig, zwei oder gar mehr Männer zu haben. Die meisten tun sich ja schon mit einem recht schwer, wenn ich mich so umschaue. Vergesst nicht, der Mann ist der Imam der Familie. Wie kann man dann mehrere Imame haben? Der Mann hat auch das Recht, jederzeit mit seiner Frau zusammenzu sein, wenn er es will. Was nun, wenn der zweite das auch will? Stell ich mir zumindest recht stressig vor.
Vaterschaftstest von heute sind nicht ungenau! Sie bestimmen zu 99,999% den leiblichen Vater. Bitte sag mir jetzt nicht, dass man zu 100% den Vater bestimmen muss. Das ist zwar missverständlich ausgedrückt, aber 99% werden doch wohl ausreichen...
Die Gelehrten sind sich auch einig, dass das Gebet mit Ledergürteln, die zu 80% aus islamischen Ländern stammen könnten, gültig sind. Gut, die Shia lehnt ab, bei Rechtssprüchen zu vergleichen...
:wasalam:
salam,
Vorsicht Bruder der Schwerpunkt liegt bei: "Ein wichtiger Grund liegt darin, daß der Mann Quranisch verpflichtet ist, für seine Kinder zu sorgen." Zudem war die Vaterschaftsbestimmung nicht zur jederzeit möglich. Aber wie gesagt das ist nicht der Hauptgrund, sondern, das die Natur der Frau gegen eine Polygame Haltung(Monogamie) ist und Männer eine polygame Neigung haben(können). 4 Männer für eine Frau schafft Probleme in der Verantwortlichkeit gegenüber den Kindern und der Frau selbst. 4 Frauen und ein Mann zeigen deutlich die Verantwortlichkeit an. Alle Kinder sind von ihm und er ist für alle Verantwortlich. Wichtig ist aber das Allah den Mann zum Familienoberhaupt bestimmt hat!