Der Staatsbesuch der Bundeskanzlerin in Begleitung des halben Bundeskabinetts demonstriert vor aller Welt die extrem einseitige Parteinahme der für die deutsche Politik Verantwortlichen. Die Regierungschefin fantasiert seit Jahren von ungeheuren Gefahren, die von Teheran ausgingen. Eine „rote Linie“ dürfe durch den iranischen Präsidenten Ahmadinedschad keinesfalls überschritten werden. Die Briefe des Staatsoberhaupts liest Merkel nicht. Die Feststellungen aller 16 US-Geheimdienste, Teheran habe überhaupt keine Atombomben und strebe auch nicht danach, bezweifelt sie, so wie sie einst auch dem wehrlosen Saddam Hussein den Besitz von „Massenvernichtungswaffen“ unterstellte.
Merkel will auch durch gemeinsame Kabinettssitzungen in Jerusalem, das selbst US-Diplomaten mit Rücksicht auf die arabische Welt aussparen, eine immer engere und untrennbare Verzahnung durchsetzen. Der Iran wird als „Schurkenstaat“ dargestellt, obgleich er niemanden bedroht und niemanden überfallen hat. Gerade im vergangenen Jahrhundert war das Land ständig Opfer des amerikanischen, britischen und russischen Imperialismus und wurde seiner Bodenschätze in der niederträchtigsten Weise beraubt.
Europas Gemheimdienste wissen ganz genau, wie es um Iran bestellt ist, die Vorwürfe sind fadenscheinig und werden absichtlich gestreut. Es geht bei Iran nicht um Haben oder nicht haben oder um Wahrheit oder nicht Wahrheit es geht um Stigmatisierung eines Blockfreien und zitiefst islamisch geprägten Staates. Iran MUSS tot totgeredet, verleumdet und gebrandmarkt werden, denn in der Logik der Westmächte darf nur ihre arrogante Weltanschauung überleben, darf nur ihr System der Ausbeutung und der Dienerschaft gegenüber Israel existieren.