"Bei der Feige und dem Olivenbaum, und bei dem Berg Sinai, und bei dieser Stätte der Sicherheit: Wahrlich, Wir haben den Menschen in schönstem Ebenmaß geschaffen. Dann bringen Wir ihn hernieder als den Niedrigsten der Niedrigen. Außer denen, die glauben und gute Werke tun, denn ihrer ist unendlicher Lohn beschieden. Was lässt dich also hernach das Jüngste Gericht leugnen? Ist Gott denn nicht der Größte der Richter?" (Sure 95, At Tin - Die Feige)
In dieser Sure schwört Gott bei der Feige und dem Olivenbaum, dass Er den Menschen so geschaffen hat, dass er von Natur aus gut ist. Diejenigen, die gläubig sind und den Geboten Gottes folgen und Seine Verbote beachten, die werden am Ende erfolgreich sein und von Gott belohnt werden. Diejenigen jedoch, die missachten, was Gott geboten hat, werden am Ende die Verlorenen sein, für die Gott eine schlimme Strafe bereithält.
Die Feige
Es gibt zwischen 600 und 700 unterschiedliche Arten von Feigen (Lateinisch: ficus). Auch der Gummibaum ist eine Feigenart.
Die Essfeige wächst auf dem gemeinen Feigenbaum. Ursprünglich wurde sie in Westasien angebaut. Von dort brachte man sie nach Syrien und Palästina und später nach Ägypten. Etwa vor 2700 Jahren wurde die Feige auch in Griechenland bekannt, wo sie schnell ein weit verbreitetes Nahrungsmittel wurde. Darüber hinaus gebrauchte man die Essfeige und auch den aus der Rinde des Feigenbaumes fließenden Saft als Heilmittel gegen die unterschiedlichsten Erkrankungen.
In Deutschland gedeihen die Feigen nicht; doch in etwas wärmeren Gebieten wie z.B. Südfrankreich, Italien, Spanien, Griechenland oder der Türkei ist die Feige zum Teil sehr verbreitet. Frische Feigen haben einen Wassergehalt von 80% und einen Zuckergehalt von 16%. Im Vergleich dazu haben getrocknete Feigen nur 26% Wasser, aber 63% Zucker!. Bei der Essfeige unterscheidet man zwei Formen: - die Bocks- oder Geißfeige und - die Echte Feige.
Bocksfeige und Blüte Echte Feige und Blüte
Andere Feigenarten sind Sträucher oder Kletterpflanzen. Eine besondere Feigenart sind die Würger- oder Mörderfeigen. Sie heißen so, weil sie viele Luftwurzeln bilden, die sich um den Baum winden, miteinander verwachsen und den Baum auf diese Weise "erwürgen".
Die Olive
Oliven sind die Früchte des Oliven- oder Ölbaums. Die Olive ist eine Steinfrucht, die im Winter reif ist und einen eher herben Geschmack hat. Oliven sind reich an Öl.
Der Olivenbaum ist ein immergrüner Baum. Er ist vor allem im Mittelmeergebiet und den Ländern des Vorderen Orients beheimatet. Er kann mehrere hundert Jahre alt werden und erreicht eine Höhe von bis zu 12 Metern.
Schon vor 5000 Jahren wurde der Olivenbaum in Vorderasien angepflanzt. Insbesondere das Olivenöl entwickelte sich zu einem beliebten Tausch- und Zahlungsmittel. Darüber hinaus wurde es auch zur Herstellung von Salben benutzt.
Reife Oliven werden gewaschen und dann in Mühlen gemahlen. Die Kerne werden allerdings nicht zerkleinert, sondern das Öl wird nur aus dem Fruchtfleisch gewonnen. Dieses Fruchtfleisch wird in Säcke gefüllt, aus denen die reinste und auch wertvollste Art des Olivenöls
Danach wird das Fruchtfleisch gepresst, und in einem dritten Arbeitsgang wird das gepresste Fruchtfleisch mit Wasser vermischt und nochmals gepresst. Das daraus gewonnene Öl hat natürlich viel weniger Aroma als das ungepresste Olivenöl. Reines Olivenöl ist dickflüssig und wird bei einer Temperatur von ca. 6°C. flockig und erstarrt bereits bei 0°C.