"Allah - es gibt keinen Gott außer Ihm, dem Lebendigen, dem alles Erhaltenden. Müdigkeit und Schlaf erfasst Ihn nicht. Ihm gehört, was in den Himmeln und was auf der Erde ist. Wer ist es, der bei Ihm fürbitten wollte, es sei denn mit Seiner Erlaubnis? Er weiß, was vor ihnen ist und was hinter ihnen ist, aber sie begreifen nur das von Seinem Wissen, was Ihm recht ist. Sein Thron umfasst die Himmel und die Erde, und es ist Ihm nicht schwer, beides zu erhalten, und Er ist der Erhabene, der Mächtige."
Dieser Vers ist unter dem Namen "Thronvers" bekannt, weil darin gesagt wird, dass Allahs Thron Himmel und Erde umfasst. Damit ist Seine Allmacht gemeint, die in diesem Vers näher erläutert wird.
Dazu gehört, dass Allah nie müde wird oder schläft. Er wacht über uns und beschützt uns. Daran sollen wir uns erinnern. Darum liest man diesen Vers abends vor dem Schlafengehen, aber auch z.B. beim Aufbruch zu einer Reise, bei der Einweihung einer neuen Wohnung oder eines Geschäfts oder auch immer dann, wenn Menschen Angst bekommen.
Allah ist immer mit Seinem Schutz bei uns. Er ist der Lebendige, der nie stirbt. Er ist der aus sich selbst Bestehende, der alles andere erschaffen hat und erhält. Er ist der Treue, der nie müde, unaufmerksam oder vergesslich ist.
Was wir im Himmel und auf der Erde sehen, wurde von Allah geschaffen und gehört eigentlich Ihm. Und damit ist nicht nur der Himmel gemeint, den wir sehen können. Der Qur'an spricht von vielen Himmeln und vielen Welten, die wir Menschen mit unseren Wissenschaften nur zum Teil erkunden können. Alles dies ist nur ein Schatten oder Spiegelbild Seiner schöpferischen Kraft.
Wie könnte also irgendein Geschöpf vor Ihm stehen und den Anspruch erheben, für andere Geschöpfe Fürsprache einzulegen, wo sie doch beide Ihm gehören? Und dennoch hört Allah die Fürbitten der Geschöpfe füreinander.
Engel, Propheten und Gottesfreunde beten unerlässlich um Segen für die Menschen. Eltern beten um Gutes für ihre Kinder, und Kinder können für ihre Eltern beten. Wir beten auch um Vergebung für alle gläubigen Männer und Frauen, lebende wie verstorbene, und um Segen für unseren Propheten (s) und seine Angehörigen und Freunde. Die Voraussetzung für ein solches Gebet ist, dass es mit reinem Herzen gesprochen wird.
Allerdings weiß nur Allah, was in den Herzen der Menschen ist. Er kennt ihre Absichten und weiß alles, was sie getan haben. Wir können nicht das Innere anderer Menschen oder ihre Absichten kennen und schon gar nicht Allahs Wissen und Planen ergründen. Wenn wir uns aber selbst innerlich reinigen und gut kennen lernen, können wir auch mehr von Allah begreifen.
Unser Prophet (s) sagte: "Wer sich selbst erkennt, der erkennt seinen Herrn."
Der Thron ist der Sitz der Macht. Viele Menschen haben sich Allah wie einen König vorgestellt, der auf einem Thron sitzt und die Welt regiert. Das ist nicht ganz falsch, aber auch nicht ganz richtig. Menschliche Könige haben auf der Erde oft viel Unrecht verübt, Kriege geführt und ihre Untertanen unterdrückt.
Allah dagegen erlaubt kein Unrecht und begeht keine Willkür. Sein Thron ist nicht nur Macht, sondern in gleichem Maße Weisheit und Barmherzigkeit. Er lehrt und erzieht Seine Geschöpfe und führt sie auf einen Weg, der sie in dieser Welt und im zukünftigen Leben glücklich macht.
So lenkt Allah nicht nur Himmel und Erde und alles, was darin ist, sondern bewahrt und entfaltet sie. Es fällt Ihm nicht schwer, alle diese vielen Atome und Moleküle zu kennen, alle die Pflanzen, Tiere und Sterne und erst recht alle Menschen, und sie zu erhalten. Mit jedem einzelnen von uns hat er einen Bund geschlossen, der uns verpflichtet, Ihm zu dienen, und Ihn verpflichtet, uns zu versorgen, zu erziehen und mit Seinem Schutz zu begleiten.
Die zweite Sure des Qurans Sure al - Baqara Vers 286
Allah belastet niemanden über sein Vermögen. Ihm wird, was er verdient und über ihn kommt, was er gesündigt. "Unser Herr, strafe uns nicht, wenn wir uns vergessen oder vergangen haben; unser Herr, lege uns nicht eine Verantwortung auf, wie Du sie denen auferlegst, die vor uns waren. Unser Herr, bürde uns nicht auf, wozu wir nicht die Kraft haben, und lösche unsere Sünden aus und gewähre uns Vergebung und habe Erbarmen mit uns; Du bist unser Führer; also hilf uns weder das ungläubige Volk."
Hier geht es zunächst darum, was wir Muslime glauben. So wie unser Prophet Muhammad uns gelehrt hat, so glauben auch wir an Allah und an Seine Engel. Wir glauben an alle heilige Schriften, die Er den Menschen offenbart hat. Die wichtigste davon sind Tawrat (die Thora), Zabur (die Psalmen) und Injil (das Evangelium), die heute Teile der Bibel sind, und zuletzt natürlich der Quran. Wie glauben auch an alle Gesandten Allahs und erinnern uns an ihre Geschichten, von denen wir einige auch im Quran lesen können.
Dazu gehören Nuh ( Noah), den Allah vor der großen Flut gerettet hat, Ibrahim (Abraham), der Allahs Freund war, Musa (Moses), der den Menschen wichtige Gebote gebracht hat, Isa (Jesus), der viele Wunder getan hat, und der letzte Prophet Muhammad (s), der für uns ein großes Vorbild ist. Wir sind dankbar dafür, dass Allah uns Seine Offenbarung und Seine Gesandten geschickt hat. Darum nehmen wir uns vor, darauf zu hören, darüber nachdenken und dem, was Allah uns gelehrt hat, auf beste Weise zu folgen.
Nun sind wir allerdings Menschen. Das heißt, es kann vorkommen, dass wir etwas nicht wissen oder Fehler machen . Aber Allah erwartet von uns nicht , dass wir eine Aufgabe erfüllen, die zu schwer für uns ist. So brauchen z.B. Kinder nicht zu fasten, es sei denn, sie versuchen es freiwillig. Oder kranke und alte Menschen, die nicht stehen oder nur unter Schmerzen knien oder aufstehen können, dürfen im Sitzen beten. Wenn wir aus Unwissenheit einen Fehler machen, können wir daraus lernen, es nächstes mal Vergesslichkeit etwas falsch machen, können wir uns vornehmen, in Zukunft achtsamer zu sein.
So können wir z.B. ein Gebet, das wir aus Vergesslichkeit versäumt haben, später nachholen. Auch wenn wir einen Fehler gemacht haben, mit dem wir einem Menschen Schaden zugefügt haben, können wir uns bei diesem Menschen entschuldigen und uns wieder mit ihm versöhnen und versuchen, den Schaden wieder gutzumachen. In jedem Fall können wir Allah um Vergebung bitten, und Er wird uns vergeben und uns helfen, die Dinge besser zu verstehen.
Jeder einzelne Mensch ist für das verantwortlich, was er selbst tut. Allah wird uns also nicht zur Rechenschaft ziehen für Fehler, die andere gemacht haben. Wenn unsere Verwandten oder Freunde Fehler machen oder gar Böses tun und wir uns nicht daran beteiligen , dann sind wir auch nicht an dem Schaden mitschuldig, den sie anrichten . Im Quran finden wir die Geschichte von Abraham, der Gottes Freund wurde, obwohl sein Vater ein Götzendiener war. Umgekehrt wurden wir aber auch nicht belohnt für Gutes , das andere getan haben .
Wenn also unsere Verwandten oder Vorfahren Gutes getan haben , dürfen wir uns nichts darauf einbilden , sondern wir sollen uns selber bemühen , ihnen nachzueifern . Als warnendes Beispiel finden wir im Quran die Geschichte von Noahs Sohn , der nicht mit auf die Arche gehen , sondern bei den bösen Menschen bleiben wollte und mit ihnen bestraft wurde. Wir bitten Ihn darum , uns keine so schweren Aufgaben zu geben wie manchen gottergebenen Menschen in früheren Zeiten , die unter Verfolgungen , Kriegen , schweren Krankheiten, Hunger und Not zu leiden hatten , damit wir Ihm dankbar und mit Freunde dienen können . Wir bitten Ihn auch , uns alle unsere Fehler zu ver - geben , uns Wissen zu lehren , uns den richtigen Weg zu führen , uns vor allen bösen Mächten zu schützen , die uns verwirren , und uns zu lehren , Richtiges und Falsches , Wahres und Unwahres voneinander zu unter- scheiden und immer um Gutes zu bemühen .