QUR'AN LESEN UND VERSTEHEN "Es gibt keinen Zwang in der Religion. Die Wahrheit ist nämlich deutlich vom Irrtum zu unterscheiden. Wer also die tyrannischen Mächte zurückweist und an Allah glaubt, der hat einen starken Halt ergriffen, der niemals reißt, und Allah ist hörend, wissend. Allah ist der Frührer der Gläubigen . Er führt sie aus den Finsternissen ins Licht. Die aber die Wahrheit zurückweisen, deren Führer sind die tyrannischen Mächte. Sie führen sie aus dem Licht in die Finsternisse. Sie sind die Bewohner des Feuers, darin bleiben sie."
Der Qur'an sprich immer wieder Menschen an, die nachdenken und von ihrer Vernunft Gebrauch machen. Er fordert uns auf, zu beobachten und zwischen richtig und falsch, zwischen Gut und Böse zu unterscheiden und unseren geraden Weg im Leben zu finden.
Hier werden zwei Seiten gegenübergestellt. Einerseits sind da Taghut, die tyrannischen Mächte. Dazu gehören alle schlechten Gedanken wie Misstrauen, Neid, Eifersucht, Hass usw.. Sie haben mit dem Teufel zu tun, der ein Feind der Menschen ist und versucht , sie in seine Gewalt zu bekommen, damit sie Böses tun und einander Schaden zufügen und unglücklich werden.
Die zweite Sure des Qur'ans Surah al- Baqara Verse 256-257
Menschen, die darauf hören und sich damit anfreunden, werden egoistisch und vergessen alle Vernunft. Sie werden selbst Tyrannen, die Menschen, Tiere und Pflanzen unterdrücken und ausbeuten. Sie richten Gewalttaten und zerstören vieles. Die tyrannischen Mächte versuchen, Menschen in die Finsternis zu führen, die Finsternis von Unwissenheit, Ungerechtigkeit und Streit.
Auf der anderen Seite ist Allah. Er ist der Freund der gläubigen Menschen, der unsere Gebete hört und alle unsere Probleme kennt. Wenn wir uns Ihm zuwenden und auf ihn vertrauen, führt Er uns den Finsternissen zum Licht, zum Licht des Wissens, der Gerechtigkeit und des Friedens. Das ist der Grund dafür, dass Er uns vieles gelehrt und uns Propheten und Gesandte geschickt hat. Vor allem aber hat Er uns dazu unsere Vernunft gegeben und sagt uns immer wieder, dass wir lernen und nachdenken sollen. Wir brauchen dann keine Angst zu haben, dass uns die tyrannischen Mächte von Allahs Weg abbringen können. Allahs Freundschaft ist wie ein starkes Seil , an dem wir uns festhalten können und das nie reißt, auch wenn wir einmal etwas vergessen oder einen Fehler machen oder noch nicht so ganz wissen, was richtig ist, denn Allah verzeiht unsere Fehler und zeigt uns den richtigen Weg. Allah möchte, dass die Menschen und alle an - deren Geschöpfe in Frieden leben und glücklich sind.
Wenn wir aufmerksam sind, können wir also diese beiden Wege deutlich unterscheiden. Auch diejenigen, die den schlechten Weg gehen, können erneut nachdenken und sich neu entscheiden. Das nennt man Tawba, Umkehr. Es bedeutet, das man das Falsche, das man getan hat, einsieht und daraus lernt, so etwas nicht mehr zu tun .Wenn man Menschen Schaden zugefügt hat, soll man versuchen, diesen wieder gutzumachen, sich mit den Menschen zu versöhnen und vielleicht auch dafür zu sorgen, dass das Unrecht, das man erkannt hat, nicht wider geschieht . Wir können dann darauf vertrauen , dass Allah uns vergibt und segnet.
Damit kommen wir zu einem wichtigen Satz, der am Anfang dieses kleinen Abschnittes steht: Es gibt keinen Zwang in der Religion. Jeder muss nämlich selbst über sein Leben und seinen Weg nachdenken und seine Entscheidung selbst treffen. Wir können zwar unseren Geschwistern und Schulkameraden gute Ratschläge geben und versuchen, ein gutes Vorbild zu sein. Aber ein Freund kann man nur freiwillig werden. Wenn wir jemanden zwingen wollten, unser Freund zu sein, dann würde er das entweder sehr merkwürdig finden oder vielleicht nur so tun als ob, und dann hätten wir ihn nur gezwungen, unehrlich zu sein. Noch weniger kann man einen Menschen zwingen, auf Allah zu vertrauen und Sein Freund zu werden. Darum kann es in der Religion keinen Zwang geben. Allah möchte, dass wir uns freiwillig und aus Liebe für ihn entscheiden .