Die formelle Gründung des Königreichs Saudi-Arabien fand am 23. September 1932 statt. Durch die starke Verschuldung des Königreichs während der Weltwirtschaftskrise sah sich der Staatsgründer Ibn Saud zur Versteigerung einer Erdölkonzession gezwungen. Die amerikanische "Standard Oil of California" bekam für 250.000 US-Dollar den Zuschlag. Mit dieser ersten Erdölkonzession begannen die ökonomischen Beziehungen zwischen den Vereinigten Staaten und Saudi-Arabien.[17]
Die Beziehung hatte keinerlei politische Dimension bis zu Beginn des Zweiten Weltkriegs. Im Februar 1943 schrieb Franklin D. Roosevelt an seinen Außenminister, "that the defense of Saudi Arabia is vital to the defense of the United States."[18] Dies bewog die Vereinigten Staaten Saudi-Arabien mit einem Kredit über 100 Millionen US-Dollar vor dem chronisch drohenden Bankrott zu bewahren.
Im Ausgleich gestattete Ibn Saud den USA, einen Militärflughafen in Dhahran zu bauen. Im Dezember 1943 stationierten die Vereinigten Staaten zum ersten Mal amerikanische Truppen dort.[19] Jedoch 1962 verweigerten die Saudis den USA die weitere Nutzung der Dhahran Air Base, trotz zahlreicher Bitten Washingtons war König Faisal gegen die Präsenz von US-Truppen auf saudischem Boden.
Der plötzliche Angriff der ägyptischen Armee auf Israel am 6. Oktober 1973 veränderte das amerikanisch-saudische Bündnis. Am 16. Oktober sprach König Faisal in einem Brief an Präsident Nixon nur von "lauwarmen" Beziehungen zwischen seinem Land und den USA.[20] Als Washington am 19. Oktober zustimmte, Israel Militärhilfe in Höhe von 2,2 Milliarden US-Dollar zukommen zu lassen, und Ägypten nahezu geschlagen war, beschlossen die Exporteure einen Stopp aller Ölverkäufe an die Vereinigten Staaten und die Niederlande.
[21] Das arabische Ölembargo zeigte wie kein Ereignis zuvor die Grenzen des US-saudischen Bündnisses. Das Ergebnis des Ölembargos machte Saudi-Arabien zu einem wirklich wohlhabenden Staat. Die Einnahmen aus den Ölexporten stiegen von 2,2 Milliarden US-Dollar im Jahr 1969 auf 7,2 Milliarden US-Dollar zum Ende des Embargos 1974.[22]
Trotz anfänglicher Skepsis der USA gegenüber dem Königreich nach dem Embargo vertrat Henry Kissinger 1974 im National Security Council die Position, die Vereinigten Staaten sollten Saudi-Arabien an sich binden und ihr Bündnis mit Riad vertiefen, um durch eine Interdependenz mögliche zukünftige Krisen im Bündnis zu vermeiden.[23]
Als Ergebnis dieser Politik unterzeichnete Kronprinz Fahd im März 1975 ein "Special Relationship Agreement". Die Vereinbarung basierte auf der Bereitschaft der Saudis, ihre Gewinne aus den Ölverkäufen in amerikanische Unternehmen zu investieren und ihre flexible Ölförderung in der OPEC einzusetzen, um einen moderaten Preis zu garantieren. Im Gegenzug versprach Washington Riad, für die Sicherheit des Königreichs zu sorgen und die industrielle Entwicklung technisch zu unterstützen.[24]
Die antikommunistische Grundhaltung beider Länder fand seinen Höhepunkt im Kampf gegen die Sowjetunion in Afghanistan. Von Beginn an unterstützte das Königreich die US-Politik im Afghanistankrieg. Zwischen 1984 und 1986 investierten die Saudis 525 Millionen US-Dollar in den Widerstandskampf.[25]
Und noch ein weiteres Mal kämpften die beiden Staaten gegen einen gemeinsamen Feind. Am 2. August 1990 marschierte der Irak in Kuwait ein. Saudi-Arabien befürchtete, die Saddam Husseins Armee könnte in kürzester Zeit und ohne Vorwarnung den erdölreichen Osten des Landes besetzen.[26] König Fahd beschloss, die Vereinigten Staaten um Schutz zu bitten. Am 9. August 1990 verkündete er die Entscheidung, dass nach dem Abzug 1962 erneut amerikanische Truppen zum Schutz gegen eine mögliche irakische Invasion ins Land geholt würden.
Mit dem Hilferuf an "Ungläubige" war der König, wie ihm selbst bewusst war, ein großes Risiko eingegangen, denn die Religionsgelehrten[27] lehnten amerikanische Truppen auf saudischem Boden prinzipiell ab.[28] Auch nach dem Kriegsende blieben die US-Soldaten in Saudi-Arabien, was in der Bevölkerung wiederum zu starker Kritik am König führte. In der Königsfamilie gab es in diesem Punkt ebenfalls Differenzen. Kronprinz Abdullah, der nach einem Schlaganfall des Königs 1995 die Regierungsgeschäfte übernahm,[29] hatte der Entscheidung seines Bruders Fahd, amerikanische Truppen zum Schutz vor einem anderen muslimischen Staat ins Land zu rufen, heftigst widersprochen.[30]
2. Charakter des Bündnisses
Trotz der 70-jährigen Beziehungen zwischen den USA und der totalitären Monarchie trat das Bündnis nie ins Rampenlicht der Öffentlichkeit, und auch die Medien schwiegen meist zu der Beziehung der ungleichen "Freunde". Die US-Interessen waren über die Jahre sehr eindeutig: "The US depends on Saudi Arabia to provide oil exports, use its swing production capacity to help stabilize the oil market, and provide basing and military support for US power projection in the Gulf."[31]
Schon allein durch den Umfang der Ölreserven Saudi-Arabiens ist die Energiepolitik der USA an das Königreich gekoppelt. Es verfügt mit 264,2 Milliarden Barrel Rohöl über ein Viertel der weltweiten Ölreserven und hat die niedrigsten Produktionskosten von ein bis zwei US-Dollar pro Barrel. Das Königreich hat 80 Öl- und Gasfelder und über 1.000 Förderstellen. Mehr als die Hälfte seiner Ölreserven lagern in nur acht Feldern, eingeschlossen die beiden größten Ghawar (70 Milliarden Barrel) und Safaniya (19 Milliarden Barrel).
[32] Dieses enorme Vorkommen gibt Saudi-Arabien die Macht, den Ölpreis zu diktieren, denn das Land ist bislang als einziges in der Lage, als so genannter "Swing Supplier"[33] zu handeln. Saudi-Arabien exportierte im Jahr 2000 7,8 Millionen Barrel pro Tag und war damit der größte Ölexporteur weltweit.[34] Für die USA ist Saudi-Arabien seit Beginn der Partnerschaft, mit Ausnahme der Zeit des Embargos, einer der größten Öllieferanten. Als das Land mit den weltweit größten Erdölreserven spielt es für die USA, als größtem Ölimporteur,[35] eine vitale Rolle. "Saudi Arabia, the world's largest oil exporter, will remain vital to U.S. interests"[36] , so der Report der National Energy Policy Development Group.
Die USA fungieren seit Ende des Zweiten Weltkriegs als Schutzmacht Saudi-Arabiens. Sie nutzen ihre militärische Präsenz als strategischen Brückenkopf in der instabilen Region, während das Herrscherhaus Saud die Anwesenheit der US-Truppen zur Stabilisierung ihrer Macht benötigt. Spätestens der Einmarsch des Irak in Kuwait verdeutlichte der Königsfamilie, dass das Regime, trotz zahlreicher Waffeneinkäufe in den Achtzigerjahren, nicht in der Lage war, sich ohne den Schutz der Vereinigten Staaten zu verteidigen.
Die dauerhafte Präsenz von amerikanischen Truppen seit 1991 verdeutlicht zugleich das enge militärische Bündnis. Waffenkäufe in den USA und gemeinsames militärische Manöver waren und sind unerlässlich für die saudi-arabische Armee. Beide Regierungen haben demnach auf der militärischen Ebene ein intensives, obwohl nicht in einem Abkommen kodifiziertes Kooperationsverhältnis.[37]
Die Anwesenheit der US-Truppen auf der Prinz-Sultan-Airbase in der Nähe von Riad ist für beide Staaten mit Problemen verbunden. Kritiker auf amerikanischer Seite beanstanden, dass die Anwesenheit der westlichen Truppen in Saudi-Arabien dazu beitrage, muslimisch-fundamentalistische Aggression gegen die USA hervorzurufen und die Bürger der Vereinigten Staaten so zu einer Zielscheibe des Terrorismus zu machen.
[38] Im Königreich werden immer wieder Stimmen laut, die erklären, dass die Anwesenheit der Truppen nicht für die Sicherheit Saudi-Arabiens notwendig sei, sondern nur für das Überleben der Königsfamilie. Dieses gut funktionierende Bündnis auf der Basis "Öl gegen Sicherheit" wurde erst durch den 11. September 2001 schwer erschüttert.
3. Probleme nach dem 11. September
15 der 19 Flugzeugentführer hatten einen saudi-arabischen Pass, Osama bin Laden war saudischer Staatsbürger und zahlreiche Saudis gelten als Geldgeber für terroristische Aktionen. Diese Sponsoren sollen sogar in den Reihen der Königsfamilie zu finden sein.
Besonders der ehemalige saudische Geheimdienstchef Turki Bin-Faisal und jetzige saudische Botschafter in London unterstützte neben den Taliban mehrere islamistische Gruppierungen, unter anderem in Usbekistan, und verweigerte amerikanische Gesuche um geheimdienstliche Zusammenarbeit in mehreren Fällen.[39] Außerdem verstummen bis heute die Gerüchte nicht, dass Prinz Turki Osama bin Laden im Jahr 1991 die Flucht aus Saudi-Arabien ermöglicht[40] und 1996 persönlich die Auslieferung des Terroristen aus dem Sudan an Saudi-Arabien verweigert hat.
[41] US-Geheimdienstquellen gehen sogar davon aus, dass saudische Prinzen Schutzgeld an bin Laden gezahlt haben, um ihn von Aktionen in Saudi-Arabien und gegen das Königshaus abzuhalten.[42]
All diese Ereignisse fanden in den amerikanischen Medien Widerhall. Es mehrten sich in den Vereinigten Staaten jene Stimmen für die, die Beziehungen zu einer radikal-islamischen Autokratie eher eine Bedrohung als einen Vorteil darstellen. Für diese Position steht Doug Bandow vom konservativen CATO Institut.
"And one of the worst aspects of U.S. foreign policy has been the tendency to prop up "friendly" autocratic regimes. Among Washington's more dubious allies is Saudi Arabia, a corrupt totalitarian regime at sharp variance with America's most cherished values, including religious liberty".[43]
Ähnlich radikal äußerte sich auch Ralph Peters vom "Wall Street Journal". Die USA müssten sich mit den Saudis anlegen. Es dürfe keine Kompromisse mit den hartnäckigsten Förderern des Terrorismus geben. Die Saudis seien weit davon entfernt, für die Sicherheit des Westens unabdingbar zu sein - im Gegenteil, sie stellten die größte Gefahr aller Staaten dar, China eingeschlossen.[44] Hinzu kämen politische Differenzen. Die unterschiedlichen Auffassungen über den Nahost-Konflikt, den Iran, den Irak und die Kooperation im Kampf gegen den Terrorismus prallten aufeinander.
Zudem hatte Kronprinz Abdullah durch harsche Äußerungen zu Beginn des Jahres 2001 immer wieder auf Differenzen hingewiesen. So sagte er im April 2001: "It is time for the U.S. and Saudi Arabia to look at their separate interests,"[45] und schon 1996 hatte er betont: "We are not American lackeys."[46]
In Saudi-Arabien wurde immer deutlicher, dass der Spagat zwischen der westlichen Bindung an die USA und der Unterstützung von islamischen Gruppen große Probleme erzeugt. Besonders nach dem 11. September sah sich das Königreich unter Zugzwang.
Die saudische Führung versuchte zwar anfänglich, jede Verbindung ihres Landes zu den Terrorakten zu bestreiten, war aber gleichwohl über die offensichtliche Sympathie beunruhigt, die Teile der eigenen Gesellschaft Osama bin Laden entgegenbrachten, der schließlich auch das saudische Königshaus zum Feind hatte.[47] Besonders die pro-amerikanischen "Sudairi Sieben"[48] sind bin Laden ein Dorn im Auge.[49]
Die saudischen Attentäter des 11. September kamen aus einer unterdrückten Region Saudi-Arabiens. Das zeigte dem Königshaus, dass der 11. September auch eine innenpolitische Dimension hatte. Zumindest die Furcht vor einer regionalen Revolte scheint nach den Anschlägen vom 11. September gerechtfertigt zu sein. Denn zumindest drei der Attentäter gehörten dem Stamm der Ghamid an und weitere den Bani Shihir, den Nachbarn der Ghamid, die in der Hierarchie der Stämme ähnlich niedrig angesiedelt sind.
Offensichtlich ging es in diesem Konflikt auch um den Versuch von Bevölkerungsgruppen an der Peripherie der saudischen Gesellschaft, ihre eigene Stellung zu verbessern oder zumindest darauf aufmerksam zu machen.[50]
Diese internen Probleme in Saudi-Arabien mögen den hohen Anteil von saudischen Staatsbürgern an terroristischen Vereinigungen erklären. 100 der 158 inhaftierten vermeintlichen Al-Qaida-Terroristen in Guantanamo Bay haben einen saudischen Pass.[51] Auch in die Anschläge auf die US-Botschaften in Kenia und Tansania sowie auf die USS Cole im Hafen von Aden waren saudische Staatsbürger verwickelt.[52] Ein Report des Council on Foreign Relations vom Oktober 2002 kommt zu dem Schluss, dass Saudi-Arabien die wichtigste Quelle für die Finanzierung von Al-Qaida-Aktionen war.[53]
Im Zuge dessen haben 600 Angehörige von Opfern des 11. September Klage gegen saudische Banken, vermeintliche Hilfsorganisationen und einzelne Mitglieder der saudischen Familie eingereicht.[54]
Auch wenn das Königreich immer wieder versucht, die Teilhaberschaft von saudischen Staatsbürgern zu marginalisieren, wie zum Beispiel Außenminister Saud: "Und wenn Sie von der Annahme ausgehen, dass das ganze Land infiltriert ist von Menschen, die im Dienst von Al Qaida stehen, dann liefern Sie uns Beweise.
Das Problem ist, dass Osama bin Laden ein saudischer Bürger war. Er benutzte am 11. September 15 Saudis. Deshalb sagen die Kritiker, Saudi-Arabien muss irgendwie in bin Ladens Machenschaften verwickelt sein",[55] so muss das Königreich doch dazu stehen, dass die jahrzehntelange weltweite finanzielle Förderung muslimischer Gruppen in einigen Fällen auch zu terroristischen Aktivitäten geführt hat - siebenmal[56] auch zu terroristischen Angriffen auf amerikanische Staatsbürger in Saudi-Arabien.
Die Situation nach dem 11. September, die instabile Situation in Saudi-Arabien (selbst innerhalb der Königsfamilie), die Sympathie für Al-Qaida in der eigenen Bevölkerung und in Teilen der Elite, die starke Kritik an Washingtons Politik gegenüber dem Irak und die deutlichen Differenzen beider Staaten lassen die Frage aufkommen, ob Saudi Arabien zu einer Bedrohung für die USA werden könnte.
Der finanzstarke und hochgerüstete Ölförderer könnte sich beim Machtantritt eines Islamisten, sei es aus der Königsfamilie oder aus den Kreisen der wahabitischen Elite, gegen den bisherigen Verbündeten stellen.
4. Ist Saudi Arabien eine Bedrohung für die USA?
Eines vorweg: Der Wunsch der saudischen Prinzen in den Achtzigerjahren, die Armee hochzurüsten und deren Ausstattung zu modernisieren, wurde mit der externen Bedrohung der iranischen Revolution und des Iran-Irak-Krieges begründet.[57] Diese Bedrohung wird zwar immer als Motiv genannt, doch ist sie im Prinzip nur ein Vorwand. Die Rüstungsbeschaffungsmaßnahmen verhielten sich schon immer entsprechend den fiskalischen Möglichkeiten und nicht unbedingt auf der Basis zu- oder abnehmender Sorgen über die Sicherheitslage.[58] Das Königshaus kauft Waffen primär aus Prestige - und nicht aus sicherheitspolitischen Erwägungen.[59]
Saudi-Arabien ist einer der besten Kunden der amerikanischen Rüstungsindustrie. In den Jahren 1950 bis 2000 haben die USA militärische Güter und Dienstleistungen im Wert von ca. 100 Milliarden US-Dollar an Saudi-Arabien verkauft.[60]
Die saudischen Streitkräfte stellen die modernsten und mächtigsten Waffensysteme auf der arabischen Halbinsel, die dazu mit den benachbarten Golfstaaten in den Gulf Cooperation Council, ein gemeinsames Verteidigungsbündnis, integriert sind. Die stärkste Einheit ist die Luftwaffe. Herz der saudischen Luftwaffe sind mehrere AWACS Flugzeuge, die das weite, eigene Territorium und die angrenzenden Binnenmeere, den Persischen Golf und das Rote Meer, vollständig überwachen können. Dazu kommen Kampfjets vom Typ F-15 C und Tornados.[61]
Für die Frage der Raketenabwehr ist die Ausstattung der saudischen Armee mit ballistischen Waffen und deren Qualität natürlich besonders bedeutsam. Saudi-Arabien verfügt über weniger als ein Dutzend CSS-2 Raketen mit einer Reichweite von 2800 Kilometern und einer Nutzlast von 2150 Kilogramm.[62] Der Kauf dieser Raketen führte sogar zu einer internationalen Krise.
Nachdem der US-Kongress 1985 den Verkauf von zahlreichen F-15-Kampfflugzeugen auf Eis gelegt hatte, besuchte der saudische Botschafter in Washington, Bandar bin Sultan, auf Geheiß König Fahds im Juli 1985 China. Die Saudis wollten ausloten, ob sich China bereit erklären würde, Dong-Feng-3A (CSS2-Mittelstreckenraketen) an das Königreich zu verkaufen.[63] China stimmte dem Verkauf von mehreren Dutzend solcher Mittelstreckenraketen zu und Saudi-Arabien stationierte die Raketen an der Westgrenze des Königreichs. Sie reichten damit bis nach Israel und in die Türkei. In den USA stieß dieses Geschäft auf große Ablehnung.[64]
Durch die chinesisch-saudische Kooperation verloren die USA die Kontrolle über das Waffenkontingent Saudi-Arabiens und somit auch indirekt über das militärische Potenzial eines potenziellen Gegners Israels.
Trotz der hitzigen Debatten im Kongress reagierte die Administration gelassen auf den saudisch-chinesischen Waffenkauf. Außenminister Shultz sagte während seines Peking-Besuchs im Juli 1988: "Obviously, we all regard this problem of ballistic missile proliferation as an important problem and I think the way to try to get at it with the Chinese is on the kind of constructive plan that we talked about."[65] Endgültige Ruhe kehrte ein, als Präsident George Bush sen. bei einem Besuch in China im März 1989 von Präsident Li Peng versichert wurde, dass sich ein solcher Verkauf von Raketen an Saudi-Arabien nicht wiederholen würde.
Die Mittelstreckenraketen der Saudis sind demnach aus dem Jahr 1985 und weitere Käufe sind nicht bekannt. Beim Einkauf sprach man von mehreren Dutzend Flugkörpern, die Daten aus dem Jahr 2004 gehen von weniger als einem Dutzend funktionstüchtigen Raketen aus. Abgesehen von "natürlichen" Alterungsprozessen wurden Pflege und Wartung nicht intensiv betrieben.
Dieses Phänomen gilt für das gesamte Rüstungskontingent der Monarchie. Für Saudi-Arabien ist wie oben erwähnt der Prestige-Faktor beim Erwerb von militärischen Gütern ausschlaggebend. "This Kingdom needs to recognize that it can no longer afford […] high technology "glitter" over military effectiveness."[66] Der saudischen Armee fehlt es vielfach an Know-how für die Wartung und Nutzung der Waffensysteme. Selbst in den USA wurden Stimmen laut, dass Saudi-Arabien seinen Militärhaushalt nicht in neue Hardware, sondern in die Ausbildung der Truppen stecken sollte, um den Wissensstand der Soldaten zur Ausrüstung in Bezug zu setzen.
Der Saudi-Arabien-Experte Anthony H. Cordesman vom "Center for Strategic and International Studies" rät dem Regime, sich nicht zu sehr auf die 2.000 amerikanischen Soldaten zu verlassen, die jährlich für die Schulung der saudischen Truppen ins Königreich geschickt werden. Das Königreich sollte vielmehr große Teile in die Finanzierung einer gut ausgebildeten und effektiven Armee investieren, denn nur so und nicht durch die Käufe von Waffen könne man den Verteidigungssektor modernisieren.[67] Auch im politischen zeigen sich bei genauer Betrachtung Probleme die für die Vereinigten Staaten zu einer Gefahr werden können.
Die Situation des Wüstenkönigreichs ist von außen betrachtet instabil. Zwei Pole bestimmen die Politik: Erstens lebt das Königreich auf Grund seiner wahabitischen[68] Glaubensrichtung und der engen Verknüpfung zwischen Legitimation des Königreichs und Staatsreligion in dauerhafter Angst, es könnte auf Grund seines Bündnisses mit dem Westen als unarabisch gelten. Zweitens braucht das Königshaus den Schutz der USA, um trotz seiner autokratischen Staatsform und den militärischen Schwächen auch in Zukunft an der Macht zu bleiben.
Um diese immer wieder auftretenden Differenzen in der Politik Saudi-Arabiens nachvollziehen zu können und um zu beurteilen, ob eine Bedrohung durch einen möglichen Umsturz des Regimes zu befürchten ist, ist ein kurzer Blick auf die saudische Innenpolitik erforderlich.
Das Problem, das sich der saudi-arabischen Regierung stellt, ist die Unglaubwürdigkeit im eigenen Land. Die Regierung fördert im Innern und international die Verbreitung wahabitischer Erziehungsprogramme und beachtet nicht, dass ihre prowestliche Außenpolitik nur schwer mit den xenophoben Grundlinien dieser Ideologie zu vereinbaren ist. Die Religionsschüler im In- und Ausland sehen diesen Widerspruch sehr deutlich und werden so zu Gegnern des saudischen Regimes, obwohl sie wahabitisch geprägt sind.[69]
In Saudi-Arabien gibt es zwei Oppositionsbewegungen. Erstens die Liberalen; meist im Westen ausgebildete junge Menschen, die nach demokratischen Reformen streben,[70] und zweitens die muslimischen Fundamentalisten, die eine striktere Einhaltung der muslimischen Gesetze und eine Abkehr vom westlichen Einfluss propagieren.[71]
Eine weitere Gegenposition zur Königsfamilie nehmen die Schiiten ein, die nur etwa acht Prozent der Bevölkerung ausmachen. Dennoch stellen sie in der strategisch und ökonomisch wichtigen Ostprovinz , in der das gesamte saudische Erdöl gefördert wird, immer noch rund 50 Prozent der Bevölkerung, und ihre starke kulturelle Affinität zum schiitischen Iran und mehr noch zu den Glaubensbrüdern im Irak gibt der saudischen Führung immer wieder Anlass zur Sorge. Spätestens seit der iranischen Revolution geht deshalb in der saudischen Führung die Angst vor einem Aufstand der Schiiten um.[72]
Dennoch kann die Oppositionsbewegung als fragmentiert eingeschätzt werden, es gibt keine wirkliche Alternative zum System der Al-Sauds.[73] Die Gefahr einer großen Revolution wie im Iran ist nicht gegeben, da die Oppositionsgruppen nicht in der Lage sind, miteinander zu koalieren.[74] Hinzu kommt, dass ein Putschversuch nur sehr schwer umzusetzen ist. Sollte ein Staatsstreich gegenwärtig Erfolg haben, so müsste ein Umsturz in den drei isolierten Machtzentren Riad, Djidda und EI Hasa zeitgleich erfolgen, die Nationalgarde und von den regulären Streitkräften müsste zumindest die Luftwaffe den Umsturz billigen, ferner wären die Mitglieder der königlichen Familie einschließlich sämtlicher Provinzgouverneure schlagartig zu entmachten.
Würde nur ein einziger Gouverneur aus der Saud-Familie an der Macht bleiben, so würde seine Provinz zum Ausgangspunkt einer wahrscheinlich erfolgreichen Gegenaktion.[75]
5. Fazit Raketenabwehr und Saudi Arabien
Wie die Analyse zeigt, gibt es zwar zahlreiche Differenzen im Bündnis zu den USA, jedoch kann man nicht davon sprechen, dass Saudi-Arabien eine militärische Bedrohung darstellt. Das Raketenkontingent der saudischen Streitkräfte ist im Vergleich mit allen anderen Staaten des Mittleren und Nahen Ostens minimal.[76] Auch die Tatsache, dass der Kauf in China von 1985 eher als Provokation der USA zu werten ist, zeigt, dass die Mittelstreckenraketen zwar einen politischen Zweck, aber kaum militärischen Nutzen haben sollten.
Ebenso ist bei fortwährendem militärischem Schutz des Könighauses durch die USA und der Heterogenität der saudischen Opposition nicht damit zu rechnen, dass ein plötzlicher Umsturz in der Wüstenmonarchie stattfinden könnte.
Kritisch wird die Situation erst, wenn es innerhalb der Königsfamilie zu deutlichen Differenzen kommen würde, und die sind in Naher Zukunft nicht auszuschließen. Die offizielle Thronfolge in Saudi-Arabien sah vor, dass immer der nächst älteste Sohn von Ibn Saud den Thron besteigen sollte. Aber nun sind sowohl König Fahd, Kronprinz Abdullah als auch dessen zukünftiger Kronprinz Sultan über 75 Jahre alt, und in der Herrscherfamilie wird heftig diskutiert, wann man den Generationswechsel im Königshaus vollziehen sollte.
Falls sich die Familie nicht zu einer Reform der Thronfolge entschließen sollte, wird sie schlechtestenfalls alle zwei bis drei Jahre einen neuen König aus ihren Reihen auswählen müssen, mit allen Konsequenzen, die dies für die politische Kontinuität und Stabilität des Landes haben könnte.[77]
Trotz dieses Problems im Königshaus kann man derzeit davon ausgehen, dass die Bedrohung für die USA (und Europa) nicht vorrangig aus Saudi-Arabien kommt. Das Wüstenkönigreich gehört sicherlich nicht zu den "gefährlichen" Staaten die die USA bewogen haben den Bau von Raketenabwehrbasen in Osteuropa zu planen. Zwar sind die Beziehungen der beiden Länder sehr angespannt, aber dennoch können die Vereinigten Staaten einen Raketenangriff aus dem Königreich ausschließen. Militärisch ist das Reich unausgeglichen, zwar ist es mit Blick auf die Rüstungshardware gut ausgestattet, jedoch zur militärischen Nutzung und sogar zur Selbstverteidigung fehlt es dem Land an ausgebildeten Soldaten und Ingenieuren. Die Probleme der politischen Instabilität könnten die USA durch ihre eigene Politik eindämmen.
Die zukünftigen Probleme des Königreichs sollten vorausschauend in die Politik der USA eingebunden werden. Der Generationswechsel in der Thronfolge und die langsam beginnende Öffnung des autokratischen Systems sollten unterstützt werden. Eine kritische Situation innerhalb des Herrscherhauses und somit in der saudischen Gesellschaft wäre auch für die USA destabilisierend, von daher liegt es an ihnen, Saudi-Arabien auch für die Zukunft als potenziellen Angreifer ausschließen zu können.
[1] Der Mittlere Osten ist der östliche Teil der islamischen Welt. Im Unterschied zu Nahem (ehemaliges Osmanisches Reich) und Fernem Osten (Hinterindien, China, Japan) versteht man unter Mittlerem Osten den östlichen Teil der arabischen Halbinsel, den Iran, Afghanistan und Vorderindien. Definition siehe: Brockhaus Enzyklopädie, Mannheim, 1991, S. 689.
[2] Traynor, Ian: US in talks over biggest Missile defence site in Europe, The Guardian, 13. Juli 2004.
[3] Boese, Wade: U.S. Exploring Possible Missile Defense Site in Europe, in: Arms Control Today, Vol. 34, No. 6, July/August 2004, (http://www.armscontrol.org/act/2004_07-08/MDA.asp) [Rev. 13.07.2004].
[4] Agence France-Presse: U.S. in talks over Installing Missile Defense Site in Poland, 15. July 2004.
[5] Ebd.
[6] Boese, Wade: U.S. Exploring Possible Missile Defense Site in Europe, in: Arms Control Today, Vol. 34, No. 6, July/August 2004, (http://www.armscontrol.org/act/2004_07-08/MDA.asp) [Rev. 13.07.2004]
[7] Schröder, Peter W.: Osteuropäer reißen sich um US-Abwehrraketen, in: Wiesbadner Kurier, 14.07.2004, S. 10.
[8] Traynor, Ian: US in talks over biggest Missile defence site in Europe, The Guardian, 13. Juli 2004.
[12] Traynor, Ian: US in talks over biggest Missile defence site in Europe, The Guardian, 13. Juli 2004.
[13] Boese, Wade: U.S. Exploring Possible Missile Defense Site in Europe, in: Arms Control Today, Vol. 34, No. 6, July/August 2004, (http://www.armscontrol.org/act/2004_07-08/MDA.asp) [Rev. 13.07.2004]
[14] Schröder, Peter W.: Osteuropäer reißen sich um US-Abwehrraketen, in: Wiesbadener Kurier, 14.07.2004, S. 10.
[15] Peters, Ralph: The Saudi Threat: Riyadh is at the Root of Much Evil, in: The Wall Street Journal, 04. Januar 2002.
[16] Hertog, Steffen: Kooperation hinter den Kulissen. Die Doppelbödigkeit der amerikanisch-saudischen Allianz, in: Blätter für deutsche und internationale Politik, 10/2002, S. 1217-1226, hier S. 1217.
[17] Vgl. Aburish, Said K.: Ölscheichs und Tyrannen. Der märchenhafte Aufstieg und Verfall des saudiarabischen Könighauses, München, 1995, S. 59.
[18] Vgl. Stork, Joe: Saudi Arabia and the U.S., in: MERIP Reports, Vol. 0, Issue 91, Oct. 1980, S. 24-30, hier S. 24.
[19] Vgl. Ebd.
[20] Vgl. Yergin, Daniel: Der Preis. Die Jagd nach Öl, Geld und Macht, New York, 1991, S. 736.
[21] Vgl. Safran, Nadav: Saudi Arabia: The Ceaseless Quest for Security, Cambridge, 1985, S. 156-160.
[22] Vgl. Follath, Erich/ Windfuhr, Volkhard/ Zand, Bernhard: Die Brutstätte des Terrors, Der Spiegel, 10/2002, S.144.
[23] Vgl. Stork, Joe: Saudi Arabia and the U.S., in: MERIP Reports, Vol. 0, Issue 91, Oct. 1980, S. 24-30, hier S. 26.
[24] Vgl. Twinam, Joseph Wright: The United States and the Gulf: Half a Century and Beyond, The Emirates Occasional Papers Nr.11, Abu Dhabi, 1994, S. 35 und Fustier, Nathalie: The Saudi Perspective and U.S. Interest, in: Detalle, Renaud: Tensions in Arabia: The Saudi-Yemeni Fault Line, Baden-Baden, 2000, S. 106-114, hier S. 107.
[25] Vgl. Huntington, Samuel: Kampf der Kulturen. Die Neugestaltung der Weltpolitik im 21. Jahrhundert, New York, 1996, S. 401.
[26] Bush, George/ Scowcroft, Brent: A World Transformed, New York, 1998, S. 334, zitiert bei: Gold, Dore: Hatred's Kingdom. How Saudi Arabia Supports the New Global Terrorism, Washington, 2003, S. 158.
[27] Siehe dazu: Heim, Michael: Der tote Scheich im Hause Saud, Die verhängnisvolle Geschichte des Wahhabismus, in: Blätter für deutsche und internationale Politik, 10/2004, S.1262-1269, hier S. 1268.
[28] Vgl. Steinberg, Guido: Der nächste Machtwechsel im Nahen Osten. Thronfolge und Opposition in Saudi-Arabien, Konrad-Adenauer-Stiftung, KAS-AI 6/01, S. 30.
[29] Vgl. Obaid, Nawaf E.: The Oil Kingdom at 100, Petroleum Policymaking in Saudi Arabia, Washington, 2000, S. xi.
[30] Vgl. Steinberg, Guido: Der nächste Machtwechsel im Nahen Osten. Thronfolge und Opposition in Saudi-Arabien, Konrad-Adenauer-Stiftung, KAS-AI 6/01, S. 23.
[31] Cordesman, Anthony H.: Saudi Arabia Enters The 21st Century: Foreign Relations and External Security, Center for Strategic and International Studies, Washington, 2002, S. 73, (http://www.csis.org/burke/saudi21/) [Rev. 20.06.03].
[33] Um weltweite Produktionsausfälle auszugleichen, können die Saudis binnen drei Monaten ihre Fördermenge von acht auf 10,5 Millionen Barrel am Tag erhöhen, oder alternativ den Preis hochtreiben.
[35] Die USA importierten im Jahr 2000 9,8 Millionen Barrel pro Tag und sind damit der größte Importeur von Rohöl, in: Energy Information Administration, (http://www.eia.doe.gov/emeu/security/topimp.html) [Rev. 13.02.03].
[36] National Energy Policy, Report of the National Energy Policy Development Group, Washington, Mai 2001.
[37] Vgl. Perthes, Volker: Die Araber und Amerika, Vortrag in der Hessischen Stiftung Friedens- und Konfliktforschung am 26. September 2002, S. 6.
[38] Vgl. Bandow, Doug: Befriending Saudi Princes, A high Price for a Dubious Alliance, in: Policy Analysis, No. 428, March 20, 2002, S. 1-15, hier S. 1.
[39] Steinberg, Guido: Usama bin Laden und Saudi-Arabien. Hintergründe der Terroranschläge des 11. Septembers, Konrad-Adenauer-Stiftung, KAS-AI 11/01, S. 8.
[40] Ebd., S. 7.
[41] Am 18. März 1996 lieferte der Sudan bin Laden an Afghanistan aus, vgl. Gold, Dore: Hatred's Kingdom. How Saudi Arabia Supports the New Global Terrorism, Washington, 2003, S. 181.
[42] Vgl. Henderson, Simon: The Saudi Way, Wall Street Journal, 12. August 2002, zitiert bei: Gold, Dore: Hatred's Kingdom. How Saudi Arabia Supports the New Global Terrorism, Washington, 2003, S. 181 und Follath, Erich/Windfuhr, Volkhard/Zand, Bernhard: Die Brutstätte des Terrors, Der Spiegel 10/2002, S. 140.
[43] Bandow, Doug: Befriending Saudi Princes, A high Price for a Dubious Alliance, in: Policy Analysis No. 428, March 20, 2002, S. 1-15, hier S. 2.
[44] Vgl. Peters, Ralph: The Saudi Threat: Riyadh is at the Root of Much Evil, The Wall Street Journal, 4. Januar 2002.
[45] zitiert bei: ebd., S. 8.
[46] APS Diplomat Recorder Predicates Newsletters: Strains in U.S.-Saudi alliance, 7. July 1996, zitiert bei Watkins, Eric: The unfolding U.S. policy in the Middle East, in: International Affairs, Volume 73, Issue 1, Jan. 1997, S. 1-14, hier S. 6.
[47] Vgl. Perthes, Volker: Der Nahe und Mittlere Osten 1990/91 und 2001/2: Ein vergleichender Lagebericht, Arbeitspapier Stiftung Wissenschaft und Politik, Berlin, 2002, S. 10.
[48] Die sechs leiblichen Brüder des Königs bilden in der Familie eine politische, pro-westliche und sehr mächtige Einheit, benannt sind sie nach ihrer Mutter Hussa bin Ahmad Al Sudairi, der Lieblings-Frau des Staatsgründers, die aus dem edlen arabischen Stamm der "Sudairi" stammte. Es sind König Fahd, Verteidigungsminister Sultan, Innenminister Nayef, der Gouverneur von Riad Salam, der stellvertretende Verteidigungsminister Prinz Abdul Rahman, der Geschäftsmann Prinz Turki und der stellvertretende Innenminister Prinz Ahmed.
[50] Vgl. Steinberg, Guido: Usama bin Laden und Saudi-Arabien. Hintergründe der Terroranschläge des 11. Septembers, Konrad-Adenauer-Stiftung, KAS-AI 11/01, S. 21.
[51] Vgl. Bandow, Doug: Befriending Saudi Princes, A high Price for a Dubious Alliance, in: Policy Analysis, No. 428, March 20, 2002, S.1-15, hier S. 4.
[52] Vgl. Miller, John/Stone, Michael/Mitchell, Chris: The Cell: Inside the 9/11 Plot, and Why the FBI and CIA Failed to Stop It, New York, 2002, S. 271.
[54] Vgl. Schmidt, Susan: Sept. 11 Families Join to Sue Saudis; Banks, Charities and Royals Accused of Funding to al-Qaeda Terrorist Network, New York Times, 16. August 2002.
[55] Interview mit dem saudischen Außenminister Prinz Saud: "Wir fürchten die Folgen des Konflikts", Welt am Sonntag, 12.01.03, S. 6.
[56] August 1995, Juni 1996, Mai 2003, November 2003, Mai 2004, zwei im Juni 2004.
[57] Vgl. Pollack, Josh: Saudi Arabia and the United States, 1931-2002, in: Middle East Review of International Affairs, Vol. 6, No.3 (Sept. 2002), S. 77-102, hier S. 83.
[58] Vgl. Perthes, Volker: Geheime Gärten. Die neue arabische Welt, Berlin, 2002, S. 290.
[59] Vgl. Cordesman, Anthony H.: Saudi Arabia Enters the 21st Century: The Military and Internal Security Dimension, Center for Strategic and International Studies, S. 19, (http://www.csis.org/burke/saudi21/) [Rev. 20.06.03].
[60] Vgl. Cordesman, Anthony H.: Saudi Arabia: Guarding the Desert Kingdom, Boulder, 1997, S. 114.
[63] Vgl. Woodward, Bob: The Commanders, New York, 1991, S. 213.
[64] Vgl. Shichor, Yitzhak: East Wind over Arabia, Origins and Implications of the Sino-Saudi Missile Deal, Berkley, 1989, S. 57.
[65] Ebd., S. 60.
[66] Vgl. Cordesman, Anthony H.: Saudi Arabia Enters the 21st Century: The Military and Internal Security Dimension, Center for Strategic and International Studies, S. 19, (http://www.csis.org/burke/saudi21/) [Rev. 20.06.03].
[67] Ebd.
[68] Wahabismus wurde geprägt durch Mohammad bin Adb al-Wahhad. Seine Auslegung des islamischen Glaubens basierte auf der Überzeugung, dass nur die frühe Sunna, also die von dem Propheten vorgenommenen Handlungen und Aussagen, sowie der Koran selbst, als Grundlage des Glaubens dienen. Alle späteren Entwicklungen lehnte er kategorisch ab. Wahabiten betrachten vor allem die Schiiten, aber auch nicht wahabitische sunnitische Muslime als "ungläubig". Siehe Clauss, Thomas: Extremismus und Fundamentalismus im Nahen Osten, Über die Quellen und Konfliktherde in der Region, Berlin, 1998, S. 46 und Steinberg, Guido: Der nächste Machtwechsel im Nahen Osten. Thronfolge und Opposition in Saudi-Arabien, Konrad-Adenauer-Stiftung, KAS AI 6/01, S. 26.
[69] Vgl. Steinberg, Guido: Usama bin Laden und Saudi Arabien. Hintergründe der Terroranschläge des 11. Septembers, Konrad Adenauer Stiftung, KAS-AI 11/01, S. 23.
[70] Deren Kritik an Staat und Gesellschaft nach der Rückkehr aus dem Ausland und der Eingliederung in den Prozess des Geldverdienens und -ausgebens im Allgemeinen aber schnell erlahmt. Vgl. dazu: Brandes, Jörg-Dieter: …mit Säbel und Koran. Der Aufstieg der Königsfamilie Saud und der Wahabiten, Stuttgart, 1999, S. 264.
[71] Vgl. King, Craig K.: Impact of a Regime Change in Saudi Arabia- an operational Perspective, Maxwell, 1998, S. 10. Zur Struktur der islamischen Opposition siehe Teitelbaum, Joshua: Holier than thou. Saudi Arabia's Islamic Opposition, Washington, 2000.
[72] Vgl. Steinberg, Guido: Der nächste Machtwechsel im Nahen Osten. Thronfolge und Opposition in Saudi-Arabien, Konrad Adenauer Stiftung, KAS-AI 6/01, S. 27.
[73] Vgl. Champion, Daryl: The Kingdom of Saudi Arabia: Elements of Instability within Stability, Middle East Review of International Affairs, Vol. 3, No. 4, Dezember 1999, S. 50.
[74] Vgl. Satloff, Robert: What about Saudi Arabia Should (or Shouldn't) Concern You, in: Zelikow, Philip D./Zoellick, Robert B. (eds.): America and the Muslim Middle East: Memos to a President, An Aspen Policy Book, Washington, 1998, S. 51-60, hier S. 59.
[75] Vgl. Brandes, Jörg-Dieter: …mit Säbel und Koran. Der Aufstieg der Königsfamilie Saud und der Wahabiten, Stuttgart, 1999, S. 265.
[76] Vgl. Kaim, Markus: Raketenrüstung und Raketenabwehr im Nahen und Mittleren Osten, Raketenabwehrforschung international, Bulletin Nr.7, Frühjahr 2000, S. 2
[77] Vgl. Steinberg, Guido: Der nächste Machtwechsel im Nahen Osten. Thronfolge und Opposition in Saudi-Arabien, Konrad Adenauer Stiftung, KAS-AI 6/01, S. 25.
Bitte zitieren als: Iris Wurm, Vom Freund zum Feind? Saudi-Arabien und die Raketenabwehr-Pläne der USA, Raketenabwehrforschung International, Bulletin No. 52 (Winter 2004/05), Frankfurt am Main 2005.