Als 15-Jähriger verbrachte er seine Tage mit Haschischrauchen und drohte in der Schule zu scheitern. Sein irakischer Vater schickte ihn nach Ägypten, wo er den Islam kennen lernte. Seine polnische Mutter hatte ihn christlich-liberal erzogen. In Ägypten faszinierte ihn der Islam mit seinen klaren festen Regeln. Heute ist Ferid Heider mit 28 Jahren der jüngste Imam in Berlin. In zwei Moscheen im Wedding und in Neukölln ist er für die religiöse Weiterbildung der Konvertiten und die Erziehung Jugendlicher zuständig. Er predigt und unterrichtet in einer Sprache, die junge Muslime inzwischen besser verstehen als Arabisch oder Türkisch: Deutsch. Anders als die meisten seiner Kollegen, die aus den Heimatländern nach Deutschland entsandt werden, kennt Ferid Heider den Alltag der Jugendlichen: Probleme in der Schule, keine Perspektive am Arbeitsplatz. Mit dem Koran und daraus abgeleiteten klaren Regeln versucht Ferid Heider sie vor dem zu bewahren, was auch ihm gedroht hatte: dem Abrutschen in die Kriminalität. Strenge Religiosität als letzte Rettung? Die renommierte Filmemacherin Margarethe Steinhausen hat sich in den letzten Jahren auf das Thema Islam und Integration konzentriert und war unter anderem die Autorin von zwei viel beachteten Filmen über junge Muslime, die der RBB für Das Erste produzierte: "Ehre - Stolz - Scham" über muslimische Mädchen und "Prinz - Pascha - Prügelknabe" über muslimische Jungen.