Aun und Muhammad waren die Söhne Hadhrat Zaynabs (sa). Sie hatten ihre Mutter nicht von Anfang, also von Medina begleitet, sondern als Imam Hussain (as) von Mekka aus aufbrach, brachte Hadhrat Abdullah ibne Jafar (as) sie mit sich nach Mekka und legte ihre Hände in die Hand des Imams (as), sagend: „Ya Imam (as), da Sie nun entschlossen haben aufzubrechen und mir nicht erlauben Ihre Karawane zu begleiten, übergebe ich Ihnen meine beiden Söhne.
Aun wird seinen Großvater mütterlicherseits, Hadhrat Ali (as) und Muhammad seinen Großvater väterlicherseits, Hadhrat Jafar Tayyaar vertreten.“
Aun und Muhammad waren noch sehr jung. Es wird berichtet, dass Aun ungefähr dreizehn Jahre alt und Muhammad ein oder zwei Jahre jünger war. Sie hatten die Schwertkampfkunst von ihrem Onkel Hadhrat Abbas (as) erlernt.
In der Nacht zu Aschura sagte Sayyida Zaynab (sa) zu ihnen: “Meine Söhne, morgen wird es eine Schlacht geben. Ich kann euch nicht dazu aufforden zu kämpfen, da ihr noch jung seid, aber wenn Imam Hussain (as) etwas passiert während ihr lebt, wird es für mich eine Schande sein.“
Beide Jungen standen auf und antworteten ihr: „Mutter, in unseren Adern fließt das Blut Alis (as) und Jafars (as), unsere Großväter waren solche Krieger, deren Ruhm niemals in Vergessenheit geraten wird. Glaubst du tatsächlich, dass wir Schande über sie bringen werden?
Außerdem sind wir die Schüler Onkel Abbas’. Mutter, wenn du uns den Kampf nicht verbietest, werden wir aufs Schlachtfeld reiten und den Feinden des Islam zeigen, wie tapfer die Kinder des Islam kämpfen können. Versprich uns aber, dass du niemals um uns weinen wirst. Unsere Seelen werden keinen Frieden finden nachdem wir zum Schöpfer zurückkehren und du um uns trauerst.“
Tränen der Freude und des Stolzes flossen Sayyida Zaynabs (as) Wangen herunter als sie ihre beiden Söhne umarmte. Am Morgen kämpften Aun und Muhammad während der üblichen Angriffe des Feindes Seite an Seite mit Ali Akbar, Qasim und Hadhrat Abbas. Jedesmal, wenn es einem von ihnen gelang einen Feind niederzuschmettern, warf er einen stolzen Blick zu Abbas (as) und dieser nickte ihnen, mit einem Lächeln auf den Lippen, anerkennend zu.
Imam Hussain (as) gab den beiden jedoch nicht die Erlaubnis alleine aufs Schlachtfeld zu gehen und sie waren darüber sehr enttäuscht. Sie kamen zu ihrer Mutter, damit sie ihnen helfe. Sie ließ den Imam zu sich ins Zelt rufen und sprach zu ihm: „Hussain (as), in der Schlacht von Siffin war Abbas (as) nur acht Jahre alt.
Als er sah, dass dich jemand Angriff, lief er ins Schlachtfeld und tötete den Angreifer. Erinnerst du dich, wie stolz unser Vater Ali (as) war? Heute möchte ich auch auf meine beiden Söhne stolz sein. Ich möchte sie dort hinausgehen sehen um für den Islam zu kämpfen. Willst du mir dieses Privileg nicht gönnen?“ Imam Hussain (as) stand still da und sah zu seiner Schwester.
Er sah in ihr enttäuschtes Gesicht, Tränen formten sich in ihren Augen und flossen hinunter. Er umarmte daraufhin die beiden Jungen und geleitete sie zu den Pferden. Er küsste sie und half ihnen, die Pferde zu besteigen: „Geht, geht und zeigt der Welt wie die jungen in eurem Alter die Unterdrückung und Ungerechtigkeit Yazids (LA) bekämpfen.“, dann drehte er sich um und hob den Zeltvorhang an. Die Jungen hoben ihre Hände zum Gruß: „Fi amaan-illah, Mutter.“, Hadhrat Zaynab (sa) antwortete: „Bismillah meine Söhne, Allah (swt) sei mit euch!“
Die beiden Jungen ritten ins Schlachtfeld und kämpften sehr tapfer. Umar Sa’ad (LA) fragte in einem Augenblick: „Wer sind diese beiden Jugendlichen? Sie kämpfen, wie ich Ali ibne Abi Talib kämpfen sehen habe.“, als er erfuhr wer sie waren, befahl er seinen Soldaten, den Einzelkampf einzustellen, sie zu umzingeln und dann zu töten. Aun und Muhammad wurden von allen Seiten angegriffen. Bald waren sie erschöpft und wurden brutal getötet.
Imam Hussain (as) und Hadhrat Abbas (as) trugen die jungen Körper zu einem Zelt und legten sie auf den Boden. Als der Imam (as) zu Hadhrat Zaynabs (sa) Zelt ging, fand er sie im Sajdah (Niederwerfung), betend: „Ya Allah (swt), ich danke DIR, dass DU mein Opfer angenommen hast. Mein Herz ist voller Stolz, weil meine Söhne ihr Leben für DEINE Religion gegeben haben.“