Im heiligen Quran hat Allah (swt) mehrmals und immer wieder die Erfordernis jedes Muslims betont sein Gebet zu verrichten. In der Sure Ma’oon spricht Allah (swt): „Wehe denen, die ihr Gebet nicht regulär verrichten und nur beten um von anderen gesehen zu werden!“
Lasst uns einen Blick darauf werfen, wie das Zuhrgebet (Vormittagsgebet) in Kerbala abgehalten wurde. Als die Zeit des Zuhrgebets heranrückte hatten bereits die meisten Gefährten Imam Hussains (as) ihr Leben auf Allahs (swt) Weg gegeben. Sie hatten ihr Märtyrium in den drei Schlachten erlangt die seit dem Sonnenaufgang stattgefunden hatten.
Nun waren nur noungefähr fünfzehn Gefährten (r) außer den circa achtzehn Familienangehörigen des Imam (as) über. Diese 33 standen auf um das Zuhrgebet zu verrichten und der Imam stand vor ihnen um das Gebet zu leiten.
In diesem Augenblick fing der Feind an Pfeile auf sie abzuschießen. Dies machte es für Imam Hussain (as) sehr schwierig, dass Gebet zu leiten. Der Imam (as) erklärte seinen Gefährten (r) daraufhin, dass er nun das Namaz-e-Khauf beten würde, das bedeutet, dass jemand der das Gebet hinter ihm verrichtet, es bei der Hälfte durch rezitieren des Salaam abbricht und jemand anders seinen Platz einnimmt.
So würde jeder eine Chance bekommen im Jama’at hinter dem Imam (as) das Gebet zu verrichten. Das Problem aber war, wie man den Imam vor den Pfeilen schützen sollte. Zwei Gefährten traten vor und flehten den Imam an, sich als Schutzschild vor ihn stellen zu dürfen. Sie bestanden darauf und letztendlich erklärte Imam Hussain (as) sich dazu bereit. Diese beiden mutigen Männer waren Zuhair ibne Qain und Saeed ibne Abdullah. Sie verrichteten ihr Gebet zuerst und als der Imam das Gemeinschaftsgebet begann stellten sie sich vor ihn.
Jedesmal als ein Pfeil auf den Imam abgeschossen wurde, warfen sie ihren Körper nach vorn um den Pfeil so abzufangen und den Imam davor zu bewahren.
Stellen wir uns einmal dieses Szenario vor: Imam Hussain (as) leitet das Gebet, Zuhair und Saeed stehen vor ihm. Der natürliche Instinkt eines Menschen ist, dass er sich duckt, wenn er etwas auf sich zufliegen sieht um auszuweichen. Hier aber sind zwei Männer, die sich nicht nur nicht ducken, sondern ihre Körper hervorstoßen um die Pfeile zu empfangen.
Als das Gebet fertig war, hatten achtunddreißig Pfeile Zuhair Ibne Qain und zweiundfünfzig Saeed Ibne Abdullah getroffen.
Es war der bloße Wille dem Imam und dem Islam zu dienen, der sie am Leben erhielt. Als der Imam (as) den letzten Salaam „Assalaamu Aleykum Wa Rahmatullahu wa Barakaatuh“ rezitierte, fielen diese beiden großen Helden Kerbalas.
Als Imam Hussain (as) zu ihnen ging und sagte: “Meine Freunde, ihr habt euer Leben für etwas gelassen, was Allah (swt) am Liebsten ist, dem Salaah (Gebet)!”. Hadhrat Hussain (as) erhob seine Hände und betete: „Oh Allah (swt), ich bin stolz, DIR diese Seelen meiner beiden Gefährten zu empfehlen, die ihr Leben für das Salaah gelassen haben. Bitte, Allah (swt), gewähre ihnen DEINE Rahmah (DEINEN Segen).“
Alle Anwesenden riefen: „Amin!“, und es wird gesagt, dass ein „Amin!“ auch von den Engeln aus dem Himmel zu hören war.