Unter den Märtyrern Kerbalas waren auch sechzehn Sklaven, beziehungsweise freigesprochene Sklaven. Die meisten von ihnen stammten aus Abbessinien, dem heutigen Äthiopien. Manche gehörten Imam Hussains (as) Familie und andere den Gefährten Hadhrat Hussains (as) die bei ihm blieben.
In der Nacht vor Aschura sprachen Imam Hussain und seine Gefährten all ihre Sklaven frei und drängten sie zu gehen und sich in Sicherheit zu bringen, aber diese sechzehn wollten nicht gehen. Unter ihnen war ein Abbessine mit dem Namen John bin Huwai.
Hadhrat Ali (as) hatte John (r) Abu Dharr Ghiffari (r) gegeben und dieser hatte ihn freigesprochen, aber John war als sein Gefährte bei ihm geblieben. Als Abu Dharr aus Medina verbannt wurde, kehrte John auf die Einladung Hadhrat Alis (as) zu ihm als sein Gefährte zurück.
Bei ihm lernte er den Tafsir (Interpretation) des Quran und die Aussprüche des Propheten (saws). Er konnte den heiligen Quran auch auswendig. Als Hadhrat Ali (as) den Märtyrertod erlangte, ging John zu Imam Hassan (as) und nach ihm zu Imam Hussain (as). Als Hadhrat Hussain Medina verließ, bestand John (r) darauf, ihn zu begleiten.
In Kerbala war John immer an der Seite des Imams zu sehen. Er war ein alter Mann, dunkel, mit lockigen grauen Haaren. Wegen seinem tiefgründigen Wissen und seiner freundlichen Art wurde er von allen sehr respektiert.
John verbrachte die ganze Nacht zu Aschura mit dem Schärfen seines Schwertes. Am folgenden Tag half er dabei, die ersten beiden Angriffe der Armee Yazids (LA) abzuwehren. Nach dem Zuhrgebet (Vormittagsgebet), am Mittag, kam er zum Imam (as), ohne ein Wort zu sagen, die Arme verschränkt stand er still da. Es war seine Angewohnheit in der Anwesenheit des Imam (as) niemals zu sprechen außer wenn er angesprochen wurde.
Imam Hussain sah zu ihm und sagte: “John, ich weiß, dass du gekommen bist um die Erlaubnis zu erhalten aufs Schlachtfeld zu gehen. Du bist immer ein guter und vertrauensvoller Freund gewesen. Ich werde dir das Märtyrium für den Islam nicht versagen. Geh, Allah (swt) sei mit dir!“ John (r) lächelte glücklich. Er stellte sich dem Feind und rezitierte ein Gedicht das besagt: „Ich bin eine Seele, die sterben will für Allah und habe ein Schwert, durstig nach dem Blut der Feinde von Allah.
Bevor ich sterbe werde ich die Feinde Allahs bekämpfen mit meinem Schwert und meiner Zunge, so will ich dienen dem Enkel des heiligen Propheten (saws).“
John kämpfte tapfer, die ganze Zeit das Gedicht rezitierend. Obwohl er viele tödliche Schläge abbekam fuhr er mit der Rezitation des Gedichtes fort. Er fiel vom Pferd und kämpfte trotzdem mit seiner Zunge weiter, indem er immer weiter rezitierte. Dann ritten einige Reiter auf die Stelle zu auf der er lag. Und John der Abbessine (r) wurde zum Schweigen gebracht.