Qais Ibne Musheer war eine führende Persönlichkeit der schiitischen Bevölkerung in Kufa. Er wurde von den Kufiten zu Imam Hussain (as) geschickt, um ihn zu überreden nach Kufa als ihr Imam zu kommen. Nach Qais’ Ankunft in Mekka erachtete der Imam (as) wirklich, nach Kufa zu gehen und sandte Hadhrat Muslim als seinen Botschafter dorthin um die dortige Situation zu erfahren und ihm mitzuteilen. Qais ibne Musheer (r) ritt mit Muslim bin Aqeel (as) nach Kufa und kehrte mit dessen Nachricht an Imam Hussain (as) zurück, die besagte, dass die Menschen in Kufa treu waren.
Qais entschloss sich, beim Imam zu bleiben um voller Stolz mit dem Enkel des Propheten (saws) in Kufa hineinzureiten. Hadhrat Hussain (as) war gezwungen, Mekka ohne den Hajj zu machen zu verlassen. Am achten Dhul Hajj verließ die Karawane Mekka.
Als sie die vierte Station der Reise, eine Siedlung namens al-Haajir erreichten, beschloss der Imam, den Kufiten einen Ankündigungsbrief seiner bevorstehenden Ankunft und seiner Abreise aus Mekka zu schicken. Er übergab Qais den Brief, damit er ihn nach Kufa übermittle. Das geschah noch bevor der Imam (as) vom Märtyrium Hadhrat Muslims (as) erfuhr. Qais war sehr stolz Hadhrat Hussains (as) Botschafter sein zu dürfen.
In der historischen Geschichte ist er zweifellos als Safeerat-ul-Hussain ibne Ali, Botschafter des Imam Hussains (as) bekannt. Er gallopierte Richtung Kufa. Als er im Vorort al-Qadassiya ankam war er erstaunt von so einer großen Garnison Soldaten Kufa bewacht zu finden. Er hatte den Eindruck, dass etwas nicht in Ordnung war und versteckte sich hinter dem Gebüsch. In der Nacht ging er zu einigen Beduinen, die dort ihr Lager aufgeschlagen hatten und erfuhr von der Ankunft des neuen Governeurs Ubaydullah ibne Ziyad und den Anstrengungen, die gemacht wurden Hadhrat Muslim (as) gefangen zu nehmen.
Qais (r) befand sich in einem Dilemma. Sollte er zurück zu Imam Hussain (as) um ihn vor der Situation in Kufa zu warnen oder sollte er sich in die Stadt schleichen um Hadhrat Muslim (as) zu helfen? Er verbrachte die Nacht mit den Beduinen um mehr über die Lage in der Stadt zu erfahren und fand heraus, wie ibne Ziyad (LA) Angst und Terror verbreitete und wie er Muslim isolierte.
Ihm wurde berichtet, dass die Blockade sehr ernst genommen wurde und es theoretisch unmöglich war die Stadt ohne Entdeckt zu werden zu betreten. Er war sehr besorgt um Hadhrat Muslim, aber die Beduinen wussten nicht viel über ihn. Es war aber der selbe Morgen, an dem Hadhrat Muslim (as) exekutiert worden war.
Qais ibne Musheer (r) beschloss in der Hoffnung Hadhrat Muslim helfen zu können, in die Stadt einzudringen. Sehr vorsichtig, sich vor den Soldaten in acht nehmend versuchte er Kufa zu betreten. Er wurde von einigen Soldaten entdeckt. Er kämpfte tapfer gegen sie. Bald aber kam al-Numayr, der Befehlshaber in al-Qadassiya, den Soldaten ibne Ziyads mit einer großen Armee zu Hilfe und Qais wurde gefangengenommen und in Ketten gelegt.
Am Morgen darauf wurde er ibne Ziyad (LA) vorgeführt. Ibne Ziyad versprach ihm sein Leben zu verschonen, wenn er vom Minbar (der Kanzel) aus Imam Hussain (as) verfluchen würde. Qais (r) erklomm den Minbar und rief mit lauter Stimme: „Oh Leute Kufas, ich bin der Botschafter Imam Hussain ibne Alis. Ich bezeuge vor euch, dass Hussain, der Enkel unseres heiligen Propheten (saws) der beste aller lebenden Menschen ist!“ Aufsässig schaute er zu ibne Ziyad. Dann sprach er Allahs (swt) Fluch auf ibne Ziyad und Yazid und Gottes (swt) segen auf Imam Ali (as) und Hadhrat Hussain (as) aus. Ibne Ziyad war außer sich vor Wut. Er befahl Qais vom Dach des Palastes hinunter zu werfen. Als er die Stufen heraufgeschleift wurde lag ein Lächeln auf Qais’ (r) Lippen. Als er vom Dach gestoßen wurde rief er laut: „Mein Salam an dich, oh mein Herr Hussain ibne Ali (as)!“