ich würde gerne ein paar Beweise aus den sunnitischen Referenzen und dem Koran haben, dass der Vernunftschluss der bessere Weg ist. Ich suche schon sehr lange und finde es nicht. Danke im Voraus.
ich weis es nicht. Bruder. Es gibt ja einmal den Analogieschluss (Vergleichschluss) und einmal "unseren" Vergleichschluss.
WSalaam
As salamu alaikum
Ich denke das wäre eine Frage für unseren netten Sheikh Bruder .
wa salam
:salam:
denke ich auch. Außerdem kannst du dir den Dialog von Imam Ja'far (as) und Abu Hanifa anschauen, wenn du ihn im internet findest :) Der Imam hat eige Anwendungsbeispiele gebracht, bei denen klar wurde, dass der Analogieschluss (Qiyas) nur sehr begrenzt angewendet werden kann. Eines der Beispiele steht auf eslam.de Ich meine sogar mal gelesen zu haben, dass Abu Hanifa sich vom Imam überzeugen ließ. Andere sagen, dass Abu Hanifa beim Qiyas geblieben ist. Naja ... viel Erfolg :insch: :wasalam:
Den Beitrag hab ich mal verschoben, hier ist er besser aufgehoben.
Einen Dialog zwischen Behlul, einem Schüler von Imam Sadiq, und Abu Hanifa hab ich gefunden. Der ist schon sehr aufschlußreich:
Behlul und die drei Beweise
Abu Hanifa unterwies seine Schüler in den islamischen Glaubensprinzipien. Bei dieser Gelegenheit stellte er einige Aussagen von Imam Dscha'far as-Sadiq (a.s.) auf den Prüfstand. Abu Hanifa erklärte, dass er mit drei Aussagen des Imams nicht einverstanden sei:
l. Allah kann niemals gesehen werden! „Wie kann etwas, was existiert, unsichtbar sein?" fragte Abu Hanifa seine Schüler.
2. Satan wird in die Hölle geworfen und das Höllenfeuer wird ihn bitterlich quälen. Auch diese Aussage lehnte Abu Hanifa ab: „Wie sollte es möglich sein, dass Feuer „Feuer" Schaden zufügen kann, denn Satan wurde aus Feuer erschaffen!?"
3. Imam Sadiq hatte argumentiert, dass der Mensch allein für seine Handlungen verantwortlich ist. Diese Darstellung zog Abu Hanifa in Zweifel, indem er fragte: „Wie sollte dies möglich sein, da doch Allah allein das Schicksal des Menschen bestimmt und nichts ohne Seinen Willen geschehen kann?"
Nachdem Abu Hanifa seine drei Kritikpunkte vorgetragen hatte, stand Behlul, einer der aufmerksamen Schüler, auf und ergriff einen Ziegelstein. Mit dem Stein ging er auf den sitzenden Abu Hanifa zu und ließ den Stein auf dessen Kopf fallen.
Abu Hanifa ließ Behlul sofort festnehmen und brachte ihn zum Kalifen, damit dieser ihn bestrafe. Als er nach dem Grund seines Handelns gefragt wurde, erklärte Behlul: "Ich habe nichts anderes getan, als die Kritikpunkte meines Lehrers zu wiederlegen."
„Das musst du mir schon etwas genauer erklären!" forderte ihn der Kalif auf. „Seit wann begegnet man Worten mit roher Gewalt?!"
„Seht, mein Lehrer behauptet, dass man Gott sehen müsste, wenn er da wäre. Nun klagt er über Kopfschmerzen, weil ich den Stein auf seinen Kopf fallen ließ. Wenn der Schmerz wirklich da ist, dann sollte er ihn mir doch zeigen können, oder nicht? Nun ist der Schmerz aber ebenso da wie Allah, wenngleich wir weder den Schmerz noch Allah sehen können!
Zweitens hat er behauptet, dass Feuer kein Feuer verbrennen kann. Wir wissen, dass der Mensch aus Lehm erschaffen wurde, und dieser Stein, den ich ihm auf den Kopf geworfen habe, war ebenfalls aus Lehm. Wenn Lehm also Lehm schaden und verletzen kann, warum sollte Feuer dann nicht auch Feuer schaden?" Und drittens hat er gesagt, der Mensch sei nicht verantwortlich für seine Taten und dass Allah alle Taten des Menschen bestimme. Wenn dies so ist, warum hat er mich dann hierher gebracht und will, dass ich bestraft werde? Wenn ich für meine Tat nicht verantwortlich bin, dann gebührt die Strafe Allah, denn nach seinen Worten ist Allah für meine Tat verantwortlich!"
Alle Anwesenden stimmten Behlul zu, und Abu Hanifa hatte ihm nichts entgegenzusetzen.
Von Ali ibn Ibrahim, , seinem Vater, Ahmad ibn Abdillah a- Aq ili, Isa ibn Abdillah al Qurashi, welcher erzählte:
"Abu Hanifa kam zu Abu Abdillah (Imam Sadiq, a.s.) zu Besuch.
Der Imam fragte ihn: "Oh Abu Hanifa, es kam mir zu Ohren, dass du den Analogieschluss anwendest (qiyas, d.h. Rückschlüsse ziehen aufgrund von ähnlichen göttlichen Geboten)", und Abu Hanifa erwiderte "Ja".
Der Imam sagte (draufhin): "Wende nicht den Analogieschluss an, denn der Erste, der den Analogieschluss anwandte, war Iblis, als er sagte:
´Du erschufst mich aus Feuer, ihn (Adam, a.s.) aber erschufst Du aus Lehm (Quran: 7 : 12).´Daher urteilte er (Iblis), indem er das Feuer mit der Erde verglich.
Wenn er das Strahlen und die Eleganz Adams mit dem Strahlen und der Eleganz des Feuers verglichen hätte, dann hätte er erkannt, welches von beiden überlegen ist.´" (Al- Kafi)