wenn eine person hirntod ist, ist es dann verboten seine lebenserhaltenen geräte abzustellen? verzeiht diese dumme frage, aber ich kenne mich gar nicht aus in sowas.
In Österreich gilt grundsätzlich eine Person als tot, wenn ein Gehirntod eintritt. Da wird nicht drauf geschaut, ob sein Herz oder die anderen Organe funktionstüchtig sind. [die werden dann dem Eurotransplant gegeben] Aber wenn zum Beispiel sein Herz versagt, aber das Gehirn noch weiterhin künstlich mit Blut versorgt werden kann, dann dürfen sie die Maschinen nicht abschalten.
Es muss alles Mögliche für das Leben des Menschen getan werden.Und nicht einmal der Kranke selbst hat die Erlaubnis zu entscheiden,wenn er in der Verfassung wäre,das man seine Lebenserhaltenden Geräte abstellt.
Das Herz des Menschen schlägt also lebt er,so Allah will.
Aber generell sehe ich das so, es sollte alles getan werden, um ein Menschenleben zu erhalten, aber wenn man NUR NOCH durch die Maschinen lebt und ohne Maschinen nicht mehr lebensfähig ist, dann kann man doch jemand nicht künstlich am leben erhalten. Denn das ist menschenunwürdig. Aber das ist ein recht schwieriges Thema und situationsabhängig. Da muss wirklich ein Arzt entscheiden, kommt jemand nochmal ins Leben zurück oder ist er "hirntot" und man hält nur noch das Herz am schlagen durch die Maschinen.
Denn medizinisch gesehen, braucht das Herz den "Befehl" vom Gehirn, damit es schlägt, kann das Gehirn dieses Signale und Befehle nicht mehr senden weil es "tot" ist, wird das Herz nie wieder selbstständig schlagen können.
Ajatullah Sayyid ´Ali al-Husaini as-Sistani sagt dazu:
ZitatEs ist für einen Arzt nicht zulässig, die Geräte zur Sauerstoffversorgung eines muslimischen Patienten abzuschalten, auch wenn der Gehirntod bereits eingetreten ist, d. h. der Patient sich in einem vegetativen Zustand befindet. Das menschliche Leben ist im Islam hochheilig und unverletzlich. Etwaigen Forderungen des Patienten selbst oder seiner Familienangehörigen nach einem Abbruch der medizinischen Hilfe darf ein Arzt nicht nachgeben. Zieht ein Arzt in einem solchen Fall ‚den Stecker' und der Patient stirbt daraufhin, wird er als sein Mörder betrachtet.
Vor allem stellt sich mir die Frage, wann wird jemand an Maschinen angeschlossen, und wann nicht?
Wenn jemand auf der Strasse stirbt, hat er dann Pech gehabt, weil grad keine Maschine greifbar ist, und wenn jemand im Krankenhaus stirbt, dann kann man ihn nochmal an Maschinen anschliessen, damit sein Herz schlägt, obwohl sein Gehirn die Befehle zum Schlagen des Herzen nicht mehr selbstständig aussenden kann. Naja, ist ein komplexes Thema.
Also, diese Frage werde ich mal an das Büro von Imam Khamenei senden, da ich in seinem Buch "Antworten auf Rechtsfragen" diesbezüglich nichts gefunden habe.
Einem potenziellen Organspender dürfen erst dann Organe entnommen werden, wenn der Tod endgültig festgestellt wurde. Dies schreibt das Transplantationsgesetz vor. Ein Mensch gilt als tot, wenn sein Gehirn nicht mehr funktioniert. Alle Funktionen des gesamten Gehirns - also des Großhirns, Kleinhirns und Hirnstamms - müssen erloschen sein. Das Gehirn ist das übergeordnete Steuerorgan aller Lebensvorgänge und der Sitz allen Denkens und Fühlens. Mit dem Tod des Gehirns ist auch der Mensch gestorben, so die Definition.
Tief bewusstlos?
Dennoch ist der Begriff des Hirntodes für viele Menschen schwer zu verstehen und mit Unsicherheit verbunden. Denn auf den ersten Blick unterscheidet sich ein hirntoter Mensch äußerlich nicht von einem tief bewusstlosen Menschen. Nur die Intensivmedizin macht es möglich, Kreislauf, Herzschlag, Sauerstoffversorgung des Blutes, Leber- und Nierenfunktion sowie die Atmung für eine gewisse Zeit aufrecht zu erhalten, nachdem das Gehirn für immer ausgefallen ist. Eine Rückkehr ins Leben lässt sich aber in diesem Stadium nicht mehr erreichen. Die zweifelsfreie Feststellung des Hirntodes gilt daher auch als offizieller Todeszeitpunkt.
Die Bundesärztekammer hat Richtlinien zur Feststellung des Hirntodes definiert. Sie legen Verfahren und Ablauf genau fest. Zwei dafür qualifizierte Ärzte müssen den Hirntod des Organspenders unabhängig voneinander feststellen. Sie dürfen weder an der Entnahme der Organe noch an deren Transplantation beteiligt sein. Sie dürfen auch nicht der Weisung eines an der Transplantation beteiligten Arztes unterstehen.
Vorrausetzungen für den Hirntod
Ziel der Hirntoddiagnostik ist es, ein zweifelsfreies Bild vom Zustand des Patienten zu bekommen. Besteht auch nur der geringste Anhaltspunkt für noch vorhandene Gehirnleistungen, tun Intensivmediziner alles dafür, um das Leben des Patienten zu retten. Vor Beginn einer Hirntoddiagnostik müssen auch alle anderen Ursachen für eine tiefe Bewusstlosigkeit des Patienten ausgeschlossen werden. Diese können unter anderem sein: Vergiftungen, dämpfende Wirkung von Medikamenten, schwere Unterkühlung oder Kreislaufschock.
Zeigt sich trotz aller intensiven Bemühungen, dass das Gehirn unwiderruflich nicht mehr arbeitet, stellen zwei erfahrene Ärzte aus den Fachgebieten Intensivmedizin, Anästhesie, Neurologie oder Neurochirurgie den Hirntod fest. Angehörige dürfen die Untersuchungen zur Hirntoddiagnostik nach Erläuterungen durch den Arzt beobachten.
Wie die Hirntoddiagnostik abläuft
Die klinische Untersuchung umfasst den gleichzeitigen Nachweis, dass alle Hirnstammreflexe und die Spontanatmung ausgefallen sind. Die Hirnstammreflexe sind bei bewusstlosen Patienten auslösbar, bei Hirntoten jedoch nicht. Zu diesen Reflexen zählen:
* Pupillenreflex: Bei Gesunden sind normalerweise beide Pupillen gleich weit. Sie verengen sich bei Lichteinfall. Bei hirntoten Patienten fehlt dieser Reflex, die Pupillen reagieren nicht mehr auf Lichteinfall.
* Puppenkopf-Phänomen (okulozephaler Reflex): Ist ein Patient bewusstlos, aber nicht hirntot, reagiert er auf das schnelle Drehen oder Kippen seines Kopfes mit einer langsamen Gegenbewegung der Augen. Bei einem Hirntoten bleiben die Augen während dieses Tests ohne Reaktion in ihrer Ausgangsstellung.
* Hornhautreflex: Berührt man die äußerste Augenschicht (Hornhaut) des Auges mit einem Fremdkörper, schließen sich die Augen reflektorisch. Prüft ein Arzt diese Reaktion bei einem Hirntoten mit einem Wattestäbchen, erfolgt keine Reaktion.
* Schmerzreaktionen im Gesicht: Auf Schmerzreize im Gesicht reagieren selbst Patienten, die im tiefen Koma liegen, mit erkennbaren Muskelzuckungen und Abwehrreaktionen der Kopf- und Halsmuskulatur. Bei Hirntoten bleiben diese Reflexe aus.
* Würge- und Hustenreflex (Tracheal- und Pharyngealreflex): Berührungen der hinteren Rachenwand lösen bei Gesunden und Bewusstlosen einen Würgereflex aus. Hirntote zeigen diese Reaktion nicht.
Deuten alle fünf Reflexprüfungen auf einen Hirntod hin, wird die Spontanatmung überprüft. Das unbewusst ablaufende Atmen ist ein lebenswichtiger Reflex. Wird die maschinelle Beatmung ausgestellt, steigt durch den Verbrauch des Sauerstoffs der Kohlendioxidgehalt im Blut. Dadurch wird sofort das Atemzentrum im Gehirn aktiviert, das einen Atemzug auslöst. Setzt die Eigenatmung nicht ein, liegt ein kompletter Ausfall des Atemzentrums vor.
Weitere Untersuchungen
Diese einmalige Untersuchung reicht jedoch nicht aus, um den Tod festzustellen. Je nach Art der Hirnschädigung muss der Patient 12 bis 72 Stunden genau beobachtet werden. Danach erfolgt eine zweite Untersuchung der Hirntodzeichen oder es werden zusätzliche apparative Untersuchungen gemacht. Dazu zählen Elektro-Enzephalogramm (EEG), evozierte Potentiale von den Hör- und Sensibilitätsbahnen in das Gehirn (AEP und SEP), Perfusionsszintigraphie, Angiographie und die Doppler-Sonographie. So lassen sich Aussagen über Gehirnaktivität und Hirndurchblutung treffen. Ein eindeutiges Zeichen für den Hirntod ist das komplette Fehlen einer Durchblutung des Gehirns.
Die beiden untersuchenden Ärzten dokumentieren alle Ergebnisse der Hirntoddiagnostik in einem vorgegebenen Protokoll. Erst bei zweifelsfreier Feststellung des Hirntodes wird eine Todesbescheinigung ausgestellt.
Nach Feststellung des Hirntodes fragen die behandelnden Ärzte die Angehörigen, ob diese einer Organspende zustimmen. Erst danach wird ein Patient, der nach Auffassung der behandelnden Ärzte für eine Organspende in Frage kommt, dem zuständigen Transplantationszentrum oder der Deutschen Stiftung für Organtransplantation (DSO) gemeldet.
Wenn der Hirntod festgestellt wird, helfen auch keine Maschinen mehr, und wie lange sollte man dann jemanden, der hirntot ist, an den Maschinen anschliessen? Und wenn man sagt, er kommt definitiv nicht ins Leben zurück, soll es Mord sein, wenn man die Maschine ausmacht? Ich denke, so einfach sollte man das Urteil von Sayyid Sistani nicht sehen.
Eine ehemalige Mitschülerin hatte einen schweren Autounfall, wobei ihre Arachnoidea gerissen wurde, da die Ventrikel nicht mehr das ständig zunehmend anschwellende Gehirn halten konnten. Man hat ihr einige Löcher in die Kopfdecke gebohrt, doch dies brachte auch nichts mehr. Gehirntod trat trotz all den Operationen und Masnahmen ein. Da war eindeutig nichts mehr zu machen, wozu sollte man dann noch die Maschinen eingeschalten lassen? Totes Gewebe umsonst zu durchbluten, ist doch auch nicht sinnvoll.
salam, letztens habe ich in den nachrichten gesehen,dass ein mann gehirntod wäre und auf einmal aufgestanden sei.er habe sogar geredet.die ärzte wollten ihm grade die organe nehme und da stand er auf.ich weiß nicht,ob ich das glauben soll oder nicht.villeicht war der mann garnicht gehirntod.
geht das.kann ein mensch,der gehirntod ist wieder leben?
Ajatullah Sayyid ´Ali al-Husaini as-Sistani sagt dazu:
ZitatEs ist für einen Arzt nicht zulässig, die Geräte zur Sauerstoffversorgung eines muslimischen Patienten abzuschalten, auch wenn der Gehirntod bereits eingetreten ist, d. h. der Patient sich in einem vegetativen Zustand befindet. Das menschliche Leben ist im Islam hochheilig und unverletzlich. Etwaigen Forderungen des Patienten selbst oder seiner Familienangehörigen nach einem Abbruch der medizinischen Hilfe darf ein Arzt nicht nachgeben. Zieht ein Arzt in einem solchen Fall ‚den Stecker' und der Patient stirbt daraufhin, wird er als sein Mörder betrachtet.
WSalaam
Salam
Danke Bruder ich wusste das ich gelesen hatte ,aber nicht mehr wo.
Allah ist es der Leben gibt und nimmt und wenn der Körper ohne das Hirn weiterlebt und das herz schlägt,dann lebt dieser Mensch und für mich ist es auch nur logisch das es Mord ist ,wenn einige Geräte abgestellt werden.Die Medizin ist noch lange nicht ausgereift und es passieren immer wieder dinge die unerwartet waren.Es geht ja auch um das Leben eines Menschen.
Ich denke das Büro von Imam Khamenei wird nichts anderes schreiben,aber wissen würde ich es auch gerne was der Imam sagt.
wenn das Gesetz sagt, dass man in diesem Falle "den Stecker ziehen" darf...würde das nicht im Widerspruch zu Sayyid Sistanis und Imam Khamenais Fatwas stehen, wo es heisst das man sich an die Gesetze des jeweiligen Landes halten sollte?
Ajatullah Sayyid ´Ali al-Husaini as-Sistani sagt dazu:
ZitatEs ist für einen Arzt nicht zulässig, die Geräte zur Sauerstoffversorgung eines muslimischen Patienten abzuschalten, auch wenn der Gehirntod bereits eingetreten ist, d. h. der Patient sich in einem vegetativen Zustand befindet. Das menschliche Leben ist im Islam hochheilig und unverletzlich. Etwaigen Forderungen des Patienten selbst oder seiner Familienangehörigen nach einem Abbruch der medizinischen Hilfe darf ein Arzt nicht nachgeben. Zieht ein Arzt in einem solchen Fall ‚den Stecker' und der Patient stirbt daraufhin, wird er als sein Mörder betrachtet.
WSalaam
Salam
Danke Bruder ich wusste das ich gelesen hatte ,aber nicht mehr wo.
Allah ist es der Leben gibt und nimmt und wenn der Körper ohne das Hirn weiterlebt und das herz schlägt,dann lebt dieser Mensch und für mich ist es auch nur logisch das es Mord ist ,wenn einige Geräte abgestellt werden.Die Medizin ist noch lange nicht ausgereift und es passieren immer wieder dinge die unerwartet waren.Es geht ja auch um das Leben eines Menschen.
Ich denke das Büro von Imam Khamenei wird nichts anderes schreiben,aber wissen würde ich es auch gerne was der Imam sagt.
wa salam
:salam: ,
bitte Bruder...du hast es wahrscheinlich in Sistanis "Fiqh für Muslime im Westen" gelesen. Ich schließ mich deiner an.