Gott will Unsauberes und Ungutes von euch - Ahl Bayt (des Propheten) - fernhalten und euch rein und geläutert sein lassen. (Sure 33, Ahzab, Vers 33)
Aus Kommentationen und zahlreichen Ahadith geht hervor, daß mit diesem „Ahl-Bayt“ die dem Propheten Nahestehenden aus seinem Hause (Geschlecht) gemeint sind und zwar: „Ali, Falimah, Hassan und Hussayn (a.s.)“. „Suyuti“ bringt in „Dar ul Manthur“ von „Tabaräni“ die Aussage der „Salamah“, dergemäß der Prophet zu seiner Tochter Fatimah (a.s.) sagte: „Rufe bitte deinen Gatten und deine Kinder zu mir.“ Fatimah (a.s.) holte sie. Der Prophet breitete seinen Aba über sie aus, wies mit seiner Hand auf sie hin und sprach: „0 Gott, sie sind die aus dem Hause Muhammads. Schenke ihnen Deinen Frieden und Segen, ebenso wie Du jene aus dem Hause Abrahams segnetest!“
Um-Salamah fügte hinzu: „Ich hob den Aba ein wenig hoch, um ebenfalls unter ihm Platz zu nehmen. Der Gesandte Gottes nahm mir jedoch den Zipfel des Aba aus der Hand und sprach: „Auch du hast natürlich Teil am Guten!““ (10)
Um-Salamah (eine Gattin des Propheten nach dem Tod seiner ersten Frau Khadigah), berichtet, daß der Gesandte Gottes (s.a.a.s.) in ihrem Heim geruht habe ..., bekleidet mit seinem Aba. Da trat Fatimah herein und brachte Speise in einem steinernen Gefäß. Er sagte zu ihr: „Rufe bitte deinen Gatten und deine Kinder Hassan und Hussayn herbei!“ Als sie gekommen waren und miteinander von der Speise aßen, kam die "Ayah Tathir" hernieder. Der Prophet breitete daraufhin seinen Aba über ihnen aus, streckte seine Hand aus ihm (diesem Überhang) hervor, wies zum Himmel empor und sprach: „0 Gott! Sie sind die mir Nahestehenden aus meinem Hause. Halte Ungutes und Unsauberes von ihnen fern und laß sie rein und geläutert sein!“
Dreimal sprach er diese Worte. Ich steckte meinen Kopf ebenfalls unter den Aba und fragte: „0 Gesandter Gottes! Gehöre ich auch zu euch?“ - Er erwiderte (beschwichtigend): „Auch du hast am Guten teil!“ Er wiederholte diesen Satz noch einmal. (11)
Prophet Muhammad (s.a.a.s.) wies die Muslime immer wieder auf die Bedeutung des zitierten Koranverses hin, damit sie ihnen klar und bewußt werde. Er erklärte: „Sie ist im Zusammenhang mit fünf Personen, d.h. mit AIi, Fatimah, Hassan, Hussayn und mir hinab gesandt worden.“ (12)
Auch von "Ayschah" wird hierzu eine Aussage überliefert, die die genannten Personen bestätigt. Sie erzählt: „Eines Tages trat der Prophet, gekleidet in einen Aba aus schwarzem, gemusterten Wollstoff hinaus vors Haus. Hassan Ibn Ali kam hinzu. Der Prophet nahm in unter seinen Aba. Dann, als Hussayn Ibn Ali erschien, gab er ihm ebenfalls unter seinem Umhang Platz. Fatimah erschien. Auch sie wies er an, unter seinen Aba zu treten und ebenfalls Ali, als dieser hinzukam. Daraufhin sprach der Prophet (s.a.a.s.): (13)
[size=150]انما يريد الله ليذهب عنكم الرجس...
Einer anderen Überlieferung gemäß verließ der Gesandte Gottes (s.a.a.s.) das Haus, um zum Morgengebet zur Moschee zu gehen. Als er am Hause Alis und Fatimahs (a.s.) vorüber kam, rief er: „Auf zum Gebet, Ahl-Bayt! Auf zum Gebet! ... Gott will Unsauberes und Unreines von euch, Ahl-Bayt, fernhalten und euch absolut rein und geläutert sein lassen!" (14)
In dieser Weise spricht der Koran über Ahl-Bayt (a.s.) und weist auf deren unverletzliche Reinheit, der Sündiges, Ungutes, Niedriges und dergleichen nichts anhaben kann, hin. Es steht daher außer Frage, daß sie uns bestes Vorbild sind, - Vorbild zu unserer Rechtleitung. Etwas anderes bezweckt der Koran auch nicht mit seiner Schilderung und Würdigung Ahl-Bayts (a.s,). Er gibt den Muslimen damit eine Orientierungshilfe an die Hand, die sie rechtes Verhalten und Beurteilen erkennen läßt.
Aus etlichen Koranversen geht hervor, daß nach dem Propheten seinem Ahl-Bayt (a.s.) die Führung und Rechtleitung der Muslime zu obliegen hat. Und daß Hadrat Muhammad (s.a.a.s.) monatelang tagtäglich zur Zeit der Morgendämmerung am Hause Alis und Fatimahs vorüberging und sie unter der Anrede "Ahl-Bayt" zum Gebet aufrief, besagt, daß er die Öffentlichkeit damit auf die hohe Wertigkeit und Bedeutung jener Auserwählten aus seinem Hause hinweisen und ihr die eigentliche Aussage der "Ayah Tathir" deutlich machen will.
Auf diese Weise möchte er Aufmerksamkeit und Interesse der Ummah auf sein AhI-Bayt (a.s.) lenken und ihr zu verstehen geben, daß es zu ihrem Wohle ist, ihnen - den Reinen und Unfehlbaren - in treuer Freundschaft verbunden zu sein und sich an ihnen zu orientieren.
Tabarani überliefert die Aussage Abi Hamras, welcher berichtete: Ich sah, daß der Gesandte Gottes sechs Monate lang tagtäglich, wenn er am Hause Alis und Fatimahs vorüberging, vor ihm stehen blieb und sprach: „Gott will euch - Ahl Bayt - von unsauberem und Ungutem fernhaIten und euch absolut rein und geläutert sein lassen!“ (15)
„Fahr Razi" schreibt in seinem Werk „Tafsir Kabir“, dass nach der Hinabsendung des Koranverses:
„Und fordere die deinen zum Gebet auf, und sei ausdauernd darin ..." (Sure 20, Taha, Vers 132)
der Gesandte Gottes sechs Monate lang jeden Morgen, wenn er zum Gebet ging, vor dem Hause Alis und Fatimahs (a.s.) stehen blieb und sprach: „Auf zum Gebet, Ahl-Bayt! Gott will euch von Unsauberem und Ungutem fernhalten und euch rein und geläutert sein lassen!“ (16)
Dieses ist ein deutlicher Hinweis auf die besondere Zuneigung des Propheten für die Bewohner dieses Hauses, das heißt für Ali, Fatimah, Hassan und Hussayn, als auch eine Bestätigung für die Muslime, daß sie - die Bewohner dieses Hauses - das "Ahl-Bayt" (a.s.) Hadrat-Muhammads (s.a.a.s.) sind. Jene also, von denen Gott - um ihrer Reinheit und Unfehlbarkeit willen - Häßliches, Niedriges, Irriges und dergleichen fern hält.
Dass in der "Ayah Tathir" der Maskulinum-Plural gebraucht wird – „ankum“ und „yutahhirukum“ - ist ein weiteres Argument dafür, daß in ihr von den genannten fünf auserlesenen Persönlichkeiten die Rede ist.
Wie in diesbezüglichen Korankommentationen erklärt wird, hätte, wenn die Gattinnen des Propheten gemeint gewesen wären, das Femininum Anwendung gefunden. Es würde dann geheißen haben: „ankunna“ und „yutahhirukunna“ (Erinnern wir uns: Wenn im Koran von den Gattinnen des Propheten die Rede ist, heißt es unter anderem:.“lastunna".)
Der zitierte Koranvers ist daher ein deutliches Signal, ein "Wegweiser" sozusagen. Er lenkt unser Augenmerk auf grundlegende Realitäten. Darum, damit wir uns an ihnen orientieren und nicht in die Irre gehen. Auf daß die Zielsetzung des Wortes Gottes - d.h. des Koran, der ja Lebens- und Orientierungshilfe der islamischen Gesellschaft ist und diese animiert, Niedriges und Häßliches zu meiden, sich um Reinheit zu bemühen und Ahl-Bayt (a.s.) zum Vorbild zu nehmen – nicht in Vergessenheit gerät... Unter den Muslimen ist sonst niemand, den der Koran in dieser Weise würdigt und über den der Prophet sagt: „...völlig rein und fern von Sündigem und Niedrigem ...“
(10) („Al-Mizan“, B.16, S. 316 / Tirmidi, B. 2, in “Manaqib Ahl Bayt”, S. 308 / von Umar Ibn Abi Salamah, des Stiefsohns des Propheten, wird überliefert, dass dieser sagte: “Die „Ayah Tathir“ wurde hinabgesandt, als sich der Prophet im Hause Um-Salamahs aufhielt. Im Anschluß an die Hinabsendung dieser Ayah ließ der Prophet Fatimah, Hassan, Hussayn und Ali zu sich kommen, breitete seinen Aba über sie aus und sprach: „O Gott! Sie sind meine Ahl-Bayt. Laß sie frei sein von Unsauberem und Ungutem und rein und geläutert!“ Um-Salamah wand ein: „O Gesandter Gottes!“ Gehöre auch ich zu ihnen?“ Er (saas) erwiderte: „Du hast deinen Platz. Auch du zählst zu den Guten!“
(11) Dieser Hatith wird in „Gayat ul Maram“ von Abdullah Ibn Ahmad Hanbal zitiert. Er nennt drei Überlieferungsquellen, die die Angaben Um-Salamahs wiedergeben. Auch in „Tafsir Ta’labi“ findet diese Riwayat Erwähnung und zwar seitens Ibn Marduwey. Hatib gibt diesen Hadith ebenfalls inhaltlich wieder, nur mit etwas anderem Wortlaut. Er bezieht sich auf die Angaben Sa’id Hadaris. / Al Mizan fi Tafsir il Quran, Alameh Tabatabe’i, zur „Ayah Tathir“.
(12) Diese Riwayat überliefern Ibn Garir, Ibn Abi Hatam und Tabarani gemäß der Angaben Sa’id Hadaris. Ebenso wird sie in „Gayat ul Maram“ aus „Tafsir Ta’labi“ zitiert, unter dem Hinweis darauf, dass Tirmadi diesen Hadith als wahren Hadith (sahih) bezeichnet. Ebenfalls überliefern Ibn Mundar, Ibn Marduway und Bayhaqi in „Sunan“ diesen Hadith nach den Angaben Um-Salamahs / „Al-Mizan“
(13) Die genannte Riwayat wird in „Sahih Buhari“ und „Sahih Muslim“ nach den Angaben Ayschahs gebracht / „Gayat ul Maram“. Auch Zamahschari nennt ihn in „Kassaf“, im Zusammenhang mit der „Ayah Mubahilah“
(14) Ibn Marduway nach Ibn Schaybah, Ahmad, Tirmadi, Ibn Garir, Ibn Mundar, Tabarani und Hakim. Und ebenfalls Ibn Marduway nach Anas. Nachzuschlagen in Al-Mizan, Alameh Tabataba’i.
(15) „Gami ul Usul“ B. 9, S. 156, nach Angaben in „Sahih Tirmadi“. Ebenfalls berichtet Anas Ibn Malik, dass er Gesandte Gottes (s.a.a.s.) nach der Hinabsendung der „Ayah Tathir“ jedes Mal, wenn er zum Gebet ging, vor der Haustür Fatimahs stehenblieb und rief: „Auf zum Gebet, oh Ahl-Bayt! Wahrlich, Gott will von euch Unreinheiten fernseinlassen!“ Auch Hakim bringt diese Riwayat in „Mustadrak“, B. 3, S. 158 und bezeichnet sie als zuverlässig.
(16) Taqi iddin Ahmad Ibn Ali Maqrayzi, verstorben im Jahre 845 n.H., Kapitel: Al al Bayt, S. 21. Weiteres hierzu im „Anhang“, dass in der arabischen Originalausgabe dieses Buches „Dar Maktab Ahl-Bayt“ erschienen ist, Nr. 1
(Quelle: In der Schule der Ahl-Bayts (a.s.) geschrieben von Dara-t-Tawhid)