gerade die Sura Abasa wird ja oft so gedeutet, dass dort unser Prophet (s.a.s.) angebllich einen Fehler gemacht hat. Hier eine etwas andere Sicht:
Die Situation, in der diese Sura (al -Abasa) offenbart wurde, war ein historisches Ereignis. Der Prophet (s.a.s.) saß mit einigen Reichen der Quraish zusammen vom Stamm der Umayyaden, und unter ihnen war auch Uthman ibn ´Affan, der später Kalif wurde. Während der Prophet (s.a.s.) ihnen predigte, kam Abdullah ibn Umm Maktum, der blind war, und er war ein Gefährte von ihm, um ihn zu sehen. Der Prophet empfing ihn in Ehren und Wohlgefallen und gab ihm den Platz (zum Sitzen), der ihm am nächsten war. Jedoch antwortete der Prophet nicht sofort auf die Frage des Blinden, da er sich gerade inmitten des Gesprächs mit den Quraish befand. Da Abdullah arm und blind war, schauten die Führer der Quraisch auf ihn herab, und sie mochten es nicht, dass der Prophet ihm Ehre und Respekt erwies. Sie mochten es auch nicht, dass der Blinde sich unter ihnen befand und dass er ihre Unterredung mit dem Propheten unterbrach. Schließlich runzelte einer von den reichen Ummayaden die Stirn zu Abdullah (nach manchen Überlieferungen Uthman ibn Affan)und drehte im den Rücken zu. Dieses Verhalten der Chefs (der Quraish) missfiel Allah, und darum offenbarte Er die Sura 80 (Abasa)durch Jibril (a.s.) zur selben Zeit.
Diese Sura kommentiert Abdullahs Stellung als Blinder und Armer. In den ersten vier Versen rügte Allah das verabscheuungswürdige Verhalten des Quraish-Oberhauptes. Und in den anderen Versen "erinnert" Allah Seinen Propehten (s.a.s.), dass es nicht notwendig ist, einem Ungläubigen zu predigen, wenn der Ungläubige nicht beabsichtigt, sich zu reinigen und einen Gläubigen beleidigt, nur weil er nicht reich und gesund ist. Einige sunnitische Kommentatoren stellen den Heiligen Propheten (s.a.s.) mit unterdurchschnittlichen gewöhnlichen Moralvorstellungen in eine Reihe, und klagen ihn dahingehend an, dass er Abdullah beleidigt haben soll, und dadurch versuchen sie zu sagen, dass er nicht frei von Schwächen in Charakter und Verhalten war.
Und das, während derjenige, der den armen Mann beleidigte, ein reiches Mitglied der Umayyaden war, der entweder noch Nicht-Muslim war oder sich erst neulich den Gefährten angeschlossen hatte. So haben einige Leute, um das Gesicht von Uthman zu wahren von so einem Fehlverhalten, nicht gezögert, den Propheten solch einer Tat zu bezichtigen und den Propheten zu Gunsten Uthmans herabzusetzen. So eine verdrehung der Ereignisse wurden durch die Umayyaden während ihrer Regierungszeit durch bezahlte Erzähler getätigt. Es ist wohlbekannt, dass die Umayyaden die erbittertsten Feinde der Familie des Propheten und des Islams als solches waren. Es schickte sich für sie nicht, dass einer ihrer Führer (Uthman), im Qur´an gerügt wurde, daher, die Gelehrten, die für die Umayyaden arbeiteten, waren gezwungen zu sagen, dass dieser Vers offenbart wurde, um den Propheten (s.a.s.) zu ermahnen, nicht Uthman. Diese Lüge diente dazu, die Würde Uthmans zu bewahren, indem der Herr aller Propheten erniedrigt wird. Im folgenden hier die Meinung der sunnitischen Kommentatoren:
Es heißt, dass diese Verse Abdullah Ibn Umm Maktum betreffend gekommen sind, er ist Abdullah ibn Sharih Ibn Malik Ibn Rabi´a al- Fihri von den Bani Amir Ibn Louay. Er kam zum Gesandten Allahs, während er versuchte, diese Leute vom Islam zu überzeugen: Utbah Ibn Rabi'ah, Abu Jahl Ibn Husham, al-Abbas Ibn Abd al-Muttalib, Ubay and Umayyah, die Söhne von Khalaf. Der Blinde sagte: "O Gesandter Allahs, lehre mich, was Allah dich gelehrt hat." Er forderte ihn immer wieder auf und wiederholte sein Anliegen, und er wusste nicht, dass der Prophet mit jemand anderem beschäftigt war, bis der Ärger auf dem Gesicht des Gesandten Allahs erschien, weil er unterbrochen wurde. Der Prophet sagte sich selber, dass diese großen Leute sagen werden, dass seine Anhänger nur Blinde und Sklaven seien, so wandte er sich von ihm ab und wandte sich denen zu, mit denen er sprach. Dann wurden diese Verse offenbart. Danach war der Gesandte immer freundlich zu ihm und wenn er ihn sah, sagte er: “Willkommen dem, um dessentwillen Allah mich ermahnte“ Er fragte ihn immer, ob er etwas brauche und ließ ihn als Bevollmächtigten in Medina zweimal während Kriegen zurück. Dieser Kommentar ist auch in “al –Durr al –Manthur” von al –Suyuti erwähnt, mit kleineren Unterschieden. Abul A´la Maududi, ein anderer sunnitischer Kommentator des Qur´an, hat eine etwas gemäßigtere Sichtweise, hier seine Interpretation:
Hier wurde direkt den Ungläubigen gegenüber missfallen geäußert, die der Botschaft der Wahrheit gleichgültig gegenüberstanden. Davor, von Beginn der Sura bis zu Vers 16, ist die Anrede dazu da, um die Ungläubigen zu ermahnen, obwohl anscheinend der Heilige Prophet (s.a.s.) angesprochen wurde.
Jedoch gibt der Qurán keinen Beweis dafür, dass der , der die Stirn dem Blinden gegenüber runzelte, der Prophet war, und sagt nicht explizit aus, wer da angesprochen wurde. In dem o.g. Vers des Qurán spricht Allah NICHT den Propheten (a.s.) an, weder mit Namen noch mit dem Titel (mit O Muhammad, oder "O Prophet", oder "O Gesandter"). Außerdem gibt es einen Sprung, einen Wechel vom Pronomen “er” (“ER runzelte die Stirn”)in denersten beiden Versen zum “du” in den späteren Versen. Allah sagte also nicht: „DU runzeltest dieStirn und wandtest dich ab”, sondern Allahu Ta´la sagte:
80:1 Er runzelte die Stirn und wandte sich ab, 80:2 Als der blinde Mannzu ihm kam. 80:3 Und was aber lässt DICH wissen, vielleicht wünscht er sich zu reinigen.
Selbst wenn wir annehmen, dass mit “DU” im 3. Vers der Prophet (s.a.s.) gemeint ist, dann wird klar, dass “Er” , derdie Stirn runzelte, und “DU” hier zwei verschiedene Personen sind.
Selbst wenn wir annehmen, dass mit “DU” im 3. Vers der Prophet (s.a.s.) gemeint ist, dann wird klar, dass “Er” , derdie Stirn runzelte, und “DU” hier zwei verschiedene Personen sind.
Die folgenden Verse unterstützen das auch: 80:5 Was den anlangt , sich als (der Ermahnung) nicht bedürftig erachtet, 80:6 Dem widmest du Aufmerksamkeit?
Daher war derjenige, der die Stirn runzelte, jemand anders als der Prophet selber aufgrund des Unterschieds zwischen „er“ und „du“.
Im Vers 80 : 6 spricht Allah Seinen Propheten (s.a.s.) an und sagt, dass es keinen Wert hat, den arroganten Quraish zu predigen, die einem Blinden gegenüber die Stirn runzelten, und dass es nicht nötig ist, dass er es nicht vorziehen sollte, ihnen statt einen Blinden zu lehren, auch wenn der Blinde später kam.
Der Grund dafür ist, dass es keinen Wert hat, jemanden zu lehren, der gar nicht die Absicht hat, sich zu reinigen (was soweit geht, dass er einem Gläubigen gegenüber die Stirn runzelt) .
Außerdem gehört es nicht zu den Verhaltensweisen / Eigenschaften des Propheten (s.a.s.) , die Stirn zu runzeln, selbst gegenüber seinen offensichtlichen Feinden, geschweige gegen über Gläubigen, die Rechtleitung suchten!
Man darf fragen, wie ein Prophet (s.a.s.), der als „Barmherzigkeit für die Welten“ gesandt wurde, so grausam sein kann, während ein DURCHSCHNITTLICHER Gläubiger sich so nicht benehmen würde? Diese Behauptung steht auch im Widerspruch zu den Feststellungen der erhabenen Moral und Ethik des Heiligen Propheten (s.a.s.) durch Allah Selbst.
"Und du besitzest ganz sicherlich hohe moralische Eigenschaften)." (Quran, al-Qalam 68:4)
Ein Mann, der andere beleidigt, verdient solche Lobpreisungen nicht. Es besteht darüber Übereinstimmung, dass die Sura al- Qalam VOR Sura Abasa offenbart wurde. Sie wurde sogar gleich nach der Sura Iqra´offenbart, die als Erste offenbart wurde. Wie kann es denkbar sein, dass Allah Seinem Geschöpf ganz am Anfang seines Prophetentums diese Größe verleiht, in dem er erklärt, dass er hohe moralische Eigenschaften besitzt, und ihn eine Kehrtwende macht, umd ihn zu ermahnen und zu kritisieren aufgrund eines offensichtlichen Fehlverhaltens in seinen moralischen Handlungen.
Allah Der Allmächtige hat auch gesagt: Und warne deine nächsen Verwandten. Und senke deinen Fittich über die Gläubigen , die dir folgen. (Quran 26:214-215)
Es ist wohlbekannt, dass diese Verse frühe mekkanische Offenbarung sind. Die gleichen Worte sehen wir am Ende des Verses 15 : 88. Allah sagte außerdem: So tue denn offen kund,was dir geboten ward, und wende dich ab von den Götzendienern. (Quran 15:94)
Es wurde ihm in diesem Vers befohlen, sich on den Ungläubigen abzuwenden, und dieser Vers ist bekannt, dass er am Anfang der “offenen Dawa” offenbart wurde, nach der anfänglichen geheimen Periode. Wie kann man sich dann vorstellen, dass nach all diesen vorherigen Befehlen der große, freundliche Prophet sich in so einer Art irren würde, dass es eine ausgesprochene Ermahnung erfordert?
Die qur´an - Kommentatoren von der Schule der Ahl al – Bait argumentieren weiterhin, dass sogar die Befragung in den 3. und 4.(„was lässt dich wissen....“ Vers der Sura hinsichtlich des Zweifels darüber, ob Abdullah von der Unterredung mit dem Heiligen Propheten (s. a.s.) profitierte oder nicht, im Sinn von jemand war, der noch nicht den Islam angenommen hatte und sich des Geistes des Islams nicht bewusst war. Dies konnte niemals dem Heiligen Propheten in den Sinn gekommen sein, der gesandt worden war, um den Glauben zu jedem zu predigen, ungeachtet der weltlichen Stellung der Leute. Basierend darauf, ziehen sie den Schluss, dass das Wort “Du” im dritten Vers sich nicht auf den Propheten bezieht, es bezieht sich vielmehr auf einen anwesenden Umayyaden, und dass KEINER von den ersten vier Versen dieser Sura (80, 1-4) den Propheten anspricht, und das obwohl die nachfolgenden Verse sich an den Propheten wenden.
Wer mit der Sprache des Qur´an vertraut ist und den Qur´an im arabischen Original liest, weiß, dass es im Schreibstil des Qur´an immer ständige Sprünge gibt zwischen der ersten, zweiten und dritten Person gibt. In manchen Versen in Qur´an wechselt die Anrede plötzlich, und daher ist es nicht immer einfach, herauszufinden, wer gerade angesprochen wird, wenn der Name des Adressaten nicht erwähnt wird.
Das ist auch der Grund, warum der Prophet uns befohlen hat, dass wir uns bei der Deutung der Verse des Qur´an an die Ahl al- Bait wenden sollen, die „fest gegründet im Wissen sind“ (Qur´an: 3 : 7) und „die Leute der Ermahnung (ahl al- Dhikr) sind (16 : 43; 21 : 7), und sie sind die Gereinigten, die die Bedeutung des Qur´an berührt haben (56 : 79).
Es wird von Imam Sadiq (a.s.) überliefert:
„Sie (die Sura) wurde herabgesandt wegen eines Mannes der Umayyaden; er war beim Propheten, dann kam Ibn Umm Maktum. Er (der Umayyade) beahandelte ihn verächtlich, als er ihn sah, wandte sich ab, runzelte die Stirn und wandte sein Gesicht von ihm ab. So sagte Allah, was Er sagte in Missbilligung seiner Tat.“
Es wird außerdem von Imam Sadiq (a.s.) überliefert: Immer wenn der Gesandte Allahs (s.a.s) Abdullah Ibn Umm Maktum sah, sagte er: ´Wilkommen, willkommen, bei Allah, du wirst nicht finden, dass Allah mich deinetwegen jemals ermahnt hat.´ (80 : 5-11). Er erfuhr immer so viel Freundlichkeit vom Propheten, so viel, dass er es vermied, zum Propheten (s.a.s) zu gehen, weil er sich schämte wegen dem, was der Prophet (s.a.s) ihm (Gutes) getan hatte.
Im Tafsir al –Shubbar heißt es: „Dieser Vers wurde über Uthman und Ibn Umm Maktum offenbart, und er war blind, Er kam zum Gesandten Allahs (s.a.s.), während der mit Gefährten zusammen war, und Uthman war da. Der Gesandte stellte ihn (abdullah) Uthman vor, und Uthman runzelte die Stirn und wandte sein Gesicht ab."
Allah Der Allmächtige sagte im Qur´an über den Propheten Muhammad :
Noch spricht er aus Begierde. Es (oder auch er) ist nur eine Offenbarung, die offenbart wurde (Qur´ an: 53 : 3- 4)
Dann wie kann der Prophet (s.a.s.) etwas Beleidigendes sagen (oder tun) , wenn seine Reden Offenbarung sind? Der Prophet spricht niemals aus seinem eigenen Wunsch heraus. Interessanterweise bestätigen Sunniten, dass die Sura Abasa sofort nach der Sura al- Najm (53) offenbart wurde, wo sie aussagt, dass der Prophet nicht aus Begierde spricht.
Auch der Vers 33 : 33 des Heiligen Qur´an bekräftigt, dass die Ahl al – Bait völlig rein und fehlerlos sind. Wir alle wissen, dass der Prophet (s.a.s.) höher stand als seine Familie, und er wird auch unter die Ahl al – Bait gezählt . Dann wie kann er einen Gläubigen beleidigen und dabei absolut rein sein?
Nehmen wir auch zur Kenntnis, dass Allah in den offenbarten Versen sagt: “Wiewohl du nicht verantwortlich bist, wenn er sich nicht reinigen will (dem arroganten Umayyaden-Führer zu predigen)“ (80 : 7) das bedeutet nicht, dass der Prophet einen Fehler machte (mit dem Predigen), weil Allah sagt: Wiewohl du nicht verantwortlich bist“. Das bedeutet, dass die Wahl des Propheten nicht falsch war, aber es war etwas, das zu tun nicht notwendig war.
Allah sagt auch, dass es nicht nötig ist , jemandem zu predigen, WENN er (der Quraishite) sich nicht reinigen will. Der Prophet wusste ja nicht vorher, dass der Quraishite beim Anblick des Blinden die Stirn runzeln würde, und daher war diese Bedingung “Wenn” nicht erfüllt. Darum tat der Prophet das, was nötig war, bevor der Mann die Stirn runzelte, denn der Prophet war in der Mitte seiner Rede, als der blinde Mann kam. Sobald der Quraishite die Stirn runzelte, hörte der Prophet auf zu predigen und die Verse wurden offenbart. So können wir sehen, dass der Prophet in jeder Sekunde das Richtige tat. Die Erinnerung (dass es unnötig ist, solchen Leuten zu predigen) war für die Zukunft, wie auch in einem anderen Vers des Qur´an, in dem Allah dem Propheten sagt, dass es nicht nötig ist für ihn, sich zu sehr zu kümmern, die Leute rechtzuleiten, da einige von ihnen nie geleitet werden können, und dass der Prophet nicht darüber traurig sein sollte.
Wir haben daher Beweise aus dem Qruan, Hadith, Geschichte und arabischer Grammatik gebracht, um die Tatsache zu untermauern, dass diese frühen Verse dieser Sura sich NICHT auf den Propheten beziehen, und dass der, der dem Blinden gegenüber die Stirn runzelte, NICHT der Prophet war. Wir haben auch erwähnt dass die Verse 80 : 5 – 11 nur eine Erinnerung für die Zukunft war für den Propheten, um ihm zu sagen, dass es nicht sehr sinnvoll ist, einem Ungläubigen zu predigen, wenn der Ungläubige nicht versucht, sich zu reinigen, und wenn er einen Gläubigen beleidigt, weil er nicht reich und gesund ist.